Ein kleiner Fan

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      Ein kleiner Fan

      Es ist 1998. Ein schöner und warmer Sommertag im Juni. Ein Konzert der Band „The Disgrace“ steht an. Ich blicke hinter dem Vorhang hinaus zum Publikum. Eine Menge hat sich versammelt. „Ganz schön voll da draußen“, sagte ich zu meinen Bandkollegen, Patrik, Markus, Kai und Oliver.

      Die Ansage hallt durch den Vorhang. Wir sind an der Reihe. Die ersten Töne erklingen.

      Ein Song Jagd den nächsten. Der 500 Watt Strahler der Lichtanlage, prasselt unaufhörlich auf mich ein.
      Eine niedrige Decke hier denke ich. Ich schwitze. Schweißperlen rinnen mir über das Gesicht.

      Am Siedepunkt des Konzerts entdecke ich Sie. Sie diese eine, diese eine unter vielen.

      Mein Blick war wie gebannt. Ein Tunnelblick. Es erschien mir als würde ich nichts mehr wahrnehmen.
      Nur noch Sie. Diese Augen dachte ich. Diese wundervollen Augen.

      Es klopfte an meiner Schulter. Erschrocken sah ich zur Seite. Kai unser Sänger sah mich an.“was ist los alter?“
      Kein Wort verließ meine Lippen. Ich nickte nur in die Richtung der kleinen.
      „Alles klar“; hörte ich Ihn sagen als er wieder zur Bühnenmitte ans Mikro schritt.

      Über das Mikrophon vernahm ich Kai wie er sagte, „ Andy wir brauchen mehr Bass.“

      Verdammt dachte ich. Mein Einsatz ! Der letzte Song des Tages, der über ein Basssolo eingeläutet wird.
      Gleich wird Andreas den Regler hochschieben. Ich Spielte… als ginge es um mein Leben.


      Das Konzert war zur Ende. Klatschnass schleppte ich mich in den VIP Bereich.

      Ich zog das durchnässte Shirt aus. Es klopfte an der Tür. „Herein“ rief ich.
      Steffen von der Security stand im Raum. „Wir haben da einen kleinen Fan der nach einem Autogramm fragt.“

      Ich nickte Ihm zu.



      Einige Augenblicke später stand Sie im Raum. Die kleine aus der ersten Reihe.
      Da stand Sie in Ihren Hotpans und dem bauchfreiem Top. Und ich ? Ich denke nur schon wieder … verdammt diese Augen !
      „Du willst ein Autogramm,“ fragte ich. Sie streckte mir Ihr Autogrammbuch entgegen.
      Ich Tastete meinen Körper ab. Achselzuckend erwähne ich,“sorry keinen Stift“ !
      „Doch da“, hörte ich Sie sagen, als Sie mit Ihrem Zeigefinger auf meinen Schritt deutete.
      Leicht erschrocken und Perplex sah ich Sie an. Ich ringte mit den Worten.

      „Ähm .. Ähm, also der ist nicht zum Schreiben geeignet, sondern nur für feuchte Spalten.“

      Leicht verlegen sah ich Sie an. Sie lächelte. Puh dachte ich, noch mal Glück gehabt.



      Ich holte einen Stuhl aus der Ecke und bot Ihr den Sitzplatz an. Sie setzte sich.
      Ich ging zum Laptop und setze mich ebenfalls. Gerade als ich den Laptop zuklappen
      wollte, hörte ich Sie sagen:“Was schreibst Du da?“ „Etwas mit Kopfkino Bezug“, erwiederte ich.
      „Kopfkino“, fragte Sie.

      „ein geistiger Fantasiefilm“ fuhr ich weiter fort. Doch ich konnte Ihr die 1000 Fragen im Gesicht ansehen.
      Sie verstand nicht ! „Hmmm,“ sagte ich. „Das kann mannicht erklären, nur zeigen !“
      „Dann zeig es mir“ entwischte Ihren Lippen.


      Ich erhob mich vom Stuhl und ging auf Sie zu. „Schließe deine Augen“, sage ich zu Ihr.

      Sie sieht mich Fragend mit einem Stirnrunzeln an. „Schließe deine Augen“, wiederhole ich mich wärend ich Ihr dabei zunickte.
      Sie schloss Ihre Augen. Langsam ging ich um Sie herum. Im Kreis. Wie ein Haifisch um seine Beute schwimmt.

      Ich erzähle Ihr von dem heißen und sonnigem Tag. Dem Sandstrand auf dem Sie sich sitzend auf Ihrem Handtuch befindet.

      Dem braungebrannten Surfer, der sich zwischen Ihr am Strand und dem Meer aufhält.

      Der sich von der Sonne trocknen lässt. Dem nassen Schimmer der auf seiner Haut vernehmbar ist. Sie presst die Lippen zusammen.
      Ja denke ich, das Kopfkino ist angekommen. Ich fahre fort.
      Ich erzähle Ihr von der größeren Welle die sich auf den Strand zubewegt während ich die Sprühflasche hohle.
      Von der Gicht die der Wind weit auf den Strand trägt. Zack… ich sprühe Ihr einmal über den Oberkörper.
      Zack… ein zweites mal, diesmal die Rückseite. Ich erzähle weiter als ich die Sprühflasche zum Tisch bringe.
      Von dem Wasser das sich auf der Haut des Surfers perlt. Von den tausenden Wassertröpfchen auf seinem Körper
      die, die Sonne zum glitzern und leuchten bringt. Sie kaut an Ihrer Unterlippe.
      Sie scheint fast schon erregt zu sein, denke ich. Ich hole einen Eiswürfel. Erzähle Ihr dabei das kleine regenverhangene Wolken aufziehen.
      Tropfen für Tropfen lasse ich Sie durch den Eiswürfel erfühlen.
      Ich ändere die Richtung um die ich mich um Sie bewege um keinen Drehwurm zu bekommen.
      Der Eiswürfel ist fast aufgebraucht. Doch meine Geschichte geht weiter. Ich hole den Fächer und wedel
      Ihr eine sanfte Brise zu. Sage Ihr wie der Wind sanft Ihren Körper küsst. In einen Hauch umhüllt.

      Die Wolken werden dunkler und dichter. Sie begiebt sich mit dem Surfer unter ein Welldach.

      Ich hole das Brötchenpapier vom Bäcker und lasse es vor Ihren Ohren knistern. Ich blase die kleine Tüte auf.
      Spreche vom Donner… rumms, Ihren Augen öffnen sich schlagartig.

      Ich beuge mich zu Ihr hinunter. „Na“ ? Sie legt Ihren Arm in mein Genick.
      Reckt Ihren Kopf empor. Sie will mich Küssen ! Ich weiche zurück. „Nicht jetzt, nicht Heute“ sage ich.

      Während ich zum Laptop gehe und eine Visitenkarte hole, sage ich zu Ihr:

      „Du glaubst was man denkt das soll nicht gelten?
      Du glaubst das Fantasie nicht wirklich sei ?
      Aus Ihr allein erwachsen künftige Welten, in dem was wir erschaffen sind wir Frei !
      Du verstehst ?“ Sie nickte. Nahm die Visitenkarte und ging aus dem Raum.

      Erst wollte ich Ihr hinterher – aber momentmal dachte ich. Es ist besser so. Mein schweiß
      ist getrocknet, ich rieche wie ein Iltis. Höchste Zeit um zu Duschen, denke ich. Danach ab nach Hause !
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !