Warum Augenhöhe?

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      BDSM ist nicht alles, aber ohne BDSM ist alles nichts. Meine Interessen teile ich auch mit einer Sub. Und das ist mehr als BDSM und Sex (nicht immer zu trennen, ja ich weiß)

      Wenn ich beispielsweise mit der Sub in eine ausstellung gehe, ist mir ihre Einschätzung, ihr Empfinden wichtig. Eine Fokussierung im d/s Bereich ist klar auf dem Machtgefälle. Aber die uneingeschränkte Meinungsfreiheit steht in allen Nicht-BDSM-Bereichen meiner Sub zu und ich beuge mich gerne auch der Vernunft. Ich habe auch nicht immer die Weisheit mit Löffeln gefressen und ich kann nicht tolerant und weltoffen sein, wenn ich das im privaten Rahmen komplett ausschliesse. Es spricht also gegen meine Weltanschauung und das, was mir wichtig ist, wenn ich auf die Augenhöhe verzichte.
      ok ,dann habe och wohl ein andere Vorstellung von Augenhöhe bzw fehlender Augenhöhe, da ich all das was Du beschreibst nicht ausschliessen trotz Machtgefälle. Machtgefälle bedeutet ja nicht den Sub nackt an einer Kette mit Knebel hinter sich her zu führen ;-)....zumindest nicht ständig :pardon:

      Viva schrieb:

      ok ,dann habe och wohl ein andere Vorstellung von Augenhöhe bzw fehlender Augenhöhe, da ich all das was Du beschreibst nicht ausschliessen trotz Machtgefälle. Machtgefälle bedeutet ja nicht den Sub nackt an einer Kette mit Knebel hinter sich her zu führen ;-)....zumindest nicht ständig
      Kann ein(e) DOM der keine Augenhöhe haben möchte noch empathisch sein, wenn er(sie) nicht Hellseher ist?
      Ich orte ein Definitionsproblem: Könntest du uns deine Definition von "keine Augenhöhe" bzw. "ständiges Machtgefälle" bitte mitteilen, @jodom?

      Wie sieht in deinen Augen dann so ein Tagesablauf mit ständigem Machtgefälle aus?

      Warum ein Dom nämlich nicht empathisch sein sollte, wenn beide ein ständiges Machtgefälle bevorzugen, erschließt sich mir leider nicht. :gruebel:
      Es ist keine allgemeinverbindliche Aussage, wenn ich meine Meinung äußere, d'accord?

      Ich versuche es mal Augenhöhe, Machtgefälle und die in meiner eigenen Meinung nach wichtige Empathie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runterzubrechen, ohne den Thread inhaltlich ganz zu torpedieren.

      Ich habe Verantwortung für meine Sklavin. Ich bin kein Hellseher und kann nur versuchen auf sie und ihr Wohl zu achten, damit sie möglichst nicht abstürzt oder ich ich ihr gar einen irreperablen Schaden zufüge. Sicher kann man den Gegenpart mit der Zeit besser einschätzen, aber Augenhöhe öffnet die Kommunikationsmöglichkeiten meiner Sklavin erheblich und gibt mir mehr Möglichkeiten sie im gemeinsamen "Spiel" verantwortlich zu leiten.

      Es gibt nichts besseres als konträre Meinungen auf dieser Plattform.
      Kritik und Nachfragen gerne wieder. Möchte verstanden werden... denn "Kommunikation ist das, was der andere versteht".
      Gut der Unterschied scheint zu sein, dass ich in meinem FLR beziehungsmodell extrem viel kommuniziere und meinen Sub auffordere extrem viel und offen mit mir zu kommunizieren. Von daher habe ich das Problem nicht.
      *smile*
      Hey, @Viva , das machst nicht nur Du in "Deinem FLR Modell", das ist die Basis einer jeden guten TPE Beziehung: Reden.

      Permanentes Feedback und auch Input von der Sklavin ist bei stetigem Machtgefälle nicht untedrückt!
      Nur die "Art" auf der es geschiet ist eben .. hm, kontrollierter.

      D.h. Sub mault nicht rum oder schimpft, wenn ihr was nicht passt, sondern sagt das in einer angemessenen Form und dann kann ich darauf eingehen - oder nicht. Aber wenn ich nicht darauf eingehe, ist eben keine weitere "Berufung" möglich. Auf "Augenhöhe" könnte sie das Thema dann z.B. tot diskutieren, weil beide "gleich stark" sind oder den Abend durch schmollen verderben.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist
      Genau @'monbeast' ! Der Vorteil ist für mich auch, dass ich es einfordern kann. Natürlich auch argumentativ untermauert, warum es so wichtig ist offen zu Kommunizieren. Aber im gewissen Sinne übe ich Zwang aus sich mitzuteilen und bin auch echt angefasst wenn dem nicht nachgekommen wird. Einfach aus dem Grund weil es massiv die Beziehung torpediert.

      Viva schrieb:

      Genau @'monbeast' ! Der Vorteil ist für mich auch, dass ich es einfordern kann. Natürlich auch argumentativ untermauert, warum es so wichtig ist offen zu Kommunizieren. Aber im gewissen Sinne übe ich Zwang aus sich mitzuteilen und bin auch echt angefasst wenn dem nicht nachgekommen wird. Einfach aus dem Grund weil es massiv die Beziehung torpediert.
      Der Zwang sich ausdrücken zu müssen, kann absolut hilfreich sein. Das ist für mich ein sehr schönes Zeichen dafür, dass es eben nicht Augenhöhe ist und es eingefordert wird. Nicht weil ich schweigen will, sondern weil er will, dass ich rede! Damit kommt Sub bestenfalls aus dem Schweigen raus und Dom erfährt was er/sie wissen will.

