Schatz oder Schlampe? Wenn die Sub zur Freundin wird...

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      @NochEinDom
      Einige Anregungen hast du für die praktische Umsetzung jetz hier ja bekommen.
      Aus meiner Erfahrung, kann ich sagen, ich fand es immer sehr hilfreich reale kontakte zu Gleichgesinnten zu haben. Vorallem dann wenn eine ähnliche Richtung im BDSM vorliegt. Da muss man nur halb so viel erklären, da es nachempfunden werden kann, man kann sehen das es funktioniert und meist kann man durch diese Gespräche dann sehr viel mitnehmen. Schaut doch mal welche Stammtische bei euch in der Umgebung sind.


      just me schrieb:

      also, ich weiss ja nun nicht, wie es bei euch so abläuft, aber wenn sie Vllt gerne etwas frech ist, dann könnte sie dich ja am Anfang ganz bewusst provozieren, nach dem Motto: na, hat der Herr mal wieder die Samthandschuhe angezogen, weil er denkt, seine kleine Freundin liegt vor ihm?...

      Also deutlich kann sie doch nicht zeigen, dass sie sub ist und was sie will...ich jedenfalls wurde für sowas haue kriegen
      Da bist du dann aber ganz klar im Bereich vom topping from the bottom.
      Zumal Strafe nichts mit Lustschmerz zu tun haben sollte, da läuft die Konditionierung von Sub dann in eine ganz andere Richtung.

      Als erotisches Spiel sicher eine Variante, wenn man es mag, als Problemlösung, imho unbrauchbar.
      Ich krame den alten Thread mal wieder raus, weil ich es aus der Sicht von zwei meiner Ex Doms kenne (eine reale und eine online Version). Sie schilderten es ähnlich wie "NochEinDom", der leider nicht mehr angemeldet ist. Sie sagten mir beide, dass sie emotionale Probleme hätten einer Partnerin im Spiel oder auch im D/S Alltag Demütigungen, Erniedrigungen und Schmerz zuzufügen bzw. diese einfach zu benutzen und dies bisher nur in lockeren Affären geschafft hätten und sobald es für sie emotional ernster wurde d.h. sie die Betreffende auch als Mensch kennenlernten und respektierten, für sie D/S nicht mehr möglich war und dann auf Abstand zur jeweiligen Sub gehen mussten, in einem Fall mit völligem Kontaktabbruch.

      Nun kam hier ja die Frage bereits auf, woran es liegen könnte. An der "Überhöhung" der potenziellen Partnerin oder an einem missverstandenen Konzept von D/S, in dem Subbie nicht genügend als Mensch kennengelernt wird, bevor D/S beginnt sondern schrittweise erst während der D/S "Beziehung".

      Aus Sub Sicht kann ich nur sagen, dass bei mir das Umgekehrte der Fall war. Dadurch, dass BDSM als Spielart im Bett funktionierte fiel es mir umso leichter mir eine 24/7 D/S Beziehung vorzustellen und in meinen beinahe ständigen Submodus zu verfallen. Und auch ich trug die Betitelung "Schlampe" beim letzten Dom mit Stolz, denn ich war ja seine.

      Die Idee mit den Ritualen zum Übergang in die Sub/Domrolle sind eine hervorragende Idee, auch wenn in meiner bisherigen Erfahrung das Umschalten durch eine einzige Geste oder ein Blick gereicht hat.

      Mich würde echt interessieren, ob "NochEinDom" eine Lösung gefunden hat.Seine Beiträge sind sehr reflektiert und das inspiriert mich irgendwie gerade sehr, denn ich habe als Sub das vollkommen gegenteilige Problem, da ich eher zur potenziellen absoluten Hingabe in Richtung beinahe Selbstaufgabe neige und eher nicht trennen kann.

      Mir ist noch die Idee gekommen, dass sein geschilderter innerer Widerstand, der jetzt alte "Wunden" zur Bearbeitung hochgespült hat damit zu tun haben könnte, wie er "Beziehung" und "Partnerschaft" im Kopf vorstellt und für sich - sicher auch aus den vergangenen Erfahrungen in der Ehe, definiert. Und jetzt ist eben eine ganz neue Situation, in der die Grenzen zwischen D/S und Partnerschaft, wie von ihm geschildert, sich mehr gesetzt sind, sondern fließen. Mitunter liegt da der sprichwörtliche Hase im Pfeffer. Die alten Konditionierungen und Bilder von Beziehung und Partnerschaft vs. D/S und BDSM.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Beleidigenden Inhalt entfernt

      Wenn jemand Probleme hat, seine Sub als Partnerin zu sehen, und sie lieber auf Abstand halten will, ist das einfach klassische Angst vor nähe, Angst fehler zu machen, Angst nichtmehr als der "super Dom ohne Fehler" zu gelten. Denn wenn man in einer Behziehung ist, muss man ja seine Schwächen zeigen, das geht ja nicht.... wie soll das denn bitte ein Dom hinbekommen (ironie).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Félin () aus folgendem Grund: Beleidigung entfernt

      Mir geht dabei immer durch den Kopf - wo leben die eigentlich.
      Wenn man eine Beziehung führt, zusammen lebt und alles teilt - dann hat man ungefähr 80% Alltag. Dieser Alltag ist nicht anders als in einer sagen wir mal Stino-Beziehung (ich mag das Wort nicht) auch, eben stink normal.
      Natürlich sind die Rollen klar und das Machtgefälle ist auch immer im Hintergrund vorhanden - nur kein Dom und auch keine Sub schafft es 24/7/365 permanent in der Rolle zu sein.
      Die meisten von uns sind Väter, Mütter, Brüder, Schwestern, Arbeitnehmer, Freunde, Töchter und Söhne. Wir alle switchen permanent zwischen all diesen Rollen. Es sind Menschen mit Stärken und Schwächen.
      Um zurück zum Thema zu kommen, wenn jemand seine Partnerin nicht als Sub betrachten kann - aus angeblich zu hohem Respekt - dann ist er nicht fest in sich Selbst und in der Rolle.
      Da impliziert sich der Gedanke - die Frau die ich Liebe kann ich nicht schlagen - DOCH, denn im Idealfall wird man aus Liebe geschlagen und genießt jeden Streich.
      @againstallodds da kann ich nur zustimmen. Meine Partnerin ist (auch!) meine Sub weil es sie erfüllt, so sehr dass sie es braucht. Ich kann sie schlagen weil ich weiss dass sie das mag, dass sie das liebt.

      Und: es ist natürlich nie schwarz oder weiss. Man kann auf so viele verschiedene Arten schlagen, oder generell SM machen. Das allermeiste davon passt nicht in unsere Beziehung. Aber das, was passt bringt uns auf eine andere Ebene.

      Wenn man es gemeinsam macht, dann kann man das auch mit einer langjährigen Partnerin machen.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich darf hier die Ausgangsfrage zitieren, auch wenn NochEinDom nicht mehr im Forum anwesend ist, seine Partnerin ist es noch, und euch bitten, euch darauf zu beziehen, ohne beleidigend zu werden oder andere Spielarten bzw. eine andere Art, sein BDSM zu leben, herabzuwürdigen oder diese Personen durch unangebrachte Aussagen zu provozieren.

      Danke. :)

      NochEinDom schrieb:

      Wie geht Dom damit um, wenn die Sub plötzlich nicht mehr nur die Schlampe ist, sondern auch zur festen Partnerin wird? Ganz konkret habe ich im Augenblick ein Problem damit, diese beiden Charaktere miteinander in Einklang zu bringen. Auf der einen Seite habe ich da meine versaute notgeile Schlampe, die mich immer wieder neu herausfordert und zu immer extremeren Praktiken reizt, und auf der anderen Seite meinen Schatz, der mich verliebt anschaut und dem ich kein Haar krümmen möchte. Auf rationaler Ebene verstehe ich, dass beide Figuren in ihr parallel existieren, doch rein emotional fühle ich mich immer wieder gehemmt, wenn ich statt der Sub in ihr die Freundin sehe und plötzlich zögere, meinem Schatz das anzutun, wonach die Sub sich sehnt.

      Sicher sind und waren auch andere schon in einer solchen Situation und es würde mich interessieren, wie ihr mit dieser Thematik umgeht bzw. umgegangen seid und ob ihr vielleicht einen konkreten Lösungsansatz gefunden habt.

      Liebe Grüße
      Mod5

      againstallodds schrieb:

      Die meisten von uns sind Väter, Mütter, Brüder, Schwestern, Arbeitnehmer, Freunde, Töchter und Söhne. Wir alle switchen permanent zwischen all diesen Rollen. Es sind Menschen mit Stärken und Schwächen.
      Um zurück zum Thema zu kommen, wenn jemand seine Partnerin nicht als Sub betrachten kann - aus angeblich zu hohem Respekt - dann ist er nicht fest in sich Selbst und in der Rolle.
      Den Gedanken finde ich spannend. Denn selbst im Alltag kommt es vor, dass man seine Übergangs-Vorbereitungszeit benötigt, um sich auf eine neue Rolle einzustellen. Das könnten tatsächlich Rituale sein. Subbie kommt z.B. von der Arbeit nach Hause, nimmt ein gemütliches Bad/eine lange Dusche und schlüpft dann in Kleidung, die ihr Herr an ihr gern sieht oder es findet eine Art ritualisierte Übergange eines Halsbandes statt. Klare Trennung von der alltäglichen Rolle, in die D/S Rolle. Ich glaube das Problem von "NochEinDom" ist in der Tat, dass viele soziale Rollen: Freundin/Partnerin/Subbie in seinem Kopf noch zu sehr miteinander verwoben sind. Das auseinander zu bekommen kann dauern, aber solche Rituale helfen (kann ich mir zumindest gut vorstellen). Es wird natürlich komplizierter je mehr potenzielle Rollen dazu kommen z.B. Elternschaft. Denn an jede soziale Rolle sind ja noch mal internalisierte Erwartungen verknüpft, die gegeneinander abgewogen und neu verhandelt werden müssen.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Neulich habe ich mich mit einem Dom über genau das Gegenteil unterhalten. Seine Partnerin wurde zu seiner Sub. Er sagte ihm fiel es schwer im Bett umzuschwitchen, da seine Partnerin im Alltag immer sehr dominant auftrat. Und dann wenn es um Sex ging auf Dom umzuschalten war für ihn sehr schwer wenn im Alltag das totale Gegenteil der Fall war.

      Ich selbst kann sagen, dass ich es ähnlich kenne. Ich organisiere viel den Alltag von meinem Partner und mir. Auch weil er beruflich selten da ist. Und nach vielen Jahren Vanilla und nun seit fast 2 Jahren DDLG fällt es mir immer noch oft schwer in ihm den Dom zu sehen. Den Daddyanteil kannte ich ja von Beginn aber nunloszulassen von meiner Verantwortungsrolle die ich Kahte lang tragen musste ist sehr schwer.
      Meinem Partner geht es umgekehrt genauso auch wenn es schon viel besser geworden ist. Sein Anfangsgedanke war auch wie er die Frau die er liebt schlagen könne

      Ich kann also die Gefühle des Beitragstelleres gut verstehen. Es muss auch so rum echt schwer sein.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      Interessante Frage - Ich liebe es, auf der einen Seite grundsätzlich eine süchtige Lederschlampe zu sein, die immer wieder hart dran genommen wird. Und stehe darauf, von ihm immer wieder so genannt zu werden. Auf der anderen Seite will ich aber auch als Partnerin auf derselben Augenhöhe akzeptiert sein. Wichtig schient mir, dass in einer festen Beziehung beide Teile von einer Rolle in die andere wechseln und miteinander auf derselben Augenhöhe verkehren können - nicht nur, wenn ich High Heels trage!