Die Gentlemen unter den Doms

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      Die Gentlemen unter den Doms

      Eigentlich müsste ich mit der Wahl meines Titels noch präziser sein: Die Gentlemen unter den Männern.

      Wie komme ich auf dieses Thema?
      Nun, ich habe bisher noch keinen einzigen Mann - folglich also auch keinen Dom - getroffen, der sich selbst nicht als Gentleman bezeichnet hätte. Bei den Doms ist das nur besonders auffällig, da bisher alle, meist auch ohne genauere Nachfrage meinerseits, es besonders betonten ein sog. Gentleman zu sein. Vielleicht geschieht dies aus dem Wunsch heraus den Charakter von der Neigung Frauen dominieren, ja vielleicht sogar demütigen und Schmerzen zufügen zu wollen, abzugrenzen. Nachvollziehen könnte ich das zumindest.

      Die Behauptungen und die Realität sahen meist jedoch anders aus. Genau genommen habe ich bisher erst einen einzigen getroffen, bei welchem dies tatsächlich zutraf und von welchem ich selbst in Sachen Manieren auch noch einiges lernen konnte/musste. (Interessanterweise war dies der einzige, der das im Voraus nicht besonders betonte.)
      Nun frage ich mich jedoch, ob ich vielleicht eine falsche Vorstellung des Begriffs "Gentleman" habe oder ob sich dessen Bedeutung vielleicht verändert hat.
      Zur Ehre der betroffenen Männer sei vielleicht noch gesagt, dass ich keinen als grob unhöflich oder respektlos mir gegenüber wahrnahm. Mit jedem hatte ich nette Gespräche und eine schöne Zeit. Was jedoch fast immer fehlte, waren jene Kleinigkeiten, die einen sog. "Gentleman" eben ausmachen. Einer Frau die Tür aufzuhalten - das haben beim Betreten eines Restaurant bisher noch alle hinbekommen. Mir aus oder in den Mantel zu helfen - das war schon deutlich seltener der Fall. Noch seltener das Aufhalten einer Autotür. (Was eigentlich seltsam ist, weil das mit einer normalen Tür ja ziemlich gut klappte. Vielleicht sind die fünf Schritte um das Auto herum einfach zu weit.) Nur ein einziges Mal erlebte ich, dass ein Mann mich in einem Restaurant fragte, was ich essen möchte und dann für mich mitbestellte.

      Bevor sich die Feministinnen nun empören: Selbstverständlich ist jede Frau dazu in der Lage sich ihr Essen selbst zu bestellen, alleine einen Mantel anzuziehen und selbstständig eine Tür zu öffnen. Auch würde ich nach einem sonst schönen Abend natürlich nicht auf ein weiteres Treffen verzichten habe ich z.T. auch nicht und falls doch, so hätte dies andere Gründe), nur weil besagte Dinge gefehlt haben.

      Wenn ein Mann jedoch vor einem ersten Treffen besonders betont ein Gentleman "der alten Schule" zu sein (was auch immer das genau heißen mag), dann aber bei dem bestelltem Tisch mit einem schönem und einem offensichtlich recht unbequemen Platz so lange unschlüssig stehen bleibt, dass es unangenehm wird und ich ihm den "guten Platz" anbot und mich auf den "schlechten" setzte, ist diese Situation für mich nicht mehr nur befremdlich, sondern schon fast peinlich. Ein selbsternannter Gentleman sollte nicht das Spiel "Wer hat die niedrigere Hemmschwelle bevor es peinlich wird" spielen.
      (Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass meine Stichprobe nun nicht sooo groß ist. Vielleicht hatte ich auch einfach "Pech". Die Anführungszeichen deswegen, weil man bis auf die fehlenden Kleinigkeiten eigentlich nicht wirklich von "Pech" bei besagten Treffen sprechen kann. Es gibt weitaus schlimmeres.)

      Oder sehe ich das vielleicht zu eng?
      Was sind eure Erfahrungen?
      Gibt es vielleicht sogar einen Mann/Dom hier, der dazu steht, eben kein Gentleman zu sein? Aus Gründen der Frauenemanzipation o.ä.?
      Reicht es vielleicht mittlerweile Frauen gegenüber nicht total ungehobelt zu sein, um schon als "Gentleman" durchgehen zu können?
      Ich persönlich finde, dass es nicht reicht. Frauen gegenüber respektvoll zu sein sollte eine Selbstverständlichkeit sein, die keinen besonderen Titel verdient. Für diesen braucht es dann schon ein kleines bisschen mehr ;)

      Aber ich bin gespannt auf andere Meinungen und Erfahrungen...

      Ich sehe und bezeichne mich selbst nicht als Gentleman. Ich erfülle nur wenige der Voraussetzungen.

      Wenn ich mich so unter meines Gleichen umschaue, dann finde ich auch keinen Gentleman darunter, zumindest nicht nach meiner Definition. Was einen Gentleman ausmacht, ist noch einigermaßen deutlich umrissen, aber es hapert massiv in der Umsetzung im Alltag.

      "Ein Gentleman ist auch dann noch ein Gentleman, wenn er als Schiffsbrüchiger nackt aus dem Meer steigt."
      (Quelle habe ich vergessen und ob es richtig zitiert ist weiß ich auch nicht)

      Ich denke, dass die überwältigende Mehrheit, wenn sie sich selbst als Gentleman beschreiben, Wunsch und Wirklichkeit verquicken - was man ihnen nachsehen muss, es sind halt Männer.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Schwere Frage, wenn ich mir die Heranwachsenden so ansehe kann Frau vermutlich Stolz sein wenn ein Herr ihr einfach nur die Tür auf hält oder sich nicht für den heißesten Hengst im Stall hält :gruebel:
      Ich habe es bisher auch mit niemandem erlebt dass jemand mir die Jacke ausgezogen hätte. Tür aufhalten da schon eher ich glaube einfach dass das Problem daran ist: Die jüngere Generation lernt diese kleinen Gesten der Höflichkeit einfach nicht mehr.
      Und ja ich kann mir die Jacke auch selbst ausziehen und aufhängen aber es ist doch ein schönes Gefühl wenn sich jemand mit den kleinen Gesten um einen bemüht.
      @Mars hat es schön gesagt, doch meine Überlegungen dazu ist, das wir Frauen es vielleicht den Männern auch ein wenig abgewöhnt haben?

