Warum Augenhöhe?

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      Ich persönlich brauche keine Augenhöhe in der Beziehung.
      Ich bin seine Sklavin und ich weiß, dass ich für ihn sehr wertvoll bin und er auch in meinem Sinne Entscheidungen trifft.
      Somit Nein, ich brauche die "Augenhöhe" nicht, dennoch kann ich Wünsche, Sorgen usw immer mit ihm bessprechen.
      Wir lieben uns :love: uns das klappt schon mehr als 15 Jahren...
      Ich habe mich eher etwas ausgeladen gefühlt, weil ich meine Beziehung nicht wirklich als DS-Beziehung bezeichnen würde, und niemand mit einer ungewollten Meinung nerven möchte. Wir haben zwar auch DS-Elemente mit in der Beziehung, aber ich würde es eher allgemein als BDSM-Beziehung bezeichnen.

      Warum Augenhöhe?

      Ich habe verschiedene Gründe.

      1. Ich liebe meine Selbstständigkeit.
      Beispiel: Ich bin in einer Freiwilligen Feuerwehr, was quasi mit einer dauerhaften Einsatzbereitschaft gleichzusetzen ist. Wir sind nicht verpflichtet auf jeden Alarm zu kommen, aber wenn der Piepser geht, will ich ausrücken. Da gibt es genug schnell zu bewerten: wie komme ich zum Gerätehaus hin? lohnt es sich loszufahren oder bin ich eh zu langsam? ist es in dieser Situation okay plötzlich zu gehen?
      Da brauche ich keinen Dom der sich auf einmal einbildet mir da reinreden zu können :icon_lol:
      Gleiches gilt für Feuerwehrübungen, die für mich höchste Priorität haben. Ein Partner/Dom der meint er könnte mir mehrfach grundlos (oder aus Dominanzgründen) reinpfuschen wird nicht lange was von mir haben.

      Natürlich kann es sein, dass mein Dom und Partner mich mal nicht gehen lassen will (weil er zB. krank/traurig ist), dann kann er es sagen und ich versuche darauf einzugehen. Ich erwarte aber exakt die gleiche Priorität, wenn ich ihn darum bitte mal nicht zu gehen.

      2. Dann bin ich in vielen Momenten der Überzeugung, dass er es zumindest nicht besser weiß als ich (jugendliche Selbstüberschätzung? Wer weiss ;) )
      Warum sollte er führen, wenn ich es doch besser weiß? Oder warum sollte seine Stimme mehr zählen als meine? Wir sprechen uns ab und einigen uns. Möge der mit den besseren Argumenten gewinnen und in Notfallsituationen eh ich. Da braucht er kein "ich bin aber Dom"-Ass im Ärmel.

      3. Ich denke auch nicht, dass er das überhaupt will.
      Wir ergänzen uns gut so wie es ist, und ich bin schon genug damit beschäftigt ihm die ganze Kontrolle zu überlassen, wenn wir spielen.
      Ich genieße es schon, wenn wir mal nicht auf Augenhöhe sind, aber ständig das letzte Wort abgeben, oder es mir gütigerweise von ihm zustehen lassen? Never! :D

      Fazit: Ich glaube, mich kickt die Vorstellung einfach nicht. Vielleicht werde ich das in 5, 10, 20 Jahren mal wollen, aber gerade eben nicht.

      Ich hoffe ich habe damit jetzt niemanden der "Keine Augenhöhe"-Fraktion vor den Kopf gestoßen. Wenn dem so ist, könnt ihr euch sicher sein, dass das nicht gewollt war. Solltet ihr irgendwelche Logikfehler entdecken, lasse ich mich gerne darauf hinweisen. Der ein oder andere Denkansatz schadet nie.


      :secret:
      PS: Meine derzeitige Theorie ist, dass bei vielen die Unterschiede ob auf Augenhöhe oder nicht, von außen betrachtet verschwindend gering sind und große Diskussionen darum deshalb nicht weit führen. Für die einen ist das eben ein erregender/beruhigender/schöner Gedanke, den das Paar gerne teilt und für die anderen nicht, die machen sich andere schöne Gedanken .
      ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll...

      wir haben ein permanentes Machtgefälle. wir sind uns einig, dass wir es spüren und auch danach handeln. wir haben keine abgesprochenen Bereiche und kein definiertes Safeword, ABER wir haben
      gleichzeitig eine Ebene der Augenhöhe (und auf der gibt es Vetos, die das Safeword ersetzten).
      Diese Ebene läuft parallel und auf dieser sind wir gleichberechtigte Beteiligte einer Beziehung, die wir gemeinsam so gestalten, wie wir sie haben möchten. Auf dieser hab ich die selben Rechte, meine Vorstellungen einer gelungenen Beziehung einzubringen, Änderungen durchzusetzen usw.

