Die Gentlemen unter den Doms

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      OneforallSeason schrieb:

      Ein Gentleman zu sein heißt doch in erster Linie, einer Frau behilflich zu sein.
      Nein eigentlich nicht. Also das Wort ist nicht geschützt das kann man gebrauchen wie man will aber im Grunde ist ein Gentleman mit seinem Benehmen - Knigge oder Viktorianisch - nicht wirklich behilflich, da finde ich weit mehr Regeln in denen den Damen vorgeschrieben wird wie sie den Abend so einfach wie möglich für den Mann gestalten, viktorianische Damenbenimmregeln sind im Grunde 1000 Arten die Klappe zu halten und keinem aufzufallen. Und die Regeln für den Gentleman sorgen generell für ein gutes Miteinander, das gilt in erster Linie dem Gastgeber, dann den Gästen und Gästinnen. Die Idee ist ja, sich so zu verhalten, dass niemand sich gekränkt fühlen kann und niemand sich blossgestellt, peinlich berührt oder anders in eine unangenehme Lage gebracht fühlt, egal welchen Geschlechtes, und wie man angemessen reagiert wenn sich jemand Anderes unangemessen verhält.


      OneforallSeason schrieb:

      Ganz im Gegenteil-Gleichberechtigung bedeutet auch Wertschätzung und die kann nie verkehrt sein.
      Ich würde sagen das wäre Wünschenswert aber keinesfalls etwas das man erwarten kann, Männer waren einander durch die Jahrtausende gleichberechtigt und haben sich auch gehasst und verspottet und abgemurkst ^^ Ich denke sogar der Wertschätzung des Frauenbildes in den letzten 100 Jahren hat die Gleichberechtigung einen massiven Abbruch getan, davor wurden Frauen immerhin für sowas wie kleine Heilige gehalten und verehrt, galten als Standbilder von Zucht, Reinheit und je nach Kultur als direkt Göttliches, fähig Kinder zu gebären. Die Emanzipation hat den Männern aber gezeigt, dass Frauen auch Furzen, bescheuerte Ideen haben und im Bett genauso pervers sind wie sie selber und auch gern mal einem Kellner an den Arsch greifen würden. Kurzum wir haben gelernt, Frauen sind im Grunde genau so wie wir...und das ist schlecht, denn das typische Männerbild ist bei Männern wie Frauen sehr negativ behaftet und greift jetzt auch auf die Frauen über mit allen Vor und Nachteilen. Es denkt kaum mehr einer, dass eine Frau nicht handwerklich geschickt sein kann, aber es denkt halt auch keiner mehr, dass Frauen ein gutes Vorbild für diverse Eigenschaften sind, oder ein Recht hätten die Stimme der Vernunft zu sein oder etwas derartiges.
      Eine befreundete Historikerin stellte mal fest, dass Frauen DURCH die Gleichberechtigung ein weitaus schlechteres Leben haben als vorher, in der Gesamtheit betrachtet. Sie haben zwar deutlich mehr Selbstbestimmung und Freiheit aber weniger zu melden als je zuvor in der Geschichte, kaum eine Chance etwas zu verändern. Früher wurden Reiche meist von der Frau des Königs regiert und die Rolle der Damen am Hofe war oft wichtiger als die der Männer am Hofe, auch ausserhalb Englands, war es einst die Idee, dass eine Frau arbeiten DARF ist es längst so, dass sie arbeiten MUSS und aus dem studieren dürfen wurde beinah ein studieren müssen, die Zahl der Dinge um die man sich Sorgen muss wuchsen ins astronomische und im Rahmen der Gleichberechtigung und der Vereinfachung der Scheidung und Gesetze für uneheliche Kinder, haben wir nun massenweise Frauen die auch noch alleinerziehend sind, weil der Mann sich jetzt einfach verdrücken kann. Die Emanzipation hat die Welt gewandelt, und keinesweges nur zum Besseren, etwa hatte der Arbeitsmarkt auf einmal doppelt so viele Leute die Arbeit wollen und konnte daher die Gehälter massiv kürzen, aber ich hoffe wir kriegen das in der Zukunft noch hin.

      Wir haben uns halt mit den Rollenbildern auch von Wert und Idealvorstellungen verabschiedet - und das hat auch Vor und Nachteile. Einerseits kann jetzt jeder sein wie er will und andererseits ist jetzt auch jeder wie er will :D (Oder sie natürlich)
      @Arphen, nun hast du nur den einen Satz zitiert, jedoch nicht die darauffolgenden, die die Erklärung für diesen Satz waren ;)

      Es ging doch auch eigentlich weniger um die Emanzipation sondern mehr darum ob es noch Gentleman gibt ;-).
      Ich werde immer gut behandelt ich kann nicht sagen, dass z. B derjenige mit dem ich des öfteren spiele mich jemals schlecht behandelt hätte, für mich war er und ist er immer Gentleman.
      Verletzungen fügt man sich meist selbst zu.
      Ich finde nicht, das das Bild, welches die Männer von Frauen haben schlecht ist, denn ich sehe mich nicht so und bringe mich mit diesem Bild auch nicht in Verbindung.
      Ganz sicher hat die Emanzipation gesellschaftlich etwas verändert.
      Aber auch wenn wir allein erziehend sind, oder viele von uns , wir sollten nicht vergessen , egal bei was, man hat immer eine Wahl!
      Ich finde trotzdem , wir sollten mal wieder zur ursprünglichen Frage zurück kommen . :-), obwohl dieses Thema sicher auch zu diskutieren wäre.
      Never look eager. ...

      Erdbeere schrieb:

      [...]Gibt es vielleicht sogar einen Mann/Dom hier, der dazu steht, eben kein Gentleman zu sein? Aus Gründen der Frauenemanzipation o.ä.?
      [...]
      Ja, hier, ich.

      Das hat aber nichts mit Frauenemanzipation im herkömmlichen Sinne zu tun. Vielmehr mit dem Respekt einem anderen mündigen Menschen gegenüber. Im Umgang mit meinen Mitmenschen, an denen ich kein sexuelles Interesse habe, ist es mir ohnehin völlig Egal, ob ich einen Mann oder eine Frau vor mir habe. Werden beide gleich höflich oder unhöflich - je nach dem, was die Situation erfordert - behandelt. Allerdings gehe ich einmal davon aus, es geht bei der Frage um Dates, Partnerin o.Ä. - also um Fälle, bei denen ich ein sexuelles Interesse an meinem Gegenüber habe. Hier sieht die Sache natürlich etwas anders aus. Dann kommt zu der obigen Tatsache noch dazu, dass jemand, der auf Gentleman-gehabe Wert legt, wohl einfach die Falsche für mich wäre. Warum sollte ich es also an den Tag legen? Ich würde dadurch letztendlich nur an die Falschen geraten. Es gibt einen alten Spruch, der lautet: Die perfekte Frau ist im Bett eine Hure, im Salon eine Dame und in der Küche eine Köchin, [...]. Allerdings ist dieses Maß an Wandlungsfähigkeit eher männliches Wunschdenken, also muss man Prioritäten setzen. Und wie @OneforallSeason es oben irgendwo richtig festgestellt hat: Zum Gentleman gehört eine Dame. Ich stehe aber nicht auf Damen. Auf Köchinnen allerdings auch nicht...
      Oh je...

      das erinnert mich sooo an meine Jugend und an die Ansagen meines Vaters.

      LA-Dad: "Kind, was trägst du da?"
      LA: *schaut an sich runter* "Äh, ich würde sagen Kleidung."
      LA-Dad: "Kind, SO kannst du nicht rausgehen. .... und ausserdem heißt das nicht ÄH."
      LA: *rafft nix mehr* "Warum denn nicht?"
      LA-Dad: "Deine Tasche passt nicht zu deinen Schuhen! Als Dame solltest du wirklich mehr auf dich achten."
      (Meine Schuhe waren Rosé (Jugendsünde :D) und meine Handtasche ging in ein leichtes Pfirsich über.. Schande :D )

      :dash: :dash: :dash:

      Diese Situation beschreibt eigentlich das ganze Leben. Der Eine legt auf diese Eigenschaft mehr Wert, der Andere auf jene. Genauso versteht der eine unter einem Gentleman die Gepflogenheiten von "damals", der andere versteht darunter den Respekt vor der Frau / dem Menschen.

      Deshalb mein Tipp: Wieso sprecht ihr denn nicht direkt drüber?

      Wenn mir einer schreibt: Ich bin ein Gentleman. Dann frage ich ihn direkt, was ihn denn zum Gentleman macht und ob er mir ein Beispiel geben kann.

      Oder ich frage ihn zum Beispiel:
      "Wenn wir eine Treppe hinauf gehen, läufst du vor mir, neben mir oder hinter mir?"

      Diese einfache Frage, kann manch Missverständnis schon verhindern ;)

      LA

      P.S.:
      Es ist zwar für mich persönlich nicht ausschlaggebend, dass sich jemand nach Knigge oder sonst. gesellschaftlichen Richtlinien verhalten kann bzw. verhält. Aber ich registriere es anerkennend ;)

      P.P.S.:
      Ich liebe meine zerrissene Jeans!!! und meine grünen Strumpfhosen!!! auch wenn ich aussehe wie Robin Hood :P
      Mich schreckt es eher ab, wenn ein Mann von sich behauptet ein Gentleman zu sein, da mir dieser "umsorgende" Aspekt zuwider ist. Allgemein tu ich mich sehr schwer mit Geschlechterrollen, da ich nicht in so einem klassischen Umfeld aufgewachsen bin. Das ist allerdings meine persönliche Meinung und jeder möge es so halten wie er möchte.

      Ich empfinde gerade solche Sachen wie das der Mann das Essen bestellt als Bevormundung. Alleine die Vorstellung, dass ich nicht selbst meine Bestellung aussprechen kann, finde ich echt absurd. Mit Anfang 20 hatte ich einen Freund, der sehr viel Wert auf Etikette etc. gelegt hat. Sind wir an einer befahrenen Straße entlanggelaufen, hat er darauf bestanden an der Fahrbahn zugewandten Seite zu gehen, um mich zu "schützen". Ich fand sein Verhalten lächerlich, aber unter Verbindungsstudenten ist so etwas weit verbreitet. Weil mich ein anderer Verbindungsstudent auf einer Party angerempelt hat, führte dies zu einem Fechtduell zwischen den beiden. Ohne Worte :facepalm: Ich finde es umständlich, wenn mir ein Mann in den Mantel helfen will. Das habe ich alleine viel schneller erledigt. Also ich kann mit dem Verhalten eines Gentlemans nichts anfangen, weil ich gar nicht auf dem Schirm habe, dass mir ein Mann bei etwas helfen sollte. Natürlich kenne ich Frauen, die auf solche Sachen Wert legen und es romantisch finden, aber mich nervt das nur. Ich finde es grundsätzlich wichtig Dinge alleine zu versuchen, bevor man sich Hilfe holt. Ist mir der Koffer/Bierkasten oder was auch immer zu schwer, dann suche ich mir jemanden, der stärker ist. Aber ich steh vorher nicht vor dem vermeintlich schweren Gegenstand und warte darauf, dass mir ein Mann zur Hilfe eilt.
      @AutumnSky, ich finde es sehr schön, wenn er aufsteht und ich gar nicht mitbekommen habe, wenn er schon den Mantel geholt hat, das macht mich in dem Moment unheimlich glücklich aber ich kann auch verstehen, wenn jemand dieses Gefühl nicht so empfinden kann.
      Ich kann nur für mich sprechen, dass ich mich in diesem Moment wie eine Prinzessin fühle und ich habe seine ges. Aufmerksamkeit und auch oft den ein oder anderen Blick , von so manch andere Frau und dann bin ich unheimlich stolz darauf, dass gerade ich diesen Mann an meiner Seite habe und geniesse den Moment.
      Ich glaube es hängt auch etwas von der Persönlichkeit ab, ich bin jemand der immer selbstständig alles erledigen musste,auch im Job muss ich mich immer durchsetzten, bin ich dort einmal schwach unter Männern, bin ich verloren, mir würden die Angestellten auf der Nase rumtanzen. Menschen sind Grenzgänger, sie loten immer ihre Grenzen aus, darum muss man konsequent geradlinig seine Linie ziehen.
      Aus diesem Grund geniese ich es ein um das andere Mal mehr, wenn ich mich ab und an auch mal anlehnen kann. Ich brauche das und der Mann ist ,in meiner ab und an konservativen Vorstellung immer noch der Jenige an den ich mich lehne, wenn er stark genug ist oder stärker als ich - und so einfach ist das nicht, wodurch viele erst mal abgeschreckt sind.
      Würde aber ein Mann mit mir ausgehen, mit dem Essen sofort beginnen während meines noch auf der Hand des Services ist, würde ich das sehr daneben finden, genau so wie rülpsen etc. Oder wenn jemand am Bufet sich so bedient als hätte er 5 Tage nicht gegessen.
      Genauso lege ich aber auch Wert darauf dass der Herr an meiner Seite die anderen Damen genau so höflich behandelt wie mich.
      Sich durchsetzten ist für uns Frauen in dieser Welt heute nicht so einfach-für Männer aber auch nicht.
      Never look eager. ...
      Moin zusammen,