      Diese Kleinigkeiten wie du sie beschreibst. Viele Frauen lehnen es ab, fühlen sich dabei unwohl. Für mich war es so ungewohnt als mein Herr mir die Türe aufhielt, mir aus und in die Jacke half, den Stuhl für mich hielt usw. Er reagierte auf mein bitten "ich kann das doch auch alleine, wenn ich Gleichberechtigung möchte, heißt das doch auch solche Dinge selbst zu übernehmen" und so versuchte er mir entgegen zu kommen. Irgendwann drehte es sich dann im laufe unserer Beziehungsdynamik um, so das ich vieles von dem mache, was sonst der Mann tut. Und doch übernimmt er es auch wieder ab und an.

      Aber Das sind auch nur Kleinigkeiten, das sind meiner Ansicht nach keine Dinge die mit dem Gentleman zwingend zusammen gehören, da es Oberflächlichkeiten sind. Nettiquette wenn man es so sehen mag. Den Gentleman macht doch mehr eine innere Einstellung aus. Die Art wie er mit dem Leben umspringt. Egal ob er grad tief in der Sch... steckt, oder ob er gerade den Himmel auf Erden erlebt, er geht stehts souverän mit der Situation um.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Meine bisherigen Erfahrungen gehen in eine ähnliche Richtung, Diejenigen die am meisten betonen ein "Gentleman der alten Schule" zu sein, waren es für mich bisher am wenigsten.
      Ich würde sogar schon die Eigenschaft sich nicht selbst ständig anzupreisen dazu einordnen was einen Gentleman für mich ausmacht.
      Die typischen Dinge die Vielen direkt in den Kopf kommen wie eben das Tür aufhalten, in den Mantel helfen usw. sind mir persönlich gar nicht so wichtig.
      Für mich zählt hier mehr das allgemeine Auftreten.
      Höflichkeit, Aufmerksamkeit, ein gepflegtes Erscheinungsbild, Souveränität, Selbstkontrolle....ein Mann der in der Lage ist einer Frau (überhaupt anderen Menschen) zu Hilfe zu kommen oder zur Seite zu stehen wenn es nötig ist und dem das nicht erst gesagt und gezeigt werden muss.
      Ich stimme hier @Silbermond zu. Ich selber habe die höflichen Umgangsformen im Laufe der Zeit reduziert.

      Denn wenn einem Mann wiederholt bedeutet wird, daß Tür aufhalten, aus dem Mantel helfen, oder selbst kleine Komplimente unhöflich sind, so wird er -der Höflichkeit halber- dieses unterlassen.

      Inzwischen achte ich auf die kleinen Signale der Dame. Wenn sie beim annähern an eine Tür den Schritt verlangsamt; sich an der Garderobe nicht umdreht, wenn ich hinter sie trete, etc. dann bekommt sie die eigentlich selbstverständlichen Höflichkeiten. Allerdings ist meine Erfahrung, daß -so er Wert darauf legt- Dom diese Kleinigkeiten seiner Sub auch erst beibringen muß. (Interessanter Weise scheinen die dominanten Damen, diese kleinen Gesten hingegen sehr gut zu beherrschen)

      Ansonsten halte ich es -gerade in unseren Kreisen- eher mit dem Spruch:
      "Ein Gentleman ist ein Mann, der gut verbergen kann, daß er kein Gentleman ist."
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Erdbeere schrieb:

      Nun frage ich mich jedoch, ob ich vielleicht eine falsche Vorstellung des Begriffs "Gentleman" habe oder ob sich dessen Bedeutung vielleicht verändert hat.
      Also ursprünglich bezieht sich der Ausdruck Gentleman auf den typischen englischen Spiessbürger im 19. Jhd. Das heisst im damaligen Kontext:

      - aus "gutem Hause" also von Adel oder Geldadel aber zum mindesten wohlhabend und gesellschaftlich angesehen
      - eine militärische Karriere in der Vergangenheit und zwar als Offizier. Ob Unteroffizier auch gilt weiß ich nicht, glaube es aber eher nicht, als meine Tante einen Vizeleutnant angeschleppt hat war die Hölle los, das mag aber daran liegen dass er aus bürgerlichem Hause stammte und meine Großmutter da doch gewisse Erwartungen hat
      - eine passende soziale und finanzielle Stellung in der Gesellschaft
      - Etikette nach dem oft verrufenen "Posh" - und nein das hat nichts mit Knigge zu tun, Knigge ist deutsch. Englische Etikette gehen auf die viktorianische Zeit zurück und haben sehr seltsame Regeln aber nur zum Vergleich
      a) In Gegenwart einer Dame darf nicht geraucht werden, ebenso ist es der Dame aber verboten sich jemandem zu nähern der gerade raucht
      b) Wörter die auch nur im entferntesten Vulgär sein könnten sind verboten - Hintern, Po, Hinterteil, Gesäss - alles Tabuwörter
      c) Man darf nie jemanden ansprechen der gesellschaftlich höher steht als man selbst, ausser man wird direkt angesprochen oder bekommt eine gesonderte Erlaubnis, was generell heisst, dass Frauen nicht sprechen dürfen, wenn sie nicht gefragt werden, ausnahmen für Damen aus dem Hochadel.
      d) Geritten wird für Damen nur im Damensitz und für Männer militärisch
      e) In die Augen sehen darf man nur gleichgestellten, niedriger Gestellte schaut man nicht direkt an, und bei höher Gestellten senkt man demütig den Blick

      und so weiter. Wers genauer will kann das schnell recherchieren logicmgmt.com/1876/etiquette/etiquette.htm

      Was das deutsche Equivalent angeht, der berühmte Knigge, da ist vieles anders als das, was man so zu kennen glaubt, als Beispiel: Wer niest dem sagt man nicht Gesundheit! Das wird höflich überhört, es ist schlimm genug, dass man sich durch das niesen blamiert, darauf herumzuhacken indem man noch darauf Aufmerksam macht, dass jemand geniest hat, was ja ohnehin für alle hörbar war, ist einfach nur gemein - und wird in entsprechenden Kreisen auch so empfunden.

