Wo hört BDSM auf und wo fängt häusliche Gewalt an?

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      Shayleigh schrieb:

      Bei meiner Antwort benutze ich jetzt für Dom bzw. den Gewalt ausübenden Part die männliche Form und entsprechend für Sub die weibliche Form. Dies dient selbstverständlich nur der einfacheren Les-/ und Schreibbarkeit!



      Das mit der Einwilligung / Einvernehmlichkeit / Einverständnis oder wie man das auch immer nennen möchte, ist ein sehr schwieriges Thema, wie ich finde.

      Grundsätzlich dürfte allen klar sein, wenn ich etwas nicht will, gebe ich keine Einwilligung und somit ist es Gewalt und kein BDSM.

      Aber:

      Mal als kleiner Denkanstoß:

      Was ist, wenn Sub während der Session ihr Safe-Word vergisst (aus welchen Gründen auch immer), ihren entgegenstehenden Willen dennoch deutlich kundtut, Dom aber nicht darauf reagiert, weil er absprachegemäß auf das Safe-Word wartet. -Gewalt? Oder doch Körperverletzung mit Einwilligung und damit hat Sub halt Pech gehabt und sollte sich ihr Safe-Word besser merken?


      Was ist, wenn einvernehmlich ohne Safe-Word gespielt wird und Sub während der Session merkt, daß ihr das jetzt doch zu weit geht und sie abbrechen will, aber Dom dies nicht zulässt? - oder sie so gefesselt und geknebelt ist, daß sie ihren entgegenstehenden Willen überhaupt nicht mehr kommunizieren kann? - Pech gehabt? Hätte sie sich vorher überlegen sollen? oder Vergewaltigung?
      Ich denke hier geht es entscheidend auch darum wie im Nachzuge damit umgegangen wird. Da es auch hier nicht um vorsätzliches handeln des Dom geht.



      Shayleigh schrieb:




      Was ist, wenn gerade eine Anfängerin gar nicht weiß, was alles auf sie zukommen kann, welche Praktiken und Techniken es alles gibt. (auch ich muss ja noch häufig genug Tante Google befragen, weil ich wieder irgendwelche Vokabeln gelesen habe, die ich nicht kenne und ich bezeichne mich nicht als Anfängerin....) Wenn Sub also gar nicht in der Lage ist, ihre Tabus zu formulieren. Kann sie überhaupt wirksam ihre Einwilligung geben in Praktiken, die sie nicht kennt?



      Dasnn gehe ich davon asu ,dass Dom VORHER mit ihr verantwortungsvoll Sachen bespricht und sich vergewissert ,dass sie halbwegs einschaätzen kann worum es geht, anshcliessend s.o.



      Shayleigh schrieb:





      Wenn Dom seine Sub oder Mann seine Frau psychisch so unter Druck setzt, daß sie ihren entgegenstehenden Willen zur Körperverletzung gar nicht kommuniziert?

      Kann eine Frau / Sub überhaupt frei entscheiden und frei ihre Einwilligung geben, wenn sie psychisch unter Druck gesetzt wird?
      Das ist nicht einvernehmlich also kein BDSM (Das war ja die Ausgangsfrage) .
      Das ist nicht einvernehmlich also kein BDSM (Das war ja die Ausgangsfrage)


      Aber woher weisst du das?

      Da sitzt eine Frau, die dir sagt, es sei alles ok und ganz toll. Woher weißt du als denn jetzt ob sie das sagt weil es so ist oder ob sie unter Druck gesetzt wurde?

      Daher meine ich eben man muss im konkreten Einzellfall entscheiden weil Mann als Aussenstehender eben nicht weiss wie es in Frau wirklich aussieht.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Aber es geht doch nicht darum ob ich als Wildfremde eine ,wie auch immer gelabelte Beziehung beurteilen kann,oder?
      Sondern ob es eine Übergangszone mit fliessenden (!) Übergang von BDSM Beziehung zu Gewaltbeziehung gibt oder nicht und das verneine ich.
      @Shayleigh da fallen mir einige Fälle aus meiner Erfahrung. Eine, die wir zwei Mal ins Frauenhaus gebracht haben mit den Kindern uns dann war sie wieder bei ihm, weil er sie ja nur aus Liebe schlägt... und da kannst du als Außenstehender nicht viel tun... aber erzähl ihr etwas von BDSM - pfui, alles Perverslinge und sie ist ja in einer kirchlich getrauten Ehe, Gott wird es schon richten... ?(
      Aber auch als Dom kann ich doch nicht wissen ob Sub jetzt freiwillig Ja sagt oder ob ich sie zu sehr unter Druck gesetzt habe. Ich sehe da als Dom nur eine Frau die sagt es sei alles ok.

      Wenn ich als Dom jetzt davon ausgehe dass das stimmt und entsprechend handele wird das von Sub doch trotzdem als Gewalt empfunden.
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      Shayleigh schrieb:

      Was ist, wenn Sub während der Session ihr Safe-Word vergisst (aus welchen Gründen auch immer), ihren entgegenstehenden Willen dennoch deutlich kundtut, Dom aber nicht darauf reagiert, weil er absprachegemäß auf das Safe-Word wartet. -Gewalt? Oder doch Körperverletzung mit Einwilligung und damit hat Sub halt Pech gehabt und sollte sich ihr Safe-Word besser merken?


      Was ist, wenn einvernehmlich ohne Safe-Word gespielt wird und Sub während der Session merkt, daß ihr das jetzt doch zu weit geht und sie abbrechen will, aber Dom dies nicht zulässt? - oder sie so gefesselt und geknebelt ist, daß sie ihren entgegenstehenden Willen überhaupt nicht mehr kommunizieren kann? - Pech gehabt? Hätte sie sich vorher überlegen sollen? oder Vergewaltigung?
      Sorry, das hat nichts, aber rein gar nichts mit häuslicher Gewalt zu tun!

      Leider ist es, meiner Meinung, hier gerade so, das es zu viele theoretische Meinungen gibt.
      Natürlich gibt es keine allgemeingültige Aussage des Begriffs "häusliche Gewalt", aber hier werden teilweise gerade Erlebnisse von betroffenen Frauen mit Füssen getreten.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Sorry, das hat nichts, aber rein gar nichts mit häuslicher Gewalt zu tun!


      Stimmt. Zur häuslichen Gewalt gehört nämlich unter anderem dazu dass beide Parteien in häuslicher Gemeinschaft leben oder gelebt haben.

      Das ist beim BDSM nun mal nicht immer so.

      Ich habe mich auf Gewalt im allgemeinen bezogen.


      Darüber hinaus habe ich lediglich ein paar Fragen gestellt. Als Denkanstoß. Nirgends habe ich reale Erlebnisse mit Füßen getreten!
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      Der Unterschied ist imo., das sowas im BDSM nicht durch Absicht passieren sollte und schon garnich über nen langen Zeitraum, wie es bei häuslciher Gewalt der Fall ist.

      Bei häuslicher Gewalt kommt halt die Emotionale Gewalt irgendwann hinzu, isn Unterschied ob du dir sicher bist, das der Dom dir nichts böses wollte, oder eben das du dir sicher bist das der Dom dir was böses tun wollte.
      @Viva : Indem wir uns gegenseitig vertrauen. Ich vertraue meinem Mann und Dom dass er meine Signale richtig deutet und er vertraut mir dass ich ehrlich mit ihm kommuniziere und wir dadurch beide das Vertrauen haben dass wir uns im BDSM befinden und nicht bei der Gewalt.

      Das ist in der Tat ein rein subjektives Empfinden und objektiv nicht messbar.
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      siehst du und da ich davon ausgehe ,dass jede BDSM Beziehgun als Grundlage ein Vertrauen hat in das Handeln des Anderen nach besten Wissen und Gewissen gibt es keinen fliessenden Übergang zu einer Gewaltbeziehung.

      Viva schrieb:

      Aber es geht doch nicht darum ob ich als Wildfremde eine ,wie auch immer gelabelte Beziehung beurteilen kann,oder?
      Sondern ob es eine Übergangszone mit fliessenden (!) Übergang von BDSM Beziehung zu Gewaltbeziehung gibt oder nicht und das verneine ich.
      Zum Teil ging es mir schon um die Fragestellung wie es zu Bewertungen anderer Beziehungen kommt.
      Innerhalb einer BDSM Beziehung sehe ich auch keinen fliesenden Übergang.
      Entweder ich habe BDSM oder Gewalt.

      Das ist ei anderen natürlich auch so, allerdings ist dann die Beurteilung von außen, meiner Meinung nach, so gut wie unmöglich.

      Es hat sich jetzt hier in der Diskussion raus gestellt das vieles auch vom Gefühl abhängt, von evtl. Aufarbeitung ect.
      Das können meiner Meinung nach, nur die Personen innerhalb einer Beziehung wirklich abschätzen.

      Das hat auch nichts mit gefällt mir oder gefällt mir nicht zu tun.
      Ich tue in meiner Beziehung auch Dinge die ich nicht mag.
      Das macht doch auch einen Teil des BDSM aus.


      Chardonnay schrieb:

      Danke für Deine Erklärungen - das hat mir wirklich den Horizont erweitert. Das meine ich völlig ernsthaft und Ironie-frei. Und ich tauche dafür sogar extra aus meinem Forums-Fasten-Urlaub auf
      Das finde ich schön, diesen Effekt kenne ich.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.
      siehst du und da ich davon ausgehe ,dass jede BDSM Beziehgun als Grundlage ein Vertrauen hat in das Handeln des Anderen nach besten Wissen und Gewissen gibt es keinen fliessenden Übergang zu einer Gewaltbeziehung.




      Aber gibt es dieses Vertrauen in einer "normalen" Beziehung nicht auch immer? Zumindest bis es missbraucht wird.
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      Ich glaube ihr verwechselt hier etwas grundlegendes!
      BDSM ist ein Spiel, ein Austausch! Da möchte sich jemand unterwerfen oder erniedrigen lassen, auch schlagen lassen.
      Alles in einem Spiel! Mit Absprachen und einvernehmlich.

      Häusliche Gewalt, da kommt eine(r) und schlägt zu weil
      - das Essen kalt war
      - er/sie betrunken war
      - Streit provoziert

      Letztlich ist es so, dass jeder Eingriff eines Arztes eine Körperverletzung darstellt - ich aber trotzdem froh bin wenn der Doc was gemacht hat.