Eure Antwort auf "BDSM ist frauenfeindlich"?

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      Eure Antwort auf "BDSM ist frauenfeindlich"?

      Eines der Killer-Argumente mit dem BDSM-ler gestempelt werden, ist nach meiner Beobachtung "BDSM ist frauenfeindlich". Hört man öfters von Feministinnen. Auch hier war das ein zentrales Denkmuster: BDSM -> frauenfeindlich -> verstößt gegen unsere Werte. :pillepalle:

      Wenn dieses Argument in einer persönlichen Diskussion kommt, wie antwortet ihr darauf? Ich war selber noch nicht in der Situation und habe heute mal überlegt, wie man hiermit am besten umgeht. :gruebel:

      Was wären eure drei oder vier Sätze mit denen ihr diesem Vorurteil im Gespräch begegnet? Idealerweise so, dass ihr euer Gegenüber zum Nachdenken bringt und Verständnis und Toleranz erzeugt?
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      ich glaube du musst die Frage präzisieren, denn ich würde antworten, in meinem BDSM unterwerfe ich Männer, Diskussion beendet :pardon:

      tatsächlich kann man das aber gut als Gegenfrage bringen , wie das denn von diesen Menschen beurteilt wird, wenn eine Frau einen Mann einvernehmlich unterwirft.
      Ist BDSM frauenfeindlich? Was ist denn BDSM in diesem Kontext? Die Summe aller Leute? Die Summe aller möglichen Praktiken? Eine mysteriöse, einheitliche Philosophie die dahinter steckt (und die mir bisher keiner verraten hat)? Bevor man nicht definiert, was denn der "Kern" des BDSM ist, über den man redet, also quasi die Natur des BDSM an sich, kann man schlecht darüber reden, ob es an sich frauenfeindlich ist.

      Man könnte z.B. die Diskussion aufmachen, ob im BDSM letzten Endes allzu oft auch nur klischeehaften patriarchalen Strukturen ausgelebt werden. Ist sicherlich ein überdenkenswerter Ansatz: Warum bin ich als Mann dominant? Warum ist meine Partnerin submissiv? Ist das wirklich eine rein individuelle Entscheidung oder spielen da auch soziale Erwartungen, etc. mit rein? Dekonstruieren wir mit BDSM also soziale Vorurteile oder leben wir sie nur aus?

      Natürlich ist es leicht, impulsiv zu schreien, "Nein", weil wir natürlich alle toll sind und völlig unfrauenfeindlich, ist ja klar. Kann ja gar nicht anders sein (etc. bla bla). Und es spricht auch was dafür, denn es gibt ja auch Femdoms, in der Theorie bietet BDSM also ein gewisses Maß an individueller Freiheit, in der jeder sich so ausleben kann, wie er oder sie es will. Ich pers. tendiere zur Ansicht, dass BDSM als Konzept an sich nicht frauenfeindlich ist, aber es im BDSM, wie in jeder anderen Subkultur auch, frauenfeindliche Strömungen gibt (man hört ja z.B. durchaus mal, dass dominante Frauen weniger ernst genommen oder quasi als "unnatürlich" betrachtet werden).
      Als Mann hast Du da auch schlechte Karten, @Cliffhanger, :icon_lol: .
      Was würde ich als Frau sagen? Hmmm...schwierig... :gruebel:
      Von der Argumentation der FemDoms mal abgesehen (Ist BDSM dann männerfeindlich?)...

      Frauenfeindlich ist nur etwas, dass sich gegen Frauen richtet. BDSM richtet sich aber nicht gegen Frauen, sondern verhilft Frauen zu einer erfüllten Sexualität. BDSM ist immer freiwillig und entspricht einer tiefen Neigung, beruht nicht auf aufoktroierten gesellschaftlicher Zwänge (die oft dafür verantwortlich sind, dass Frauen unterdrückt werden). Zudem gibt es unter weiblichen BDSMlern, die auf der einen Seite im BDSM devot sind, sich schlagen oder fesseln lassen, ganz viele, die in der realen Welt für Frauenrechte einstehen. Zu den Frauenrechten gehört aber auch das Recht auf eine erfüllte und selbstbestimmte Sexualität.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich verstehe das Argument durchaus. Und war schon öfter in der Situation, dass Menschen meinten BDSM ist krank, pervers oder abartig.

      Meistens habe ich mich dann nicht geoutet und das so stehen gelassen. Ich rede da einfach öffentlich nicht drüber. Das würde mir mehr schaden als irgend jemandem zu helfen...

      Aber würde ich in so eine Diskussion kommen, würde ich sagen, es steht mir frei meine sexuelle Präferenz auszuleben. Menschen die meinen ich lasse mich unterdrücken tun genau das. Sie beschränken meine Sexualität. Und ganz ehrlich, beruhen nicht viele gesellschaftliche Mechanismen darauf, dass es jemanden gibt der oben und jemanden der unten steht? Im Leben stehe ich nur selten unten. Also wer soll mir das verbieten? Ich suche nur jemanden der stärker ist als ich das bin. Das ist meine instinktive animalische Sexualität. Wer keine Leidenschaft mehr hat ist verklemmt. Dann bin ich lieber pervers als verklemmt. ;)

      Und zum "krank" zähle ich jetzt mal das frauenfeindlich mit rein. Das ist sicher ein Teil davon...
      Hmmmm...

      "Klar ist BDSM frauenfeindlich!
      Aber psssst :secret: sag's nicht meiner Domse, sonst muss ich nicht nur ihre Stiefel lecken, sondern auch noch nackich ihre Fenster putzen"

      Mal im Ernst... wie wäre es, wenn Du antwortest, dass Dein BDSM dermaßen frauenfeindlich ist, dass Deine Partnerin nicht nur die Grenzen ihrer Unterwerfung und damit uU auch der Beziehung vorgibt, sondern Dich auch mit nur einem einzigen Wort schachmatt setzen kann.

      Kann das die eventuelle Fragestellerin auch?
      Klar, meine Frage ist etwas konstruiert. Und es hängt natürlich ganz viel von der Situation ab.

      Stellt euch einfach mal vor, ihr unterhaltet euch, privat und in Ruhe, und dann kommt dieses Argument. Euch liegt etwas an der Person und ihr wollt das nicht einfach abblocken. Nö-sagen ist deshalb eher nicht so zielführend (kann man natürlich machen, würde aber heissen, dass ihr nicht drüber reden wollt.)

      Andererseits habt ihr hier nicht die Möglichkeit, eine halbe Stunde zu reden. Deshalb die 3-4 Sätze. Um euer Gegenüber "aufzumachen". Dafür müssen die aber sitzen.

      Femdoms haben's einfacher :D , es spricht aber nix dagegen, wenn ein Maledom das Femdom-Beispiel bringt, finde ich.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Schublade auf, Menschen rein, Schublade zu. Wer es sich so einfach macht: Wegen mir. Ich habe in manchen Bereichen jede Diskussion aufgegeben. In dem Bereich würde ich mich auch nicht outen wollen. Ich erinnere mich aber an nächtelänge, völlig fruchtlose Diskussionen zum Thema "Homosexualität ist eine Krankheit und heilbar". Bringt nix, über manche Themen zu diskutieren. Wer in seiner Denkwelt verharren will, verharrt da.

      Es gibt da und dort frauenfeindliches Verhalten. Wieso sollte sich das auf BDSM beschränken oder im BDSM nicht zu finden sein? Und damit lassen wir die Konstellation FemDom/MaleSub mal unbeachtet...
      Etwa in diese Richtung hatte ich mal ein kurzes Gespräch, das BDSM frauenfeindlich ist.
      Meine Antwort darauf war: Frauenfeindlich ist, wenn mit Frau etwas getan wird, wozu sie nicht ihre Einwilligung gegeben hat.
      Genauso wie es übrigens auch männerfeindlich ist.
      Und das ist im BDSM nicht der Fall. Noch Fragen? ;)
      Da sehr viele Leute kaum Ahnung davon haben was BDSM ist bzw. sein kann, wäre meine Antwort... längst nicht so Frauen feindlich wie die ungleiche Bezahlung im Beruf.
      Und dann noch drauf gesetzt: BDSM kann nicht Frauen feindlich sein, weil es auch die umgekehrte Geschlechterrolle häufig gibt.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Würde meinem Gegenüber mit einer Frage begegnen. Würde fragen : wie "Es" darauf kommt. Auf diese Aussage, daß BDSM Frauenfeindlich ist/sei. Muss ja irgendwo her rühren, diese Aussage. Auf Diskussionen würde ich mich nicht einlassen. Habe die Erfahrung gemacht, daß das eh keiner versteht.

      Wenn mir die Person am Herzen liegt, würde ich fragen wie sie darauf kommt.
      Welche Sprache sprichst du? :whistling: (Zitat Sohnemann)
      Meine ziemlich simple Antwort:
      "Ich bin so emanzipiert, dass ich mir erlaube schwach zu sein."
      Mit einem Lächeln versehen und an der Reaktion merkt man wie offen das gegenüber ist.
      Ich hatte viele Diskussionen mit nicht Bdsm-lern. Sie haben den Fokus ausschließlich auf Gewalt. Sie sehen nicht die vielen anderen Triebe. Das vertrauen und den halt, das fallen lassen und die Tiefe der Gefühle.

      Wenn man ihnen das nahe legt, sehen die das ganze in anderem Licht.
      1. Dass eine Gesellschaft, in der nicht jede und jeder seine Sexualität frei, selbstbestimmt und einvernehmlich ausleben darf nicht bloß frauen- sondern menschenfeindlich ist.

      2. Genau diese moralischen Bewertungen meiner weiblichen Sexualität, dies Abklopfen auf gesellschaftliche Normkompatibilität, ist der Unterdrückungsmechanismus, mit dem Frauen seit Jahrtausenden unfrei gemacht werden, vor allem im Geist.

      3. Und zur Freiheit gehört es auch, dass andere Wege gehen, die man selbst vielleicht furchtbar findet - aber solange sie damit Niemandem schaden geht es auch keinen anderen etwas an.

      Und 4. würde ich, solange mir das Gegenüber persönlich nahe steht, etwas zu meinen persönlichen Erfahrungen sagen. Ich bin nämlich selbst Feministin und kann - wenns gewünscht wird - systemkritisch und gendertheoretisch korrekt - auch mein eigenes Verhalten anaylisieren.
      Erstens wüsste ich nicht, was daran frauenfeindlich ist, seine Lust und seine Gefühle voll und ganz auszuleben....
      Zweitens, ist wohl nix frauenfeindliches daran, wenn eine Frau einem Mann sagt, wer die Herrin im Haus ist....
      Und drittens bin ich persönlich sogar extrem emanzipiert, so sehr, dass ich frei entschieden habe, meine Entscheidungen nicht mehr allein zu treffen, sondern mich von meinem Herrn führen zu lassen.