      ich selbst entstamme ehemaligem österreichischen Hochadel (aber in Ö gibts keinen Adel mehr und selbst wenn wär ich ja Sohn der 2. Geborenenen) aber nichtsdestotrotz wurde ich in dem ganzen Scheiss erzogen und regelmässig zu High Society Treffen mitgeschleift und ich sag euch es ist die Hölle^^ Jedenfalls war es das für mich, mit Leuten tanzen die man nicht leiden kann und immer dieses Etepetete...ne nicht meine Welt zumal leider nach meiner Erfahrung der Adel von heute noch deutlich arroganter und eingebildeter ist als man ihn früher mit "posh" und Co verschrien hat. Vielleicht nicht so weltfremd aber durchaus furchtbar.

      Wer übrigens der Illusion erliegt ein Gentleman würde der Dame die Tür aufhalten, Stuhl zureckt rücken oder die Jacke auf eine Pfütze legen und was man so in Filmen sieht...ein echter Gentleman hat Diener die das erledigen. Allerdings wird ein Gentleman nur mit einer Frau schlafen die von etwa gleichem Stand ist wie er selbst und sie heiraten will. Oder mit einer Hure - wenn also ein echter Gentleman euch ausführt ohne eine Verlobung anklingen zu lassen dürft ihr euch denken für was er euch hält ;)

      Erdbeere schrieb:

      Mir aus oder in den Mantel zu helfen - das war schon deutlich seltener der Fall. Noch seltener das Aufhalten einer Autotür. (Was eigentlich seltsam ist, weil das mit einer normalen Tür ja ziemlich gut klappte. Vielleicht sind die fünf Schritte um das Auto herum einfach zu weit.) Nur ein einziges Mal erlebte ich, dass ein Mann mich in einem Restaurant fragte, was ich essen möchte und dann für mich mitbestellte.
      Ebenso hier - Knigge ja, Viktorianisch eher nicht. Dir aus dem Mantel zu helfen gälte sogar als sehr dreister Annäherungsversuch, immerhin zieht er dich aus, sowas würde eine Zofe machen oder eine Dienerin aber kein Mann, das wär schon vulgär. Autotür aufhalten ist Aufgabe des Chaufeurs nicht des Gentlemans und für dich mitbestellen ist eher dreist, wenn er nicht gerade dein Ehemann, Vater oder Bruder ist, außer wie gesagt du bist in seinen Augen nicht gleichwertig, dann ist das durchaus ok und wir sind wieder bei der "Hure"

      Wer welchen Platz bekommt ist auch durch den gesellschaftlichen Status geregelt. Der Dame einen Platz zuzuweisen der ihr nach ihrer Stellung nicht zusteht ist unhöflich - das heisst, wenn die Dame niedriger gestellt ist als man selbst bekommt sie selbstverständlich den schlechteren Platz, ausser man hegt ernsthafte eheliche Absichten. Und eine Dame die einen besseren Platz erhält als ihr Zustünde müsste höflich ablehnen und sich genügsam auf den schlechteren Platz setzen, das Angebot nach dem besseren Platz anzunehmen wäre gleichzusetzen mit der Annahme eines Antrages.

      Ich selbst habe gelernt was von einem "Gentleman" erwartet wird und ich halte mich bewusst nicht daran-einfach weil vieles das man erwartet in der unadligen Szene als furchtbarer Fauxpas gilt. Die "bürgerliche" Gesellschaft hat nämlich durch Filme und Nachahmung eine eigene Etikette entwickelt die einzuhalten ist und die weicht teilweise so drastisch von der adligen Szene ab, dass man direkt unhöflich wäre, wenn man sich wie ein echter Gentleman verhielte, denn das Wissen um das richtige Verhalten entstammt auch dem gesellschaftlichen Bewusstsein des Standesunterschiedes und auch wenn ich nie Herzog geworden wäre, ausser vielleicht wenn mein Cousin verstorben wäre, wäre ich doch aus einem Hause das es mir fast unmöglich machte mich, würde ich mich wie ein Gentleman benehmen, den allermeisten Frauen gegenüber anders als herablassend zu benehmen, ihr hättet meine Großmutter erleben sollen wie sie fast gestorben ist als ich plante mich mit meiner Liebsten, die immerhin dem niederen Adel entstammt, zu vermählen...einem "echten" Gentleman ist halt die Wahl der Partnerinnen sehr begrenzt und wer von den Damen nicht dem Adel entstammt der darf sich bestenfalls als Mätresse fühlen.

      Zumal wie schon gesagt heute ganz andere gesellschaftliche Regeln gelten, jedenfalls im "Bürgertum" als früher - wie gesagt, ich mache so Dinge nach "alter Schule" wie Stuhl zurechtrücken, aus dem Mantel helfen etc. würde ich das aber in entsprechend hoher Gesellschaft tun wäre das eine furchtbare Blamage....und verhielte ich mich Standesgemäss würdet ihr mich alle als furchtbar unhöflich empfinden ^^

      In MEINEN Augen heisst Höflichkeit, den Anderen nicht in Verlegenheit zu bringen und sich so zu verhalten, dass man als angenehm und nett empfunden wird. Das ist aber halt nicht die generelle Definition wo es tausend Regeln gibt...und ganz ehrlich den Scheiss mit den Zig Gabeln und Messern hab ich mir nie behalten und nehm einfach irgendwas. Ja meine Tischmanieren hat meine Großmutter immer furchtbar getadelt, schon allein weil ich wie ein Linkshänder esse.

