Was ist ein Absturz bei BDSM?

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      Was ist ein Absturz bei BDSM?

      Der Absturz ist eine körperliche oder psychische Überlastung die sowohl innerhalb einer Session aber auch im Nachgang eintreten kann.

      Dabei ist die Verzögerung meist nicht sonderlich lange und mit nur innerhalb der ersten 24 Stunden bekannt. Die meisten Fälle die mir bekannt sind, haben innerhalb einer Session schon begonnen.

      Eine Körperliche Überlastung kann sowohl durch die Stärke der ausgelösten Gefühle als auch die Dauer sein.
      Auf SM nun adaptiert, löst ein Flogger z.B. einen harmlosen Schmerz aus, der lange kein Niveau erreicht, welches heikel wird. Beim Wechsel auf eine Cat´o´Nine mit geknoteten Enden kann das schon sehr schnell erreicht werden, oder auch mit Rohrstöcken kann ein einzelner Schlag ausreichen.

      Psychischer Auslöser könnte Demütigung auf eine Art und Weise sein, die nicht verkraftet werden kann, da ggf. Hintergründe vorliegen, die nicht bekannt waren. Dabei kann das Geräusch eines Schlaginstrumentes, wenn es durch die Luft pfeift schon Auslöser genug sein. Oder das Klicken der Handschellen. Eine Titulierung die als Kind als Beleidigung anderer Kinder verwendet wurde...die Liste ist in beiden Varianten lang. Auch ein zu schnell zurückholen aus dem Subspace kann dies auslösen, da es eine harte Landung wird.

      Ein Absturz ist meist dadurch zu erkennen, das ein Gefühl von Traurigkeit, Zweifel an sich oder der Sache, zu große Selbstkritik des Erlebten oder auch Negierung der Erlebnisse. Nicht selten sind damit Weinkrämpfe verbunden, die einer Depression ähneln können.
      Abzugrenzen ist ein Absturz jedoch von einem Subdrop, Ropedown oder auch Kater (alles das gleiche, nur andere Benennungen)
      Diese werden aufgrund heftiger Erfahrungen (Dauer oder Härte) ausgelöst, weil der Körper den Großteil seiner Endorphine und andere Neurotransmitter/Hormone verschossen hat und die Lager erst wieder aufgefüllt werden müssen.
      Dieser kommt hingegen meist deutlich verzögert (ein Tag bis eine Woche) und kündigt sich an, wie ein Computer, der sein System einmal runter fährt und neu bootet.
      Der Absturz kommt meist sehr schnell und plötzlich und kann auch durchaus Wochen andauern, in Wellen ein Auf und Ab, was im Verlauf immer schwächer wird. Der Drop hingegen dauert in der Regel ein bis drei Tage.

      Wichtig bei einem Absturz ist, dass jemand da ist, mit dem man die erlebten Dinge aufarbeiten kann, sprechen, Sichtweisen erfahren. Es bietet sich an, dies mit dem Auslöser, dem dominanten Part anzugehen, da dieser dadurch erfahren kann, was der Auslöser war, wie dies künftig zu vermeiden ist und wie man diese Risiken minimieren kann, will man diese Grenze nochmal herangehen.
      Es gehört zu der Verantwortung des dominanten Parts, sich dieser Aufgabe zu stellen und nicht auf andere abzuwälzen, weil es einfacher ist.
      Der submissive Part hingegen hat hier auch die Verantwortung es nicht still zu schweigen, sondern anzusprechen, wenn dies droht.

      Es ist jedoch durchaus möglich, diese Situation zu entschärfen, wird sie früh erkannt und schon zum Ende einer Session ein Auffangen eingeleitet wird. Da die Sinne noch sehr empfänglich in dieser Situation sind, kann dies positiv wirkend genutzt werden.

      Grundsätzlich gilt es einen Absturz zu vermeiden, wenn er sich ankündigt, ist es ein Lauf auf Kohlen. Doch nichts zu tun ist immer ein Fehler.
      Völlig gleich ob von dominanter oder submissiver Seite.


