Ängste und BDSM

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Mysteria schrieb:


      Da ich alles an Neigung leben kann, dies jedoch nicht mehr will
      (...)

      Die meiste Angst habe ich davor, keine Neigung zu haben, daß alles meins ist, so daß ich mich nicht wirklich auf eines einlassen kann, weil in mir auch der andere Part vorhanden ist.
      Ich habe irgendwie noch nicht ganz verstanden, warum du nicht einfach "alles" leben willst?
      Ich persönlich hatte nie das Gefühl, dass man sich in sexueller Hinsicht wirklich entscheiden muss.
      Das meiste ergibt sich ja ganz organisch in Partnerschaften, weil man dann in solchen Fällen die komplementären Neigungen zum jeweiligen Partner auslebt. War zumindest bei mir immer so, und entwickelt sich dann ganz von selbst.
      Und auch wenn man sich nicht entscheidet - im einzelnen Moment kann man sich dennoch vollkommen auf die jeweilige Situation einlassen.

      Sexualität habe ich immer als großes Buffett empfunden.
      An das geht man hin, probiert (fast) alles aus - was nicht schmeckt, wird liegen gelassen. Von dem, das gut war, gibt es Nachschlag.
      Und beim nächsten Mal holt man sich vielleicht etwas völllig anderes (oder auch nicht).
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Neben den Ängsten, die in jeder Beziehung aufkommen können, ist meine größte Angst die, dass ich meine sub irgendwie nachhaltig schädigen könnte. Sei es, dass mir mal die Sicherung durchbrennen könnte und Subbie im Gummisack landet, oder dass ich ihre Seele zerbreche. Bislang hatte ich noch keinen Anlass zur Annahme, dass das geschehen könnte, aber ich weiß halt auch was mir innewohnt...
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      An dieser Stelle ein kleiner OT

      Angst ist oft negativ besetzt, aber sie hilft uns wach und aufmerksam zu bleiben.

      In diesem Sinne hätte ich, bezogen aufs Thema, Bedenken wenn ein Dom völlig angstfrei erscheinen würde.
      Ängste zuzugeben, auch eine Form von Vertrauensbildung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sannisa ()

      Meine grösste Angst ist die vor mir selbst.
      Das Dunkel in mir. Kein Ende zu entdecken, keine Grenzen zu spüren.
      Masslosigkeit bis zur Hörigkeit.
      Angst vor zu tiefer Liebe zu meinem Herrn, da ich mit Lieben eigentlich abschliessen wollte und sie dennoch nicht aufzuhalten ist.
      Alles unter Kontrolle im Leben, ausser wenn ich die Kontrolle abgebe, als Sklavin. War kein einfacher Weg.
      Aber jetzt, erfüllend und teils erschreckend glücklichmachend.
      Angst vor Outing, nein, wer es erkennt, dem brauche ich mich nicht outen, wer es nicht erkennt, muss es nicht wissen.
      Angst vor dem tiefen Fall, sollte mein Herr mal kein Part meines Lebens mehr sein.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."
      Angst bei meinem bzw unserem BDSM habe ich eigentlich nicht. Wir wollen es beide eher soft und sind ja sowieso noch ganz am Anfang. Bei mir schwingt da viel eher Neugier und eine gewisse Vorsicht mit, aber keine echte Angst.

      Angst habe ich schon im "normalen" Leben genug.
      Vor allem Angst, diese bisher so wunderbare Beziehung in den Sand zu setzen - weil ich das bisher immer geschafft habe. :/
      Angst, mich zu sehr anzupassen und mich wieder zu verlieren, aber genauso Angst, meinem Partner nicht zu genügen.

      Angst, dass das Leben mal wieder alles Schöne raushaut und mir am Ende dann doch wieder ein Bein stellt. :(
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Die Angst
      Sie ist vielfältig , mal positiv , mal negativ .
      Sie ist mein Hemmschuh , wenn ich nicht weiß ob ich dem Gewachsen bin, ob ich tatsächlich ausreichend Submissiv bin ,den Erwartungen und dem Schmerz gegenüber treten kann .Das ich meine Wünsche nicht ausreichend zurückstellen kann , eine Wunschzettelsub sein könnte . Nicht genügen zu können . Und auch vor mir - wie weit kann und werde ich gehen . Kann ich meine Schutzmechanismen aufrecht erhalten um mich nicht zu verlieren ?
      Kann ich mich deswegen ausreichend fallen lassen - der Genuss ist da , jedoch auch die innere Kontrolle fallen zu lassen ohne sich zu verlieren und seelisch auf der Strecke zu bleiben ?
      Einige Erfahrungsberichte erhellen mich - beschäftigen meinen Kopf - lassen aber auch meine Versagensängste immer wieder aufflammen . Ich kann mir nicht vorstellen mich der Atemreduktion oder einer Objektifizierung hin zu geben . Es macht mir Angst mich dieser sehr existenziellen Bedrohung vertrauensvoll hinzugeben . Vielleicht weil ich es schon zu oft gesehen habe wie bedrohlich es erlebt wird .
      Die Objektifizierung und der damit verbundene Verlust der Wahrnehmung meiner Persönlichkeit bereitet mir Angst danach das Vertrauen in mein gegenüber und seine Schutzmechanismen zu verlieren .
      Und es macht mir Angst den Tiefen Emotionen nicht gewachsen zu sein - Hingabe mit Liebe zu verwechseln und damit so vulnerabel zu werden , das ich mich nicht mehr selbst schützen kann .
      Aber Angst kann auch mein Freund sein -
      Sie lässt mich vorsichtig sein - bewusst mit mir und meinem Gegenüber umgehen .
      Den richtigen Partner zu scannen und zu erkennen . Mich der Wucht der Ereignisse nicht auszuliefern . Meinen Weg angepasst an meine Vulnerabilitat zu gehen , den Anker zusehen und ihn auch einzusetzen .
      BDSM ist nicht mein Angsterzeuger - das bin ich selbst , mit allen meinen Zweifeln und Kleinmut .
      Mit dem richtigen Partner kann Angst durch Vertrauen ersetzt werden und dann habe ich auch schon einige Angsthürden überwinden können .
      My2cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Angst mich zu verlieren und aufzugeben im Zusammenhang mit meiner masoistischen Neigung
      die sich immer mehr Bahn bricht.
      Ich bin auf seine Aufmerksamkeit und sein Erkennen angewiesen, weil ich in bestimmten Situationen selbst das Codewort vergesse.

      Es ist nicht nur Angst auch gleichzeitig ein Wollen. Total ambivalent............ojeeeeeeee
      Meine größte Sorge ist wohl, dass meine Beziehungswünsche inzwischen so speziell sind, dass sich da einfach niemand mehr findet, der das auch will. :/ Es mag ja viele Fische im Teich geben, aber ich angle da doch eher in einem Teelöffel.

      Nicht, dass ich einen Mann bräuchte, aber ich wüsste eben doch mal wirklich gern, wie das mit (bewusstem) D/s in einer Liebesbeziehung aussehen könnte. :/
      Spannend.
      Wenn ich mir die Antworten so durchlese, sind da ja viele Dinge dabei, die man auf "allgemeine", "nicht-BDSM-spezifische" Ängste herunterbrechen kann.

      - Identitätssuche: wer bin ich, wie bin ich, und ist es ok so, wie ich bin?
      - Gesellschaftliche Akzeptanz: jetzt weiß ich wer ich bin, aber als soziales Wesen möchte ich auch von der Gesellschaft so akzeptiert werden - findet die mich auch ok?
      - Akzeptanz durch den Partner: liebt mich mein Partner wirklich, auch wenn er meine "Geheimnisse" kennt? Liebt er wirklich mich, oder nur seine Vorstellung von mir?
      - Partnersuche: werde ich jemanden finden?
      - Angst um die Beziehung: werde ich meine Beziehung aufrecht erhalten können?
      - Authentizität: wie kann ich mir selbst treu bleiben, gerade in einer Beziehung?

      etc.

      Ich befürchte fast mal wieder, dass wir ganz normal in unseren Ängsten sind, und dass zumindest diese Ängste universell sind :D

      Anders sehe ich das eigentlich nur bei Ängsten, die mit einzelnen Praktiken zu tun haben.
      Bei allen anderen könnte man wahrscheinlich BDSM herausnehmen, weil diese Ängste "universell" sind, bzw. BDSM durch fast jedes andere Hobby/Freitzeitbeschäftigunng ersetzen :D
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Danke für dieses sehr spannende Thema.
      Auch wenn ich beim Lesen nur feststellen kann, dass ich auch wesentlich mehr von Neugier als von Ängsten angetrieben werde.

      Gelegentlich stelle ich etwas fest, was ich noch am ehesten als "Unbehagen" bezeichnen würde, und das nehme ich dann als mein Warnsignal.
      Ähm...einfach nur harmlos [IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/engel/c010.gif]
      In gewisser Weise hast du zwar recht, @Nom_de_guerre, aber für mich hat diese Frage einen ganz klaren BDSM-Bezug. Ohne das Thema in meinem Leben, wäre die Parntersuche viiiiel einfacher. Da fiele mir sogar spontan jemand ziemlich brauchbares ein. :icon_lol:
      Bei vielen der anderen Ängste geht es mir wiederum ähnlich, dass sie auch ohne BDSM da sind und darum hab ich sie nicht genannt, aber für den nächsten ist der Bezug dann eben wieder überdeutlich. :)
      Kein einfaches Thema. Aber nicht unwichtig. Ich habe gemerkt, dass es sehr wichtig ist Ängste zu haben, sie zu "sehen" und letztlich zu schauen wo nützen sie mir und wo hindern sie mich.
      Ängste sind für mich Haltesignale, Stoppschilder, oft lösbare Aufgabe, Wachstumsnotwendigkeit, Zeichen meiner Hilfsbedürftigkeit (nicht mehr negativ), Anker, Antriebskraft, Momente um Vertrauen zuzulassen.

      Ich habe z.B. sehr große Verlustangst. Da muss ich zum einen aufpassen, dadurch eine neue Beziehung nicht zu zerstören, aber auch mich nicht zu verlieren und Dinge mit mir machen lassen, die nicht in Ordnung sind.

      Angst nicht zu genügen ... Angst zu versagen.
      Angst die Kontrolle zu verlieren ... Angst davor sie nie verlieren zu können.
      Angst zu viel zu wollen ... Angst zu ängstlich zu sein.
      Angst vor der Liebe... hatte ich... doch sie kam und nahm sich was sie brauchte.
      Angst vor dem Fall ins Nichts, falls die Beziehung zu meinem SIR mal zu Ende sein sollte.
      Angst davor, dass meine Seele leidet (hatte ich schon, brauch ich net mehr).
      Angst davor an einen Psychopathen zu geraten, falls ich mal neu auf die Suche gehen müsste.

      @XsuesseX ...


      XsuesseX schrieb:

      Das Dunkel in mir. Kein Ende zu entdecken, keine Grenzen zu spüren.
      Masslosigkeit bis zur Hörigkeit.


      Da finde ich mich auch wieder...
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3

      Wenn ich jetzt sagen würde, ich hätte überhaupt keine Angst, wäre das schlichtweg gelogen.
      Ich will ja nicht weniger wie alles geben und natürlich habe ich mich auch schon gefragt, was mit mir passieren würde, wenn es dann - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr passt und ich wieder alleine bin.
      Nur hat meine Lebenserfahrung mir gezeigt, dass man auch völlig ohne BDSM an die Grenze und darüber hinaus dessen gelangen kann, was zu ertragen eigentlich möglich ist.
      Psychische Ängste, kaum physische.
      Keine Angst verletzt zu werden, aber Angst damit alleine zu sein wenn es so wäre.
      Verlustangst. Freunde zu verlieren weil sie mich nicht verstehen. Familie genau so. Den Partner, weil nicht genug bin.
      Angst mich zu sehr auf zu krasse Dinge zu fixieren.
      Angst nicht mehr ich zu sein.
      Angst vor zu viel Verantwortung.
      Angst falsch verstanden zu werden.
      Immer wieder Angst meinen Meister zu verlieren. Oder wählen zu müssen zwischen Familie und ihm.
      Angst "aufzuwachen" mit dem Gefühl dass das alles falsch war.
      Genauso aber auch Angst, vor dem "weniger". Weniger BDSM weil es gerade aus äußeren Gründen nicht geht.
      Angst, über zu reagieren, weil das alles durch diese vielen Ängste so emotional ist.

      Zum Glück weiß ich dass die meisten dieser Ängste völlig unbegründet sind und ich mit keiner davon alleine gelassen werde. Trotzdem sind die da. Ich denke zu viel.
      Meine Angst hindert mich aktuell in unserer Beziehung voran zu kommen. Das macht mich traurig!
      Manchmal schützen Ängste nicht nur vor schlimmen Situationen, sondern sind irrational und alleine durch ein ausgeprägtes Kopfkino, oder eine schlimne Erfahrung entstanden. Ich habe mich so auch schon einmal total verrannt, aber Monsieur hat mir den Weg hinaus gezeigt.
      Der Moment, wenn Dir der Arsch auf Grundeis geht, weil Du erkennst das Du vollkommen "nackt" bist.
      All die Strategien, Sicherungssysteme, Masken, Mauern und ein Mensch der dahinter schaut, alles einreisst und dich wissen lässt " ich sehe Dich".
      Zu erkennen welches Ausmaß, welche Dynamik und welche Tiefe die Neigung plötzlich annimmt , und ich wage nicht zu sagen es wäre das ganze Ausmaß, ist beängstigend und verunsichernd.

      Ich dachte, ganz naiv, ich könnte da raus gehen in diese neue Welt und einfach "mitspielen" … ich kann es jedoch nicht.
      Die Erfahrungen, die ich bisher gemacht haben zeigen mir, daß das was ich glaubte zu suchen und zu brauchen viel zu wenig war, genauso wie dass, was ich glaubte geben zu wollen. Sag niemals nie. Ich kenne diesen Spruch. Ironie des Schicksals, dass mir gerade genau die Wege aufgezeigt werden, von denen ich glaubte " damit habe ich nichts zu tun".
      @Sannisa ... du sprichst mir aus der Seele .. großartig in Worte gefasst was einem in seinem Inneren begegnet wenn man sich auf den Weg macht und plötzlich nach draußen will ...

      .... da kann einem wirklich Angst und Bange werden...

      .... weil ich nicht weiß wo es hinführt und was einem auf diesem Weg begegnet, geschweige denn wer...
      Was du suchst,
      ist nicht auf den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere,
      nicht in den Straßen der Städte;
      es ist in deinem Herzen.

      <3