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      Silbermond schrieb:

      Egal ob er grad tief in der Sch... steckt, oder ob er gerade den Himmel auf Erden erlebt, er geht stehts souverän mit der Situation um.
      Eine sehr nette Definition die denke ich auch historisch auf echte Gentleman zutrifft und man so stehen lassen kann. Hat aber halt nichts mit Knigge oder Posh zu tun

      Und vergessen wir nicht, manche Verhaltensweisen eines echten Gentleman sind heute sogar illegal. Viktorianisch gesehen müsste ich jemanden der schlecht über mich oder meine Frau spricht zu einem Duell fordern und auch wenn ich schiessen und fechten kann, würde der Gewinner des Duells in den Knast gehen....und der Verlierer vermutlich auch (entgegen der Annahme, gehen Duelle normalerweise bis zur Aufgabe, dem 1. Blut oder Kampfunfähigkeit und enden selten tödlich, die gewählten Waffen, meist Degen oder Florett sind ja auch so konzipiert, dass es scheiss schwer ist jemanden damit umzubringen)

      Und das mit der militärischen Karriere ist zwar nicht absolut zwingend aber wird doch erwartet, als meine Familie erfuhr, dass ich wegen meiner Neurodermitis für den Militärdienst untauglich bin...heieiei war da was los, mein Onkel zog schon in Erwägung seine Freunde beim Militärkommando anzuhauen, dass es doch gemacht wird und damit es nicht auffällt sollte ich bei meinem anderen Onkel in die Kaserne...aber nach 3 Untauglichkeitsbescheinigungen wars dann halt mit der Gesetzeslage nicht mehr zu drehen, dabei war doch geplant, dass ich eine Offizierslaufbahn einschlage so wie es sich für den Cousin des theoretischen Herzogs gehören würde ^^ Oder zur Kirche, aber das stand eigentlich wiederrum meinem jüngeren Cousin zu der hält sich aber auch nicht dran ^^ Aber zugegeben für mich wars auch ein Schock die Offizierskarriere nicht einschlagen zu können auf die mein Leben bis dato ja ausgerichtet war und für die ich mich durch die Schule geboxt habe. Aber kein Vergleich zu dem was da bei meiner Omama und Tante los war ^^ Und zum Glück hatte ich schon mit 16 mit der Kirche gebrochen...und oh Mann war da was los in der Familie ^^ Aber die Enterbung hat mich jetzt nie wirklich gestört, aber immerhin hat mit so auch keiner eine geistliche Karriere angedeihen lassen wollen ^^ Und da muss ich noch meinen Eltern danken, dass sie mich ohnehin wegen einem Fauxpas des Priesters damals bei der Taufe mich dann gleich evangelisch gemacht haben statt Familientreu katholisch und da schon den Spiessrutenlauf auf sich genommen haben der mir so doch im Grunde erspart blieb

      Und wenn man einen Gentleman will sollte man als Dame sich auch entsprechend wie eine Lady benehmen und da bin ich ganz ehrlich, ich habe ausserhalb der adligen Kreise noch NIE auch nur EINE Frau getroffen die nur IM GERINGSTEN wie eine Lady gehandelt hat, gesprochen hat oder sich so bewegt hat. Also wer einen echten Gentleman fordert sollte auch Wissen wie sich eine echte Dame zu benehmen hat und das heisst in den meisten Fällen Mund halten und brav hinter, so als Kurzfassung - denn mit jemandem ausgehen der von Niedrigerem Stand ist als die Dame geht mal absolut gar nicht und wenn der Mann einen höheren Stand hat sollte man sich als Dame bewusst sein, dass man nur die Mätresse ist und am Besten gar nicht redet ausser er stellt direkte Fragen und alles was keine verbale Antwort benötigt über Körpersprache ausdrücken. Und das geht mir ein wenig auf den Zeiger wie auch bei der Gleichberechtigung - das Beste haben wollen aber das Schlechte ignorieren, und das finde ich unverschämt, wenn man wie eine Lady behandelt werden will, dann sollte man sich auch so zu benehmen Wissen und, ein Kritikpunkt der ja mittlerweile entfallen ist, wer Gleichberechtigung will der muss aber auch für die Wehrpflicht von Frauen sein.

      Und was ich persönlich am Schlimmsten finde an dem ganzen Gehabe ist das ständige Komplimente machen die aber keiner so meint Es wird halt erwartet stets gut und ehrbar über Andere zu sprechen und standesgemäße Komplimente und Körpersprache an den Tag zu legen was schon irrsinnig verwirrend sein kann weil man dazu erstmal den Standesunterschied zwischen sich und den Anderen genau kennen muss und dann heisst es heucheln, heucheln heucheln und diese Verlogenheit hab ich gehasst wie die Pest

      Zur Erörterung von vorhin weil mir schon die Frage gestellt wurde, warum niesen eine Blamage ist:

      Es geht dabei um Selbstbeherrschung. Wer von Rang ist, der hat sich auch völlig unter Kontrolle zu haben, jederzeit. Körperliche Kontrolle ist dabei das Mindeste Minimum, wer es nicht einmal schafft ein Niesen zu unterdrücken oder während einer mehrstündigen Ansprache den Drang aufs Klo zu gehen zu beherrschen, wie soll so jemand dem am eigenen Körper ungewollt Dinge entweichen noch Kontrolle über seine Worte oder wichtiger, seine Emotionen haben. Das schlimmste was einem entfahren kann sind Handlungen aus Gefühlen heraus, sei es Liebe, Wut oder sonstwas, wer Emotionen nachgibt hat keine Selbstbeherrschung und schliesst sich damit selbst aus dem Kreis der hohen Gesellschaft aus. Und da wären wir wieder bei dem Thema ob die Damen die gern einen "Gentleman" wollen sich auch bewusst sind, dass ein Gentleman ihr vermutlich nie Gesten der Liebe schenken wird die über Blumen hinausgehen wenn sie nicht verheiratet sind. Und je nachdem welche Blumen man schenkt kann das auch schon ein Antrag sein.

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      Danke @Arphen für die Erklärungen.
      Es dürfte jedoch klar sein, dass ich nicht die ganz ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Gentleman" meinte. Wenn wir bei in Unterhaltungen Sprach- und Bedeutungswandel außer Acht ließen und uns immer an den ursprünglichen Bedeutungen und Verwendungskontexten der Wörter orientierten, so wäre eine normale Kommunikation ja kaum möglich - oder wir bräuchten viele neue Wörter (die wir ja z.T. auch haben).

      Ich meine also keinen Adel oder sonstiges, sondern wenn ich "Gentleman" schreibe, meine ich einen höflichen, zuvorkommenden und hilfsbereiten Mann und zumindest mit absoluten Grundkenntnissen in Sachen Knigge (nicht nur mir/seiner Verabredung gegenüber).
      Wenn aber bestimmte Dinge fehlen, dann reicht es für mich nicht.
      Wenn ich beispielsweise mit einem Mann aus war und einen durchaus netten Abend hatten, er vielleicht sogar die Rechnung übernahm, diese "Kleinigkeiten" aber fehlten, würde ich später einer Freundin eben von diesem netten Mann erzählen - aber ich würde ziemlich sicher nicht sagen, dass er ein "Gentleman" war. (Genau genommen habe ich das glaube ich noch nie von jemandem gesagt - selbst bei jenen, bei welchen es aus meiner Sicht zurtraf. Vielleicht weil ich generell Wörter, die dazu neigen inflationär verwendet zu werden, nicht besonders mag.)
      Und damit ich nicht falsch verstanden werde: Es liegt mir hier fern, diese "Kleinigkeiten" übertrieben auszuwerten. Es gefällt mir, aber ich brauche es nicht unbedingt. (Und ich selbst bin vermutlich auch alles andere als kniggesicher.)
      Ich finde es lediglich ein bisschen schade, dass dieser Begriff anscheinend so inhaltsleer geworden ist, wenn ihn (fast) jeder selbstverständlich für sich beansprucht.
      Das ist ein bisschen wie wenn jemand in seinem Profil bei der Selbstbeschreibung über sich schreibt "Ich bin vielseitig interessiert und lerne gerne neue Leute kennen." Manche können solche Phrasen auf eine halbe Seite ausdehnen, leider sagen sie so gar nichts über die Person aus. Denn wer würde von sich selbst schon schreiben "Ich bin in meinen Interessengebiet sehr eingeschränkt und neue Leute lerne ich auch nicht gerne kennen."
      Niemand - ich von mir selbst natürlich auch nicht.

      Grüße von einer vielseitig interessierten Sub, die gerne neue Leute kennen lernt - sowohl solche mit als auch ohne selbstverliehenen Titeln ;)

      Erdbeere schrieb:

      er vielleicht sogar die Rechnung übernahm
      Das ist so ein Punkt der heute wieder im Wandel ist. Es galt bis vor 20 Jahren als selbstverständlich, dass der Mann die Rechnung zahlt und vor 60 Jahren hätten Frauen die Rechnung gar nicht zahlen KÖNNEN. Aber inzwischen sind wir so weit, dass es als unhöflich gilt, wenn der Mann die Rechnung begleicht und die meisten Frauen beleidigt sind, wenn sie nicht selbst zahlen dürfen...was du also als höflich und nett empfindest, wird die Nächste mit der der selbe Mann ausgeht vermutlich als furchtbar chauvinistisches Machogehabe einstufen und den Kerl sehr schlecht erwähnen, wenn sie das nächste mal mit einer Freundin drüber redet ^^


      Erdbeere schrieb:

      Ich finde es lediglich ein bisschen schade, dass dieser Begriff anscheinend so inhaltsleer geworden ist
      Das finde ich auch schade, aber so entwickelt sich Sprache. Wenn ich allein daran denke was der Begriff "Ritter" im 10. Jhd. bedeutete und wie furchtbar entstellt der schon im 16. Jhd war...oder was sich heute alles Adel schimpft, nehmen wir den Guttenberg...ein FREIHERR dessen Ahnen zudem Raubritter waren sollte sich auf seinen Adelstitel aber wirklich nix einbilden und gerade der spielt sich auf als wär er aus dem Kaiserhaus...der dürfte am Kaiserhof nichtmal die Toiletten putzen mit dem Titel.
      Aber auch andere Begriffe sind völlig verändert - ein Dom (Dominus) war ebenso wie eine Domina nix Anderes wie der Herr des Hauses, also das Familienoberhaupt oder wörtlich der Besitzer eines eigenen Domus (eine Art Villa) Ein Punk war einmal eine Prostituierte und Gothik meinte einmal eine Kunstrichtung ^^
      Oder feministischer: Weib war mal eine ganz normale und durchaus respektvolle Anrede, Frau wurde schonmal als beleidigend empfunden und heute haben wirs anders herum, dabei wär Dame das einzig halbwegs Passende.

      Das ist halt die Art der Zeit - Begriffe Zweckentfremden oder verharmlosende Begriffe verwenden. Heute haben wir auch keine toten Soldaten mehr sondern Weichzielverlust im Militär oder lethale Missionsrückschläge in der Politik...

      Und jeder Personalchef weiß, dass Begriffe die Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft oder sozial auch nur noch inhaltsleere Standardfloskeln sind die halt jeder reinschreibt, selbst das faulste asozialste Kollegenschwein

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Arphen ()

      So dann will ich mal als NICHT-Lady meine Vorstellung von einem Gentleman zum Besten geben. Ein Gentleman ist für mich höflich und zuvorkommend. Das heisst jetzt nicht, er muss den Knigge auswendig gelernt haben, für mich ist jeder Mann, der mich mit kleinen Gesten auf natürliche Art begeistert, sei es Helfen beim Tragen von Gepäck oder das er sich nicht zu jeder Zeit in den Vordergrund drängt, mich ausreden lässt, mir zuhört, seine Hilfsbereitschaft anderen gegenüber ohne große Ankündigung anbietet und da gibt es noch so andere kleinste Indikatoren, ein Gentleman. Ich erwarte es von Niemanden und übertriebene Höflichkeit ist nicht mein Ding aber auch hierfür gibt es bestimmt das passende Gegenstück. ;))

      So ein Mann mit Gentlemen-Facetten ist doch auch nur ein Mensch. Ausserdem empfindet es jeder anders. Der eine braucht große Gesten um Jemanden als Gentleman zu bezeichnen, dem anderen genügen kleine, nicht für alle sichtbare Gesten.

      Wo würde ich mir die Bezeichnung Gentleman verkneifen? Ständiges Dazwischenreden ohne auch nur genau zu zu hören und interessiert daran zu sein, was ich zu sagen habe. Jemand, der sich sehr gerne reden hört. Sprich sich zum Mittelpunkt der Welt selbst ernennt. Keinen Respekt gegenüber anderen zollt.

      Wie gesagt, ich habe bisher aufgesetzte Gentlemen aber ich habe auch die authentische Art (deren Gesellschaft ist eine reine Freude) kennengelernt. Aber das lag dann auch einfach immer an der Person an sich und Höflichkeit ist nur eine Facette eines Menschen.

      In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt Ladylike und wünsche euch allen einen sonnigen Tag. :))

      LG
      Corina
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Es ist schon mal sehr interessant zu lesen, dass der Begriff Gentlemen unterschiedlich begriffen wird. Gerade wenn das eigene Leben S/M und/oder/auch D/s Anteile hat, ist man gewohnt die verschiedenen Begriffe, Umgangs- und Beziehungformen für sich selber neu zu definieren. Die eigentlichen gesellschaftlichen Normen passen nicht mehr.

      Lebt man dabei in einer Partnerschaft, sind natürlich die Vorstellungen des Partners mit den eigenen Vorstellungen abzugleichen. Dieses hat gerate in einer D/s Beziehung deutlichen Einfluss auf die gewünschten Umgangsformen.

      Aber zurück zur Ursprungsfrage. Ich bin männlich und war selber immer sehr bemüht den Gentleman rauszulassen, ohne eigentlich zu wissen, was es genau bedeutet. Aber die Türen aufzuhalten (auch die Autotür) ist für mich genauso selbstverständlich, wie der Begleitung aus der Jacke zu helfen und natürlich auch die Rechnung zu übernehmen. Letzteres ist für mich eh eine Frage der Ehre. Dennoch hätte ich mich selber nicht als Gentleman bezeichnet. Da ich den Begriff als verstaubt und vorbelastet erachte.
      Da meine Hauptneigung Dominant ist, verstehe ich das andere Doms versuchen sich mit dem Begriff Gentlemen zu beschreiben und abzugrenzen. Die Bedeutung ist dann wohl eher: “Ich bin dominant, aber kein Arsch”. Oder auch ich trage in der Öffentlichkeit einen Anzug und keine Lederhose. Da auch ich Dominanz eher als Beschützen und Fordern sehe und nicht als aggressiv oder laut, habe ich Schwierigkeiten meine D/s-Ausrichtung richtig zu umschreiben. Ich bin dementsprechend regelmäßig an Frauen geraten, die mit meiner Höflichkeit nicht klar kamen. Ich hörte öfters Aussagen, wie “Ein richtiger Mann hat zu bestimmen!”. Ich habe früher oft nach den Wünschen der Frau gefragt und bin damit nicht nur angeeckt, sondern habe auch gleich meine Changen damit verspielt. Wie kann ich also diese Seiten in Einklang bringen? - “Ich bin dominant und will dich beherrschen, aber ich bin kein Arsch - Ich bin nett und höflich und mich interessieren deine Wünsche.”

      Nehmen wir das Beispiel Essen gehen. So bestimme ich, dass wir Essen gehen, ich wähle auch das Lokal aus (natürlich mit dem Wissen, was ankommt und was nicht). Meine Begleitung bekommt nur die Ansage, dass wir Essen gehen (höflich aber bestimmt). Ich öffne auch die Autotür. Ich öffne auch die Lokaltür und helfe aus der Jacke. Ich bestimme an welchen Tisch und auf welchen Platz gesessen wird. Dieses mache ich, indem ich den Stuhl anbiete und zurecht rücke. Das Bestellen würde ich auch übernehmen, aber ich gehe nicht soweit, dass ich bestimme was meine Begleiterin essen oder trinken soll. Es sei denn, ich kenne ihren Geschmack sehr gut und weiß über die entsprechenden Spezialitäten des Lokals Bescheid. Meine Partnerin findet diese Bestimmung durch mich sehr anregend. Aber dennoch bin ich dabei sehr höflich. Aber ob mich das zu einem Gentleman macht, will ich nicht bestimmen. Aber sicherlich nicht zu einem Gentleman der alten Schule. Ich habe eher so was wie “Stil”.
      Also bis auf meinen Opa mütterlicherseits habe ich noch nie einen weiteren Gentleman der alten Schule gesehen, ich persönlich denke dass diese Generation die einzige wahre Gentleman Generation ist und somit der wahre Gentleman ausstirbt. Aber vielleicht werde ich irgendwann eines Besseren belehrt.

      Ich zähle solche Dinge wie Tür aufhalten, aus der Jacke helfen etc. als Höflichkeit die ich gerne annehme. Den meisten Menschen fehlt allerdings die Ausstrahlung eines Gentleman. Aber ich bin auch nicht auf der Suche nach einem. Das ist so meine Ansicht dazu. Im BDSM Kontext habe ich noch zu wenige Erfahrungen als dass ich mir ein Urteil bilden könnte.
      Guten Tag zusammen,

      wieder einmal wird der Verfall der Werte bejammert und andeutungsweise ist wieder einmal das gute, alte "früher war alles besser" in den Beiträgen herauszulesen.

      Interessanterweise belegen soziologische Studien jedoch, dass die jüngeren Generationen wieder verstärkt um die Erhaltung und Förderung der "guten, alten" Wertvorstellungen bemüht sind. Höflichkeit, Rücksichtnahme, Zuvorkommenheit sowie die Einhaltung der Etikette halten wieder vermehrt Einzug in das gesellschaftliche Leben.

      Die entscheidende Frage ist, in welchen gesellschaftlichen Kreisen man sich bewegt.

      Und die Damen, die gern einmal Gentlemen in Aktion sehen wollen, könnten einfach mal ein Snookermatch auf Eurosport verfolgen. Dort gibt es Gentlemen zu sehen, bei denen der einen oder anderen Dame sicherlich der Mund offen stehen bleiben wird.

      Gruß Cornelius
      So hier will ich auch mal was dazu schreiben

      Ich versuche so höflich wie möglich aufzutreten. Das gelingt mir nicht immer und in manchen Fällen will ich das auch gar nicht. Mir macht es auch Spaß das Arschloch raushängen zu lassen.