      Die Nicht-Augenhöhe ist ein sehr respektvoller Umgang. Gerade aus den von@'Viva' und @Moon-Beast beschriebenen Gründen.

      jodom schrieb:

      Kann ein(e) DOM der keine Augenhöhe haben möchte noch empathisch sein, wenn er(sie) nicht Hellseher ist?
      Wenn man es nicht schwarz-weiß sieht, wäre das kein Problem. Kein Chef ist auf Augenhöhe mit seinen Unterstellten (wenn man jetzt nicht rumlügen will), aber deshalb kann er ja trotzdem zuhören und zuhören wollen.

      Aber wie vorher schon irgendwo geschrieben: Die Frage ist vermutlich eher, wann wo und wie Augenhöhe, aber Empathie ist trotzdem auch ohne möglich, denn ein(e) sub hat auch ohne unzählige Möglichkeiten, ihr Befinden zu zeigen und wenn der Dom nicht reagiert, ihm den Spaß zu verderben. Wir reden ja über konsensuellen Sex.
      Da mein Mann auch mein Dom ist, ist für mich/uns "auf Augenhöhe" sehr wichtig.

      In einer Session hat ganz klar er das sagen und ich ordne mich unter. Oder auch so gibt es Situationen wo er mir mit seinem Blick, seiner Körpersprache oder einen bestimmten Griff zeigt, wann er ganz klar das sagen hat.
      Du siehst die Welt nicht so wie sie ist, du siehst die Welt so wie du bist.



      Mooji
      Ohne Definition zur Augenhöhe ist das „warum“ nicht zu erklären:

      Für mich ist Augenhöhe in diesem erotischen Genre lediglich eine Metapher für Gleichwertigkeit. Ähnlich einer Waage. Auf der einen Seite wirft Sub ihre Elemente in die Schale, auf der anderen Seite Dom. Alle diese Elemente sollten, meiner Meinung nach, die Waage ausgleichen, Gleichwertigkeit zwischen den Schalen herstellen. Augenhöhe stellt sich ein.

      Ich möchte mich mit Sub auf Augenhöhe befinden, weil ich, auch in einem Machgefälle/Spiel, dass Gefühl brauche, einen „gleichwertigen Menschen“ vor mir zu haben. Damit ich mir immer sicher sein kann, dass unsere Absprachen und unser Spiel tatsächlich „safe, sane & consensual“ sind.
      @ChapeauClaque ganz interessanter Gedankengang, verstehe ich Dich richtig ,dass dann die Gleichwertigkeit entsteht, dadurch dass der eine Part sich unterwirft und der andere höher steht es zum einem Yin/Yang ähnlichen Ausgleich kommt? Und das dies nur durch gleichwertiges Streben danach passieren kann? Oder bin ich auf dem Holzweg?

      ChapeauClaque schrieb:

      Für mich ist Augenhöhe in diesem erotischen Genre lediglich eine Metapher für Gleichwertigkeit. Ähnlich einer Waage. Auf der einen Seite wirft Sub ihre Elemente in die Schale, auf der anderen Seite Dom. Alle diese Elemente sollten, meiner Meinung nach, die Waage ausgleichen, Gleichwertigkeit zwischen den Schalen herstellen. Augenhöhe stellt sich ein.

      ChapeauClaque schrieb:

      Daher ist, nach dieser Auslegung des Begriffs, eine gesunde DS Situation/Spiel/Session/Beziehung, ohne Augenhöhe kaum möglich.

      Dem Bild mit der Waage mag ich ja folgen, aber Augenhöhe ergibt sich daraus für mich nicht im D/s. Was Du beschreibst würde ich als "Respekt" bezeichnen. Und diesen Respekt für meine Partnerin brauche ich um eine Beziehung zu führen, die eben nicht auf Augenhöhe ist.

      Turnschuh.
      jeder lebt letztendlich sein ganz eigenes D/S und nicht für jedermann kommt 24/7 in Frage. Wir leben 24/7 und somit ist das Machtgefälle immer vorhanden. Augenhöhe gibt es bei uns nicht. Wir nennen es scheinbare Augenhöhe. Natürlich ist ihm meine Meinung wichtig, wir reden über Gott und die Welt, lachen und albern herum. Aber trotzdem ist das Machtgefälle eben immer vorhanden. Und dann ist eine Augenhöhe nicht möglich oder so wie bei uns, nicht gewollt. Von einer Sekunde zur anderen kann die scheinbare Augenhöhe kippen. Es reicht ein Blick, eine Geste..
      Da es für mich schon ein Ziel ist 24/7 mit meiner Sub dann zusammen zu leben sollte auch die Augenhöhe nicht existieren. Als Dom sollte man da ganz klar die Führung und letztliche Entscheidungsgewalt in jedem Bereich haben.

      Da es aber ja auch ganz viele kleine Dinge im Alltag gibt sollte sie da Lernen wie ich es gerne habe und es dann auch in meinem Sinne in Zukunft erledigen, ohne das man alles kontrollieren muss. Da soltle schon das Vertrauen da sein, dass sie eher unwichtige Dinge selbst entscheidet.

      Größere Entscheidungen sollten dann schon von mir gefällt werden, wobei sie natürlich ihre Ansichten mitteilen darf.
      Hallo zusammen,
      dieses Thema ist ja immer wieder gerne Diskusionsgrundlage und Streitfrage... ich persönlich brauche auf jeden Fall Augenhöhe. Zumindest was den größten Teil des Alltags anbelangt. ;) Es ist quasi mein Gegenpool zur völligen Machtabgabe auf der anderen Seite... <3
      Wer aus seinen Fehlern nicht lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen