Ängste und BDSM

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      Als ich diesen Thread eben entdeckte, dachte ich: "Ich habe keine Ängste in Bezug auf BDSM" und wollte den Thread für mich schon abhaken. Aber neugierig wie ich manchmal bin, überflog ich die Beiträge dann doch etwas. Und dabei durfte ich dann lesen dass:

      @Sannisa Bedenken hätte wenn ein Dom völlig angstfrei erscheinen würde.

      Die Frage, die ich mir daraufhin nicht stellte war: "Was stimmt mit mir nicht?" ... sondern reden wir hier von abstrakten Ängsten und der konkreten Angst in einer bestimmten Situation.

      Wenn ich jetzt hier so entspannt bei einem Espresso sitze und darüber nachdenke, kann ich guten Gewissens wiederholen: Ich habe zwar keine Ängste bezüglich BDSM, aber ich habe Respekt vor Situationen, Reaktionen oder Veränderungen, mit denen ich bisher noch keine oder nur wenig Erfahrungen sammeln durfte und die womöglich auch noch völlig unerwartet zu Tage treten. Aber das Wissen, dass man immer wieder mit solchen Dingen konfrontiert werden wird, bereitet mir eben keine Ängste im Vorfeld.

      Was aber jetzt auch nicht bedeutet, dass ich in einer konkreten Situation dann, die ich selbst als bedrohlich empfand, nicht auch schon Angst empfand und mir Sorgen um meine Partnerin machte.

      Zusammenfassend ausgedrückt:
      Ich kenne die Angst um meine Partnerin in der konkreten Situation, aber ich habe keine Ängste davor, dass eine solche Situation auftreten könnte.
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Danke @HeulDoch,

      schöner Beitrag von dir.

      Lustig, etwas zu lesen, dass ich vor fast einem Jahr geschrieben habe, es scheint Lichtjahre her zu sein ^^
      Ich würde es heute vermutlich etwas anders formulieren weil sich meine eigene Sichweise bzgl Ängsten verändert hat, finde es jedoch weiterhin beruhigend auf Menschen zu treffen die respektvoll und umsichtig an die Sache herangehen.
      Moin

      Gentledom schrieb:

      Nicht immer geht es nur im Lust und Neugier, manch einer hat auch in Bezug auf BDSM große Ängste. Die einen davor an den falschen Partner zu gelangen, andere weil sie befürchten, dass sie immer mehr wollen, wieder andere die ihrem BDSM Partner nicht gerecht werden zu können oder auch vor gewissen Spielarten oder vor einem unfreiwilligen Òuting.

      Also welche Ängste haben euch auf eurem Weg begleitet oder begleiten euch immer noch und wie geht ihr mit diesen um?

      Ein großes Thema.

      Gehören Ängste nicht zum Bdsm wie auch zum täglichen Leben? Kommt es dabei aber nicht auf verschiedene Aspekte an?

      Falscher Partner - kann fatal enden. Also ständig pragmatisch und logisch denken? Wer es kann, dem hilft es - bei anderen ..... auch Erfahrung bestimmt unser Leben?

      Dem Partner (nicht) gerecht werden - eine Angst, die einen lähmen und zur "falschen" Vorsicht leiten kann?
      Hilft hier nicht reden?

      Dies aber sind nur einige Beispiel, die sich in diesem Bereich zeigen können?

      Angst ist doch ein Gefühl, das einen zur Vorsicht bringt? Es ist das Empfinden, das einen auch warnt?

      Habe ich Angst? Ja und nein. Für mich steht Bdsm für ein Lebensgefühl und Lebensart. Es sind nur wenige Tabus vorhanden, die aber stehen. Wichtig dabei ist, das jeder Mensch ist und bleibt, egal, was sich gerade abspielt.

      Bewegen wir uns nicht in einem Bereich, der sehr tolerant - respektvoll - verantwortungsbewusst und wachsam machen sollte?

      Geht man auf einen Partner ein, ist es doch letztendlich egal, welche Faible er/sie hat? Fühlt man sich mit Ihm/Ihr wohl, sollte alles machbar sein? Sind nicht die Emotionen wichtig, die man beim Partner erzeugen kann, die ein großes Feedback erzeugen?

      Haben nicht beide die Pflicht, selbstverwaltend zu denken? Begibt sich die eine Seite auf eine andere Ebene, sollte die andere Seite nicht aufpassen, was - wie und worin geschieht, um dann einzugreifen?

      Tschüs Laticis
      Nichts ist so wie es zu sein scheint und doch ist alles so wie es ist.
      Mir waren es zu viele Fragen... daher gehe ich nur auf einen Punkt ein.

      Laticis schrieb:

      Geht man auf einen Partner ein, ist es doch letztendlich egal, welche Faible er/sie hat? Fühlt man sich mit Ihm/Ihr wohl, sollte alles machbar sein? Sind nicht die Emotionen wichtig, die man beim Partner erzeugen kann, die ein großes Feedback erzeugen?
      Warum sollte alles machbar sein? Warum sollte man sich für einen Partner verbiegen? Warum muss man alles machen was theoretisch möglich ist? Hat BDSM/Fetisch echt so einen Stellenwert, dass man nur weil ein Teil nicht bedient wird einen tollen Menschen entweder ablehnen oder sich selbst dazu zwingen muss etwas zu tun, was einem nicht liegt?

      Gehe ich eine Beziehung ein, gehe ich diese mit der Person ein und für mich kann BDSM ein gesunder Bestandteil einer Beziehung sein, er sollte für mich aber eben nicht der primär dominierende sein.

      Meine Exfreundin war unter anderem auch Ropebunny, ich hatte damit nichts am Hut und für mich wäre es ne Qual gewesen, daher habe ich diesen Bereich ihres BDSM nicht bedient, sie hatte aber einen Rigger. Meine vorletzte Sub mochte einiges was ich nicht mag, zum Beispiel Nadeln, auch hier habe ich es nicht ihr zu liebe gemacht... fühle ich mich deswegen schlecht weil ich nicht genug gegeben habe, nein man war eben nur an manch einer Stelle nicht kompatibel, Spaß hatten wir aber dennoch :D

      Und inzwischen bin ich mit einer FemDom liiert. Ich bin selber Dom. Ich fühle mich mit ihr wohl, FemDoms sind für mich keine Tabugeschöpfe, ich weiß wie geil es für sie ist zu dominieren und ich bin mir sehr sicher, sie würde mir, wenn ich in die devote Rolle schlüpfen würde, ein tolles Feedback geben. Dennoch werde ich nicht für sie seuell devot werden, es liegt mir einfach nicht, es wäre wider meiner Natur. Also nein, es ist nicht alles machbar, wer das verlangt der stellt seine sexuellen Bedürfnisse über die eigene Beziehung, denn so etwas kann Beziehungen durchaus zerstören. Es ist absolut egoistisch zu verlangen, dass ein Partner einen Faible bedient, zu dem dieser gar keinen Zugang hat. Es geht also nicht darum, ob man sich mit ihm(ihr wohl fühlt, sondern mit der angestrebten Situation. Ein Schatz du liebst mich doch und fühlst dich wohl, weiß wie sehr ich das brauche und es ist doch kein Tabu wie Kinder oder Tiere sondern du magst es nur nicht, aber wenn du mich liebst musst du es dennoch für mich machen ist schlicht und einfach nur eine Form emotionaler Erpressung.

      Daher nein, man muss als Partner nicht jeden Kink seines Partners bedienen, wer das meint der sieht in seinem Partner wohl eher einen sexuellen Dienstleister.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Als Neuling und in meiner Art als etwas chaotisch naives und gerne euphorisch agierendes Wesen liegt meine Angst darin,die Ruhe in der Suche zu verlieren. Unwissenheit und Sicherheitsdenken vs Neugier und Hochstimmung. Antworten in der eigenen Auseinandersetzung zu schnell und zu unbedacht zu finden. Zu früh, zu schnell Schritte zu gehen,die zu negativen Erlebnissen führen könnten.Mich bei allem Neuentdeckten in der Euphorie, der Phantasie und den Möglichkeiten zu verlieren und in eine Art unvorsichtige Selbstüberschätzung abzuschweifen.Das ich dadurch meine Tabus und Grenzen vielleicht unbedachter formulieren könnte. Dennoch empfinde ich diese Angst derzeit als durchaus positiv da sie mich nicht blockiert. Viel mehr meine Impulsivität auf ein gesundes Maß zurückschraubt.
      Moin

      Gentledom schrieb:

      Mir waren es zu viele Fragen...

      Ja, diese Fragen .... ich kann ja nur fragen? Jede/r hat seinen/ihren Blickwinkel und jede/r hat doch hier heraus ja Recht? Steht es mir denn zu, jemanden mit meiner Sichtweise einzugrenzen? Wohl kaum?
      Mit Fragen - wie ein Kind - stelle ich doch mich und meine Sicht nur zur Diskussion? Jede/r kann sich da sein Erkennen entnehmen oder es auch verwerfen?

      @ Smilla

      Neuling - bin ich doch auch? Lernt man nicht ständig dazu? Wer wacht morgens auf und ist perfekt?
      Deine Worte zeigen doch, das Du über dich nachdenkst, ist dies nicht der beste Weg?
      Euphorie und Phantasie - Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Ebenen, werden hier nicht oft viele nicht machbare Dinge verhindert?
      Sich selbst verlieren und oder negative Erlebnisse - sollte der Partner nicht auf das Erste achten und dich führen? Das Zweite ist wohl kaum zu verhindern, wenn man mit sich und den Vorlieben forscht? Aber auch hier ist es doch der Partner, der auf alles achten sollte?
      Tabus und Grenzen ... ändern die sich nicht im laufe der Zeit mit dem Erleben der Dinge?
      Angst ist immer gut, sie schützt dich doch? Aber warum die Impulsivität zurückschrauben? Ist diese so heftig, das Du es für nötig hält?

      Tschüs Laticis
      Nichts ist so wie es zu sein scheint und doch ist alles so wie es ist.
      Angst vor dem was mir passiert ist!

      Angst davor es noch einmal erleben zu müssen.
      Angst davor es das nächste Mal nicht zu Überleben.

      Angst davor wieder diese Narben auf meiner Seele zu bekommen.
      Angst davor wieder das Herz gebrochen zu bekommen.
      Angst davor dass es das nächste Mal sie nicht wieder heilt.

      Angst davor noch einmal vor dieser Entscheidung zu stehen die mir unsagbar schwer fiel.
      Angst davor noch einmal die Selbe treffen zu müssen.

      Angst davor noch einmal mit so viel Ignoranz und Unverständnis konfrontiert zu werden.
      Angst davor wieder alle Freunde zu verlieren.
      Angst davor wieder alles zu verlieren was mir etwas bedeutete!

      Eigentlich sieht es nach viel aus vor dem ich Angst habe und doch ist es nur ein kleiner Teil meines Lebens.

      Doch ich lebe damit schon so lange mit meiner Angst, sie ist immer da.

      Sie hat mich geprägt und geformt, so wie das was mir passiert ist.
      Sie ist ein Teil von mir der mich immer begleitet.
      Sie hat mich abgehärtet und zu dem gemacht was ich jetzt bin.

      Ich habe es Überlebt und Lebe damit immer noch.
      Ich bin zu schnell, zu hoch geflogen. Meine Flügel verbrannten.
      Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
      Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.
      Ich hoffe das Ausgraben älterer Beiträge ist erlaubt hier im Forum.

      Selber habe ich für mich die Erfahrung bisher gemacht dass ich keine oder kaum Ängste vor meiner Sub Seite habe.

      Doch habe ich mich in den letzten Tagen auch einmal mit der anderen Seite in mir befasst, der DOM Seite.

      Festgestellt habe ich dabei dass ich die Gedanken, jemandem zu befehlen, jemanden zu kommandieren oder auch zu bestrafen faszinierend finde, faszinierend genug um sie auszuprobieren.
      Gleichzeitig habe ich gemerkt dass ich wahnsinnige Angst davor habe.
      Was daran liegt dass meine eigene Natur dem so überhaupt nicht entspricht. Um genau zu sein ist mein normales Alltägliches Wesen das komplette Gegenteil. Einer der Gründe warum es mich ängstigt.
      Kann ich überhaupt befehlen? Kann ich überhaupt Dom sein? Meine Fantasie sagt ja, mein restlicher Verstand ist sich absolut unsicher und weiß nicht so recht wie er sich ordnen soll, oder auch was ich selbst davon halten soll.

      Für Hilfestellung darüber wie ich damit umgehen kann am besten wäre ich doch sehr dankbar. Dass ich bisher noch keinen Partner hatte um diese Seite einmal zu testen oder besser einmal rein zu schnuppern macht das alles natürlich auch nicht unbedingt leichter.

      Mit Grüßen.

      Erim.
      Hallo @Erim ,

      es ist schwierig Dir etwas anderes zu raten als dass Du es selber real probieren sollst.
      In unseren Köpfen ist sehr viel möglich, unsere Phantasien können sehr weit gehen. Real ist es etwas anderes. Da heißt es, die eine oder andere Hürde zu nehmen, sich zu trauen zu experimentieren... Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt :)

      Deine Zweifel kannst Du schwer ausräumen, wenn Du es nicht erlebst. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du mit jemandem vorab online die ersten dominanten Versuche machst. Wobei auch hier ist es so, dass es ein Unterschied ist, ob man virtuell oder real seine Erfahrungen sammelt. Dessen musst Du Dir bewußt sein.

      Was das Reale angeht wenn Du Deinen Partner gefunden haben solltest: Du musst nicht gleich am Anfang ein "volles" Programm durchziehen :D Fange sachte an... Lasse Dich von Deinen bereits als Sub gesammelten Erfahrungen inspirieren. Und was wichtig ist - die Kommunikation. Auch Doms ist es erlaubt, Ängste, Zweifel zu haben - insbesondere wenn sie noch nicht so viel Erfahrung sammeln konnten. Sprich mit Deinem Gegenüber, frage nach, ob die eine oder andere Deiner Phantasien ok für ihn ist - und Du wirst sehen, es wird seinen Lauf nehmen.

      Viele Grüße
      Soultouch
      Da ich mich in den letzten Monaten viel mit meinen eigenen Ängsten beschäftigt habe:

      - früher hatte ich vor allem Angst um mich. Und vor mir. Angst vor der Submissive Seite und dem diffusen Gefühl, dass ich sehr weit gehen könnte, wenn ich in dieser Stimmung bin. Weiter als ich evt "nüchtern" betrachtet OK finde.

      - ich hatte auch Angst davor, auf den falschen zu treffen, der meine Art ausnutzt. Und Da wurden ONS oder eben lockere Bettgeschichten dann eben für mich zu riskant...

      - später in der Beziehung mit keinem Mann hatte ich Angst um uns. Zu viel zu wollen. Zu schnell. Dass unsere Bedürfnisse doch aneinander vorbei gehen und für uns beide wichtiger werden könnten, als das was uns verbindet. Dass durch das Einbringen von bdsm Elementen alles kaputt gehen könnte, weil wir plötzlich außerhalb der kuscheligen comfort zone auf dem freien Feld standen...

      Inzwischen hab ich nur noch Angst, dass jemand aus der Familie von Bdsm etwas mitbekommen könnte... Das wäre bei einigen Personen dann sehr unschön.

      Lesen hier hat mir sehr viel geholfen!
      Bis gestern hätte ich noch hier geschrieben: Angst, die Masoseite auszuprobieren. Auch aufgrund der Gewalterfahrungen meiner Kindheit habe ich ja ewig gebraucht, um zu meiner Dom/Sadoseite zu finden. Und Maso war mir absolut undenkbar.
      Und dann hatte Subbie gestern beim Kuscheln meine Hand in diesem Griff ...
      Ich wurde schwach und als er fragte, ob ich es mal probieren wolle, willigte ich ein. Keine Schläge. Um dieses Tabu wußte er und hielt sich auch strikt daran. Aber Klammern, Zwicken, Klapse auf empfindliche Stellen.
      Am Anfang wand ich mich in meinen Fesseln, gab aber der Angst und dem Bedürfnis Stop zu rufen nicht nach. Und dann tauchte ich ab ... Jetzt verstehe ich vieles so viel besser.
      Angst vor Schlägen habe ich immer noch. Auch verständlich bei meiner Geschichte. Aber die Angst vor SM-Schmerzen ist in den Händen von einem, dem ich vertrauen kann, verschwunden.
      Wenn ich mir in einer ruhigen Minuten so Gedanken zum Thema Ängste mache, empfinde ich selbst im Nachhinein noch diese Ängste als am schlimmsten, die sich tatsächlich bewahrheitet haben ;(
      Vieles in meinem Kopfkino hat sich nachher als durchaus anregend, prickelnd oder sogar befreiend herausgestellt. Analverkehr oder saftige Schläge sind keine unerträgliche Qual, sondern vielmehr etwas reizvolles. Oder ich liebe es mittlerweile, auch nach dem Spielen noch vor meinem Mann zu knien.

      Aber es gibt eben auch manche Sachen, da war mir vorher schon mit einem ganz besonderen Bauchgrummeln mulmig, und (wie so oft) hatte mein Bauch recht... Ich tue mich sehr schwer, wenn ich aller Würde verlustig gehe. Wenn ich mich da auf eine Weise demütigen lassen muss, die mir weder bei klarem Verstand, noch mitten im Spiel akzeptabel vorkommt, dann beschäftigt mich das noch tage- und wochenlang :/
      Hier liegt seit gestern zum Beispiel ein Lederhalsband rum, das mich auf diffuse Weise erschreckt. Weil es eben eine Vorgeschichte gibt, und mir die Rolle des Schoßhündchens nicht gefallen hat :fie:

      Das besonders gefährliche ist, dass ich oft vorher nicht klar benennen kann, was denn nun zu so einem "Absturz" führt. Zum Beispiel ist mir durchaus klar, dass ich nicht auf dem Boden kriechen will und kann. Dieses Limit muss ich wohl einfach benennen. Aber dass auch ein paar hingeworfene Worte, die Richtung "Prostituierte" gehen mich so fertig machen, das wusste ich vorher nicht und könnte es auch nicht in Worte fassen. Bauchgrummeln war wohl da, aber ich hätte es nicht verständlich ausdrücken können.
      Gerade weil mein Dom und ich kein 24/7 leben, fängt ja auch irgendwann der normale Alltag wieder an, und dann ist es besonders schlimm, wenn ich diesen ängstlichen Gedanken nachhänge.

      Muss man in unserer Welt einfach damit leben, dass eine (unbewusste) Grenze auch mal haarscharf tangiert, wenn nicht gar überschritten wird? Und zwar keinesfalls aus Böswilligkeit oder Dummheit, sondern weil man sich einfach oft in Grenzbereichen bewegt?
      Wie damit umgehen, wenn eine Angst wahr wird? Das beschäftigt mich sehr, und ich mach mir viele Gedanken, ob auch einmal unverzeihliche Fehler passieren, die ihre Schatten bis in den Alltag werfen....
      Du gibst meinem Suchen ein Finden, meiner Liebe schenkst du fruchtbaren Boden, meinen Ungehorsam bezwingst du mit Güte, mein Lachen findet sich wieder in deinen Augen, und meiner Sehnsucht, Herr, gibst du Heimat.

      Black Velvet schrieb:

      Muss man in unserer Welt einfach damit leben, dass eine (unbewusste) Grenze auch mal haarscharf tangiert, wenn nicht gar überschritten wird? Und zwar keinesfalls aus Böswilligkeit oder Dummheit, sondern weil man sich einfach oft in Grenzbereichen bewegt?
      Wie damit umgehen, wenn eine Angst wahr wird? Das beschäftigt mich sehr, und ich mach mir viele Gedanken, ob auch einmal unverzeihliche Fehler passieren, die ihre Schatten bis in den Alltag werfen....
      Wo Menschen mit Menschen agieren, passieren Fehler. Dessen sollten sich alle Beteiligten immer bewusst sein. Das kann auch entsprechende Erfahrung und Kommunikation ggf. nicht verhindern. Wichtig ist nur, wie man danach miteinander umgeht. Das man redet, redet, redet, alles gemeinsam aufarbeitet, gemeinsam Lösungen findet. Vllt auch ein gewisses Sicherheitsnetz spannt in bestimmten Bereichen.

      Ich hatte vor vielen Dingen Angst, einfach aufgrund sehr sehr schlechter Erfahrungen mit meinem ExMann. Er hat Safewords ignoriert, jegliche von mir gesteckten Grenzen überschritten und mich mehr als einmal vergewaltigt und mir extreme Schmerzen zugefügt.
      Das alles weiß mein jetziger Dom und wir haben sehr sehr intensiv über alles gesprochen, Grenzen neu festgelegt und sind meinem Ängsten auf den Grund gegangen. Er ist sehr geduldig und einfühlsam mit mir. Ich weiß zu 1000%, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe abzubrechen, aber auch mehr zu wollen. Wir tasten uns Schritt für Schritt voran und somit habe ich in den letzten Monaten eine enorme Entwicklung hingelegt. Ich kann nur sagen, dass wir dadurch auf einem Weg sind, den ich nie für möglich gehalten habe. Wir haben jetzt schon einige Dinge neubesetzen können, Grenzen verschoben, Ängste ausradiert.
      Es steht und fällt alles mit der Kommunikation zwischen den Betreffenden, denn nur so kann das Vertrauen zueinander wachsen. Auf dieser Basis kann man dann ggf auch Fehler miteinander aufarbeiten.
      Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz <3
      Hallo,

      nachdem ich als Teenager gelesen habe dass das was ich bin als seelisch krank bezeichnet wird habe ich befürchtet mein Leben unglücklich und verflucht auf der Suche nach Erfüllung verbringen müssen.

      Das hat sich später durch Erfolge gegeben die mit dem größeren öffentlichen Selbstbewusstsein der BDSMler einhergingen.

      Zwischen den 70er und 80er Jahren war es allerdings schon heftig.

      Horst
      Ich hatte bedingt durch meine Kindheit furchtbare Angst vor der Submissivität und Hörigkeit, weil ich es, destruktiv gemeint, als Rechtlos, gefangen, Verantwortungslos und schwach angesehen habe.

      Dank des intensiven Kontaktes mit einem Dom lerne ich gerade mich selbst kennen. Erlebe die Devotion und Demut in meinem Bauch und bemerke welch ungeheure Freiheit es ist mich zu leben. Dadurch zu erkennen, dass ich weitaus mehr in mir bin, viel sanfter und weicher als ich es je zuvor leben konnte und damit bin ich mir selbst gegenüber verantwortlicher.

      Ich habe auch keine Angst mehr vor Hörigkeit sondern wünsche mir diese tiefe Verbindung, die ja in erster Linie Hingabe an mich selbst und an mein Sein ist.

      Ich bin dabei mich Mensch mehr anzunehmen mit allem was ich in mir habe und darum bin ich dankbar.

      Im SM Bereich habe ich durchaus noch Ängste, weil ich bisher immer nur den leichten Bereich gelebt habe, aber ich bin glücklicherweise ein sprechender Mensch.
      Alles nur meine subjektive Meinung :)