      Was ein Gentleman ist oder wie er sich verhalten soll ist mir eigentlich egal.
      Einer Frau die Tür aufzuhalten, aus der Jacke zu helfen, den Stuhl zurechtzurücken oder etc. Ist eine Form der Aufmerksamkeit und der Bekundung meines Interesses an ihr. Genauso wie zu fragen was Sie will.

      Es ist mir aber auch schon passiert das mir das als nicht dominant ausgelegt wurde. Als ich mich vor meiner besten Freundin geoutet habe. War ihre erste Frage ob ich devot bin. :golly: Und Warum, weil ich möglichst immer höflich, zuvorkommend und hilfsbereit bin.
      Ich bin zum Großteil so erzogen worden. Das bin einfach Ich. Würde ich mich deswegen als Gentleman bezeichnen... Nein, selbst wenn ich das tue dann eher aus übertriebener Überheblichkeit und ist nicht wirklich ernst gemeint.
      Und jeder der mich kennt das ich auch nicht wirklich einer bin.

      Corina schrieb:

      In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt Ladylike
      ^^ Dazu müsstest du streng genommen den sozialen Unterschied zwischen dir und den anderen Anwesenden kennen und dich von jedem einzeln und gebührend verabschieden und gegebenenfalls Gentledom fragen ob ers dir gestattet zu gehen. Aber ich finde du hast was schönes gesagt - es muss zusammen passen. Verschiedene Kulturen haben verschiedene Auffassungen davon was höflich ist - ein deutscher Mann würde sich in arabisch geprägten Gegenden mit seiner zuvorkommenden Art als rüpelhafter Flegel outen und ein Schaich würde hierzulande mit seiner Vorstellung von gutem Benehmen aus den meisten Restaurants hinaus geworfen werden. Und was ein Thailander als gut gesittet versteht ist auch was Anderes als das, was ein Inder darunter versteht. Herrjeh schon die Unterschiede von Bayern zu Köln sind grösser als man denkt und wie ein berühmter Schauspieler einmal sagte, der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich ist der von einer Kriegsfregatte zu einem Walzer.


      reNoir schrieb:

      Letzteres ist für mich eh eine Frage der Ehre.
      Ein Begriff der noch vielseitigere Bedeutungen hat als Gentleman und den wirklich jede Kultur ganz anders bewertet oder wie ein englischer Soldat sagte...wenn ich zu Hause Leute umbringe geh ich an den Galgen, hier krieg ich einen Orden dafür.


      Tamo schrieb:

      Also bis auf meinen Opa mütterlicherseits habe ich noch nie einen weiteren Gentleman der alten Schule gesehen, ich persönlich denke dass diese Generation die einzige wahre Gentleman Generation ist und somit der wahre Gentleman ausstirbt.
      Wenn man es so definiert ja, dann ist es auch unmöglich, ein Gentleman zu sein wenn man nicht dieser Generation angehört und impliziert, dass die ganze Generation so war. Aber ich gebe zu bedenken, dass die Generation um den 1. Weltkrieg herum auch die Generation ist, die Furzen zu einer Kunst erhoben hat und begabte Furzer Weltberühmt wurden, die Generation in der Frauen selbstverständlich das Eigentum des Mannes waren und keine Rechte hatten ausser zu Grummeln wenn sie wieder für ihn die Beine breit machen muss, dass Männer jener Generation öfter als spätere Generationen ausserehelichen Sex hatten, diese "Ehrenmänner" Bordelle nur so aufleben liessen und Bourlesque in Mode war, dass in jener Generation ausgefallene Dinge wie Sex mit Tieren in höheren Kreisen viele Zuschauer auf sich zog und englische Premierminister zu Hause Affen gehalten haben und wer sich nicht ordentlich besoffen hat war auch kein ganzer Mann und wehe man grabscht die Kellnerin nicht an....Auch wenn es anders aussieht aber im großen und ganzen ist die Generation 80er-90er die Prüdeste Generation seit über hundert Jahren und das trotz oder vielleicht gerade wegen der steten Präsenz von Sex in den Medien. Wie die jüngere Generation sich da entwickeln wird ist schwer zu sagen, aber sie scheint wieder offener zu werden als ihre Eltern die vielleicht unbewusst gegen die "wilden 68er" rebellieren indem sie eben nicht so wild sind ^^

      Sicher früher hat man nicht über sowas gesprochen...aber getrieben hat mans wilder als man heute glauben würden. Sicher, die Geschichten mit Katharina der Großen und ihren Pferden sind vermutlich erfundene Propaganda aber es wär gelogen zu sagen sowas hätte es nicht reihenweise Gegeben gerade unter gelangweiltem Adel der sich mit Geld verbotenen Sehnsüchte erfüllt hat und wenn wir noch etwas weiter in die Vergangenheit schauen sind Menschenhandel, Sex mit Kindern, Folter und sogar Hinrichtungen zur Belustigung in entsprechenden Kreisen weit verbreitet gewesen und zumindest in Russland und den USA haben wir sogar handfeste Beweise, dass selbst Kannibalismus nicht nur aus der Not heraus geschah. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mancher respektierter angesehener Mensch der Gesellschaft weitaus mehr Dreck am Stecken hat als man je vermuten würde, da kenne ich genug Diplomaten die ihre Immunität ausnutzen um wirklich alles zu handeln von Waffen zu Drogen zu Menschen zu Kunstwerken und da bin ich wieder froh mich ganz von meiner Familie distanziert zu haben und keinen Besuch der Mafia befürchten muss ^^

      Und, wenn auch ausklingend war es auch die Zeit der Opiumhöllen und eine Hochzeit des Glückspieles. Nach meiner Erfahrung hat der sogenannte "Abschaum" der Gesellschaft mit der "Krone" der selbigen so viel gemeinsam, dass der einzige echte Unterschied wie der beim Unterschied von Genie und Wahnsinn ist - der Erfolg
      Schönes Thema! =) Immer interessant zu sehen, das bei 10 Leuten, 10 verschiedene Interpretationen herauskommen. ^^

