Goldene Sporen - Eine D/s-Szene im Mittelalter

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      Goldene Sporen - Eine D/s-Szene im Mittelalter

      Hallo zusammen,

      in meiner Vorstellung hatte ich ja schon geschrieben, dass ich an einer Mittelalter-Geschichte arbeite und ich da gerne ein paar BDSM-Elemente einbauen möchte.
      Hier ist jetzt die erste Szene, in der ich versucht habe, eine D/s-Beziehung ins Mittelalter zu verfrachten.
      Ich würde jetzt gerne von euch wissen, wie ihr die Szene empfindet.
      Ist das so realistisch? Zu aufgesetzt?
      Spart bitte nicht an Kritik, da ich selbst kein ausgewiesener D/s-ler bin, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
      Zum Setting möchte ich euch noch die Informationen an die Hand geben, dass Luc (also in der Geschichte der Dom) der Bösewicht und ein richtiges A****loch ist.
      Margarete (seine Sub) ist eigentlich nur Mittel zum Zweck, um seine Tochter Ann, die ebenfalls Begine ist, auszuspionieren.
      Das treibt er am Ende so weit, dass es im Selbstmord Margaretes endet.
      OK, dass wirft jetzt nicht unbedingt das allerbeste Licht auf eine D/s-Beziehung.
      Für die Story ist es aber für mich wichtig, dass Margarete von Luc abhängig ist und Luc das in vollen Zügen ausnutzt.

      Aber bevor ich noch mehr erzähle hier die Szene.
      Viel Spaß beim Lesen:

      Luc d’Oetingen saß an dem reich verzierten Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer.
      Die Schatten des schummrigen Kerzenlichts tanzten an den Wänden und malte dort die bizarrsten Formen.
      Versunken in ein Schriftstück rieb er sich die Augen, als es zaghaft an der Tür klopfte.
      „Herein!“, befahl er in einer Tonlage, die schon andeutete, dass jeglicher Widerstand unerwünscht war.
      Langsam öffnete sich die Tür und Margarete wand ihren Körper schüchtern durch den nur handbreit geöffneten Spalt.
      Mit gesenktem Blick näherte sie sich dem Schreibtisch.
      Ihrer schlichte dunkelgraue Beginentracht wurde vom Steinboden fast verschluckt.
      „Herr, ich habe Neuigkeiten.“
      Luc sah auf und fixierte sie neugierig mit seinen unerbittlichen, stahlgrauen Augen.
      Er faltete seine beringten Hände und betrachtete desinteressiert den großen, roten Rubin, den er am Ringfinger seiner Rechten trug.
      Die Sekunden vergingen für Margarete wie Stunden.
      „Nun, willst du mir nicht endlich berichten?“, fragte Luc kühl.
      Margarete rang mit den Händen. Sie wusste, dass Luc zornig würde.
      Verlegen wischte sie die kleine blonde Haarsträhne, die sich unter ihrer Haube keck hervorgestohlen hatte, aus der Stirn. „Jean ist wieder in Flandern.“
      „Was?“ Lucs Gesicht entwich jegliche Farbe.
      „Gestern kam er zu uns in den Beginenhof. Er hat Ann besucht.“ Ihre Stimme war nun kaum noch zu hören.
      „Und wieso erfahre ich das erst heute?“ Luc hatte seine Gesichtsfarbe wiedererlangt, die sich nun in ein purpurnes Rot verwandelte.
      Mit der flachen Hand haute er krachend auf den Tisch, um seiner Frage den nötigen Nachdruck zu verleihen.
      Margarete schluckte. „Ich konnte gestern nicht weg. Ich habe Pflichten und niemand darf bemerken, dass ich…“
      Mit zwei Schritten stand Luc neben ihr und umfasste mit der Rechten ihre Kehle.
      Er führte seinen Mund ganz dicht an ihr Ohr und fragte flüsternd: „Wer ist dein Herr?“
      „Das seid Ihr, Herr.“ gab sie mit erstickter Stimme zurück.
      „Vergiss das nicht!“ sagte er und drückte sanft aber bestimmt ihren Oberkörper über den Schreibtisch.
      Während er sie weiter mit der Rechten nach unten drückte, raffte er mit der anderen ihre Röcke.
      Sie biss sich auf die Unterlippe und seufzte leicht, als er ungestüm von hinten in sie eindrang.
      Er brauchte nicht lange, bis er sich in ihr ergoss.
      Als er sich schon seine Hose wieder zuschnürte, lag sie noch keuchend vorn übergebeugt auf dem Tisch.
      „Geh jetzt! Und halt mich auf dem Laufenden, wenn mein feiner Herr Sohn sich wieder bei euch blicken lässt! Und zwar diesmal sofort!“
      Während Margarete ihre Kleider richtete, saß Luc schon wieder in seine Papiere vertieft am Schreibtisch.
      Von ihm abgewandt wischte sie sich eine Träne aus den Augen und antwortete mit tonloser Stimme demütig: „Ja, Herr!“
      Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zimmer.
      Zu hören war nur noch das leise Knistern der Kerzenflammen.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Uiii... sehr schön, :D
      Für mich könnten aber gern noch ein paar mehr Emotionen rein.

