Gor - Erfahrungen?

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      Gor - Erfahrungen?

      Hallo,

      da es in einem anderen Thread hier aufkam... Es gibt ja eine gewisse Subkultur des DS die sich auf die Gor Bücher von John Norman bezieht (auf Deutsch zu finden auch als "Gegenerde"). Für alle, die das noch nie gehört haben: Es handelt sich dabei um SciFi/Fantasy Geschichten auf einem anderen Planeten mit ca. mittelalterlicher Technologie und einer stark männlich dominierten Kultur samt Sklaverei und einem gewissen Hang zur "Alle Frauen wollen unterworfen werden"-Romantik. Das ganze ist relativ weit ausgearbeitet, d.h. es gibt viele eigene Bezeichnungen, Rituale, etc. - und eben auch einige Leute, die das für sich entdeckt haben und real nutzen. Außerdem hört man öfters, dass gewisse Konzepte aus Gor auch in den Mainstream-BDSM eingeflossen sind, kann man aber sicherlich drüber streiten. (Wer mehr darüber wissen will findet unter "John Norman" auf der dt. Wikipedia ein wenig nähere Info).

      Ich gehöre da persönlich nicht dazu, denn obwohl ich den Gedanken reizvoll finde, BDSM mal in einem Fantasy-Setting auszuleben, gibt mir derzeit Gor an sich wenig. Trotzdem würde mich mal interessieren, ob hier jemand damit schon Erfahrungen gemacht hat und das für sein/ihr persönlichen DS nutzt.

      An Events wüßte ich da bislang übrigens wenig, im Club in Crimmitschau gab es das wohl mal, aber derzeit wohl nicht (mehr?).
      Sollte jemand ein Problem mit mir, meiner Meinung oder meiner Art, diese auszudrücken haben... Aller Wahrscheinlichkeit nach sind wir zwei erwachsene Menschen, die tatsächlich miteinander reden können... Folglich: Schick mir einfach eine Nachricht und wir reden darüber.
      Es ist wie bei so ziemlich allem in BDSM, jeder lebt es so aus wie er möchte.


      Einige haben Teile aus Gor in ihr BDSM eingebaut, andere leben es als " Rollenspiel" andere dann extremer als Lifestyle.
      Ebenso werden die Bücher unterschiedlich interpretiert.

      Beim Lifestyle wird die Kajira (Sklavin) ausgebildet, über Jahre.
      Das fängt mit verschiedenen Positionen an.
      Es wird großer Wert auf das Dienen gelegt.
      Des weiteren erlernt eine Kajira klassische Tänze, Massagen ect.

      In der intensiven Lifestyle Auslebung ist es so, dass die Kajira einen Herrn bittet sich ihrer anzunehmen, damit gibt sie sämtliche Rechte auf. Selbst das Recht auf ihr Leben.
      (In wie weit das so wirklich gelebt würde lassen wir mal dahingestellt).
      Bei Gor gibt es keine klassischen Subs, sondern nur Sklavinen, entweder Ja oder Nein.
      (Keine Tabus keine Grenzen, Unterwerfung total)

      Streitpunkte gibt es unter denen die es praktizieren, zu SM Inhalten.
      Die eine Strömung nutzt diese lediglich zur Züchtigung, da hört man häufig die Aussage, die Sklavin habe die Peitsche zu fürchten.
      Die anderen leben klassische Elemente des BDSM.

      Meist wird gerade Gor in internen Zirkeln ausgelebt.

      Gor bezieht sich allerdings nicht nur auf die Sklaverei, sondern ist ein ganz umfassendes Thema und eine wirkliche Lebenseinstellung.Das kann man nicht in einem Thread zusammenfassen.

      Kleanthes schrieb:

      "Alle Frauen wollen unterworfen werden"-Romantik.
      Das ist so nicht ganz richtig, laut Büche,r ist der Sklavenanteil recht gering auf Gor.
      Ebenso gibt es mänliche Sklaven (Kijiri).
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Schwarze Rose schrieb:

      Das ist so nicht ganz richtig, laut Büche,r ist der Sklavenanteil recht gering auf Gor.
      Also das mag ja unter den Männern so sein...bei Frauen ist das aber eher die Regel, jedenfalls war das immer mein Eindruck beim Lesen. Besonders, wenn sie von der Erde entführt wurden. Und ich muss Kleanthes zustimmen: Der Tenor der Bücher ist "Jede Frau will unterworfen werden und erst danach fühlt sie sich endlich frei."
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Feuerpferd

      Jetzt musste ich wirklich eine Quelle suchen, die man von außen einsehen kann, da in den meisten Foren wenigstens eine Anmeldung erforderlich ist.
      Unter dawnbringer.de gibt es eine Seite, Allgemeines Gor Schnellueberriss, da ist es auch nachzulesen.
      Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich einfach selber einzulesen und sich sein eigenes Bild davon zu machen.

      LG
      Schwarze Rose
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Schwarze Rose schrieb:

      Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich einfach selber einzulesen und sich sein eigenes Bild davon zu machen.
      Ich habe alle Bücher hier (bis auf eines) in der entschärften Fassung aus den 70ern.
      Es ist zwar etwas her, dass ich sie gelesen habe, kann mich an nur 4-5% Sklaven jedoch nicht erinnern. Deswegen meine Frage, :D .
      Und, ja...ich habe alle, die ich besitze, gelesen, viele sogar mehrfach.
      Deswegen interessierte mich, wo das steht in den Büchern, ;)
      Der Eindruck, der sich bei mir eingeprägt hatte, ist jedenfalls ein völlig anderer, :pardon:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Demographische Hintergrund-Stukturen sind auch dafür nicht sonderlich von Bedeutung. Wenn eine gewisse Linie sich durch viele der Charaktere zieht, ist es ziemlich egal, ob diese eigentlich eine Ausnahme darstellen - es prägt dennoch den Stil der Geschichten. Und bei den Charakteren findet sich das nunmal relativ oft...

      (Edit: Ach ja, wer was lustiges zum Thema Gor lesen will, leider englisch, suche mal nach "Houseplants of Gor", ein netter Seitenhieb auf diverse Gor-typische Konzepte und den Schreibstil)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kleanthes ()

      Ich hatte mal einen Dom (nur für kurze Zeit :gruebel: warum wohl?), der mich von Anfang an zu seiner Kajira machen wollte und mich auch so genannt hat.
      Ich musste die verschiedenen Stellungen der Kajira lernen mit Erklärung wofür die jeweilige Stellung dient....und sie natürlich exerzieren....
      Rituale waren diesem Mann heilig, das fing beim 10 minütigen Lüften mit weit geöffnetem Fester (mit Eieruhr 8| nachgehalten) nach dem Aufstehen an....und endete bei der täglich exakt gleich gerichteten Bettdecke...usw....er hatte diesbezüglich echt einen Tick...Und diese ganzen Rituale in den Gor-Büchern (sollte alle lesen, versteht sich - hab nach 1,5 kapituliert :S ) hatten es ihm angetan....
      Das war nix für mich....

      Aber ich denke, dass gerade bei den Sklavenstellungen einige es in den "allgemeinen" bdsm "geschafft" haben...
      Die Geschichten die mir geläufig sind behandeln das Thema (weibliche) Sklaverei/Neuversklavung immer und der rote Faden scheint da schon sehr ähnlich zu sein. Aber nehmen wir mal an, dass es keine Fantasygeschichte sei sondern real wäre. Das Wirtschaftssystem hätte in dem Fall einen echt komischen Knacks.

      Laut dem Gor Wiki kostet eine Kajira mit dem Attribut gut ausgebildet 5-20 KT, Mittelwert also 12,5. Auf der gleichen Seite steht, dass ein einfacher Handwerker 20 bis 30 KT im Monat verdient, Mittelwert also 25. Nehmen wir also mal an, dass Sklaven ein seltenes Gut sind. Also nicht wie bei den Römern rund 30% Bevölkerung ausgemacht haben.

      In Rom kam ein Arbeiter oder auch einfacher städtischer Beamter auf 100 Sesterzen pro Monat, unausgebildete (gesunde und attraktive) Sklavinnen kosteten zu der Zeit 2.000 bis 6.000 Sesterzen. Ein "Gut" das nicht knapp ist kostete also 20 bis 60 Monatsgehälter für den Normalbürger (btw: Auf Gor, wo wir also annehmen, dass Sklavinnen selten sind kosten sie aber trotz einer guten Ausbildung run ein halbes(!) Monatsgehalt). Selbst bei den historisch niedrigen Preisen bei der Massensklavenverschiffung für die neue Welt (übrigens mehr als 30% Bevölkeruntsanteil der Sklaven in den Regionen der Südstaaten) waren noch gut 2 Monatsgehälter für einen frisch angelandeten Sklaven fällig. Dabei muss man bedenken, dass diese in einem sehr schlechten Zustand eintrafen, die Sprache nicht kannten, zudem waren sie ungelernt und die Sterblichkeit lag recht hoch bei ihnen.

      Was lässt sich daraus ableiten?

      1. Es war kein knappes Gut (dann passt das mit den >5% aber irgendwie nicht, sondern es muss ein sehr hoher Prozentsatz sein)
      2. Sklavinnen waren einfach sehr wertlos auf Gor und wurden nicht wirklich geschätzt (Wenn etwas eine Ware ist, ist der Preis eine Wertschätzung), wobei das ja sogar im Wiki steht: "Sklaven und Sklavinnen stehen auf Gor nur geringfügig über Tieren." (Edit: Gerade geschaut hmmm wohl unter den Tieren, wenn ich mir die Kilopreise beim Metzger anschaue)
      3. Es ist eben nur ein Fantasyromanreihe und so wie bei Shades of Grey nicht alles ganz passt, gibt es diese Fehler eben auch bei Gor.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Hallo

      Auch ich habe ein paar Bücher dieser Reihe gelesen, na ja stilistisch nicht der Brüller, das eine oder andere Kopfkino hat es schon erzeugt, sogar die Kleidung, Schmuck oder Sklavinnenhalsbänder kann man erwerben.

      Die Gor-Stellungen wurden ja auch teilweise von der Community übernommen, oft auch als high Protocol beschrieben.

      Es ist wie bei so vielen Fictionen, jeder pickt sich das raus was er oder sie mag.

      MMn kann man es nicht wirklich leben, genauso wenig wie die Geschichte der O.
      If people criticize you, hurt you or shout at you. Don't bother just
      remember that in every game, audience make the noise not the players." -- :engel:

      Gentledom schrieb:

      3. Es ist eben nur ein Fantasyromanreihe und so wie bei Shades of Grey nicht alles ganz passt, gibt es diese Fehler eben auch bei Gor.
      :) Großartige Rechnung und gleichzeitig ein guter Weg, um Leuten anschaulich zu machen, was der Unterschied zwischen den Freuden einer Masturbationsphantasie und dem grauen Alltag ist. Und wieso es auch Fundichristenkindern nicht schadet, mal Harry Potter zu lesen, der Negerkönig auf Taka-Tuka-Land kein Rassist ist und so weiter. Weshalb ich persönlich ja nicht alels mögen muss,bei Shades of Grey nervt mich zum Beispiel, dass die Heldin ihren Traumprinzen letztlich bloß auf ihr Niveau runterzieht, von dem sie doch eigentlich wegwollte. Oder ist das bloß im Film so?

      Zu Gor: Die drei ersten Bände habe ich mit Genuss gelesen. Die haben mir wirklich gefallen. Aber Otto/Ottilie-BDSM-Normalverbraucher sollte da wohl auch aufhören, weil der Zauber dieser seltsamen Welt ab Band 4 schlagartig weg ist, also für mich jedenfalls. Fragt mich nicht, warum, ich weiß es auch nicht so recht. Aber Band 3 kann jedenfalls als runder Abschluss dienen. Und noch ein Tip: Es gibt inzwischen eine neue Übersetzung, die nicht zensiert sind, und zwar auch als eBook.