      Wir sind uns wohl beide der Meinung, dass das Machtgefälle in gewisser Weise ein Spiel ist, dass wir sehr gerne spielen, aber das nur läuft, weil wir beide es in jedem dieser Momente so wollen. Das heißt nicht, dass ich es nicht ernst nehme. Ich will keine Beziehung ohne, aber ich will auch keine, in der meine Vorstellungen von Glück nur Anregungen für jemand anderes sind - wohl auch dann nicht, wenn er eh in meinem Sinn entscheidet.

      Vielleicht ist das ziemlich wunschzettelig, aber das ist ja nicht euer Problem. :P
      Ich für meinen Teil würde mich nicht an dem Begriff Augenhöhe aufhängen.
      Wenn man mich jetzt nach dem Spiel, also in der Session, 24/7 o. TPE fragen würde, ja natürlich findet da nichts auf Augenhöhe statt.
      Gehe ich von der Realität aus, ist die Augenhöhe immer da.
      Weil was ist denn DS? Sub übergibt einen Handlungsspielraum an ihrem Dom und das völlig freiwillig.
      Das Geschieht auf Augenhöhe, das einzige was im Spiel passieren kann ist das etwas nicht nach Subs Vorstellungen geht und sie die Macht entzieht.
      Stellt sich Dom dagegen, greift das Grundgesetz.

      Was sagt uns das alles? Machtgefälle sind Illusionen die wir uns aufbauen.
      Daraus ziehen wir unseren Kick. Und ich denke jeder sollte das mit seinem Partner so ausleben wie beide damit leben können.
      Ich halte es aber in einer DS Beziehung für gefährlich, wenn man als Dom nie die Meinung der Sub heran zieht.
      Wir sind ja alle nicht unfehlbar oder super geile Hellseher und können auch mal eine Dummheit begehen die Sub widerspricht. (Dom ist nicht unfehlbar)
      Und selbst bei 24/7 o. TPE kann man spielerisch eine Meinung einholen. Zum Beispiel ein Sub Tagebuch oder ähnliches.

      Bei BDSM gibt es halt nie den einen Weg ;)
      Er weiß um meine Intelligenz, meinen hellen Kopf und meinen scharfen Verstand.
      Er wäre dumm, wenn er nicht auf mich hören würde.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Ich lebte jahrelang in einer Beziehung, wo Dom das letzte Wort hatte. In eigentlich allen Bereichen.
      Dabei hatte er natürlich auch immer mein Wohlergehen im Blick (hoffe ich ;))

      Trotzdem sage ich jetzt nach dieser Beziehung, das möchte ich nicht mehr. Ich möchte nicht in allen Bereichen untergeordnet sein.

      Beziehung ist oft Kompromiss, weil einfach mehrere Meinungen aufeinander treffen. Im besten Fall ist man sich eh einig, manchmal halt nicht.
      Es gibt Dinge in meinem Leben, die sind mir wichtig.
      Ich habe damals "ihm zuliebe, weil er es verboten hatte" darauf verzichtet. Und merke jetzt im Nachhinein, dass es "nicht die Beste seiner Entscheidungen war" (ohne ihn komprimittieren zu wollen).
      Ich kann mir vorstellen, in sexueller Hinsicht ein klares Entscheidungsgefälle zu akzeptieren.
      Beim Rest möchte ich auf Augenhöhe diskutieren können und da auch auf Augenhöhe agieren.
      Viele Grüße
      safine
      Durch meinen DEVteuflischenEngel auf das Thema aufmerksam geworden, will ich doch auch etwas dazu sagen :)

      Wenn ein Machtgefälle gewollt und vorhanden ist, dann kann es keine Augenhöhe geben.
      Das Eine schließt das Andere aus. Ich gehe nicht auf Augenhöhe, wenn ich die Macht habe zu entscheiden.
      Doch es gibt eine Ausnahme: Sowie es andere Menschen mitbetrifft, herrscht absolute Gleichstellung.

      <3
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Unsere Beziehungsprinzipien sagen ganz klar: Augenhöhe

      Nun ist es aber so, dass sich im Laufe der Jahre auf ganz natürliche Art ein Machtgefälle entwickelt hat.

      Ich treffe gern Entscheidungen, mein Mann nicht. Ich habe gern alles unter Kontrolle, mein Mann ist der bequeme Typ, dem es sehr recht ist, wenn er die Kontrolle abgeben kann. Ich kann mit Geld umgehen, er nicht. Also regel ich die Finanzen, obwohl er der alleinige Geldverdiener ist derzeit. Das nur mal ein paar Beispiele.

      Da dies unseren Charaktereigenschaften entspricht, fühlt es sich somit eigentlich auch gar nicht nach Machtgefälle an. Auch wenn ich für gewöhnlich das letzte Wort habe. Ich lasse mich aber durchaus auch mit guten Argumenten von meinem Willen abbringen und umstimmen. Es müssen aber wirklich gute Argumente sein. :D
      Ich habe eine Beziehung erlebt, einige Jahre, da war ziemlich schnell gar nichts mehr auf Augenhöhe.
      Das war halt eine ziemlich gewalttätige Beziehung, physisch und psychisch, aber nicht im BDSM-Kontext.
      Es war einfach schlimm und ich als eigener, selbständig denkender und handelnder Mensch habe mich komplett aufgegeben.
      Ich habe mir damals nach der Trennung geschworen, dass das niemals wieder passiert.
      Kann man mit einer freiwilligen DS-Beziehung nicht vergleichen, ich weiß das,
      aber ich hätte einfach eine Riesenangst davor, dass das wieder so passiert.

      Ich hatte noch voll viel geschrieben - hab alles wieder gelöscht. Denn alles Erklären ist irrelevant für mich.
      Das da oben ist für mich ausschlaggebend, jetzt momentan.
      Was mal irgendwann sein wird weiß ich nicht.
      Aber jetzt ist das so.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Ich denke zu dem thema gibt es tausend verschiedene antworten genausoviele wie es beziehungsgebilde gibt.

      ich kann nur für mich selber sprechen ------für mich ist augenhöhe unabdingbar -----ausserhalb der sexualität----innerhalb gibt es das gewollte machtgefälle.
      "Über die Verführung von Engeln" von Bertolt Brecht
      So nun gebe ich meinen Senf hier auch mal dazu, da ich die Frage bis vor kurzem noch ganz anders beantwortet hätte :D Und das zeigt vielleicht auch, dass sich sowas unter den richtigen Voraussetzungen auch entwickeln kann, selbst wenn man das vorher für undenkbar hält…

      Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich auf der Suche nach einer festen Beziehung war und das sicher auch eine Rolle spielt, ob es eine feste Partnerschaft oder eine Spielbeziehung ist. Für mich zumindest.

      Vor ein paar Monaten hätte ich noch gesagt, dass eine Beziehung für mich nur auf Augenhöhe statt finden kann..

      Das heißt, dass ich mich im erotischen Bereich zwar unterwerfe, sonst aber meine eigenen Entscheidungen treffe und mir auch sonst nicht reinreden lasse… Und da fängt es schon an. Wo fängt der erotische Bereich an und wo hört er auf? Bei BDSM ist es ja nicht so, dass man das nur im Bett betreibt :whistling:
      Aufgaben, Orgasmuskontrolle etc. findet ja auch außerhalb statt und kann einen durchaus anturnen und zwar egal wo man gerade ist oder was man macht :yes:


      Dann habe ich meinen @InmeinemBann kennengelernt :love: Dem ich das natürlich mehrmals und vehement auch so gesagt habe, dass es nur eine Beziehung auf Augenhöhe geben kann :pardon: Wir werden in Kürze zusammen ziehen und so wie es aussieht dann in eine 24/7 Beziehung übergehen, möglicherweise auch Richtung TPE. Wie weit das geht wird die Zukunft zeigen, aber ich bin tatsächlich dazu bereit.

      Voraussetzung für mich war erst einmal natürlich der Partner selber, also bei mir spielt da sehr stark die Gefühlslage mit. Ohne Liebe keine Hingabe und damit sicher auch kein Machtgefälle im Alltag.

      Und dann natürlich das Vertrauen in meinen Dom, auch in seine Entscheidungsfähigkeit an sich. Zu wissen er will mir nichts schlechtes, er möchte das ich seine Entscheidungen nicht nur akzeptiere sondern sie auch gutheißen kann, wenn das natürlich auch nicht immer zwangsläufig so sein muss weil sie ja auch einfach mal nur für ihn gut sein muss, was dann aber eben auch in Ordnung ist.

      Er hat dabei mit kleineren Abtretungen meiner freien Entscheidung angefangen, was mir immer mehr Sicherheit gegeben hat, dass ich seinem Urteil und seiner Entscheidung vertrauen kann. Inzwischen ist es z.B. so, dass wenn wir essen gehen ausschließlich er bestellt und bestimmt was ich esse und trinke. Das hatte mir Anfangs doch Sorge bereitet, da ich etwas schleckig bin :D Aber ich kann eben auch darauf vertrauen, dass er mir keinen Teller voller Meeresfrüchte hinstellt (bäh <X ), weil er weiß dass ich das nicht mag und andererseits durfte ich dadurch auch schon viele neue Sachen kennenlernen und er hat mich bislang nie enttäuscht..

      Bei anderen Sachen ist es so, dass er durchaus meine Meinung hören will oder mich auch frägt, aber die endgültige Entscheidung liegt nun mal alleine bei ihm. Auch wenn mir das in dem Moment vielleicht schwer fällt oder nicht so passt, aber selbst da habe ich es im Nachhinein bisher immer als gut ansehen können.

      Und selbst wenn eine Entscheidung vielleicht mal daneben geht (was bisher noch nicht passiert ist): Nobody is perfect :rot:


      Deshalb von mir inzwischen ein klares Nein zur Augenhöhe in einer D/S Beziehung und für mich gibt es inzwischen nichts schöneres als mich ihm hinzugeben, ihm zu vertrauen und die Kontrolle zu überlassen. Es fühlt sich einfach richtig an und macht mich glücklich :love: