Die Gentlemen unter den Doms

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      Glaubt man dem dictionary von Merriam Webster (immerhin seit 1828 im Umlauf), dann verbindet sich mit dem Begriff "gentle" eine ganze Reihe von Interpretationen...

      1. 1a : belonging to a family of high social stationb archaic : chivalrousc : honorable, distinguished; specifically : of or relating to a gentlemand : kind, amiable —used especially in address as a complimentary epithet<gentle reader>e : suited to a person of high social station
      2. 2a : tractable, docileb : free from harshness, sternness, or violence
      3. 3: soft, delicate
      4. 4: moderate
      Neben "Etiquette, Manieren und nobler Anspruch" gehen die meisten dieser Begriffe in eine ganz bestimmte Richtung... und da stellt sich dann die Frage nach dem Hintergrund:

      WIE wird ein männliches Wesen denn fügsam und willig, sanftmütig, weich und gemäßigt?

      Hilfreich ist hier der Blick in die Tierhaltung, wo aus stolzen Hengsten sanftmütige Wallache werden; aus wilden Stieren gemütliche Ochsen... denn ganz freiwillig geschieht dies nicht.
      Diese radikale Wesensänderung ist einem ebenso radikalen Eingriff zu verdanken:
      Der Kastration.

      Das Tätigkeitswort "to gentle" bezeichnet daher den Akt des Kastrierens... des "sanftmütig Machens".
      Ein Gentleman ist somit: Jup - Ihr ahnt es schon... AUTSCH!

      Daher die Frage an meine geschätzten Geschlechtsgenossen:
      Bitte Handzeichen, wer sich (noch) für einen Gentleman hält?
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Danke @Nachtadel, you made my ... naja .... evening :thumbsup:

      Ich gehe davon aus, dass die GD-Projekte in den nächsten Stunden vom Netz gehen und @Lady Admin die nächsten 3 Tage ohne Schlaf auskommen müssen wird um den schnellen Launch von "Stalliondom" zu ermöglichen :ironie:

      Aber ganz ehrlich, ein bisschen was ist dran. Warum muss ich gerade an den Spruch "Haben Sie noch Sex, oder spielen Sie schon Golf" denken?

      Es ist allerdings meiner Erfahrung nach wirklich so: Je teurer das catering, je unsexier das Publikum. Ich bin aus Berufsgründen öfter mal richtig teuer - dafür etwas steif - Essen und Trinken. Ich mache mir dann manchmal kleine Späße wie "Die Kellnerin erinnert mich ein wenig an Sasha Grey!" "Wer ist das?" "Och, nur so ne Schauspielerin..." . Einen gibts immer am Tisch, der in diesen Momenten wissend grinst. Das ist meist der- oder diejenige, mit dem ich nach dem offiziellen Teil dann noch weiterziehe.

      Zum besseren Verständnis

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dr. Gaius Baltar () aus folgendem Grund: Link ergänzt

      Ich gebe es unumwunden zu, dass ich auf Gentlemen stehe, besser gesagt auf den Einen. :) Wie schrieb ich damals im Profil in der Comm: Ich suche einen Gentleman, der mich im Alltag wie eine Lady behandelt und im Bett zu nehmen weiß. Das denke ich, sagt alles.

      Mein Partner ist durch und durch Gentleman, das zeigt sich in seiner Kleidung, seinen Gesten, seinen Interessen. Er muss sich nicht verstellen, er ist so. Das liebe ich an ihm. :love:

      Ich fühle ich mich allzeit beschützt, auch wenn wir wegen unserer Fernbeziehung nur zeitweise zusammen wohnen. Er ist der perfekte "Schwiegermutter-Traum". Man sieht ihm nicht an, was ich mit ihm erleben darf, hach.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      Erdbeere schrieb:

      Oder sehe ich das vielleicht zu eng?
      Was sind eure Erfahrungen?
      Gibt es vielleicht sogar einen Mann/Dom hier, der dazu steht, eben kein Gentleman zu sein? Aus Gründen der Frauenemanzipation o.ä.?
      Reicht es vielleicht mittlerweile Frauen gegenüber nicht total ungehobelt zu sein, um schon als "Gentleman" durchgehen zu können?
      Moin,
      Für mich hat das Wort Gentleman und der damit zusammenhängende Anteil im Charakter viel damit zu tun, wie ich bin, nicht wie ich mich gerne geben würde.
      Ich bin der Meinung bis zu einem Gewissen Grad eine gute Erziehung genossen zu haben und mich von mir aus in diese Richtung weiter informiert und mir sachen antrainiert zu haben.
      Aber das bezieht sich nicht nur auf den Umgang mit Frauen, sondern ist ein sehr allgemeiner Charakterzug.
      Dazu muss aber gesagt werden, dass ich mir ganz persönlich über die wenigsten Sachen aktiv Gedanken mache, sondern sie so tue, ich ich es für richtig erachte, damit ist der Teil in einer "Rolle" zu sein schon mal raus, es sei denn man mag die verschiedenen Persönlichkeitsaspekte die bei verschiedenen Personen und Situationen zu tragen kommen als einzelne Rollen ansehen und nicht, wie ich, nur die davon abgekoppelten bewussten Verhaltensweisen, welche im Gegensatz zu den unbewussten nicht stets vorhanden sind.

      Wenn ich einer Dame die Tür aufhalte, aus Ihrem Mantel helfe, stets höflich und souverän im öffentlichen und teils im privaten Raum bin, Authentizität lebe und dergleichen mehr, dann tue ich dies mittlerweile, weil ich mich dahingehend entwickelt habe und entwickeln wollte, ebenso zu sein und nicht weil ich denke es käme bei anderen Menschen oder insbesondere Frauen gut an. Ich versuche es zumindest, im Hamburger Berufsverkehr fällt es mir äußerst schwer :P.

      Ich frage mich auch nicht ob ich der Frau damit das Vermögen aberkenne, diese Dinge selbst zu tun, sondern tue sie, weil ich sie als Höflich empfinde, weil ich sie als Standart für mein Verhalten sehe.

      Aber bei Tätigkeiten und Charakter hört dies für mich nicht auf, auch die Kleidung gehört dazu, die Art Dinge zu tun, mit Menschen generell umzugehen, ihnen ein stetiges Maß an Verhalten entgegenzubringen, welches vielleicht nicht normal ist, aber für mich dazu gehört.
      In diesem Zusammenhang muss ich an die vielen Kassiererinnen denken, welche mich erstaunt angesehen haben, als ich Ihnen einen schönen Tag nach dem bezahlen wünschte.

      Es ist also ein Zusammenspiel aus Tugenden, Kleidung und dergleichen mehr, zumindest mein ganz persönliches Vertständnis davon, für andere mag es anders sein, ich maße mir keineswegs an die perfekte Definition gefunden zu haben, aber perfekt für mich reicht schon.
      Aufmerksamkeit gehört für mich auch dazu, sei es das ignorieren des Smartphones, wenn ich mit jemandem persönlich rede, die Aufmerksamkeit welche ich dem gesagten schenke und die Art wie ich es mir merke und ggf darauf zurückkomme, bei vielen dieser Dinge treffe ich auf äußerste Verwunderung, teilweise sogar auf Flucht, weil die Menschen es nicht gewohnt sind, dass Man(n?) Ihnen zuhört und sich an das gesagt erinnert, die Denken dann eher man sei ein Stalker ;).

      Contenance.. hmm es gibt soviele Beispiele und soviele Facetten.

      Ich glaube ich betitel mich vor Frauen nicht explizit als Gentleman, sondern bin eben einfach der, der ich bin. Nach welchen Glaubenssätzen sich dies richtet ist ja egal, die Bewertung dessen findet, gleich was ich dazu sage eh in dem Kopf des Gegenübers statt.

      Ob du das zu eng siehst, kann ich dir nicht sagen. Ich bin der Ansicht, wenn sich jemand einem bestimmten Typ zuordnet oder sich und sein Verhalten mit einer Begrifflichkeit, welche allgemein in irgendeiner Definition vorhanden ist, schmückt, dann kann ich als Gegenüber auch erwarten, dass es sich dementsprechend verhält, warum sonst sollte er / sie dies sagen.
      Und wenn er / sie dies sagt und sich dann dem garnicht entsprechend verhält, muss er/sie sich nicht wundern, wenn er/sie entsprechende Reaktionen bekommt.

      Gerade die Tatsache, dass das Wort "Gentleman" für jeden etwas anderes Bedeutet und keine klare und allgemeingültige eindeutige Definition hat, macht es schwer, es zu verwenden als Ausdruck des eigenen Charakters, zumindest sähe ich da zuviele Fallstricke. Aber wenn es beeindruckt, wo nicht weiter drüber nachgedacht wird ... ;)

      Ich kenne einen Menschen dem diese Dinge ebenso wichtig sind und an Rückmeldungen sehe ich, dass dies auch unausgesprochen anderen Menschen auffällt und als extrem positiv gesehen wird. Oder eben auch als extrem stalkerhaft, je nach Gegenüber, aber grob kann ich sagen, egal ob bei Mann oder Frau, dem Bäcker oder der Kassiererin, es wird positiv wahrgenommen und damit ist doch der Sinn erfüllt, egal ob ich mich jetzt mit Gentleman betitel oder nicht, was ich tue zeigt wer ich bin, um mal Batman zu zitieren.

      Eine Dame die sich als Lady oder dergleichen betitelt und dann Sushi mit den Händen isst käme mir auch Suspekt vor, anders eine, welche sich erstmal garkeiner Rolle unterwirft und dann mit den Händen isst, das käme mir immernoch seltsam vor, aber ich würde es nicht mit selbst, fremdbild und der Passgenauigkeit meiner Definition einer "Lady" in direkten Vergleich bringen.

      Also wenn man schon betont man sei ein Gentleman der alten Schule, dann sollte man sich ganz sicher sein sich stets auch entsprechend verhalten zu können, sonst wirkt man ganz schnell "falsch". Zudem müsste ich mir dann Gedanken machen, ob ich noch wie ein Gentleman wirke, wenn ich einer Frau Unaussprechlichkeiten im privaten Rahmen antue ;).

      Soweit zumindest meine Meinung.

      Best wishes
      Ich denke, was wir hier nun gelernt haben, kann man verschieden sehen. Aber letzten Endes glaube ich, dass der Begriff des "Gentleman" recht interessant ist, weil die Vorstellungen, die wir damit verbinden, scheinbar oftmals eine wilde Mischung als wirklich "altem" Kram, romantisiertem "alten" Kram und modernen Gedanken ist. Wenn man als einen "originalen" Gentleman denkt, muss man zwangsweise auch die negativen Aspekte akzeptieren (Toleranz, etc. waren zu den Zeiten keine Grundtugenden). Dementsprechend bin ich mittlerweile vorsichtig, mich völlig zu einer "alten Schule" zu bekennen. Wenn, dann müßte das eher eine "neue alte Schule" sein, welche die besten Tugenden beider Sachen (plus Romantisierung) verbindet. Welche Kombinationsmöglichkeit man da wählt, ist natürlich arg individuell. Aber wäre sicher mal nett, da was zusammen zu philosophieren.
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      Wirklich interessant was Arphen zur Österreichischen Aristokratie geschrieben hat.

      Zum eigentlichen Thema ein Mann der nur gute Manieren hat und dahinter menschliche Schwächen versteckt ist wohl hundertmal schlimmer als ein "grader Michel" der tollpatschig ist und in die verschiedensten Fettnäpfchen tritt.

      Bei uns gibt es immer noch den Spruch "das ist ein echter Sir!" Ohne jetzt eine Diskussion über die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Sir" lostreten zu wollen trifft das glaube ich auf den Punkt was viele hier unter einem Gentleman verstehen oder verstehen wollen.

      Ein Mann mit Rückgrat der selbstsicher durch das Leben geht und bei dem gute Manieren und gepflegtes Auftreten kein Aufputz sind, sondern eine innere Haltung widerspiegeln, die von Selbstdisziplin und Gewissen, Ehrlichkeit geprägt ist.

      Das ist sicher eine sehr seltene Spezies. Bin ich leider nicht, aber man kann es ja als Ideal sehen nach dem man sich zu entwickeln versucht.
      Gentlemans sin genauso selten wie Ladys :P

      Warum ?, man lernt es in der heutigen Zeit einfach nichtmehr. Ich muss es wissen, bin ja erst in den 90ern geboren.
      Die jungen Männer finden sowas halt lächerlich, und nichtmehr toll, sind nicht stolz drauf, das sie einer fremden Frau aus dem Mantel helfen können oder ihre Autotür aufhalten. Ein Gentleman macht sowas ja ohne hintergedanken, der macht das auch bei einer 70 jährigen Rentnerin oder bei seiner Mutter.

      Das Rollenbild hat sich eben verändert, was nicht heißt das heute keiner mehr eine dominante Rolle einnehmen darf, klar darf man das, anders gehts ja nicht. Einer nimmt immer den dominanten Part ein, sonst kommts nur zu missverständnissen.


      Es ist eben anderes, heute zählen andere Dinge, man präsentiert sich anders.
      Nein @MoMo das ist keine Ausrede .
      Gutes Benehmen und Sitten im Umgang miteinander sind in jeder Zeit aktuell .
      Mag sein das der Knigge nicht mehr en vogue ist, aber wer will , der bildet sich zur Not auch selber weiter .
      Also ein Mindestmaß unterstelle ich jedem von Hause aus beigebracht bekommen zu haben.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      Nein @MoMo das ist keine Ausrede .
      Gutes Benehmen und Sitten im Umgang miteinander sind in jeder Zeit aktuell .
      Mag sein das der Knigge nicht mehr en vogue ist, aber wer will , der bildet sich zur Not auch selber weiter .
      Also ein Mindestmaß unterstelle ich jedem von Hause aus beigebracht bekommen zu haben.
      Schon klar, nur gings ja um Gentlemans, und da stell ich das mir halt so vor, wie es vor 1950 war.

      Z.B. Frau betritt den Raum, alle Männer stehen auf. Ein Stuhl wird ihr angeboten usw... Frau hat man in der Öffentlichkeit eben alles abgenommen, aus Respekt oderso kA.
      Betritt man heute den Raum, z.B. bei einer Besprechung, oder auch im Lokal, wird man nichtmal mehr zu kenntnis genommen, egal ob Mann oder Frau.

      Sowas wird man heute nichtmehr sehen, außer vielleicht bei den älteren Herren. Und ich denke auch den meisten Frauen wäre sowas heutzutage auch eher unangenehm und würden eher genervt sein. Waren sie wahrscheinlich schon damals, nur waren sie eben noch so ladylike ihren unmut nicht kund zu tun :P .


      Kann in bestimmten Situationen natürlich schon nett sein, aber ein true Gentleman macht sowas natürlich in jeder Situation. Auch in der Besprechung, schiebt er seine Chefin den Stuhl in den Rücken.

      Mrs. Agapitos schrieb:

      @MoMo so ganz kann ich das jetzt nicht stehen lassen, weil...
      Heute macht ein Gentleman eben andere Finge, wie anno 1950 und ich finde das vollkommen okay und somit ist auch in der heutigen Zeit einer mehr oder minder Gentleman
      Nun dann versteht halt jeder was anderes unter den Begriff :P

      Manchen reichts schon wenn der Mann beim Küssen die Zigarre aus dem Mund nimmt.
      Ich überlege schon die ganze Zeit was ich hier antworten könnte.

      Ja die meisten Herren sind keine Gentelman. ..Aber es gibt auch wenige Damen... (meistens eher Zicken?)

      Auch wenn ich die Mode und das Herrschaftliche romantisch finde, bin ich froh in der heutigen Zeit zu leben.

      Ich genieße es meinen Mann zu verwöhnen und selbst verwöhnt zu werden...Wenn die Tür aufgehalten wird .. empfinde ich das als ein schöne Aufmerksamkeit die mittlerweile unüblich ist. Genauso wenn einen Feuer gegeben wird ( damals als ich noch rauchte.. ) das sind kurze intime Momente die ich schätze und mich daran erfreue.. Aber würde ich wirklich nur noch Dame sein wollen ?Damit ich einen wie auch immer gearteten Gentelman gerecht werden könnte...ähm NEIN!
      Ich möchte eine gewisse Grundart.. Eine Ergänzung und Bereicherung meiner selbst. Eine Mischung aus höflicher Drecksau, oder sensiblen Grobian...

      Wenige von uns wurden hochherrschaftlichen erzogen. ...Wenige von uns müssen eine über Jahrhunderte alte Tradition aufrechterhalten. Schade und was ein Glück. ...
      Für mich ist ein Gentleman jemand, der eine gewisse Bildung hat, höflich ist, anderen den ihnen als Mensch gebührenden Respekt entgegen bringt und - nennen wir es mal so - den Knigge verinnerlicht hat, der kultiviert ist, seine Lady vor allem Unheil und allen Unannehmlichkeiten schützen will und das durch Wort und Tat auch durchaus zeigt ohne dabei überheblich oder eingebildet zu wirken.
      Und ich habe bisher nur ein einziges Mal einen solchen Mann erlebt - und der war zwar dominant, aber kein Dom.

      Ich glaube, es gibt viel mehr verkappte Gentlemen, nur viele trauen sich vielleicht nicht, es auch zu sein, weil die Gesellschaft ja ach so emanzipiert ist und Frau alles selbst kann/macht....oder zumindest es irgendwie erwartet wird.

      Und die Frauen....Die träumen von Gentlemen und trauen sich oft auch nicht, das laut auszusprechen.

      Naja, und im bdsm-Umfeld ist doch eigentlichen - zumindest nach meinem Verständnis von Gentleman - jeder gute Dom oder Herr auch ein bißchen Gentleman, zumindest was das beschützen angeht und den Respekt.
      Hi
      ja auch ich schleiche schon lange um diesen Thread rum. Ich kann nur sagen was mich an meinem Dom so faszinierend finde. Zum ersten Mal empfinde ich ihn als wirklichen Mann. Mann in allen Lebenslagen. Ich kann zu ihm aufschauen. Er macht vieles selbst. Weiss wovon er redet. Bekocht mich, so dass ich mich ausruhen kann dazwischen. Zündet mir die Zigarette an. Hält mir die Tür auf. Nimmt mich als Frau wahr. Darf Frau sein. Diese Zeit gibt mir Kraft wenn ich wieder alles allein machen muss. Gute Umgangsformen. Gut gekleidet. Und doch den richtigen Biss der keine Widerworte duldet. Auch die Anerkennung wenn ich etwas schaffe. Immer freundlich. Hilft mir immer weiter.
      Das schlimme ist dass alle anderen Männer dagegen verblassen. Diese Manieren suche ich eigentlich. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Irgendwann werde ich so einen Menschen für mich auch noch finden.
      Aber er ist für mich schon der Inbegriff des Gentlemanns.
      Sonnige Grüsse.
      Die Definitiion vom Gentleman sei mal dahingestellt, da wurde ja schon viel diskutiert, aber mal generell habe ich gemerkt das folgendes gilt.

      - Um so öfter ein Mann etwas erwähnt, umso mehr ist es gelogen -

      Diejenigen die dauernd erwähnen wie super treu sie sind, sind meistens untreu. Wer extra betont das er nicht geizig ist war oder ist sehr ufs Geld bedacht usw. und ich denke so war es in deinen Fällen eben auch mit den "Gentlemen"....
      Artig brav und wohlerzogen ist bei mir wohl sehr gelogen
      Soviele Gescheite Beiträge und Gedanken... Ich hoffe mal, dass das jetzt nicht zu lang wird. Ich habe mir den ersten Beitrag (und zwei andere) angesehen und steige mal auf dieser Seite ein...

      Mars schrieb:

      [...]
      "Ein Gentleman ist auch dann noch ein Gentleman, wenn er als Schiffsbrüchiger nackt aus dem Meer steigt."
      (Quelle habe ich vergessen und ob es richtig zitiert ist weiß ich auch nicht)

      Ich denke, dass die überwältigende Mehrheit, wenn sie sich selbst als Gentleman beschreiben, Wunsch und Wirklichkeit verquicken - was man ihnen nachsehen muss, es sind halt Männer.
      Das Zitat bringt es ganz gut auf den Punkt [Seite 1 dieses Threads, glaube ich.]. Denn es geht dabei auch um innere Stärke, um eine gewisse Ruhe und Unbekümmertheit gegenüber äußeren Umständen. Mit dem obigen Zitat fällt auch der Aspekt 'gut gekleidet' weg... ;) Anders gesagt: Ein Gentleman weiß wie man sich kleidet, ist aber nicht darauf angewiesen, sondern wird an seiner inneren Haltung erkannt.

      Silbermond schrieb:

      @Mars hat es schön gesagt, doch meine Überlegungen dazu ist, das wir Frauen es vielleicht den Männern auch ein wenig abgewöhnt haben?
      [...]

      Aber Das sind auch nur Kleinigkeiten, das sind meiner Ansicht nach keine Dinge die mit dem Gentleman zwingend zusammen gehören, da es Oberflächlichkeiten sind. Nettiquette wenn man es so sehen mag. Den Gentleman macht doch mehr eine innere Einstellung aus. Die Art wie er mit dem Leben umspringt. Egal ob er grad tief in der Sch... steckt, oder ob er gerade den Himmel auf Erden erlebt, er geht stehts souverän mit der Situation um.
      Ach ja, da steht es ja.
      Allerdings - und auch das wurde schon erwähnt - sollte man es sich nicht abgewöhnen lassen, wenn man wirklich Gentleman ist. Man sollte das betreffende Verhalten jedermann gegenüber an den Tag legen können (auch wenn man ihn oder sie nicht leiden kann), aber wenn es angemessen ist, darauf zu verzichten, sollte man seine Gentleman-Qualitäten eben verbergen.

      Weiter mit Seite 4:

      Kleanthes schrieb:

      Ich denke, was wir hier nun gelernt haben, kann man verschieden sehen. Aber letzten Endes glaube ich, dass der Begriff des "Gentleman" recht interessant ist, weil die Vorstellungen, die wir damit verbinden, scheinbar oftmals eine wilde Mischung als wirklich "altem" Kram, romantisiertem "alten" Kram und modernen Gedanken ist. [...]
      Wenn, dann müßte das eher eine "neue alte Schule" sein, welche die besten Tugenden beider Sachen (plus Romantisierung) verbindet. Welche Kombinationsmöglichkeit man da wählt, ist natürlich arg individuell. Aber wäre sicher mal nett, da was zusammen zu philosophieren.
      Interessant ist es auf jeden Fall. Ich denke aber auch, dass es sicherlich einen neuen Begriff bräuchte, der ein zeitgemäßes 'Gentlemandasein' bezeichnet. Die Idee dahinter ist ja schon etwas älter, und hat eine seiner Wurzeln auch im Ritterstande (daher auch mein Nick) und einem gewissen Bildungsideal. Jemand mit 'höfischen' Manieren, jemand der keinen Adelstitel im Namen trägt, sich aber aber als Edelmann gibt.
      Das gilt - mit entsprechenden Änderungen - auch für den Begriff 'Lady' und die Damenwelt.

      MoMo schrieb:

      Gentlemans sin genauso selten wie Ladys :P

      Warum ?, man lernt es in der heutigen Zeit einfach nichtmehr. Ich muss es wissen, bin ja erst in den 90ern geboren.
      Die jungen Männer finden sowas halt lächerlich, und nichtmehr toll, sind nicht stolz drauf, das sie einer fremden Frau aus dem Mantel helfen können oder ihre Autotür aufhalten. Ein Gentleman macht sowas ja ohne hintergedanken, der macht das auch bei einer 70 jährigen Rentnerin oder bei seiner Mutter.
      [...]
      Ja, leider sind sie das. Kommt mir jedenfalls so vor. - Eben: Ohne Hintergedanken - und dann stört man sich auch nicht daran, ob jemand das albern findet. Womit wir wieder bei der 'inneren Haltung' wären.

      Frl. Naseweis schrieb:

      Für mich ist ein Gentleman jemand, der eine gewisse Bildung hat, höflich ist, anderen den ihnen als Mensch gebührenden Respekt entgegen bringt und - nennen wir es mal so - den Knigge verinnerlicht hat, der kultiviert ist, seine Lady vor allem Unheil und allen Unannehmlichkeiten schützen will und das durch Wort und Tat auch durchaus zeigt ohne dabei überheblich oder eingebildet zu wirken.
      [...]
      Das gefällt mir sehr gut. Es bringt die meisten der erwähnten Merkmale sehr knapp und präzise auf den Punkt. Mir gefällt auch, dass du hier den Begriff 'Lady' einbringst. Denn zu einem Gentleman passt eine Lady eben am besten. Egal, ob sich eine/r von beiden in der Beziehung unterordnet. Und es ist eine Definition, mit der man sich auch als 'Nicht-BDSM-ler' sicherlich identifizieren kann.

      Was mich betrifft: Ich versuche zumindest ein Gentleman zu sein. Ich bleibe aber manchmal hinter meinen eigenen Erwartungen zurück. Aber ich habe auch gemerkt, dass es manchmal unangemessen sein kann, seine Gentleman-Eigenschaften 'raushängen' zu lassen. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass Dinge wie das Tür-Aufhalten, In-den-Mantel-Helfen usw. in meinem Umfelde ganz gut ankommen - jedenfalls bei einer engen Freundin von mir. Man muss es eben manchmal nur versuchen. Und danach weiß man eben, bei wem man es machen sollte, und bei wem nicht.
      Ansonsten fehlt es sicherlich an einem zeitgemäßen Konzept dafür, (nebst passender Bezeichnung, s.o.).
      wann würde ich einen Mann als Gentleman empfinden.?
      er muss authentisch sein,
      Aufmerksamkeit. dazu gehört auch dass er zuhört.
      ein Gentleman bringt sein Gegenüber nicht in Verlegenheit ( es sei denn es ist gewollt :) )
      Natürlich gelten viele Dinge die in älteren Zeiten noch bestand hatten in diesem Maase heute nicht mehr.

      Die Frau als gleichwertig zu betrachten, hatte ja früher einen anderen Hintergrund.
      War man doch der Meinung Frauen haben z.B von Politik keine Ahnung, oder deren Meinung zu diesem Thema interessiere nicht.
      Frauen kam ja eine andere Rolle zu, dass man die Frau trotzdem respektiert hat damals so gesehen einen anderen Charakter gehabt.

      aber auch heute gilt, um einen Mann als gentleman zu empfinden, muss er mir irgendwie auch vermitteln können es interessiert ihn was ich zu sagen habe.

      bastet schrieb:

      wann würde ich einen Mann als Gentleman empfinden.?
      er muss authentisch sein,
      Aufmerksamkeit. dazu gehört auch dass er zuhört.
      ein Gentleman bringt sein Gegenüber nicht in Verlegenheit ( es sei denn es ist gewollt )
      Natürlich gelten viele Dinge die in älteren Zeiten noch bestand hatten in diesem Maase heute nicht mehr.

      Ich meine auch, dass es nicht genügt, ein antrainierbares "gutes Benehmen" an den Tag zu legen und genug Allgemeinwissen im Portfolio gespeichert zu haben, um jedem gehobenen Smalltalk gewappnet zu sein.
      Meines Erachtens macht es vor allem die Feinsinnigkeit aus, die authentische Sensibilität, das Richtige im geeigneten Moment und mit der vollsten Überzeugung zu tun. Nur zu einem gewissen Grad erlernbar, ich denke, es ist einfach auch eine Frage des Wesens - nicht nur des persönlichen Anspruchs.