Herr, Sklavin und die Liebe

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      Herr, Sklavin und die Liebe

      Ich habe heute einen kleinen Text über die intensive Liebe einer Sklavin zu ihrem Herrn geschrieben und würde mich über Reaktionen freuen.

      BDSM ist für viele etwas sehr triebhaftes und anstelle von Liebe sollte daher in diesem Kontext besser von Begierde gesprochen werden. Wenn eine Sub ihre Lust nicht erfüllt bekommt, dann wird sie sich nach einem anderen Dom sehnen, außer ihre Begierde ist eben die sich den Wünschen ihres Herrn unterzuordnen. Liebe und Begehren ist nicht nur in normalen Beziehungen etwas sehr unterschiedliches, sondern auch beim BDSM.

      Liebe verehrt, schätzt und sucht immer das Beste für den Geliebten. Anstelle der eigenen Wünsche richtet sie sich nach den Wünschen des Geliebten aus. Sie ist damit selbstlos, aufopfernd und nicht zu trennen von der Selbstaufgabe. Die Begierde hingegen sucht ein Objekt, das geeignet ist, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Sie ist alles andere als selbstlos und lehnt Selbstaufgabe der eigenen Bedürfnisse kategorisch ab. Liebe und Begierde sind damit extrem gegenteilig, auch wenn sie oft als ein und dasselbe angesehen werden. Daraus resultiert für eine Sklavin die Frage: „Geht es mir bei meiner Unterordnung darum meine eigenen Bedürfnisse (Demütigung, Schmerz usw.) zu befriedigen oder blende ich diese aus und diene meinem Herrn, um ihm seine Bedürfnisse zu erfüllen?“

      Liebe einer Sklavin
      Die Liebe einer Sklavin kann weit über die normale Liebe hinausgehen und vielleicht sogar zu einer bedingungslosen Liebe führen, wie sie eigentlich zwischen erwachsenen Menschen gar nicht möglich ist. In einer gleichberechtigten Liebe ist diese immer an Bedingungen geknüpft (Ich verlasse dich, wenn du untreu bist, ich verlasse dich, wenn du mich nicht liebst, ich verlasse dich, wenn ich mich langweile usw.), kurz es ist ein Geben und Nehmen. Eine Sklavin stellt aber keine Bedingungen an ihren Herrn, sie ist wie ein Baby, welches sich aus einem Instinkt heraus voll und ganz auf seine Mutter einlässt und dieser einfach vollkommen vertraut. Das Baby hat keine Erwartungen, außer dass seine Mutter gut für es sorgen wird. Wie die Mutter außerhalb dieser Zweierbeziehung agiert wird für das Baby überhaupt nicht relevant sein.

      Viele „Doms“ erwarten dieses vollkommene Vertrauen und das natürlich sofort. Im Gegensatz zu einem Baby ist eine erwachsene Frau aber mit Rationalität und Erfahrungen gesegnet. Sie kann daher gar nicht sofort und vollkommen vertrauen da sie in vielen Jahren gelernt hat sich nicht nur auf ihre Instinkte zu verlassen und Enttäuschungen, welche jeder in seinem Leben erfahren hat, zu kritischem und selbstreflektierten Denken führte. Eine Sklavin kann sich ihren Herren wählen und ein Herr muss sich im Gegensatz zu einer Mutter das Vertrauen erarbeiten, wie überall kann es dabei auch zu Rückschlägen kommen und eine ganz gradlinige Entwicklung ist fast ausgeschlossen. Die Rolle des Herrn ist eben nicht naturgegeben und absolutes Vertrauen zu erzwingen wird immer dazu führen, dass Restzweifel in der Sklavin bleiben werden. Blind zu vertrauen muss sie aus freien Stücken lernen und es ist etwas das sehr lange dauern wird, wenn es überhaupt so weit kommt.

      Liebe eines Herrn
      Ein Herr, der seine Sklavin in der Art und Weise liebt wie es das klassische und gleichberechtigte Beziehungsmodell unserer Gesellschaft vorgibt, müsste seine Bedürfnisse auf die gleiche Ebene stellen wie die seiner Sklavin. Damit wäre aber das Machtungleichgewicht nicht mehr gegeben und damit würde einer TPE-Beziehung bereits die Grundlage entzogen auf der sie fußt, da der Herr nunmehr zu einem gewissen Teil auch ein Wunscherfüller wäre.

      Es ist sicher für einen Herrn nicht ausgeschlossen eine Sklavin zu lieben nur ist es eben die Frage, welcher Natur diese Liebe ist. In erster Linie ist meine Sklavin das Werkzeug, welches ich mich bediene um Freude zu erfahren. Wenn sie richtig geformt ist und mich mit Freude erfüllt, werde ich stolz auf sie sein und sie wird dies auch spüren. Ich stehe als Herr aber weit über ihr und somit ist die klassische Liebe die sich in unserer Gesellschaft aus der gleichberechtigten Beziehung von zwei Personen definiert gar nicht möglich. Liebe ich eine Sklavin, so ist dies mehr eine Art väterlicher Liebe, denn wie ein Vater bin ich verantwortlich für diese Person und forme sie, so wie ich meine es wäre das Richtige. Liebt sie mich und schaut sie zu mir auf erfreut mich dies und weil sie mir sehr wichtig ist, will ich sie eben auch fördern. Meine Sklavin soll nicht kleingehalten werden, ganz im Gegenteil soll sie erblühen. Meine Sklavin ist nicht mein Eigentum, denn sie ist ein Mensch mit unveräußerbaren Rechten, aber sie ist mein Besitz und mir liegt viel daran, meinen Besitz zu mehren. Bei einer Sklavin geht es mir nicht um Quantität, also möglichst einen Harem zu haben, sondern um Qualität. Die Besitzmehrung liegt demnach darin, ihr Potenzial in allen Lebensbereichen vollständig auszuschöpfen.

      Der Text darf unter Nennung der Quelle: lebenalssklavin.blogspot.com/2…klavin-und-die-liebe.html auch anderweitig veröffentlicht werden. Copyright by Gladius

      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Mein Kompliment der Text ist verführerisch gut geschrieben und ich überlege ihn für meinen offenen Blog zu übernehmen.

      Es gibt aber Punkte die mir nicht gefallen bzw. welche denen ich widersprechen würde. Liebe ist sehr subjektiv und jeder Mensch neigt dazu seine Liebe als die intensivste, beste oder was auch immer zu bezeichnen. Liebe ist keine Voraussetzung für eine TPE Beziehung, sie kann aber gerade auf der devoten Seite sehr schnell entstehen und besonders intensiv sein. Gänzlich unerwähnt bleiben aber die vorhandenen Schattenseiten, so kenne ich nur zwei Doms welche mit der Macht einer solchen Beziehung (zumindest gemäß meinen Maßstäben) vernünftig umgehen. Die meisten Frauen die ich kenne und die aktuell in einer solchen Beziehung stecken oder früher eine solche führten sind/waren nicht glücklich. Wenn aber zwei Menschen zusammenkommen welche dafür geschaffen sind kann eine solche Beziehung wirklich sehr intensiv sein. Wer die Lichtseiten aufführt sollte die Schattenseiten aber nicht vergessen zu erwähnen, immerhin machst du das an anderer Stelle in deinem Blog.

      Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut 1. Baron Acton

      Aus dem Text ergeben sich für mich aber auch interessante Fragen: Wenn ein „Herr“ also normale Liebe empfinden würde, würde dies doch dieser Logik nach bedeuten, dass er auch sich seiner Partnerin unterwirft denn die normale Liebe ist gleichberechtigt und besteht damit aus einem Geben und Nehmen. Kann ein Herr in einer TPE-Beziehung also überhaupt die klassische romantische Liebe erfahren oder ist ihm dies verwehrt? Weiterhin würde die Logik des Textes aus bedeuten, dass die Sklavin intensiver (selbstloser) lieben kann als eine „normale Frau“ der Herr dafür nicht so selbstlos lieben kann und seine Liebe daher weniger intensiv wäre als bei einem „normalen Mann“. Damit gibt der Herr etwas auf (Intensität der Liebe) und opfert diese seiner Sklavin (welche intensivere Liebe dafür erfahren kann) als Geschenk.

      Wichtig ist zudem, dass der Text nicht als solcher von BDSM und Liebe angesehen wird sondern es sich bei TPE um eine recht seltene Sonderkonstellation im Bereich BDSM handelt die stark von gängigen Beziehungsmodellen abweicht.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Nachtrag:

      Ich denke Beziehungsformen zu vergleichen ist wie ein Vergleich von Äpfel mit Birnen... Beides ist ein Kernobstgewächs aber Größe, Form, Geschmack usw. sind eben anders... Ein kleines Beispiel, ein 24/7, TPE und was sonst noch Paar am Sonntagmorgen:

      Sub geht ihrer Sonntagsroutine nach, erst bläst sie ihrem Dom einen, danach macht sie ein leckeres Frühstück und während er genüsslich isst massiert sie ihm die Füße. Man könnte sagen sie opfert sich für das Wohlergehen des Partners auf. Jedoch ist es Routine und würde sie es nicht machen gäbe es eine unangenehme Sanktion.

      Lieschen Müller und Hans Peter wachen auch am Sonntag auf, das Lieschen freut sich über das Gedicht was Hans ihr vor ein paar Tagen geschrieben hat. Weil der Hans noch schläft steht das Lieschen ganz leise auf huscht in die Küche und macht im Pancakes (nicht Paincakes!). Sie stellt alles auf einen Teller und pflückt noch schnell eine Rose aus dem Vorgarten welche mit aufs Tablett kommt. Nun weckt sie ihn sanft und beide genießen gemeinsam das Frühstück.

      Auch wenn die Sklavin mehr gibt ist dies in meinen Augen kein Ausdruck von mehr Liebe. Ich denke je nach Beziehung wird Liebe einfach sehr unterschiedlich gezeigt und auch gespürt und das macht eben den Unterschied auf. Was man fühlt und wie man es ausdrückt. Der Partnerin eine Ohrfeige zu geben wird in 99% der Fälle ein Ausdruck von Geringschätzung sein, sehen beide darin aber etwas sehr persönliches kann diese Geste auch etwas ganz anderes ausdrücken.
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      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Zunächst mal Danke für den Beitrag. Ich fand den Text sehr interessant, bin jedoch einer ganz anderen Meinung. :)

      Die größte Differenz:

      "Gladius" schrieb:

      Die Liebe einer Sklavin kann weit über die normale Liebe hinausgehen und vielleicht sogar zu einer bedingungslosen Liebe führen, wie sie eigentlich zwischen erwachsenen Menschen gar nicht möglich ist. In einer gleichberechtigten Liebe ist diese immer an Bedingungen geknüpft (Ich verlasse dich, wenn du untreu bist, ich verlasse dich, wenn du mich nicht liebst, ich verlasse dich, wenn ich mich langweile usw.), kurz es ist ein Geben und Nehmen. Eine Sklavin stellt aber keine Bedingungen an ihren Herrn, sie ist wie ein Baby, welches sich aus einem Instinkt heraus voll und ganz auf seine Mutter einlässt und dieser einfach vollkommen vertraut.

      Ich würde hier grundlegend zwischen Liebe und Beziehung unterscheiden.
      Die Liebe ist immer bedingungslos. Wir entscheiden selten rational, wen wir lieben. Es passiert. Es ist quasi ein Diktat unserer Gefühle und Emotionen. Mit unserem rationalen Denken hat das herzlich wenig zu tun, weshalb es auch wenig mit Bedingungen zu tun hat. Dh.: Nein, die Liebe der Sklavin/des Sklaven geht nicht Prinzipiell über die Liebe einer/eines Stino(s) hinaus. Das kann sie, muss sie aber nicht. Liebe ist mMn. auch immer gleichberechtigend. Dadurch, dass ich einen anderen Menschen liebe, schränke ich seine Gefühlswelt durch nichts ein. Ich muss ja auch keine Beziehung mit jemandem führen, nur weil ich ihn liebe.. das wäre doch stark einseitig. :)
      Der andere hat da schon durchaus auch ein Wörtchen mitzureden. :)

      Die (Liebes-)Beziehung ist es, die Bedingungen stellen kann und sie ist damit absolut von der Liebe zu unterscheiden. Ich kann natürlich mit dem Menschen eine Beziehung führen, den ich liebe, unter Umständen verlange ich für eine Beziehung sogar, dass ich meinen Partner liebe (ließe mich anderenfalls gar nicht darauf ein), aber notwendige Bedingung ist es keinesfalls. Ich sehe es sogar sehr häufig, dass Leute eine Beziehung führen, ohne sich gegenseitig zu lieben.
      Um es kausal auszudrücken: Die Liebe ist weder notwendige noch hinreichende Bedingung für eine Beziehung. :>
      Hinreichende Bedingung ist sie nicht, weil wir in der Regel noch andere Voraussetzungen für eine Beziehung stellen, sie also nicht zwangsweise zu einer Beziehung führt, wenn die entsprechenden notwendigen Bedingungen erfüllt sind.
      Nun die Frage: Was ist die Beziehung dann?
      Meine Theorie: Sie ist eine Verwirklichungsform für unsere Träume, Wünsche und Bedürfnisse.
      Wir schaffen uns eine Beziehung mit einem Menschen, von der wir hoffen, dass sie Teile unserer Bedürfnisse erfüllt. Dadurch dass wir das hoffen, ist noch lange nicht gesagt, dass sie das auch tut oder dass sie alle erfüllt, aber wir hoffen doch immer, dass wir dem Optimum durch die Beziehung ein Stück näher kommen. (Als Beispiel würde ich mal auf turbinchen77s Post in zu ihrer letzten Beziehung verweisen .. -> Das ist kein Vorwurf sondern ein Erklärungsversuch, bitte nicht übel nehmen ^^)

      Dementsprechend denke ich auch nicht, dass die geschilderte absolute Unterwerfung eines Subs wirklich etwas mit Liebe zu tun hat. Es hat etwas mit Vorlieben zu tun. Wenn ich meine Sub frage, warum sie mir dient, dann sagt sie nicht „Because you want me to, Sir.“, sondern „Because I want to, Sir.“. (Anmerkung: wir spielen immer auf Englisch. :p) Von daher bin ich als Dom durchaus Wünsche-Erfüller, anderenfalls würde eine Beziehung keinen Sinn machen, da auch meine Sub das Recht hat, von der Beziehung zu profitieren (ansonsten würde sie es ja nicht machen...). Es ist schlicht und ergreifend eine andere Form eine Beziehung zu leben, die auf Liebe gebaut sein kann, weshalb es eine alternative Form sein kann, Liebe zu zeigen. Von daher würde ich dir auch in dem Punkt widersprechen, dass es in einer 24/7-TPE nicht möglich ist, die klassische Liebe unserer Gesellschaft zu erleben. Es ist meiner Meinung nach genau die selbe Liebe und sie kann genau die selbe Intensität haben. Man zeigt sie sich nur mit unterschiedlichen Zeichen.

      Und ja, ich habe mir darüber schon im Vorraus Gedanken gemacht, worauf ich über diese Sendung gekommen bin:
      Teil 1
      Teil 2

      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Danke an Gladius, die LIEBE zu einem Thema zu machen.

      ich fand den Beitrag gut geschrieben.
      bin aber in manchen Punkten sehr nachdenklich geworden und zu einem anderen Ergebnis gekommen.
      Dass nur mit der Liebe eine Beziehung sehr sehr nachhaltig wird, ist sicher unbestreitbar. Dass eine Sklavin mit Liebe zu ihrem Herrn im Herzen die Grenzen verschiebbarer macht, hingebungsvoller ist, im Erleben intensiver ist, denke ich wird ebenfalls nicht in Frage gestellt. Den Versuch aber die Gefühle des Herrn zu kategorisieren finde ich überflüssig. Warum sucht man sich dort Schubladen für die Liebe.. Ist es einem Herrn angemessener wenn er nur väterliche Gefühle hat, nicht begehrliche, nicht liebevolle, nicht Emotionen wie ein Stino durchlebt?

      Ich wünsche mir, dass mein Herr einem ganzen Fass voller Gefühle gleich ist. Dass er seine väterlichen Gefühle, seine sexuellen Triebe und die Gefühle die damit einhergehen, dass er seine zärtlichen, sanften freundschaftlichen Gefühle leben kann so intensiv er es möchte. Ohne Nachzudenken, ohne zu verzichten .. seine Natur rücksichtslos und authentisch zu leben. Nur weil er vor mir weinen sollte, weil er seine Begierden zeigt, weil er mich auch als Frau sehen mag, verliert er in keiner Sekunde seine Macht und Stärke. Im Gegenteil.
      Dass er mich annehmen kann als die die ich bin, mich mit seiner Stärke in meine Bestimmung als seine Sklavin und O kommen lässt ist mein Sehnen und ich hoffe, dass ich die bin,
      durch die er in sein MANN sein kommt. Dazu gehört alles und ich hoffe er sieht mein Sklaventum als Geschenk an ihn, sich an allem was mich ausmacht, ohne einen Gesichtsverlust zu bedienen.

      Es ist nichts dagegen zu sprechen, dass ein Herr beizeiten, wenn er es so will und entscheidet auch Wunscherfüller ist. Ich finde es sehr schade, dass "Wunscherfüller" nur ausnahmslos negativ belegt sein soll.
      Denn wenn die Sklavin weiß.. in jeder Minute weiß, wo ihr Platz ist, weiß sie, dass die Erfüllung ihrer WÜnsche eine Gunst ist, die sie durch ihn erfährt und sie wird ihm diese Gunst danken. Es wird nicht zu einer Selbstverständlichkeit verkommen.

      Ich fände es schade sich zu reglementieren, sich nur in väterliche Gefühle zu beschränken, wenn doch die Liebe so viel Spielraum bietet... und bestimmte Dinge nicht zu tun, weil manche es als Wunscherfüllung am Sklaven ansehen könnten...
      letztendlich dient nicht alles nur der LUST? - auch wenn nicht sofort erkennbar - einer gemeinsamen Lust ;) und was ist falsch daran, in ihrer Üppigkeit zu schwelgen?

      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Ich möchte auch mal auf dieses Zitat hier eingehen, weil auch mir das irgendwie ins Auge sticht.

      Die Liebe einer Sklavin kann weit über die normale Liebe hinausgehen und vielleicht sogar zu einer bedingungslosen Liebe führen, wie sie eigentlich zwischen erwachsenen Menschen gar nicht möglich ist.


      In der Tat beobachte ich in DS Kreisen seit nun mehr als 10 Jahren, dass sich die meisten DSer gerne über andere „erheben“. Es geht los mit „Ich bin echter, ich bin wahrer, meins ist intensiver, ich bin besonderer, ich bin absoluter oder eben tiefer", wie auch immer.
      Das ist ein sehr elitäres Denken, was bei manchen auch zu Ausgrenzungsaktionen innerhalb der Szene führt. Schon alleine deswegen stehe ich den Aussagen sehr kritisch gegenüber.