      Neugierig auf weitere Begriffe, dann zurück zur Übersichtsseite: Das BDSM Lexikon - Praktiken und Begriffe, alles auf einen Blick
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

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      Ich persönlich verstehe unter einem Absturz eine körperliche oder psychische Überlastung die sowohl innerhalb einer Session aber auch im Nachgang eintreten kann.

      Dabei ist die Verzögerung meist nicht sonderlich lange und mit nur innerhalb der ersten 24 Stunden bekannt. Die meisten Fälle die mir bekannt sind, haben innerhalb einer Session schon begonnen.

      Eine Körperliche Überlastung kann sowohl durch die Stärke der ausgelösten Gefühle als auch die Dauer sein.
      Auf SM nun adaptiert, löst ein Flogger z.B. einen harmlosen Schmerz aus, der lange kein Niveau erreicht, welches heikel wird. Beim Wechsel auf eine Cat´o´Nine mit geknoteten Enden kann das schon sehr schnell erreicht werden, oder auch mit Rohrstöcken kann ein einzelner Schlag ausreichen.

      Psychischer Auslöser könnte Demütigung auf eine Art und Weise sein, die nicht verkraftet werden kann, da ggf. Hintergründe vorliegen, die nicht bekannt waren. Dabei kann das Geräusch eines Schlaginstrumentes, wenn es durch die Luft pfeift schon Auslöser genug sein. Oder das Klicken der Handschellen. Eine Titulierung die als Kind als Beleidigung anderer Kinder verwendet wurde...die Liste ist in beiden Varianten lang. Auch ein zu schnell zurückholen aus dem Subspace kann dies auslösen, da es eine harte Landung wird.

      Ein Absturz ist meist dadurch zu erkennen, das ein Gefühl von Traurigkeit, Zweifel an sich oder der Sache, zu große Selbstkritik des Erlebten oder auch Negierung der Erlebnisse. Nicht selten sind damit Weinkrämpfe verbunden, die einer Depression ähneln können.
      Abzugrenzen ist ein Absturz jedoch von einem Subdrop, Ropedown oder auch Kater (alles das gleiche, nur andere Benennungen)
      Diese werden aufgrund heftiger Erfahrungen (Dauer oder Härte) ausgelöst, weil der Körper den Großteil seiner Endorphine und andere Neurotransmitter/Hormone verschossen hat und die Lager erst wieder aufgefüllt werden müssen.
      Dieser kommt hingegen meist deutlich verzögert (ein Tag bis eine Woche) und kündigt sich an, wie ein Computer, der sein System einmal runter fährt und neu bootet.
      Der Absturz kommt meist sehr schnell und plötzlich und kann auch durchaus Wochen andauern, in Wellen ein Auf und Ab, was im Verlauf immer schwächer wird. Der Drop hingegen dauert in der Regel ein bis drei Tage.

      Wichtig bei einem Absturz ist, dass jemand da ist, mit dem man die erlebten Dinge aufarbeiten kann, sprechen, Sichtweisen erfahren. Es bietet sich an, dies mit dem Auslöser, dem dominanten Part anzugehen, da dieser dadurch erfahren kann, was der Auslöser war, wie dies künftig zu vermeiden ist und wie man diese Risiken minimieren kann, will man diese Grenze nochmal herangehen.
      Es gehört zu der Verantwortung des dominanten Parts, sich dieser Aufgabe zu stellen und nicht auf andere abzuwälzen, weil es einfacher ist.
      Der submissive Part hingegen hat hier auch die Verantwortung es nicht still zu schweigen, sondern anzusprechen, wenn dies droht.

      Es ist jedoch durchaus möglich, diese Situation zu entschärfen, wird sie früh erkannt und schon zum Ende einer Session ein Auffangen eingeleitet wird. Da die Sinne noch sehr empfänglich in dieser Situation sind, kann dies positiv wirkend genutzt werden.

      Grundsätzlich gilt es einen Absturz zu vermeiden, wenn er sich ankündigt, ist es ein Lauf auf Kohlen. Doch nichts zu tun ist immer ein Fehler.
      Völlig gleich ob von dominanter oder submissiver Seite.

      In diesem Sinne
      PA



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