      das eine ist, sich als Gentleman zu bezeichnen, das andere ist, sich einfach so zu verhalten wie es ein Gentleman es meiner Meinung nach tun sollte.

      Und auch hier gilt dann für mich, ein Gentleman schweigt und würde sich seinem Gegenüber nicht als ein solcher anpreisen.

      Viele Grüße
      Thunder
      @AutumnSky...und niemand erwartet, dass ein Gentelman von sich aus den Bierkasten trägt, es ist selbstverständlich, dass man sich jemanden holt, es bedeutet ja nicht als Frau, dass man seine “Position“ verlässt, es geht für mich eher darum dass ich einen Mann an meiner Seite habe, der seine Rolle kennt und mich als gleichwertig achtet.
      Bierkästen kann man auch zusammen schleppen. ;)
      Never look eager. ...

      Thunderbolt_II schrieb:


      das eine ist, sich als Gentleman zu bezeichnen, das andere ist, sich einfach so zu verhalten wie es ein Gentleman esmeiner Meinung nach tun sollte.

      Und auch hier gilt dann für mich, ein Gentleman schweigt und würde sich seinem Gegenüber nicht als ein solcher anpreisen.


      ....er hat es mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht.
      Never look eager. ...
      Zwischendurch mal in den Mantel helfen lassen, Tasche tragen oder ähnliches ist schon mal ganz nett, brauche ich aber nicht rund um die Uhr. Eher als kleine Aufmerksamkeit ab und zu.

      Einen Gentlemen macht meiner Meinung nach mehr aus, als Aufmerksamkeit anderen gegenüber. Gepflegtes Auftreten, Wortgewandtheit, Manieren, Bildung usw. gehören schon auch dazu und so oft wie man dies in Profilen liest... Gentlemen ist Mainstream, obwohl die breite Masse sicherlich nur "gute Manieren" meint.
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.

      Nighty schrieb:

      Die jüngere Generation lernt diese kleinen Gesten der Höflichkeit einfach nicht mehr.
      Guten Morgen,
      diesen Satz kann ich so kommentarlos nicht stehen lassen, da möchte ich mal eine Lanze für die jüngeren in unserer Gesellschaft brechen. Wie in jeder Generation wird es auch in unserer solche und solche geben ;) aber sowohl unsere 7 Kinder - wir sind eine Patchworkfamilie :D (einer 18 und die anderen über 30) als auch unsere Enkelkinder (5,11,12,16,17) kennen sehr wohl die Höflichkeitsformen, die hier angesprochen wurden. Man hat es ihnen vorgelebt und sie haben es übernommen.
      Ich betreue zur Zeit im Rahmen meiner Arbeit einige minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien, die alle sehr höfliche Umgangsformen haben, ganz besonders die Jungs. Mir wird die Tür aufgehalten, ich werde höflich angesprochen...ich mag keine Verallgemeinerungen ;) deswegen die diffizile Auflistung.

      Einen schönen Tag noch an alle hier :blumen:
      @OneforallSeason Den Begriff "Prinzessin" wollte ich vorhin auch erwähnt haben. Ich möchte mich nicht wie eine Prinzessin fühlen, denn mir ist es zuwider so "überhöht" zu werden. Wie gesagt, ich will das niemanden absprechen oder mies machen. Ich respektiere Frauen, die es mögen. Ich sehe darin keinen Reiz, weil ich mich dann schwach fühle. Natürlich möchte ich mich in einer Partnerschaft auch mal anlehnen, aber das geht nur in einem gewissen Rahmen und hat bei mir sehr viel mit Vertrauen zu tun. Und sollte mich ein Mann wie seine Prinzessin behandeln, dann mach ich automatisch dicht und versuche aus dieser Situation rauszukommen.
      Ich habe dann Angst als schwach und beschützenswert wahrgenommen zu werden, was für mich persönlich negativ konnotiert ist. Dabei geht es ausschließlich um die Sicht auf mich selbst. Ich habe kein Problem damit wenn jemand anderes gerne schwach ist und beschützt wird. Ich seh mich ganz klar in der Rolle der Beschützenden und derjenigen, die ihre Hand über den Partner hält. Ich brauche keinen Drachentöter, wenn man es bildlich beschreiben will.

      Arphen schrieb:

      Kommt auf die Treppe an. [...und neun Zeilen überflüssiges :blah: ...]
      Vollkommener Blödsinn!

      Den einschlägigen Regeln der Etikette folgend geht der Herr sowohl auf-, wie auch abwärts immer unterhalb der Dame um einen eventuellen Sturz der Dame auffangen zu können. Von dieser Regel gibt es keine Ausnahmen.

      sapira schrieb:

      da möchte ich mal eine Lanze für die jüngeren in unserer Gesellschaft brechen.
      Dabei würde ich Dir gern helfen.
      Mein "kleiner" Bruder ist Mitte 20 und einer der höflichsten und zuvorkommenden Menschen, die ich kenne. Ihn würde ich als Gentleman bezeichnen. Ich denke, es ist natürlich zum einen die Erziehung durch die Eltern (wir Geschwister haben alle ein "Sprich-ganzen-Sätzen-Trauma und haben ua den Satz "der Esel nennt sich selbst zuerst" gehasst) zum anderen kann man ja nun nicht ewig alles auf die Eltern schieben und muss sich auch selbst erziehen.
      Für mich kann ich sagen, dass ich eine Phase hatte, in der ich mit dem ganzen Knigge-benimm-Dich-anständig-Krams nix mehr zu tun haben wollte. Denn ich habe es tatsächlich als Einschränkung empfunden und hatte das Bedürfnis gegen starre Konventionen zu rebellieren. Diesen ganzen Quatsch, wen man zB in einer Gesellschaft zuerst begrüßt und dass man die Aristokratie immer noch zu achten hat... :pillepalle: Echt jetzt?!
      Ich mag keine grobe Unhöflichkeit. Aber mir ist es wurscht, ob jemand ein "Gentleman" ist und ich kann mir selbstverständlich meinen Mantel selbst anziehen. Ab und zu finde ich solche Gesten nett, allerdings sollten der Hintergrund Zuneigung und Respekt sein und nicht so'n prähistorisches Dingsbumsgedöns von Herrn Knigge.
      Die Bezeichnung Gentleman ist für mich in der heutigen Zeit eine Art "Modewort", wird gern genutzt, um sich von der Masse abzuheben ohne es zwangsläufig auch mit Leben zu füllen. Die so gerne angeführten Beispiele mit dem Aufhalten von Türen jeglicher Art, in die Jacke helfen, sich einfach umsichtig gegenüber seiner Begleiterin verhalten, sind für mich sehr gern gesehene Gesten der Höflichkeit, des Respekts und der Zuwendung, nicht mehr und nicht weniger. Diese Gesten sind durchaus auch bei Männern zu finden, die sich nicht gewählt ausdrücken (wollen oder können), die vielleicht auch nicht über ein hohes Maß an Bildung verfügen, die sich ihrer Partnerin gegenüber aber respektvoller verhalten als beispielsweise manch Otto Normalo oder Akademiker. Niemals würde man sie mit dem Ausdruck Gentleman in Verbindung bringen, obwohl sie inhaltlich dem durchaus entsprechen würden.

