Ist unsere Gesellschaft prüder geworden?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Prüderie hat es wahrscheinlich immer gegeben, nur hat sich der Inhalt dessen, was man unter diesem Begriff subsumiert im Laufe der Zeit stetig verändert.

      Was ich allerdings zunehmend wahrnehme, ist dass alles "rundgelutscht" wird, damit sich niemand angegriffen fühlt (Sam the Eagle aus der Muppet Show würde wohl von "Namby Pamby Liberale" sprechen :D )

      Der Gegenentwurf, die "politically incorrectness" ist dabei allerdings von der politisch Konservativen besetzt, so dass ein jeder selbst entscheiden mag, ob man diesen Begriff für sich nutzt.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Also ich sehe das ähnlich wie @LittleSub :

      Die "formalen" Diskriminierungen werden tatsächlich abgebaut, aber dafür sind etliche neue im Sozialleben eIngeführt worden.

      Gestern war ich auf dem schwul-lesbischen Stadtfest (Offenheit!) aka Motzstraßenfest, hier in Berlin und mußte feststellen, daß die "auffälligen" Gestalten (Männer in Chaps, Nackte Oberkörper, freizüige Kleidung, etc) deutlich weniger auftreten wie vor 5 Jahren.
      Ein Gespräch beim gemeinsamen Stand der SMJG/BDSM-Berlin e.V. (<35 Jahre, oft mit Uni-Hintergrund) hat mir auch gezeigt warum ich vieles als prüder empfinde. Vieles was ich in meiner Jugend noch als normales "Kabbeln" zwischen Jungs und Mädels erlebt habe (Durchkitzeln, spaßhaftes Balgen, etc) wird heute von der Altersgruppe als "übergriffig" und "unanständig" bewertet. - Es sei denn, man macht BDSM und hat vorher darüber gesprochen... dann darf man sowas machen.

      Gleichzeitig wurde ein Stand der Quälgeister e.V. (ehemals rein schwuler SM-Verein) von BDSMlern als "unmöglich!" bezeichnet, weil die tatsächlich wie auch in all den letzten Jahren, Männer in Leder-Klamotten an einen Pfahl gebunden haben oder einen anderen Menschen in Ganzkörper-Leder- oder -Latexoutfit in einem kleinen Rollkäfig über das Fest gekarrt haben.

      Hingegen habe ich mich wieder über die Eltern gewundert, die ihre 3-5 Jährigen Kids auf dem Stand von Sling-King zwischen zwei riesigen Teddys in Leder-Harness bzw Bikini photographiert haben ... fehlte nur die namensgebene Sling.

      Und was die Diskriminierung von Schwulen und Lesben angeht ... ich bin in einem dediziert schwul-lesbischen Sportverein und da gibt es noch so einiges, bis hin zum Ausschluß von Wettkämpfen. Klar, die Begründung wird hinterher dann irgendwie verändert, daß es eben nicht als homophobe Diskriminierung ausgelegt werden kann. Für die betroffenen Sportler*innen ist es aber trotzdem unerfreulich am Wettkampftag zu hören, ihr dürft nicht mitmachen!

      Nachtrag:
      Nächster Punkt CSD - früher waren das eine Veranstaltung von sexuellen Randgruppen um auf sich aufmerksam zu machen. Heute ist es ein Loveparaden-Ersatz. Ist das nun "Offenheit", weil alle am CSD mitmachen (incl. Kirchen, Bundeswehr und Konzerne) oder wieder ein Verdrängen der Randgruppen, deren Belange doch eigentlich öffentlich gemacht werden sollten?

      Nachtrag II:
      Ehe für alle ... sehr interessant, daß etliche homosexuelle Päarchen die Schnautze davon voll haben: Sie werden jetzt nämlich auch dauernd gefragt: "Und wann wollt ihr denn Heiraten, ihr seid ja auch schon so lange zusammen!" - ein eigentlich aus deutlich prüderer Zeit kommender Gedanke, daß man nur als verheiratetes Pärchen anständig zusammen sein darf. (Und was machen de Polys jetzt !?)

      Okay, sorry, jetzt laß ich die Nachträge aber wirklich sein ;)
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Moon-Beast ()

      Es ist schwierig sich mit diesem Thema zu beschäftigen ohne das Politische zu streifen, aber ich versuche es mal:

      Die Gesellschaft hierzulande hat sich seit der 68er Bewegung immer in eine progressive Richtung entwickelt und in den letzten 50 Jahren somit auch eine grundlegende gesellschaftliche Transformation in Richtung Offenheit und Toleranz erreicht, von der wir alle gerade profitieren. Grundsätzlich würde auch nichts dagegen sprechen, dass die Gesellschaft sich noch weiter öffnet, nicht nur um mit Sexualpräferenzen wie BDSM offen und tolerant umzugehen, sondern auch um wirkliche gesellschaftliche Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau herzustellen, da fehlt nämlich noch einiges.
      Ich sehe es bei der derzeitigen Lage aber kritisch, ob sich die grundsätzlich positive Entwicklung der letzten Jahrzehnte aufrechterhalten lässt, da momentan eine Art gesellschaftliche Aufspaltung stattfindet. Die allgemeine Offenheit bringt in ihrem Windschatten eben immer auch Gegenbewegungen mit sich, die sich mit der vorgelebten Toleranz nicht mehr identifizieren können und sich zunehmend davon distanzieren. Diese neue Intoleranz sieht man in allen gesellschaftlichen Schichten, Millieus und Ethnien. Das hat unterschiedlichste Ursachen über die man sicherlich lange diskutieren könnte. Die langfristigen Folgen zeigen sich bei uns zur Zeit zum Glück noch nicht, aber das wird auch an unserer Gesellschaft leider nicht spurlos vorbei gehen befürchte ich.
      Ich stimme @Spawn in weiten Teilen zu.
      Ich glaube, dass wir bereits über den "Gipfel" der Toleranz hinaus sind, und das nun ein ziemlich heftiger Backlash einsetzen wird, bzw. bereits eingesetzt hat.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Frei nach dem Motto "Sex sells" sieht man definitiv mehr Nacktheit oder sexualisierte/erotische "Dinge" im medialen Bereich und Werbung. Ohne auch wenn Pornos und was nicht alles im Nezt für alle verfügbar ist, das hat nichts mit öffentlicher Prüderie zu tun. Die meisten arabischen Länder sind ja sehr streng was die öffentliche Verhaltensweisen von Frauen angeht - haben aber den höchsten Pronokonsum. Von daher könnte das eher zeigen: Je mehr Leute sowas Online konsumieren, desto weniger können sie es real ausleben.

      ABER

      Ich bin der Ansicht, dass viel mehr in Richtung von "sowas darf man nicht" "schau da nicht hin " - Verhalten stattfindet. Vielleicht sind die Verhaltensmuster vielfälttiger geworden, dass bspw. homosexuelle Paare sichtbarer sind und vllt. so es mehr gibt was öffentlich gezeigt wird als es in meiner Jugend der Fall war. Aber wir waren "sexier" angezogen. Töcher als Teens Bilder von mir in der "Kleidung" sahen, dann wäre man heute gleich die Schulhofschlampe oder sowas. Ich meine auch das sexuelle Aktivitäten bei uns weitaus offener waren als es heute der Fall ist.

      Jedenfalls in meinem Lebensumfeld haben sich Prüderie und Konservatismus, auch wenn es nur geheuchelt ist, weitaus mehr durchgesetzt als ich es als junge Erwachsene noch für möglich gehalten habe.
      Ich habe ein Problem mit dem Wort Prüde

      Du bist ja prüde- kam von dem Teenager, wenn ich nicht bereit war, sich um sein hormonelles Problem zu kümmern.

      Du bist ja prüde- kam von einem- ex-Freund meines Mannes, als ich es ablehnte, dass er meine körperlich recht frühreife
      11 jährige Tochter nackt fotografieren wollte. Wohl gemerkt, er war wirklich ein Künstler, ich hab ihm mit Badeanzug vorgeschlagen-
      nein, Akt musste es sein.
      (Mein Haus hat er danach nie wieder betreten)

      Ich hatte nie Probleme mit meinem Umfeld. Egal, ob ich in den 80ern meine Freundin öffentlich küsste, oder ob ich
      nun dazu stehe Mann und Freund zu haben. Ok, beruflich oute ich mich nun nicht wirklich als Domina.

      Töchterlein startet ihre Beziehungen prinzipiell als Friends with benefit. Sie lebt in einer Poly Beziehung.
      Ich hab ziemlich geschluckt- scheint aber so, also ob ich es ihr vorgelebt habe, dass so etwas funktioniert.

      Ich hab die Erfahrung gemacht, wenn ich wirklich zu meiner Neigung und zu meinem Lebensstil stehe,
      akzeptiert es mein Umfeld.
      Es gibt aber auch ein Umfeld, bei dem ich es gar nicht will, dass es alles über mich weiß.

      Also- nein, ich finde nicht, dass die Gesellschaft prüder geworden ist.
      Kann aber sein, dass es mir so vorkommt, weil es mir in vielen Dingen schlicht egal ist, wie man über mich denkt.
      Ich finde es schwierig, da ein allgemeines Urteil abzugeben. Ich denke die Gesellschaft ist vielleicht generell offener geworden und ist toleranter gegenüber den unterschiedlichen (legalen) Sexualpraktiken. Dennoch würde ich sagen, dass es davon abhängt, wie die Umgebung einen beeinflusst. Da spielen sowohl Eltern als auch Freunde eine große Rolle. Ich sehe das so, dass es sowohl früher als auch heute beide Fraktionen gab/ gibt. Früher wurde da nur nicht in aller Öffentlichkeit drüber gesprochen, heute dagegen kann jeder zu jeder Zeit darüber reden.

      Erstaunlicherweise kann ich beispielsweise mit meiner Großmutter offener über solche Themen sprechen als mit meiner Mutter, obwohl meine Großmutter eindeutig die konservativere ist. Was also sagt das aus?

      Irgendwie kann ich das nicht so richtig ausdrücken was ich sagen will, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine :)
      Teilweise problematisierender.

      Einerseits der unsägliche (und ideologisch aufgeladene) Begriff der "Sexsucht", der bereits völlig normales, promiskes Verhalten pathologisiert*. Auf der anderen Seite eine Art "Kulturkampf", der gerade an den Fronten "Gleichstellung in Sachen Ehe" und "Sexualkunde" stattfindet und von der sex-negativen Seite her mit einer ausgeprägten Verachtung gegenüber den Bedürfnissen des Individuums geführt wird.

      Eine neue Prüderie vermag ich hier jetzt nicht unbedingt auszumachen, mir ist aber, aus meiner Vergangenheit als säkularer Aktivist, durchaus eine Zunahme der Lautstärke auf der Seite derjenigen aufgefallen, die der menschlichen Sexualität alte Fesseln wieder neu anlegen möchten, darum fällt auch die Minderheit der "kein Sex vor der Ehe"-Anhänger auch mehr auf, als es ihnen, rein zahlenmäßig, zustehen würde.

      Andererseits aber muß ich sagen, daß ich, als sehr offen nicht-monogam lebender Mensch, der auch aus seinen (sex-positiven) Vereins- und BDSM-Tätigkeiten kein Hehl macht, kaum noch Ablehnung erfahre, eher Neugier und "für mich wäre das nichts, aber ich versteh schon den Reiz".

      Die grundsätzliche Idee der Prüderie ist ja, um es mal mit sex-positiven Begrifflichkeiten auszudrücken, daß jeder Mensch als "gray" bzw. hart "demisexuelles" Wesen leben sollte und muß - und die Legitimation für sexuelle Handlungen, je nach Geschmacksrichtung, Ehe oder Ehe mit Kinderwunsch zu sein hat.

      Daß hier natürlich auch ein Unverständnis gegenüber verschiedenen Spielarten der Sexualität (ich denke da vor allem an Outercourse, der sich ja auch, beispielsweise, hervorragend mit der Kalendermethode kombinieren läßt), nicht als Argument von der "anderen Seite" verstanden wird, das hatte ich bereits mal in einer Diskussion in einem katholisch "inspirierten" NFP-Forum, ist auch schon wieder ein paar Jahre her.

      Dahinter steckt dann eh noch was anderes auch - aus meiner Sicht ist das mit der sexuellen Repression ein Versuch, die sexuellen, emotionalen und intimen Bedürfnisse des Menschen wie eine "Waffe" gegen ihn zu richten, mittels einer rigide-repressiven Moral, auf daß er sich, den Herrschenden und Mächtigen gegenüber, als bewirtschaftbares, sattes, sauberes und stilles Konsum- und Reproduktionsschaf andienen möge.

      Gut, ich räume natürlich ein, daß es hier Abstufungen und auch andere Frames gibt, die da dahinter stecken - nur stelle ich mir hier zuerst mal die zentrale Frage: cui bono?

      *Nachtrag: ja, es gibt sicherlich eine Verhaltensstörung, die als Sexsucht manifestiert, daran habe ich keinen Zweifel. Aber daß in den USA bereits Menschen, die halt ein paar Partner im Jahr haben, als "sexsüchtig" pathologisiert werden, das ist das, was ich meine mit meiner Kritik an dem Begriff. Man hat halt nicht immer eine (oder mehrere) fixe Partnerschaft(en) - und trotzdem ist man nicht aus Holz. Zumal der heutige Mensch, wenn er die pubertären Engführungen hinter sich gelassen hat qua Reifungsprozess, durchaus kompetent aufzutreten vermag in diesen Dingen. Gegeben ein fruchtbares Umfeld, man verzeihe mir die Doppeldeutigkeit.
      "In der Liebe suchen die Meisten ewige Heimat. Andere, sehr wenige aber, das ewige Reisen."
      (Walter Benjamin)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lucidify ()

      Direkt zum EP:
      Mein Eindruck Ja und Nein.

      Ich kriege es nicht richtig auf den Punkt, aber ich habe den Eindruck, die junge Generation ist jetzt sehr viel prüder, aber in der ideologischen Debatte kracht voll der sexuelle Druck in diesem Alter durch. Also alles ist sexualisiert, aber gleichzeitig wird die stinknormale Paarbeziehung fast dämonisiert. Vielleicht so wie Karl May begeistert über die exotischen Idianer schreibt ohne je selber eionen gesehen zu haben. Idealisierend, aus der Ferne, realitätsfern. Die jungen Studentinnen tragen die schärfsten Hotpants oder Strumpfhose ohne was überm Hintern und theoretisieren gleichzeitig über eine angeblich allgegenwärtige Gefahr sexueller Übergriffe. Man setzt sich lautstark für Transsexuelle ein, nimmt ihnen aber zugleich den Grund weg, warum sie transsexuell sind, nämlich die unänderbare biologische Prägung der Psyche auf Geschlechtsorgane, die sie nicht haben. Daraus macht man, dass jeder sein Geschlecht angeblich beliebig wählen kann. Und so werden die Transsexuellen nur benutzt, ohne dass man sich ihnen tatsächlich gedanklich nähert. Es ist Heuchelei. In der amerikanischen Prohibition hat sich die Zahl der Kneipen verdoppelt und trotzdem hat man vollmundig weitergemacht. In einigen Bundesstaaten darfst du heute noch keinen Alkohol offen trinken; tust du die Flasche aber in eine Papiertüte, dann ist das in Ordnung. Und im antialkoholischen Schweden hat jeder Zweite zu Hause eine Destille. So sehe ich das im Moment mit der Sexualität.

      Allerdings: Irgendwie haben wir auch sowas wie Künstlerfreiheit. Der empörte Bürger (oder nur der Journalist?), der schon über den winzigsten Busenblick Schaum vorm Mund kriegt, schwelgt genüsslich, wenn solche Leute wie wir mal so richtig rumsauen. Also richtig wohlwollend sogar, wie Filmpublikum, das Dinge passiv konsumieren will, die es sich aktiv nicht traut. Als wenn die ganzen Schwulen, Lesben, Transen, Doms, subs und so weiter die Funktion einer Ersatzbefriedigung haben, während das Publikum nach der Vorstellung unterandern die rigidesten Regeln einzuhalten behauptet.
      Ich meine, S/M ist momentan ja cool und hoffähig, aber wie das konkret aussehen soll bei der aktuellen (angeblichen) Definition von Vergewaltigung, Sexismus und so weiter, das ginge ja überhaupt nicht. Also muss es mindestens zwei Moralsysteme geben.


      Wieso ich zu diesem Text komme: In meinem Bekanntenkreis sind Feministinnen der härteren (Gender-) Fraktion und die wissen klipp und klar, dass ich Dom bin. Im Ergebnis ist die Situation fast schizophren, mir wird das nämlich gar nicht übelgenommen, eher sind sie ehrlich neugierig.

      Der Mensch ist schon ein kompliziertes Wesen...
      Was ist daran schizophren? @Atum
      Deine Emanzen nehmen sich die Freiheit ihre Sexualität auszuleben und zu genießen.
      Warum sollen sie nicht genießen von dir kunstvoll verhauen und penetriert zu werden?

      Genau so wie Top Manager sich die Freiheit nehmen, bei der Domina ihrer Wahl die , äh, Behandlung zu genießen?

      Das bedeutet ja nicht, dass sie außerhalb des Schlafzimmers dir dienen möchten.
      Nee - das hätte ich ja sogar verstanden und voll nachvollziehen können. Das ist ja wie Monopoly spielen und trotzdem kein Kapitalist sein oder Sportschütze sein und trotzdem auf kein Lebewesen schießen wollen. Der Unterschied wäre ja nur, dass nicht bloß die Finger, sondern auch Möse, Arsch und so weiter im Spiel involviert sind ;)
      Ich meinte oben eher so verschiedene Dogmen aus dem Gendergebetsbuch, nach denen ich eigentlich klar in den Bereich des Beelzbubs gehören müsste. Andere kriegen dafür auch die Ohren gewaschen. Ich hab den Grund noch nicht völlig kapiert, aber möglicherweise hat das auch schlicht eine persönliche Note.
      Naja oder die Feministinnen, die du kennst sind doch nicht so doof und können es einfach differenzieren, was Du da machst und mit welcher Intention. Wärst du ein frauenfeindlicher Mensch wären sie wohl auch nicht mit Dir befreundet...
      Also, ich würde nicht sagen dass unsere Gesellschaft prüde geworden ist. Meine Oma und Opa zum Beispiel durften oder konnten sich nicht mal öffentlich einen Kuss geben. Was heute zum Beispiel schon gang und gebe ist klar wenn da einer wild knutscht kann es passieren dass was gesagt wird aber einen einfachen Kuss ist schon überhaupt gar kein Problem mehr. Meine Eltern hatten ihre Flower power Phase ich bin relativ streng erzogen worden bei meiner kleinen Schwester ist das alles schon wieder lockerer. Ich glaube nicht dass unsere Gesellschaft Prüder wird ich denke das ist einfach ein natürliches auf und ab.

      Einige Bereiche sind insgesamt offener geworden, dafür sind andere Bereiche wieder etwas prüde.

      Konservativ hat meiner Meinung nach nichts mit prüde zu tun es kann jemand eine konservative Ehe (Mann ist Haupt der Familie)führen sich aber trotzdem offen über seine sexuellen Wünsche unterhalten können. Da ist aber wieder die Definition von konservativ. Was für den einen konservativ ist für den anderen normal.

      Meinen Roman zusammen gefasst ich denke es ist ein ständiges auf und ab wie in allem im Leben.