      Auch ich kann mit dem Wort Gentleman nicht viel anfangen, eben weil es für jeden etwas anderes Bedeutet. Wie @Arphen, weiter oben schon gesagt hat, hat das Wort für mich einen ähnlichen Wert wie Teamfähig, Leistungsbereit und was sonst noch so in Bewerbungsdeutsch gerne verwendet wird. Es sind Worte, die alles und nichts heißen können und einfach dazu gehören, weil das eben so erwartet wird oder es sich gut macht in dem Text.
      An dieser Stelle: Arphen, immer wenn ich einen Beitrag von dir sehe, denke ich mir "Oh man, der wieder und seine Walls of Text..." zu deiner Ehrenrettung lohnt es sich aber immer sie zu lesen! ^^

      Ein paar mal, wurde ich von Freundinnen oder Bekannten Damen schon Gentleman genannt, aber das war meistens Situationen in denen ich mir nicht wirklich bewusst war so gehandelt zu haben, oder ich es eher als etwas Selbstverständliches angesehen habe.
      Das einzige Beispiel, das mir gerade einfällt, ist schon ein paar Wochen her. Ich hatte mich mit einer guten Freundin verabredet. Wir standen in der Warteschlange eines Starbucks (hemm viel zu teure Zuckerbrühe mit Kaffee anteilen!), waren gerade beim "wie geht´s dir so" Gespräch, als ich im Augenwinkel gesehen habe, das eine Frau mit Kinderwagen, zwei Kaffeebecher jonglierend versucht hat die Tür auf zu machen um den Laden zu verlassen. Ich hab also "Gleich wieder da" gesagt und bin zu der Frau hin gegangen um die Tür aufzuhalten. Wieder zurück, habe ich dann ein "Du alter Gentleman." bekommen.
      Ganz ehrlich, es war mir eher peinlich, das gesagt zu bekommen, als das es mich erfreut hat. Finde es sogar schon arg selbst-darstellerisch, es hier nochmal zu erwähnen. Für mich war das eine selbstverständliche Handlung und kein gezielter Versuch, ein paar Zuschauer zu beeindrucken.

      Für mich sind Höflich- und Freundlichkeit, dinge die man tut, weil man sie selbst für richtig hält und nicht ein mittel um die Umgebung zu beeindrucken.

      Meinen Unterbewusstsein, kann ich allerdings auch nicht absprechen, dass es manchmal Berechnend handelt. ^^
      Hufflepuff in the streets, Slytherin in the sheets...
      #50NerdsofGrey

      Wenn jemand Rechtschreibfehler findet, kann Er/Sie, sie gerne behalten! :thumbsup:
      @Arphen es gibt immer 2 Seiten einer Medaille. Genau so wie es immer und überall Gegensätze manchmal in ein und der selben Person gibt und ja mein Opa war auch nicht ohne das sage ich ja nicht. Ich hab meinen Opa und die Generation vor Augen da ich sonst noch niemanden kenne bei dem das derart in Fleisch und Blut übergegangen ist, der diese Ausstahlung hat vor allem nicht meines Alters und jüngere. Ich betreibe keine "früher ist alles besser gewesen" Mentalität. Ich bin ganz froh das "früher" vorbei ist.

      Wie ich schon schrieb ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

      Sollte es wirklich so sein das die nächste Generation wieder neue Genleman hervorbringt freut mich das riesig!

      Sorry ich stehe gerade auf dem Schlauch. Mir fehlt gerade der zusammenhang.
      "Sicher früher hat man nicht über sowas gesprochen...aber getrieben hat mans wilder als man heute glauben würden. Sicher, die Geschichten mit Katharina der Großen und ihren Pferden sind vermutlich erfundene Propaganda aber es wär gelogen zu sagen sowas hätte es nicht reihenweise Gegeben gerade unter gelangweiltem Adel der sich mit Geld verbotenen Sehnsüchte erfüllt hat und wenn wir noch etwas weiter in die Vergangenheit schauen sind Menschenhandel, Sex mit Kindern, Folter und sogar Hinrichtungen zur Belustigung in entsprechenden Kreisen weit verbreitet gewesen und zumindest in Russland und den USA haben wir sogar handfeste Beweise, dass selbst Kannibalismus nicht nur aus der Not heraus geschah. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mancher respektierter angesehener Mensch der Gesellschaft weitaus mehr Dreck am Stecken hat als man je vermuten würde, da kenne ich genug Diplomaten die ihre Immunität ausnutzen um wirklich alles zu handeln von Waffen zu Drogen zu Menschen zu Kunstwerken und da bin ich wieder froh mich ganz von meiner Familie distanziert zu haben und keinen Besuch der Mafia befürchten muss

      Und, wenn auch ausklingend war es auch die Zeit der Opiumhöllen und eine Hochzeit des Glückspieles. Nach meiner Erfahrung hat der sogenannte "Abschaum" der Gesellschaft mit der "Krone" der selbigen so viel gemeinsam, dass der einzige echte Unterschied wie der beim Unterschied von Genie und Wahnsinn ist - der Erfolg"

      Sicher, gibt es und gab es sowas immer und wird es auch immer irgendwo geben! Da wo es ein hell gibt gibt es auch dunkel. Ich schnalle nur gerade nicht was das mit dem Thema zu Tun hat. Magst Du mal erläutern?
      Ich hoffe, das wird jetzt nicht zu sehr OT, aber die Erwähnung solcher Wörter wie Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft bringt mich gerade darauf.
      In der Germanistik gibt es einen Begriff für solche Wörter, die zwar toll klingen, die im Grunde aber nichts aussagen. Man nennt sie Plastikwörter. Mann kann mit ihnen tolle Konstrukte bauen, sie in einem Text aufeinander stapeln wie Legosteine (aber nichts gegen Lego ^^), ohne dass dabei jedoch etwas dahinter steckt. Flexibilität wäre auch so ein Klassiker...
      Vielleicht verkommt der gute alte "Gentleman" ja auch zu einem solchen Plastikwort und bald kann man nur noch an putzige Legomännchen denken, wenn man es hört... Die sind ja sozusagen auch ein Klassiker :)