Monogamie, wieso ist für viele ein Zweitpartner das aus für eine bestehende Beziehung

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      In meiner letzten Beziehung war es ähnlich wie bei @greta85. die Beziehung war für ihn offen, aber ich sollte monogam sein, dies wird es auch bestimmt für mich nicht mehr geben.

      Er hatte vor mir eine Sub, von der ich auch gewusst habe, unsere Spielbeziehung hat sich zu einer Liebesbeziehung entwickelt und die andere Sub blieb. Dessen war ich mir auch bewusst, habe aber nicht gedacht, dass ich dann doch nicht so gut damit umgehen konnte. Ich hab es einfach geduldet, glücklich hat es mich nicht gemacht, im Gegenteil.

      Die zwei gingen auch auf BDSM-Partys und was für mich lange nicht klar war, dass er da auch mit anderen spielte. Nach seiner Aussage "Ich habe keinen Sex mit ihnen, und ein bisschen an den Nippeln spielen ist ja nicht so schlimm..." habe ich erstmal geschluckt und nun weiß ich für mich, dass ich bei einer neuen beginnenden Beziehungen die Themen genauer ansprechen werde.

      Sonnenkind schrieb:

      Immer wieder höre ich in meinem Leben folgenden Satz,, wenn er / sie fremdgeht ist es aus"
      Hallo,

      ich habe aus Beobachtungen immer wieder geschlossen, dass Zweit- und Drittbeziehungen hauptsächlich eine Notlösung sind.
      Sie bringen Beziehungen in einen instabilen Zustand der in den allermeisten Fällen irgendwann mal zu einer Klärung führt.
      Alle Hoffnungen, dass es anders gehen könnte, haben sich immer wieder als Illusion erwiesen.
      Sicher, es gibt Umstände die nichts anderes zulassen. Wer BDSM Bedürfnisse hat kann nicht oder nur schwer darauf verzichten, wer nicht aufrichtig geben kann, was der andere will lässt die Notlösung vielleicht zu.
      Aber was die Perspektive angeht, bin ich doch recht skeptisch geworden.

      Horst
      Interessantes Thema.
      Mein Nähkästschen hat da ein bissl was zu bieten :D
      Interessanterweise führten einige, mit und ohne Kinder, die ich kenne "offene Beziehungen" und keiner von denen ist mehr zusammen, weil irgendwann bei einem von beiden der Wunsch nach Monigamie wuchs.
      Auf der anderen Seite werden sehr viele Partner einer "klassischen Beziehung" betrogen und sind ebenfalls dadurch getrennt.

      Also ich glaube irgendwie, der Mensch will meist einfach genau das, was er nicht haben kann.


      Und ich?
      Noch monogamer in einer Beziehung und ich werde zum Pinguin und auch, wenn dadurch aufgrund Fremdgehens des Partners alle Beziehungen bisher gescheitert sind, so werde ich persönlich an meiner Monogamie und dem Bild der "klassisch vorgestellten Beziehung" festhalten. So wie BDSM ist auch Monogamie mein Ich und es ist Teil meines Charakters.
      Irgendwann wird schon ein Pinguin für mich dabei sein. :D
      Und wenn nicht, dann mach ich mir das Leben einfach allein schön.
      Ich bewundere die Menschen die es schaffen nicht monogam zu leben und ihren Partnern diese Freiheit zugestehen können ohne sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, in welcher Konstellation auch immer und sie diese Lebensweise dauerhaft leben lassen, ich bin durch meine Erziehung sehr geprägt und hatte durchaus, wenn ich in einer Beziehung war, schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mit anderen Frauen geredet habe, früher zumindest, wahrscheinlich hat es damit zu tun. Für meine Sub ist es ein Vertrauensverlust der damit einhergeht und wahrscheinlich auch Verlustangst und ich wüsste nicht ob ich es wollte oder könnte. Die meisten mit denen ich mich über dieses Thema unterhalte, haben da ähnliche Ansichten, aber recht unehrlich wir ich finde denn eigentlich haben sie meistens eine oder mehrere Affären von denen ihr Partner nichts weiß und wollen ihren Partnern dies meist umgekehrt nicht zugestehen. Das meine ich aber wirklich wertungsfrei da die Umstände meist schon sehr fragil sind. Meiner Ansicht nach sehen viele ihre Partner als eine Art Besitz und haben Ängste das aus einer vereinbarten oder abgenickten Affäre mehr werden könnte und sie ihren Partner langfristig verlieren. Daß das auch passieren kann wenn man seinen Partner zu sehr einengt ist den meisten hierbei wahrscheinlich gar nicht bewusst. Jeder sollte das Leben dürfen was ihn glücklich macht.

      LittleFlower schrieb:


      Also ich glaube irgendwie, der Mensch will meist einfach genau das, was er nicht haben kann.
      Das glaube ich auch, man strebt immer nach mehr, sonst wirds "langweilig". Natürlich sin Beziehungen nie langweilig, aber es fehlt halt immer irgendwas, was in Laufe der Zeit halt dann wichtiger und wichtiger wird, und alles was passt wird unwichtiger und unwichtiger.

      MoMo schrieb:

      LittleFlower schrieb:

      Also ich glaube irgendwie, der Mensch will meist einfach genau das, was er nicht haben kann.
      Das glaube ich auch, man strebt immer nach mehr, sonst wirds "langweilig". Natürlich sin Beziehungen nie langweilig, aber es fehlt halt immer irgendwas, was in Laufe der Zeit halt dann wichtiger und wichtiger wird, und alles was passt wird unwichtiger und unwichtiger.

      Und Kompromissbereitschaft wird immer unwichtiger, während der eigene Egoismus mehr wächst.
      Und Egoismus ist meines Erachtens das richtige Wort.
      Viele denken nur noch an die eigenen Wünsche und Ziele und vernachlässigen andere dabei sogar oftmals bis aufs Äußerste.
      Heut zu Tage wird man seit Kindertagen an darauf getrimmt
      "Du bist was Besonderes. Du kannst alles erreichen, also lass alle deine Träume wahr werden." Viele vergessen dabei, dass das Leben aber nunmal nicht nur aus rosa Zuckerguss besteht.
      Aber man sieht, dass sich in der Gesellschaft vieles geändert hat. Positiv wie negativ.
      Während früher wohl noch viele Kompromisse geschlossen wurden, weil es auch oft nicht möglich war, es anders zu machen, werden heute schon beim kleinsten Piep Familien verlassen, Partner betrogen oder abgeschossen, weil man "sich selber nochmal finden möchte".
      Früher wurden Dinge repariert - heute ersetzt.

      Ich bin keiner, der "früher" besser findet, was aber die Kompromissbereitschaft und "Reparaturbereitschaft" betrifft, so finde ich es schon erschreckend, wie sich vieles entwickelt hat.
      >Aber man soll sich doch seine Träume erfüllen< Ja, aber man sollte auch Risiken, Auswirkungen und die Umsetzbarkeit bedenken.

      Heut zu Tage wird man auch zur Toleranz gegenüber allem gezwungen. Hat man eine andere Ansicht gegenüber z.B. Offenen Beziehungen, irgendwelchen Sexualitäten (hetero, homo, Trans, Metro, da hört es bei mir schon auf und die ganzen anderen individuellen Sexualitäten kenn ich garnicht), dann bist du gleich intolerant.
      Da fühlt sich so mancher genötigt, Dinge hinzunehmen, die ihm eigentlich garnicht gut tun.
      Ich hab schon Sätze gehört wie "ach, sie hat zwar nen anderen, aber das ist ja heute so und man muss ja mit der Zeit gehen".
      Da ich niemandem reinreden würde, hab ich innerlich nur schwer geschluckt.
      Mit der Zeit gehen?
      Also weil heute alle ja so offen sind, muss man es selber auch sein und wird zum Teil sogar hart angegriffen, weil man z.B. monogam lebt?
      Puh,
      harte Nuss, aber für mich persönlich nicht okay.
      Um "das Aus nach einem Zweitpartner" nochmal mehr in den Fokus zu rücken.
      Ja wieso muss das denn in Frage gestellt werden?
      Ich stelle mir die andere Frage:
      Wozu braucht denn mittlerweile gefühlt jeder 2. nen Zweitpartner?
      Ich bin in ner Beziehung noch nie auf solch einen Gedanken gekommen.
      Und ich weiß zu 100%, dass ich das auch niemals tun werde.
      Und dass ich von anderen wegen dieser Ansicht oft angegriffen werde, finde ich persönlich eine Unverschämtheit.
      Man wird zu Toleranz und Akzeptanz gezwungen. Dann sollten diese Leute auch andere Ansichten akzeptieren.
      Und wenn ich immer das Argument höre "der Mensch ist nicht zur Monogamie vorgesehen". Da könnte ich mir an den Kopf fassen.
      Wenn sich Hans Wurst aus Meppen plötzlich als Evolutionsbiologe aufspielt, weil er mal wieder zu lang an der Dr. Google Uni studiert hat.
      Wenn der Mensch nicht monogam sein kann, bin ich halt kein Mensch. :D
      Kann ich mit leben.
      Aber ich persönlich lasse mich nicht dafür kritisieren, dass ich im 21. Jhdt an so manchen alten Werten festhalte.
      Fremdgehen ist und bleibt für mich ein Trennungsgrund, weil ich mit Sicherheit keinen küssen will, der noch am Vorabend andere Sachen im Mund hatte. Könnt ich mit mir nicht vereinbaren.
      Und ich sage jetzt bewusst NICHT
      "Respekt für die, die das KÖNNEN", denn NEIN, ich will das nicht, ich beneide es nicht und vermisse auch nichts.
      Ich bin stolz darauf, treu und monogam zu sein und das "heut zu Tage". Und eben wegen meiner extremen Toleranz kann ich sagen, dass ruhig jeder machen kann, was er will, so lang er mir damit nicht schadet und umgekehrt.
      Ich schade niemandem, weil ich monogam lebe, Kompromisse eingehe und ein Zweitpartner ein Trennungsgrund ist.