      zB:

      Bdn130671 schrieb:

      Margarete schluckte. „Ich konnte gestern nicht weg. Ich habe Pflichten und niemand darf bemerken, dass ich…“
      würde ich so schreiben:

      Schuldbewusst schluckte Margarete: "Verzeiht mir, aber ich konnte gestern enfach nicht weg. Ich habe Pflichten und niemand darf bemerken, dass ich..."

      und:

      Bdn130671 schrieb:

      Mit der flachen Hand haute er krachend auf den Tisch, um seiner Frage den nötigen Nachdruck zu verleihen.
      würde ich um das Wort "wütend" oder "verärgert" ergänzen.


      Aber nur so zum Verständnis: Ssind Beginen nicht Nonnen? :gruebel:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für meinen Geschmack könntest du sogar noch das eine oder andere Adjektiv streichen. :D

      Jemand, der mit der flachen Hand auf den Tisch haut, ist selbstverständlich nicht bei bester Laune. Wenn man mir zusätzlich zu lesen gibt, dass er "wütend" oder "verärgert" ist, ergibt sich eine Doppelung, die mich nervt. Damit sinkt mein Lesegenuss. Allzu eindeutige "Emotionswörter" langweilen mich. Oft empfinde ich sie wie einen Untertitel bei Filmen, deren Sprache ich verstehe: Er liefert überflüssige Informationen und lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Ich lese lieber, wenn der Autor es schafft, Emotionen aus dem Text sprechen zu lassen, ohne sie direkt mit Adjektiven zu benennen. In deinem Text gibt es einige solche Stellen. :yes:

      Die Rahmenhandlung mag ich nicht. Aber ich werde, weil mir dein Schreibstil gefällt und weil ich gespannt bin, wie er sich weiter entwickeln wird, aufmerksam warten, ob du hier vielleicht irgendwann einen Text hochlädst, in dem DS besser weg kommt. :D

      Frl. Irrlicht schrieb:

      Ich lese lieber, wenn der Autor es schafft, Emotionen aus dem Text sprechen zu lassen, ohne sie direkt mit Adjektiven zu benennen. In deinem Text gibt es einige solche Stellen.
      Lustig. Mir ist das zu sehr Berichtsstil und zu nüchtern.

      Wie man mal wieder sieht: Alles Geschmackssache, :D
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Erst einmal vielen Dank für euer Feedback.


      Feuerpferd schrieb:

      Aber nur so zum Verständnis: Ssind Beginen nicht Nonnen?
      Nicht ganz. Beginen waren religiöse Zusmmenschlüsse von Frauen, aber nicht der Kirche unterstellt, sondern rein laienhaft.
      Meist waren es verwitwete Frauen, oder solche, die nicht heiraten wollten. Es gab aber keine Ordensregeln oder Keuschheitsgelübde, wie bei Nonnen. Auch war es jederzeit möglich, wieder ins normale Leben zurückzukehren und zu heiraten.


      Frl. Irrlicht schrieb:

      Die Rahmenhandlung mag ich nicht.

      Ja, das ist zwiespältig. Ich fand aber gerade so eine Beziehung besonders "geeignet", Luc eine besondere Macht über Margarete zu geben, um sie für seine Zwecke einzuspannen.


      Sonnenkind schrieb:

      Ist der Name Luc so alt? Ich bin eindeutig Star Wars geschädigt...
      Hehe, hättest Du jetzt Star Treck gesagt, wärst Du auf der richtigeren Spur.
      Das Luc (gesprochen Lück) ist wie bei Jean-Luc Picard und ist schon ein älterer französischer Name.
      Eigentlich eine Kurzform von Luc(as).


      Frl. Irrlicht schrieb:

      Aber ich werde, weil mir dein Schreibstil gefällt und weil ich gespannt bin, wie er sich weiter entwickeln wird, aufmerksam warten, ob du hier vielleicht irgendwann einen Text hochlädst, in dem DS besser weg kommt.
      Mmmh, DS soll wirklich nur ein Teil der Rahmenhandlung sein. Das Hauptaugenmerk liegt schon auf Schlachtengetümmel. Also von der Story her mehr Bernard Cornwell als Andrea Schacht. Wenn es gewünscht ist, stelle ich aber gerne meine Fortschritte hier ein.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Ich weiß nicht was in deiner Vorstellung in deren Köpfen vorgeht.
      Meinetwegen mag sowas zu der Zeit keine Seltenheit oder gesellschaftlich anerkannt gewesen sein. Damit kenne ich mich nicht ausreichend aus.
      Was ich daraus lese ist eine Vergewaltigung.
      Es wirkt nicht so, als hätte sie eine Möglichkeit, "nein" zu sagen. Was mich abgesehen von dem Vergewaltigung daran stört, ist dass das ganze noch ein bisschen plüschig verpackt wird, indem er sie "sanft" runterdrückt und sie sich "auf die Lippe beißt". Sie hatte bestimmt gerade total Lust drauf. :ironie:

      Jeder der mir ins Gesicht schauen und mir das als "DS" oder "BDSM" verkaufen würde, müsste sich auf ganz gewaltigen Protest einstellen. Wo ist da BDSM?

      Das tut mir Leid für dich, dass mein Urteil so vernichtend ausfällt. Ich hoffe du kannst meine Kritik trotzdem verstehen.

      Rehlein schrieb:

      Das tut mir Leid für dich, dass mein Urteil so vernichtend ausfällt. Ich hoffe du kannst meine Kritik trotzdem verstehen.
      Kein Problem. Ist ja der Zweck, Meinungen zu sammeln.

      Und es ist meine Intention, dass Luc als das totale A****loch rüberkommt.
      Wie weit geht allerdings ihre Hörigkeit, dass sie alles über sich ergehen lässt und sich sogar als sein Werkzeug benutzen lässt? Ist diese Hörigkeit D/s, oder geht das in ganz andere Bereiche?
      Wo sind die Grenzen? Ist es D/s, wenn sie zwar Sub, er aber kein Dom im verantwortungsvollen Sinne ist, sondern sie nur ausnutzt? Kann Dich aber beruhigen, dass Luc am Ende seine gerechte Strafe ereilt.
      "Borussia Dortmund ist nicht an Attentaten zerbrochen, nicht an der 89. Minute in Wembley und wird auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen.
      Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln."

      (Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmund)
      Es ist mir ziemlich egal, ob Luc nun der Gute oder der Böse ist, und was mit ihm passiert. Was mir nicht egal ist, wie BDSM in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Sonst darf sich die BDSM-Gemeinschaft weiterhin mit den Vorurteilen herum schlagen.....

      Deshalb ist es essentiell, klar zwischen missbräuchlicher Beziehung und BDSM zu unterscheiden.
      Die Geschichte die du hier eingestellt hast, ließt sich für mich als missbräuchlich. Hörigkeit hat auch nichts mit BDSM zu tun. Ohne BDSM ist es auch kein DS (in dem Sinne wie die Abkürzung hier verwendet wird).

      Wo sind die Grenzen?
      Das ist keine einfach Frage, ich möchte mir nicht anmaßen eine allgemein gültige Definition dafür aufzustellen. Vielleicht wäre es wert für diese Frage ein neues Thema zu eröffnen.

      Wichtige Merkmale von BDSM sind meiner Meinung nach:

      - Beide Seiten entscheiden sich aus freien Zügen für die Beziehung
      - Es gibt ein künstliches Machtgefälle zwischen zwei Gleichberechtigten
      - Alles findet aktiv einvernehmlich statt
      - Es wird aktiv über Bedürfnisse geredet
      - Die Bedürfnisse und Wünsche des Partners stehen stets im Vordergrund
      - Es gibt immer eine Abbruchmöglichkeit, bei Tunnelspielen zumindest um das Setting drumherum abzubrechen

      Ob alle Kriterien davon erfüllt sein müssen, darüber lässt sich sicherlich streiten. Ich glaube in dem Fall aus dem Text ist keines erfüllt. Was spricht in deinen Augen dafür, dass das BDSM ist?

      Ich bezweifle, dass es in einer Welt, in der Frauen kein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung haben und generell Männern unterstellt sind, BDSM existieren kann. Wenn man es locker nimmt, wie historisch korrekt man schreiben möchte, kann man sicherlich zwei sehr emanzipierte Personen ein künstliches Machtgefälle eingehen und es als BDSM durchgehen lassen. In dem Kontext oben nicht.