      Liebe ist etwas sehr Subjektives. Es gibt prinzipiell keine allgemeingültige Aussage, wie tief jemand was empfindet, wenn es um die Liebe geht, weil nicht nur die Liebe bestimmt, wie intensiv man fühlt, sondern auch die Person, die liebt. Jeder Mensch hat seine ureigene Art zu lieben, und das ist vollkommen Neigungsunabhängig. Es hängt auch damit zusammen, wie liebesfähig jemand ist, wie sehr sich jemand schützt, wie sehr man Kontrolle abgeben kann, und wie vertrauensfähig jemand ist. Entsprechend kann man Gefühle in sich zulassen oder eben nicht. Und Liebe ist ein Gefühl.

      In D/s Kreisen geraten viele Menschen in einen Regressionsprozess, der den Anschein erweckt, alles wäre tiefer und bedingungsloser. Dieser Schein trügt. Im Grunde ist es nur so, dass Menschen durch die Regression in eine kindhafte Gefühlsebene hinein gleiten, und Sehnsüchte erwachen, die man im Laufe des Lebens versuchte zu verdrängen, - die durch DS aber neu aktiviert werden. Die Sehnsucht, sich vertrauensvoll in verantwortungsbewusste Hände zu begeben, so, wie einst bei den Eltern. Gerade Menschen, die dahin gehend Defizite erlebten, sind dafür anfällig.
      Ja, das fühlt sich sehr intensiv an, denn immerhin werden Ursehnsüchte berührt, die die Oberhand gewinnen.
      BEDINGUNGSLOS ist das aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil.

      Wer sich längere Zeit mit DSer auseinandersetzt, auch hinter die Kulissen schaut, der wird relativ schnell damit konfrontiert, WIE fundamental die Bedingungen seitens der Sub/sklavin sind. So fundamental, dass es fast schon unmenschliche Züge annimmt. Sie erwarten ein gigantisches Ausmaß an Verantwortung, welches Dom aufzubringen hat. Eine Form von Verantwortung, die kein erwachsener Mensch für einen anderen erwachsenen Menschen tragen kann. Da wird der Dom zum Gott (Vater) gemacht und entsprechend groß sind auch die Ansprüche.
      Dom soll Orientierung geben
      Dom soll Halt sein
      Dom soll Verantwortung übernehmen
      Dom soll IMMER verlässlich sein
      Dom soll Geduld haben
      Dom soll souverän sein
      Dom soll über alle Macken seitens der Sub erhaben sein
      Dom soll Therapeut sein
      Dom soll wissend sein
      Ich könnte die Liste endlos fortsetzen.

      Fest gestellt habe ich, dass Dom relativ schnell an den Pranger gestellt wird, wenn er denn nicht so funktioniert, wie es sich die Sklavinnen vorstellen. Hat man sich erst noch bedingungslos verschenkt, so wird dem Undankbaren nun das Geschenk entrissen, denn er ging mit dem Geschenk ja nicht so um, wie man es erwartet hat.
      Natürlich will ich nicht alle über einen Kamm scheren, aber mir ist innerhalb von 10 Jahren eben aufgefallen, dass genauso die meisten DSer ticken. Um so mehr von Bedingungslosigkeit geredet wir, umso heftiger ist die von mir geschilderte Ausprägung.

      Wie sehr die ganze Vater/Mutter Thematik im DS einfließt, wird hier auch im EP bestätigt, ja, auch seitens des Doms. Ich zitiere es einfach mal und verbleibe damit ;)

      Liebe ich eine Sklavin, so ist dies mehr eine Art väterlicher Liebe, denn wie ein Vater bin ich verantwortlich für diese Person und forme sie, so wie ich meine es wäre das Richtige. Liebt sie mich und schaut sie zu mir auf erfreut mich dies und weil sie mir sehr wichtig ist, will ich sie eben auch fördern.

      Re: Herr, Sklavin und die Liebe

      Der Text ist wirklich süß und sehr romantisch!

      Aber irgendwie kommt er mir sehr überidealisiert vor. Ich denke mit so einem Anspruch an die Liebe würde ich sie totdrücken.

      Mag sein, dass ich nach zwölf Jahren Beziehung ein bisschen aus der Verklärung eines Menschen draußen bin, aber so funktionieren Dinge doch höchstens ein zwei Jahre.

      Irgendwann setzt der Prozess der Desillusionierung ein, der Superübervatergeliebter schrumpft irgendwann auf Normalgröße zusammen. Und selbst die aufopferungsvollste, selbstloseste Obergehorsame muss den Glanz ihrer Heiligkeit ab und an mal der Waschmaschine auffrischen.

      Die Dinge ändern sich, man selber verändert sich, es stehen mitunter ganz andere Dinge im Vordergrund, das Hirn gewöhnt sich an den Thrill etcpp.

      Eientlich auch ganz gut, wenn die Vorstellungen dann nicht funktionieren, denn dann beginnt man den anderen für das zu lieben, was er ist und nicht für das, was er macht, damit es einem gut geht. Das meine ich jetzt nicht speziell auf Ds oder Sexualität bezogen. Ich denke, die Liebe ist da zu finden, wo der rosarote Traum scheitert und man geplättet dasitzt und sagt, naja, ich finde dich trotzdem so spitze, daß ich dich auch ohne den ganzen Bohei an meiner Seite haben will.
      Erst einmal vorweg , mein Kompliment für diese interessante und schöne Schreibweise. :thumbsup: Ich selber habe allerdings eine eigene Meinung dazu , die leider nicht den Klischee entspricht , wie Sklavinnen ,laut Doms ,angesehen und behandelt werden müssen ,oder wollen.
      Ich selber lebe als Ehesklavin mit meinem Herrn in einer 24/7 Beziehung,alleine das 24/7 so auszuleben,wie sich das viele vorstellen,istbei vielen kaummöglich ,denn ,so wie auch wir ,haben viele Kinder,einen Alltag ,mit Arbeit und Verantwortung .Wenn ich lesen muss,das eine Sklavin fast sich wie ein Säugling demHerrn gegenüber fühlen muss,und nicht mehr selber in der Lage ist ,ihre Frau zu stehen ,..im realen Leben / Alltag,wird mir übel.Ich (und gott seiDank , auch mein Herr)habe doch keinen Wesenswechsel hinter mir,nur weil ich mich meinem Herrn geschenkt und überschrieben habe.Oder sollte man auf einmal von einer recht selbsbewussten Person,in einWesen mutieren,welches nach knapp 17 Jahren ,zu allem Ja und Amen sagt ? Mein Herr sagte dazu nur ,das er kein Opferlamm haben möchte ,das so etwas ihn eher langweilen würde,mit der Zeit.Liebt ein Herr,der mit seiner Ehesklavin vielleicht 20 Jahre schon verheiratet ist , aber erst seit Einem oder Zwei Jahren ,den SM für sich ausleben können,warum auch immer,seine Frau und Sklavin deshalb weniger oder anders? Oder ist es nicht doch eher so das er sie ,für ihre Selbstaufgabe und Schenkung,noch mehr liebt und schätzt?
      Ich bin immer noch die selbe Person ,nur das ich ihm gehöre ,was ich auchnoch nicht bereut habe ,da ich ihm 1000 Prozentig vertrauen kann ,und er nie etwas von mir würde,welches er nicht auch mit seinem Gewissen vereinbaren könnte.Wir sind eine Einheit,jeder kennt den Anderen,besser als sich selbst,wir sind Partner ,Freunde ,Eheleute im Alltag,auf Augenhöhe,auch wenn er es meist schafft auch da immer seinen Willen durch zu setzen, aber wird mir mein Halsband von ihm umgelegt,bin ich seine Lustsklavin ,die sich danach sehnt vor ihm zu kriechen,und vor Lustqualen zuwinden,und ihm mit Gehorsam und Unterwerfung den Respekt zollt,grade weil er mit mir macht,was ihm grade in den kopf kommt,Von Zart bis Hart . Aber das bedeutet nicht ,das ich plötzlich absolut Selbstlos bin,als Sklavin,oder das er plötzlich nur daran interessiert ist ,zu benutzen und befriedigt zu wollen,so etwas hat nix mit 24/7 Herr ,Sklavin zu tun ,denn das sind eigentlich immer feste Beziehungen Langjährige Partnerschaften,wo alles ein geben und nehmen ist.
      8o
      ;)
      lieben Gruß
      subsire (eigentum von SIRE)
      Ich habe lange überlegt und nun gebe ich meinen Senf auch mal hierzu bei.

      24/7 man bezieht das auf eine BDSM Beziehung aber ist das nicht in jeder Beziehung so 24 Stunden 7 Tage die Woche füreinander da zu sein das Leben mit dem anderen zu teilen. Deshalb verlor für mich persönlich das Idealbild der sklavin ihren sinn. Alle Regeln die in diesem Bereich aufgestellt sind nicht tragbar. Es bedarf keine gehorsame gleich springende sklavin im Leben die da ist um benutzt zu werden diese erzogen und gehorsam ist. Deshalb stimme ich mit subsire vollkommen überein. Ist es nicht viel ergiebiger, wenn die sklavin aufbegehrt, jedesmal der Herr aufs neue zeigen muss, wo ihr Platz ist, wem sie gehorsam ihren Dienst schuldet. Liegt es nicht in der Natur des Menschen, das zu schätzen was ihm nicht gleich Geschenkt wird.
      Meines Erachtens ist alles erlaubt was sich gut anfühlt und beide Seiten befriedigt und erfüllt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Blackkind ()

      Beziehung, 24/7 bis Liebe

      Klar der Sex ist mir wichtig - aber ich denke in einer innigen Beziehung gibt es auch andere Sachen die stimmen müssen. Daher halte ich es für angebracht den Raum zu nutzen...

      Dazu will ich erst mal bisschen was zu meiner Persönlickeit sagen, bevor ich meinen Kommentar, zu einem wie ich finde, wichtigem Thema abgebe.

      Ich bin ein liebebedürftiger, verrückter, sensibler, Draufgänger, der wahnsinnig viel Liebe brauch. Wie ein Esel dreh ich durch wenn ich keinen Partner habe - eben angewiesen auf soziale Bindung aber kein Herdentier, schlau, stur, niedlich, fleißig, tapsig, witzig, knuddelig, lieb, stark und noch paar Kleinigkeiten, der definitiv dominant ist und auf gepflegte Kommunikation und Kontrolle steht.
      Wie sich mein Sternzeichen (Zwilling) auf meine Lebenseinstellung auswirkt, ist zu sehen wenn man meinem - durch Lesen philosophischer und spiritueller Schriften erlangtem - Motto, eins meiner Lieblingsgedichte entgegenstellt.


      Motto:

      Nicht wollen wollen.

      Gedicht:

      Darum laßt uns alles wagen,
      Nimmer rasten, nimmer ruhen,
      Nur nichts dumpf so gar nichts sagen,
      Und so gar nichts woll´n und Tun.


      Nur nicht brütend hingegangen
      Ängstlich in dem niedern Joch,
      Denn das Sehnen und Verlangen
      Und die Tat sie blieb uns doch.
      (Karl Marx)


      Ich bin beziehungserfahren und kann versichern, dass ich dem weiblichen Geschlecht gegenüber äußersten Respekt zolle. Abgesehen von einer Spielbeziehung hatte ich immer feste, innige Beziehungen die im Grunde 24/7 waren. Eine starke Frau an meiner Seite wird gen Himmel gehoben und bedeutet mir ALLES in meinem Leben. Allerdings ist es nicht einfach meine ganze Energie zu kompensieren und stets mit Zuneigung zu erwidern.
      Ich brauche eine starke Frau mit innerer Größe, selbstsicher mit einem starken Charakter. Eine Frau die mir auch Mutter, Schwester, Freundin, Partner und Kumpel ist - eine „Sklavin“ (blöder begriff an der Stelle :hmm: ) sollte jede erdenkliche Rolle übernehmen können bzw. erlernen können. Sollte sie dazu nicht in der Lage sein wird sie schnell überfordert sein mit mir. Es kann sein, dass ich es wert bin, aber wohl nur wenn es ihr nicht zu viel abverlangt wirklich für mich da zu sein.
      In einer wirklich innigen Partnerschaft steht sie voll und ganz hinter mir, trägt alle Entscheidungen mit mir gemeinsam, trägt alle Konsequenzen mit mir und lässt sich voll drauf ein - genau wie ich.
      Ziel der Übung soll sein, dass wir uns in ein Leben voller Eleganz und Ekstase stürzen. Ich will Leben, Leben und noch mal Leben. Eleganz heißt für mich, dass man maximale Resultate mit minimalem Aufwand erzielt.
      Und elegante Menschen sind Liebhaber - verliebt in das Leben mit all seiner Fülle. Diese Liebe lässt sie Beiträge leisten, die weit über bloße Pflichterfüllung hinausgehen; diese Liebe äußert sich in aufrichtiger Kommunikation und der Bereitschaft, sämtliche Freuden, Schmerzen, Talente und Erkenntnisse mit anderen zu teilen. Menschen die uns diese Möglichkeit vorleben, erinnern uns an unsere Einheit mit allem - daran, dass wir trotz aller oberflächlichen Unterschiede stets mit jedem anderen Lebewesen verbunden sind.
      Ich denke der Unterschied zwischen einer wirklich innigen Beziehung und 24/7 (wenn man die Rollenverteilung – wer ist Sub und wer ist Dom mal außer Acht lässt, da gibt es sicher in beiden Beides) liegt im Wesentlichen darin wie sich der sexuelle oder auch erotische Part gestaltet.


      Das Beispiel von Gentledom an anderer Stelle ist dabei sehr treffend – mit Lieschen Müller…

      Damit bin ich, zwar über Umwege, bei der Liebe und 24/7 angelangt. Nun kann sich jeder überlegen wo er sich wieder findet und gerne auch Einwände oder Kritik äußern. Ich hoffe ich bekomme keine 6 da ich das Thema verfehlt habe…

      Blicke auf die Liebe

      analytisch, wertschätzend, wohlwollend, bewusst, zeitlos, verzaubernd, verzehrend, tief, enttäuschend, verletzend, absolut, bedingungslos,aufopfernd, selbstaufgebend, vernichtend, aufblühend, erlösend, ewig,göttlich, verzeihend,vernichtend,inniglich, durchdringend, rastlos, anbetend, besitzergreifend, hadernd, ehrlich, fantastisch, befriedigend, ruinös, tödlich, zärtlich, kränkend, brutal, himmlisch, heimlich, versteckt, aufrichtend, wachsend, erfüllend, zwanghaft, triebhaft,teilend, schenkend, zwingend, erdrückend, neugierig, mächtig........

      Es gibt unendlich viele Blicke auf die Liebe, und wer sie wie sieht, liegt immer im Auge des Betrachters. Dom und Sub, Herr und Sklavin, Mann und Frau....

      Das Leben spiegelt die Liebe wider, sie ist veränderbar und unterliegt keiner Wertung. Oben, unten, rechts, links, dass alles ist nicht Liebe. Wie gesagt, die Liebe liegt immer im Auge des Betrachters.

      Juno Frau von Armando
      «Ich halte es nicht für das größte Glück, einen Menschen ganz enträtselt zu haben. Ein größeres ist, bei dem, den wir lieben, immer neue Tiefen zu entdecken, die uns die Unergründlichkeit seiner Natur offenbaren.»

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von junoko ()

      Ich möchte diesen Thread nach langem überlegen reanimieren, denn er war während des letzten Jahres für mich von großer Bedeutung.

      In diesem Jahr führte ich eine Spielbeziehung und für mich sind diese Worte mehr als ein einfacher Post. Es ist ein Statement für etwas, dass ich nie sagen konnte und es macht mir immer noch Angst. Vielleicht weißt die Person um die es geht dennoch, was ich ihr zwischen den Zeilen so oft sagen wollte.

      Immer dann, wenn ich denke, dass es für mich alltäglich wird so zu empfinden, bäumen sich meine Gefühle wieder auf, vereinnahmen mich. Es ist nicht laut, sondern wie eine leise Melodie die nur man selbst hören kann. Diese Emotion fordert nichts, sondern man wünscht sich nichts sehnlicher als das Glück der Person, mit der man sich verbunden fühlt.

      „Weißt du, warum ich so handele, obwohl du mir die Freiheit lässt?“
      „Ich denke wegen der Verbindung…“ Ich hab gelächelt, denn es ist wahr.

      Es gab keine Erziehung, nur die Zeit, in der man den Menschen zu schätzen lernt, die Ecken und Kanten die jeden besonders machen, einzigartig. Lange Zeit wurde ich oft gefragt, was man, was ich für meinen Spielpartner empfinde – ob es Liebe sei?
      Oft schüttelte ich den Kopf, doch soll ich ehrlich sein? Ich bin mir sicher, dass jeder egal wie und wo er lebt, egal welche Neigung man besitzt, in der Lage ist, auf mehr als eine Weise zu lieben.

      Warum ich das denke?
      Im letzten Jahr lernte ich Menschen kennen, die für mich von großer Bedeutung waren, die meinen Weg und meine Entwicklung oft begleitet und beeinflusst haben. Mit ihnen konnte ich meine Gedanken teilen. Zwei davon habe ich hier kennengelernt, wofür ich unendlich dankbar bin.

      Diesen Menschen habe ich so vieles anvertraut, was früher undenkbar gewesen wäre. Mir fehlten die Worte, um den Dingen einen Namen zu geben, vor allem fehlte mir allerdings das Vertrauen.
      Jeder von ihnen hat mir ein Stück davon gegeben, für mich sind sie Freunde, Geliebte – ganz gleich, was ich für sie bin. Letztlich kommt es wohl nicht darauf an geliebt zu werden, wenn man selbst liebt.
      In Momenten, in denen sie mich fragten, warum ich Dinge tue, ohne einen Funken Angst schaute ich jeden von ihnen an und sagte „Weil ich daran glaube, dass du mich nicht verletzen willst.“
      Diesen Satz sprach ich nur drei Mal in meinem Leben aus und jeder davon war wahr und ehrlich gemeint.
      Dieser Satz ist für mich elementar, weil es von dem spricht, was mir immer gefehlt hat und dies ist der Punkt der mich zurückbringt zu meinem eigentlichen Gedanken.

      Wo ist der Unterschied zwischen Liebe und Begehren?
      Was bedeutet es Sub zu sein?

      Der Unterschied zwischen Begehren und Liebe ist für mich, dass dem Begehren eine Inbesitznahme zugrunde liegt. Der Wille etwas nicht nur körperlich, sondern manchmal gar zur Gänze zu vereinnahmen. Es ist auf das eigene Wohl bedacht, die eigene Erfüllung.

      Liebe existiert auch, wenn man sich im Klaren ist, dass es nie ein „Wir“ oder eine gemeinsame Zukunft geben wird. Sie ist kein Anspruch, sondern selbstlos, wie Gladius es beschrieb.
      Dieses Gefühl lebt davon, dass es Glück bedeuten kann neben dem eigenen Herrn zu knien ohne Angst vor dem zu haben, was er tun könnte. Keine Angst zu haben, wenn man einen Befehl erhält, welche unmöglich erscheint, weil man in dem Wissen lebt, dass er zwar fordert, aber niemals zu weit gehen würde, einen niemals brechen würde.
      Mir ist klar, dass meine Bitte nichts bedeuten kann, da wir nicht gleichberechtigt sind in der gemeinsamen Zeit, sie jedoch nie ungehört bleiben wird.
      Ein Instinkt und der Glaube daran, dass er mir nicht schaden möchte, ist größer als der Wunsch nach Sicherheit, macht für mich Safewords und Tabulisten unnötig.

      Warum ich es ablehne?
      Sub sein bedeutet für mich, dass ich dem Wunsch jemandem zu gehören einen Namen gebe. Etwas, dass mich immer begleitet hat. Es ist eine tiefe Sehnsucht, der Person mit der ich verbunden bin, alles in meiner Macht stehende geben zu dürfen in dem Wissen, dass sie in der Lage ist, alles zu fordern und dadurch mein Geschenk anzunehmen. Dies leben zu können erfüllt mich mit Frieden.
      Hier möchte ich sagen, der Erste, der diesen Text las, war mein Spielpartner.
      Ich wendete mich an dieser Stelle mit einer Bitte an ihn, die mir viel bedeutete und dieser Teil gehört ihm und mir, nicht der Öffentlichkeit. Dennoch bleibt zu sagen. Man kann nichts an seinen Gefühlen ändern und auch ich kann das nicht, selbst wenn sie Konsequenzen haben könnten oder werden… so wollte ich doch ehrlich sein.

      Es tut mir leid, jeder Moment, in dem ich dich unwissentlich enttäuscht habe, jeder Augenblick, in dem ich nur die falschen Worte fand.
      Vielleicht ist auch das ein Ende.
      Ich möchte dir danken, weil du da warst, als ich still vor mich hin geweint habe, egal ob wegen meiner Fehler oder aus Schmerz um das ein oder andere.
      Für die Zeit, die Ehrlichkeit – auch wenn sie nicht immer einfach zu verkraften ist, deinen Humor (sonst erträgt man mich wohl nicht ^^) und so viele andere Dinge.
      Danke.
      Ein schöner Thread den ich nicht kannte, danke @Lune fürs ausgraben.

      Ich mag gerne was dazu schreiben, werde aber bewusst nicht auf die einzelnen Posts eingehen, da Liebe, Beziehungen und BDSM für die Beteiligten innerhalb einer Verbindung sich immer anders anfühlen und auswirken kann.

      Meine Liebe zu meinem Dominus wächst von Tag zu Tag den wir zusammen sind. Natürlich gibt es auch Ängste und Zweifel, aber ich bin mir sicher mein Dominus liebt mich auch und es tut weder seiner Dominanz noch meiner Submisivität einen Abbruch, im Gegenteil, diese Liebe trägt Wünsche und Forderungen ohne sie auszusprechen, für mich persönlich die schönste Form im BDSM, den Partner (Dominus) zu kennen, zu schätzen, glücklich zu machen und das Vertrauen entgegen zu bringen, dass er nicht nur das seine, sondern das Unsere im Blick hat, welches ohne Liebe seitens des Dominus im Rahmen von TPE oderund 24/7 gar nicht möglich wäre.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mrs. Agapitos ()

      Ich schließe mich da @Mrs. Agapitos an, ein schöner und interessanter Thread.

      Auch ich möchte meine Meinung dazu los werden ohne auf die vorherigen Antworten einzugehen da ich das auch etwas anders sehe.

      Ich bin der Meinung dass Liebe nicht gleich Liebe ist. Es gibt viele verschiedene Arten Menschen zu lieben, in verschiedener Tiefe, verschiedener Intensität. Es kann auch gar nicht sein dass Liebe immer gleich Liebe ist, denn jeder Mensch ist anders und schon allein das setzt voraus das wir jeden Menschen anders lieben. Und diese Einstellung ist auch der Grund warum ich sage mann kann mehrere Menschen Lieben auf mehrere Arten und in ganz unterschiedlicher Intesivität und dennoch ist es ehrliche Liebe.

      Ich bin auch nicht der Meinung das der Dom seine Sub nicht lieben kann und ich finde es sehr wichtig hier zwischen dem Alltag und dem sexuellen Spiel zu trennen, da hier doch sehr unterschiedliche Aspekte zum tragen kommen die alle aber keineswegs die Liebe beschränken.

      Ein Beispiel: Es macht mich an, bereitet mir Lust wenn meine Sub zusammen zuckt nachdem die Gerte durch die Luft sauste und mit einem Knall ihr Ziel gefunden hat, das ist Lust pur für beide. Im Alltag jedoch ist Schmerz und Gewalt für mich sehr abstoßend.

      Ich habe mich gestern erst über Dominanz und den Alltag unterhalten und was Dominanz bedeutet und möchte hierzu einen Satz aus dieser Unterhaltung zitieren


      Ich schrieb:

      Es gibt an der Tafel einen Thron auf dem Sitz der König neben dem König sitzt seine Königin die immer noch über allen anderen schwebt, die Stark ist im Leben aber dennoch sitzt er auf dem Thron er gibt ihr die stärke die sie hat und er gibt die Richtung Voraus.

      Es mag sein das meine Meinung hier etwas abweicht vom "Hardcore"-DS-Dom macht aber nix ;)

      In einer Beziehung, und es macht für mich keinen Unterschied ob man Monogam lebt oder Polygam, bin ich der benannte König. Ich sitze am Thron, ich entscheide in welche Richtung wir gehen und welche "Schlachten" wir schlagen. Aber meiner Königin schenke ich meine Kraft und Stärke, denn kein anderer soll über ihr stehen da sie MEINE Königin ist. Und wenn sie auch noch soviel Kraft und Stärke bekommt, entscheide immer ich als König was passiert bzw. kann immer Entscheidungen revidieren die von anderen getroffen werden.

      Ich sehe Sub nicht als dummes und höriges DIng, das langweilt mich. Sie muss stark und selbstbewusst sein, und dennoch immer wissen wo ihr Platz ist, direkt neben mir, aber niemals auf dem Thron.

      Was mich zu meinem Fazit bringt:
      Wenn in einer Beziehung beides dies akzeptieren und genießen und danach leben, kann diese glaube ich sehr viel intensiver sein als eine "normale" Beziehung in der man doch irgendwie immer darum kämpft wer die Entscheidungen trifft und viele Dinge oftmals zu tode diskutiert.
      Die Königin kann sich immer darauf verlassen das ihr König die richtige Entscheidung trifft und den Weg vorgibt,
      Die Königin kennt ihren Platz und wird diesen niemals verlassen wollen, denn sie ist behütet und erhält Stärke.
      Der König hat jemand ganz nah bei sich der ihm nie in den Rücken fällt, seinen Rücken aber gegen jeden Angriff verteidigt,
      Der König kann ein wenig seiner Stärke abgeben weil er weiß seine Königin erledigt die zu erledigenden Dinge in seinem Interesse.

      Und wenn einer weg bricht, verlieren beide einen wichtigen Teil an der Seite.

      Klingt glaube ich ziemlich verquer aber vielleicht kann ja der ein oder andere nachvollziehen was ich meine :)
      Es ist schon viel gesagt worden und ich kann einiges davon unterstreichen und auch uns wieder erkennen.
      Was mir die ganze Zeit beim lesen durch den Kopf geht, war dieser Satz den er mir geschrieben hat
      und der für mich die Liebe zu mir ausdrückt.
      "E ist doch verrückt, ich liebe dich und will dich trotzdem schlagen"
      Toller Tread, ein Thema was mich auch bewegt. Denn wirkliche Liebe habe ich tatsächlich jetzt erst kennengelernt. Mit 46 Jahren :love: und auch erst dann entwickelte sich zwischen uns die Ausprägung unserer Neigungen. Sicher war die Neigung schon vorher da - aber eben nicht der richtige Partner, das richtige Vertrauen, die richtigen Rahmenbedingungen. Jetzt geschützt in unserer Liebesbeziehung die uns trägt, uns schützt geht alles ganz leicht - wie ein Fluss schreitet die Entwicklung voran. Für mich ist die Liebesbeziehung zwischen uns tragend und bindend an unsere Entwicklung als Dom und Sub. Unsere Liebe ist gleichberechtigt -aber dennoch auch Rollenbezogen. Für mich als Christin ist es natürlich in diesem Rollenverhältnis Frau /Mann zu leben. Freilich besprechen wir alles und er bezieht mich ein. Ihm ist meine Meinung wichtig. Aber er ist es der das Beziehungsschiff lenkt, das letzte Wort hat sozusagen. Und ich folge ihm gern. So ist es irgendwie alles ganz natürlich - auch unsere Sexualität fügt sich wie selbstverständlich in dieses Gefüge rein. Unsere Liebe steht so eben der D/S Beziehung nicht im Weg - nein eher komplettiert sie sie -- oder umgekehrt 8)

      corina00 schrieb:

      Toller Tread, ein Thema was mich auch bewegt. Denn wirkliche Liebe habe ich tatsächlich jetzt erst kennengelernt. Mit 46 Jahren :love: und auch erst dann entwickelte sich zwischen uns die Ausprägung unserer Neigungen. Sicher war die Neigung schon vorher da - aber eben nicht der richtige Partner, das richtige Vertrauen, die richtigen Rahmenbedingungen. Jetzt geschützt in unserer Liebesbeziehung die uns trägt, uns schützt geht alles ganz leicht - wie ein Fluss schreitet die Entwicklung voran. Für mich ist die Liebesbeziehung zwischen uns tragend und bindend an unsere Entwicklung als Dom und Sub. Unsere Liebe ist gleichberechtigt -aber dennoch auch Rollenbezogen. Für mich als Christin ist es natürlich in diesem Rollenverhältnis Frau /Mann zu leben. Freilich besprechen wir alles und er bezieht mich ein. Ihm ist meine Meinung wichtig. Aber er ist es der das Beziehungsschiff lenkt, das letzte Wort hat sozusagen. Und ich folge ihm gern. So ist es irgendwie alles ganz natürlich - auch unsere Sexualität fügt sich wie selbstverständlich in dieses Gefüge rein. Unsere Liebe steht so eben der D/S Beziehung nicht im Weg - nein eher komplettiert sie sie -- oder umgekehrt 8)


      corina00 welch wunderbare Worte Du gefunden hast. Bei mir ist es sehr ähnlich und ich genieße dieses Gefühl unglaublich intensiv. Es ist für mich die Glückseeligkeit schlechthin.

      corina00 schrieb:

      Toller Tread, ein Thema was mich auch bewegt. Denn wirkliche Liebe habe ich tatsächlich jetzt erst kennengelernt. Mit 46 Jahren :love: und auch erst dann entwickelte sich zwischen uns die Ausprägung unserer Neigungen. Sicher war die Neigung schon vorher da - aber eben nicht der richtige Partner, das richtige Vertrauen, die richtigen Rahmenbedingungen. Jetzt geschützt in unserer Liebesbeziehung die uns trägt, uns schützt geht alles ganz leicht - wie ein Fluss schreitet die Entwicklung voran. Für mich ist die Liebesbeziehung zwischen uns tragend und bindend an unsere Entwicklung als Dom und Sub. Unsere Liebe ist gleichberechtigt -aber dennoch auch Rollenbezogen. Für mich als Christin ist es natürlich in diesem Rollenverhältnis Frau /Mann zu leben. Freilich besprechen wir alles und er bezieht mich ein. Ihm ist meine Meinung wichtig. Aber er ist es der das Beziehungsschiff lenkt, das letzte Wort hat sozusagen. Und ich folge ihm gern. So ist es irgendwie alles ganz natürlich - auch unsere Sexualität fügt sich wie selbstverständlich in dieses Gefüge rein. Unsere Liebe steht so eben der D/S Beziehung nicht im Weg - nein eher komplettiert sie sie -- oder umgekehrt 8)
      Wow, das hört sich wirklich toll an...und ich glaube es gibt wirklich viele Menschen, die das im Vergleich zu dir nie erfahren werden....denn wahre Liebe bedeutet sich zu öffnen, seine Ängste überwinden und es zuzulassen :) dass dann noch die S/M Komponente dazugekommen ist hört sich wirklich sehr intensiv an...

      hach...hoffentlich passiert mir sowas auch mal :D

      Gentledom schrieb:


      Liebe ist keine Voraussetzung für eine TPE Beziehung, sie kann aber gerade auf der devoten Seite sehr schnell entstehen und besonders intensiv sein.
      Da muss ich Gentledom recht geben, ich finde nicht das in einer TPE Beziehung unbedingt Liebe Voraussetzung sein muss, wenn es eine Person ist der man absolut vertraut und eine tiefe Verbindung irgendwann da ist, kann eine TPE Beziehung bestehen / entstehen ohne den Faktor "Liebe" ich denke eine gewisse Zuneigung oder ein bestimmtes Gefühl zu der Person muss natürlich vorhanden sein, aber es ist natürlich auch das Spiel mit dem Feuer für die Sklavin...da muss man sich einfach bewusst sein....denn man gibt und offenbart viel von sich als devoter Part..