      Ich drehe mich im Kreis, weil dieses Thema so schwer anzusprechen ist.
      Man muss ja heut zu Tage wirklich aufpassen, was man sagt, in welchem Geschlecht man schreibt und vor allem, dass man niemandem eventuell zu nahe treten könnte, da Shitstorm ja auch ein beliebtes Mittel zur Manipulation anderer Meinungen ist.
      Aber ich denke, ich bin neutral genug geblieben und es dürfte jetzt nix dabei sein, woraus man mir einen Strick drehen könnte.
      Wenn doch, bitte nutzt diesen für Spielchen und nicht, um mich aufzuhängen. ;)
      Es ist einfach ein offenbar schwieriges Thema, weil der Monogame die anderen nicht versteht und umgekehrt.
      (Nachtrag: Muss er auch nicht) ;)
      Es kommt immer darauf an was vereinbart wurde.
      Ein Zweitpartner wenn alle Beteiligten informiert sind, es für alle in Ordnung ist, kann doch wunderbar sein.

      Heimlich sieht die Sache schon ganz anders aus.
      Da wird mindestens Einer angelogen, hintergangen, betrogen.
      Bei Fremdgehen wäre bei mir auch vorbei, wobei bei mir dar Vertrauensmissbrauch
      dabei im Vordergund stehen würde, die Beziehung zu beenden.

      Eine Beziehung in der es Vertrauen gibt, wo es keine Verlassensängste gibt, wo keine Eifersucht vorhanden ist. Da kann eine 3. Person auch bereichernd sein.

      LittleFlower schrieb:

      Während früher wohl noch viele Kompromisse geschlossen wurden, weil es auch oft nicht möglich war, es anders zu machen, werden heute schon beim kleinsten Piep Familien verlassen, Partner betrogen oder abgeschossen, weil man "sich selber nochmal finden möchte".
      Wenn ich mich so umschaue, im Bekanntenkreis auch in meinem Lebenslauf, dann kenne ich nur ganz wenige Beziehungen in denen wegen einer Kleinigkeit die Familie verlassen wurde.

      LittleFlower schrieb:

      Heut zu Tage wird man auch zur Toleranz gegenüber allem gezwungen. Hat man eine andere Ansicht gegenüber z.B. Offenen Beziehungen, irgendwelchen Sexualitäten (hetero, homo, Trans, Metro, da hört es bei mir schon auf und die ganzen anderen individuellen Sexualitäten kenn ich garnicht), dann bist du gleich intolerant.
      Zu Toleranz gezwungen :gruebel:
      Mir persönlich ist eine liberale Einstellung anderen Menschen gegenüber wichtig.
      So habe ich auch meine Kinder erzogen, dass nicht nur in Hinsicht auf sexuelle Neigungen sondern auch in Bezug auf, Religion, Herkunft ect...
      Wenn man sich kleine Kinder, im Umgang miteinander ansieht, dann ist einem schnell klar das Intoleranz etwas anerzogenes ist.

      LittleFlower schrieb:

      Also weil heute alle ja so offen sind, muss man es selber auch sein und wird zum Teil sogar hart angegriffen, weil man z.B. monogam lebt?
      in meiner Ehe habe ich auch monogam gelebt, da bin ich nie für angegriffen worden.
      Liegt aber vielleicht dass mir auch ein liberales Umfeld schon immer sehr wichtig war.
      Meist ist dass ein Problem wenn man versucht andere vom eigenen Lebensmodell zu überzeugen.

      LittleFlower schrieb:

      Wozu braucht denn mittlerweile gefühlt jeder 2. nen Zweitpartner?
      Warum denn nicht?
      Wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind, es evt. sogar die Beziehung vertieft und bereichert, spricht doch gar nichts dagegen.
      Um nicht mit endlosen Zitaten zu jonglieren, zitiere ich @dornenspiel jetzt mit dem @ :D Ja, ich bin faul ^^

      Ich kann eben nur dafür sprechen, was ich sehe. Wo Frauen verlassen wurden, weil sie nach der Schwangerschaft eben keine 50kg mehr wogen und de Brüste nicht mehr wie ne 1 standen;
      oder wo Männer verlassen wurden, weil die den Frauen aufgrund eines verlorenen Jobs nicht mehr "genug Geld" für Sie ausgeben konnten. :(
      Das ist einfach nur armseelig gewesen.

      Zur Toleranz:
      Sag in der Öffentlichkeit, du findest k.a...Homoehe nicht in Ordnung und zack, wirst du mit Morddrohungen erschlagen. So ist es doch leider.

      Der Punkt angegriffen zu werden aufgrund Monigamie:
      Den habe ich zu oft erlebt und war echt schockiert


      Aber Casus Knacktus:
      Eine Gegenfrage zu stellen, beantwortet eine Frage auch nicht, auch wenn sie rhetorisch war, da es darauf keine Antwort gibt.
      Für dich ist es offenbar normal, für mich nicht.
      Und da es kein richtig oder falsch gibt in persönlichen Dingen, kann auch niemals etwas als "normal" angesehen werden, oder gar von jemandem erwartet werden.
      Eigentlich ist der ganze Threat doch unlösbar/zu nichts führend, denn er wäre doch genau so ins Unendliche führend wie die Frage
      "Warum sind manche Menschen Vegetarier/Veganer/Fleischesser" ^^
      Und darauf gibt es nur eine Antwort:
      Weil es eben so ist;
      weil die Banane krumm ist;
      weil Hummeln nicht rückwärts fliegen.
      :sekt:

      LittleFlower schrieb:

      Eigentlich ist der ganze Threat doch unlösbar/zu nichts führend, denn er wäre doch genau so ins Unendliche führend wie die Frage
      "Warum sind manche Menschen Vegetarier/Veganer/Fleischesser"
      Und darauf gibt es nur eine Antwort:
      Weil es eben so ist;
      weil die Banane krumm ist;
      weil Hummeln nicht rückwärts fliegen.
      Genau solche Diskussionen hier, der Meinungsaustausch, über den eigenen Tellerrand hinausschauen, das fördertes zu verstehen, warum andere anders Leben.
      Ich finde es spannend von anderen zu erfahren, warum sie andere Einstellungen haben, warum sie etwas anders leben. In der Regel haben sich die Menschen auch Gedanken darüber gemacht und können es auch erklären. Dadurch wird das Verständnis für andere viel leichter.
      Natürlich muss dafür die Bereitschaft da sein, eigene Einstellungen mal zu überdenken, zu schauen ob es die einzig Richtige ist oder ob es nicht auch andere Beziehungsformen gibt, die interessant sein können.

      Im übrigen habe ich gar kein Problem damit, wenn jemand monogam lebt, ganz im Gegenteil, da ich es selber kenne, ist mir klar, wo man die Vorteile sehen kann.
      Für mich und nur für mich, ist es aber auch Erfahrungen wert, es anders zu versuchen.
      Why not?
      Es gibt keinen dem ich damit schade, es gibt keinem dem es "weh tut".

      Ich finde es aber auch toll, wenn ein homosexuelles Paar zusammen ist dabei glücklich ist und die freie Wahl hat, ob sie heiraten wollen.
      @LittleFlower

      Ich finde es vollkommen okay, dass du monogam leben möchtest. Darum geht es mir nicht. Einige Dinge die du schreibst, finde ich aber befremdlich.


      "Und Kompromissbereitschaft wird immer unwichtiger, während der eigene Egoismus mehr wächst."
      Das mag zu Affären passen. Zu Polybeziehungen nicht, da braucht man viel Kompromissbereitschaft.

      "Während früher wohl noch viele Kompromisse geschlossen wurden, weil es auch oft nicht möglich war, es anders zu machen, werden heute schon beim kleinsten Piep Familien verlassen, Partner betrogen oder abgeschossen, weil man "sich selber nochmal finden möchte".
      Früher wurden Dinge repariert - heute ersetzt."

      Wusstest du, dass heute so viele Paare wie nie eine Paartherapie machen? Ich sehe da eher den Willen etwas zu verbessern. Aber das stimmt - niemand ist mehr gezwungen in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben. Ich finde das eine positive Entwicklung.

      Magst du uns die Geschichte erzählen, wie du alleine fürs monogam Leben hart angegriffen wurdest? Wer auch immer das war, der hat aber einen harten Job, wenn schätzungsweise mindestens 90% der Paare monogam leben. Fände ich aber echt auch ein hartes Stück!

      "Ich stelle mir die andere Frage:
      Wozu braucht denn mittlerweile gefühlt jeder 2. nen Zweitpartner?
      Das ist eine rhetorische Frage, oder? Man braucht ihn bestimmt nicht. Man braucht auch keinen Erstpartner und keine Freunde. Aber warum sollte man es nicht machen, wenn man möchte?

      Ich bin in ner Beziehung noch nie auf solch einen Gedanken gekommen.
      Ich hoffe du hast bis hierher gelesen :)
      Ich schreibe die Antwort nicht um dich zu provozieren und hoffe, dass die Konversation von keiner Seite irgendwann eskaliert, was hier doch schnell mal passiert. Und vielleicht kann ich dein schlechtes Bild (den Eindruck macht es hier zumindest auf mich) ein bisschen bessern.
      Ich bin auf den Gedanken in meinen Jugendjahren gekommen, als ich dachte: Shit, was ist wenn ich jemanden liebe und heirate usw. und dann auf einmal noch jemanden beginne zu lieben? Darf man das überhaupt? Bin ich dann ein schlechter Mensch? Muss ich mir dann die Gefühle verbieten? Ich finde das sind berechtigte Fragen. Genauso wie: Wann beginnt betrügen? Wenn ich mit jemand außerhalb der Beziehung kuschele? Mir den Rücken massieren lasse? Und dann habe ich mich auch noch derart in meinen ersten Freund und ersten Sexualpartner verliebt, möchte aber beim Sex ausprobieren, mit unterschiedlichen Leuten. Zum Glück ist hatte der auch ähnliche Gedanken, was die rein monogame Beziehung angeht. Jetzt sind wir irgendwo zwischen monogam und poly. Ich nenne es gerne halb-offen.

      Und ich weiß zu 100%, dass ich das auch niemals tun werde.
      Und dass ich von anderen wegen dieser Ansicht oft angegriffen werde, finde ich persönlich eine Unverschämtheit."
      Ich finde es auch schlimm, wenn du für deine Monogamie angegriffen wirst. Vielleicht ist es aber eher die Art, wie du sie kommunizierst?

      Du schreibst so viel, was in mir ein gewisses Unverständnis hervorwirft. Wer hat und wo dich so zum Poly sein bedrängt, dass du dich so sehr davon abgrenzt?

      Man wird zu Toleranz und Akzeptanz gezwungen. Dann sollten diese Leute auch andere Ansichten akzeptieren.
      Und wenn ich immer das Argument höre "der Mensch ist nicht zur Monogamie vorgesehen". Da könnte ich mir an den Kopf fassen.
      Wenn sich Hans Wurst aus Meppen plötzlich als Evolutionsbiologe aufspielt, weil er mal wieder zu lang an der Dr. Google Uni studiert hat.
      Wenn der Mensch nicht monogam sein kann, bin ich halt kein Mensch.
      Kann ich mit leben.

      Zu Toleranz zwingen funktioniert leider nicht. Aber warum ist es schwer für dich, Poly sein mit einem Schulterzucken abzutun?
      Ich glaube auch, dass der Mensch nicht für die Monogamie gemacht ist. Aber warum sollte das dir das Mensch sein absprechen? Der Mensch ist auch nicht fürs Fahrradfahren gemacht und kann es trotzdem wunderbar.

      Aber ich persönlich lasse mich nicht dafür kritisieren, dass ich im 21. Jhdt an so manchen alten Werten festhalte.
      Das ist doch noch längst kein "alter Wert". Das ist das hier absolut überwiegend gelebte Beziehungsmodell.

      Fremdgehen ist und bleibt für mich ein Trennungsgrund, weil ich mit Sicherheit keinen küssen will, der noch am Vorabend andere Sachen im Mund hatte. Könnt ich mit mir nicht vereinbaren.
      Fremdgehen hat nichts mit Poly zu tun. Nichts! Fremdgehen heißt, sich nicht an die Regeln zu halten, die innerhalb einer Beziehung festgelegt wurden. Das ist für mich auch ein NoGo, auch wenn ich erstmal versuchen würde, zu verstehen, statt mich direkt zu trennen.

      Ich schade niemandem, weil ich monogam lebe, Kompromisse eingehe und ein Zweitpartner ein Trennungsgrund ist.

      Das stimmt.
      Ohne mir jetzt die gesamten letzten 11 Seiten durchgelesen habe, meine Meinung zu dem Thema. Wenn ich also irgendwas wiederhole oder in irgendeinen bereits aufgestellten Fettnapf rein trete, nevermind.

      Ich gehöre auch zu der Gruppe, die von ihrem Partner absolute Monogamie fordert, jedoch auch absolute Monogamie bietet. Warum? Wie @Viva es schon schreibt, wäre ein Fremdgehen ein absoluter Vertrauensbruch für mich. Es wäre für mich schwer meinem Partner zu vertrauen und ihm weiterhin essenzielle Informationen anzuvertrauen, wenn er nicht mal bei der intimsten Sache ever seinen shit together kriegt und das Vertrauen bricht. Zumal man sich dann bereits eh schon überlegen muss, ob eine Beziehung noch sinnvoll ist, wenn der Sex schon nicht mehr stimmt. Eine Freundin von mir ist Psychologin und Paartherapeutin und bisher hatte sie noch keine Beziehung zerbrechen sehen, bei der die Beziehung sexuell noch in Ordnung war.

      Ein anderer Punkt, der für mich ganz klar für die Monogamie spricht, ist das Thema Hygiene und besonders die Sexualhygiene. Ich will ganz offen sein, ich finde es einfach eklig, wenn ich weiß, dass meine Partnerin mit einem anderen in die Kiste gesprungen ist oder es regelmäßig tut. Leider sehe ich schon in meinem beruflichen Umfeld, dass unsere Gesellschaft hinsichtlich Hygiene und Sexualhygiene einfach immer sorgloser wird bzw. wir uns schon schwer damit tun gegen manche Bakterien/Pilze/Hefen/Viren zu Rande zu kommen. Im Bekanntenkreis durfte ich leider schon erleben, zu welch fatalen Ergebnissen diese Sorglosigkeit führen kann, gerade wenn der Partner einen betrügt. Und ganz ehrlich, würde ich zu irgendwas polyamorösen zustimmen, dann würde sich meine Partnerin wohl regelmäßig sowas von tot testen lassen müssen, dass sie auch keinen Spaß mehr dran hatte. Aber eins ist klar: Ich will mir nicht über meine Partnerin irgendwas von irgendeinem Chlamydienkaiser einfangen.
      @Rehlein
      Ja, es ist rhetorisch. :)
      Zu den Angriffen kam es unter anderem auf einem Konzert.
      Lernte jemanden kennen, war voll begeistert von ihm und er sagte dann relativ schnell, er wolle ne offene Beziehung.
      Auf ein einfaches "Nein danke, nicht mit mir" würde ich von ihm persönlich und später von irgendwelchen seiner Freunde auf FB aufs übelste beschimpft, ich wäre so intolerant und engstirnig und solle lieber zum Sterben in den Keller gehen.
      Ich war mehr als fassungslos und hab das ganze zur Anzeige gebracht.

      Meine Antworten waren durchweg freundlich und die Reaktionen unterste Schublade.
      Ich hab keine Ahnung, wo solche Menschen ihre Erziehung genossen haben.


      In Chats und Singlebörsen werd ich regelmäßig angeschrieben, ob ich Interesse an offenen Beziehungen hätte und ständig folgen Beleidigungen und Anfeindungen, wenn man nein sagt.



      Zum Thema "alte Werte":
      Mann kann es doch nennen wie man will.
      Für dich ist es was vorgelebtes, für mich hat es einen anderen Begriff.


      Und zu guter letzt:
      Poly mit Schulterzucken abtun.
      Hab ich das nicht getan? Also ich appelliere mit Leben und leben lassen doch genau dazu oO

      Jedem das seine, aber ich will sowas nicht in ner Beziehung haben. Ich brauch es nicht.
      Ist aus meiner Sicht ein Schulterzucken.
      Ich bin seit 11 1/2 Jahren mit meiner Freundin zusammen.
      Bei uns durchlief es bislang viele Phasen von offener Beziehung und "don't ask don't tell", offener Beziehung und "ask and I tell you", offener Beziehung mit allem sofort Erzählen und Monogamie.

      Momentan sind wir bei offener Beziehung mit allem sofort Erzählen, aber alle anderen Modelle können auch funktioren:

      don't ask don't tell: wenn man selbst gerne Sex mit andernen möchte aber eifersüchtig ist
      ask and I tell you: wenn man grundsätzlich nicht eifersüchtig ist, aber nicht in jeder Situation mit der Infomration umgehen kann (z.B. das Ego nicht immer verkraftet)
      sofort Erzählen: wenn man es seinem Partner gönnt und für ihn freut

      In unserem Umfeld sind viele Pärchen die nach einem der drei Prinzipien leben, und sind alle noch zusammen - kenne keines das getrennt wäre, seit 5-15 Jahren des Zusammenseins ...
      @Oban es ist aber auch zu erwähnen, dass einige der genannten Erkrankungen nicht nur durch Sexualkontakt enstehen. Gerade bei Pilz könnte man denken, du meinst Vaginalpilz und der ensteht oft aus anderen Gründen :)

      Back2topic:

      Offene Beziehungen sind meiner Empfindung nach nichts worüber man "draussen" viel spricht. Es ist eher etwas was öfter missverstanden wird. Gerade weil es monogam lebende Personen gibt, für die es nicht nachvollziehbar ist, einer Person solche Freiheiten zu geben, weil / obwohl man sie liebt. Sie lehnen aber auch den Kontakt zum / zur Ex ab oder ehemaligen Subs / Doms.

      Da bin ich aber unglaublich subbig: wenn es meinen Herrn glücklich macht, dann darf er es tun (ich ja auch). Für mich ist es eine besondere Art des dienens.
      @LittleFlower Deine Beispiele sind ja 'n Knüller! :fie: Und irgendwie scheine ich mich in den falschen (oder eher richtigen) Foren/Portalen umgeschaut zu haben, denn weder wurde ich besonders häufig mit dem Wunsch „offene Beziehung“ konfrontiert, noch - in den wenigen Fällen - für meine Ablehnung irgendwie beschimpft.

      Ich bin zwar selbst absolut monogam und möchte auch, dass für meinen Partner dieses Konzept das passende ist - finde es aber auch toll, wenn andere in polygamen Beziehungen glücklich sein können. So lange kein Partner auf der Strecke bleibt und alle glücklich sind, ist doch alles gut.

      Es lohnt sich - wie meistens - über den Tellerrand zu schauen und dabei etwas für sich zu lernen.

      Und zum Thema Toleranz: Ich gebe Dir insofern recht, als dass diese in beide Richtungen gehen sollte. Als Beispiel bringe ich wieder das einer lesbischen Freundin, die sich von ihrer Partnerin ua getrennt hat, weil diese ihr nicht „lesbisch“ genug ist.

      Weder Monogamie, noch Polygamie sollte man als „die einzig wahre“ Beziehungsform vor sich hertragen. So leben, dass man selber und der Partner glücklich ist und sich freuen, wenn andere in ihrer Beziehung glücklich sind. Schließlich hat keiner von uns einen Missionars-Auftrag... hoffe ich jedenfalls 8|

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Charley00 () aus folgendem Grund: falschen Nick erwischt. Sorry