      Bezeichnet sich ein Mann mir gegenüber als Gentleman, würde er damit keinesfalls punkten. Taten und Verhalten sprechen hier einfach eine deutlichere Sprache als die verbale Selbstbeweihräucherung.
      :coffee:

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Könnten wir uns nicht einfach darauf einigen das ein "Gentleman" für jeden etwas anderes ist, weil jeder eine andere Vorstellung hat bzw. jeder andere Bedürfnisse hat die aus dem gegenüber einen Gentleman machen?

      Was irgendwelche idiotischen Kassen angeht in die wer auch immer einzahlt, ich wäre dann für eine "unpassende Arschloch Antworten Kasse" oder so was in der Art (da dürften dann einige recht oft ein bisschen was lassen)
      @Schallgewitter ^^ Wir können uns darauf einigen aber wozu dann diskutieren und sich austauschen? Die Welt ist vielfältiger als man alleine je merken würde da helfen andere Sichtweisen das eigene Bild zu vervollständigen.

      Was die Kassen angeht...ich hab da ein paar Super Ideen wie man den Staatshaushalt sanieren kann...aber das wär ja politisch aber die Idee mit den Kassen könnte einige Probleme lösen ^^
      @Arphen klar ist es spannend mal zu sehen wie andere das so sehen oder für sich selbst empfinden. Da hast du völlig Recht!
      Für mich ist ein Gentleman halt jemand der mich respektiert und erstmal machen lässt ohne mir dazwischen zu Funken. Wenn ich also der Meinung bin ich will diese Kiste Wasser jetzt rein tragen lässt mich mein Gentleman das tun hält evtl. unaufdringlich die Tür auf oder so, aber er funkt nicht dazwischen auch wenn er mir das lieber abnehmen wollen würde etc.

      Och ja ich habe da auch zwei bis viele Ideen im Kopf gegen klamme Kassen. Aber ehrlich Politik ist nicht mein Streckenpferd, ich habe dazu zu wenig Kompromissbereitschaft ;)
      Ich finde die Ausgangsfrage und einige der Beiträge in diesem Thread interessant.

      Ich registriere es durchaus, wenn eine Frau es mag, in höflicher und ehrbarer Weise umgarnt zu werden. Wenn ich mich dann dementsprechend verhalte, will ich mich dadurch nicht einschmeicheln, sondern es ist für mich tatsächlich Ausdruck meiner Ehrerbietung. Und hierin sehe ich keinen Widerspruch darin, mich ihr gegenüber als Dom zu empfinden. Denn als Dom gehört es für mich dazu, die Sub zu (ver-)ehren. Und ein höflicher und umsichtiger Umgang steht in meinen Augen auch einem Dom sehr gut, wenn dies in souveräner und authentischer Form geschieht.

      Zum souveränen Umgang mit diesen Dingen gehört es auch, sich nicht dadurch verunsichern zu lassen, wenn eine Frau starken Wert darauf legt, selbst zu agieren und sich dabei möglichst nicht helfen zu lassen. Sofern das höfliche Verhalten ihr gegenüber dann tatsächlich einer ehrlichen und authentischen inneren Haltung entspringt, wird es meistens als souverän empfunden und findet durchaus seinen Anklang.

      Dies ist jedenfalls meine Erfahrung bisher.
      Ich finde nicht das Dominanz und gutes Benehmen (bewusst nicht Gentleman) sich ausschließen.
      Ich selbst mag es gar nicht so arg, wenn man mich so zuvorkommend behandelt... nein falsch ausgedrückt... noch ein Versuch... Ich fühle mich damit nicht ganz wohl, aber genieße es insgeheim doch hin und wieder sehr. Wenn ich mich daher sträube es anzunehmen und Dom tut es dennoch, ist dies auch schon eine gewisse Art von dominanten Verhalten, für mich zumindest.