Tabu-Liste?

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      Wir haben keine aufgeschriebene Liste (zumindest wüsste ich gerade nicht, wo ich suchen sollte), allerdings denke ich, dass wir auch überdurchschnittlich viel und ausführlich über solche Dinge reden. Mit allen guten und schlechten Seiten des Vielredens.

      Ich halte eine Liste definitiv für sinnvoll, gerade bei Paaren die Szenarien nicht durchsprechen, sondern mehr mit dem Überraschungseffekt spielen. Das grundsätzliche Reden und die Abbruchmöglichkeit ersetzt es nicht.

      Shayleigh schrieb:

      Aber wie kann ich denn an alle Eventualitäten denken??
      Die Liste hat nicht das Ziel alles vorstellbare zu umfassen, sondern bei den Dingen, bei den du weisst, dass du sie nicht willst von vornherein klar zu machen, dass es nicht passieren wird.

      Shayleigh schrieb:

      Jetzt steht es also nicht drauf. Darf Dom das dann? Oder sage ich mein Safe-Word und er hört auf? Wozu brauche ich dann die Liste, wenn mich das Safe-Word doch ohnehin vor allem bewahrt, was ich nicht will?
      Oder gibt es dann Diskussionen: Das steht aber nicht auf deiner Liste, also hast du eben Pech gehabt? Hättest ja dran denken können.....
      Nein, nur weil etwas nicht drauf steht, darf Dom es nicht selbstverständlich. Wenn du merkst "hey, das will ich nicht", dann stoppst du ihn (verbal) und er muss aufhören. Ein Anrecht darauf, etwas durchzuführen hat Dom nie.
      Wozu? Weil es ganz schön frustrierend ist, wenn Dom etwas mit Herzblut plant, und dann bricht man ab. Das ist für beide nicht schön. Wenn du es vorher weisst, warum nicht den Ärger ersparen?

      bastet schrieb:

      also , ich denke auch das mündliche Tabu welches ich nenne ist genauso bindet, als wenn ich es irgendwo aufschreibe
      sollte weder, das Kurz -noch das Langzeitgedächtnis eines Doms dazu in der Lage sein sich diese Dinge zu merken, hätte ich Befürchtung dass er etwas was er gerade gelesen hat, auch wieder vergisst.
      Ja, ein Tabu ist immer bindend. Ich finde allerdings, dass es grundsätzlich ein Fehler ist, von Menschen zu erwarten, dass sie sich
      1. immer alles merken, was man sagt, und
      2. alles was man sagt, genauso verstehen, wie man es meint.
      Kann man machen, aber in meinen Augen macht man sich damit das Leben schwerer.

      Ich kann nicht garantieren, dass ich mir alles merke was mir mal gesagt wurde. Ich bin dankbar dafür, wenn man mich auf Dinge, die einem wichtig sind, häufiger hinweist (oder sie aufschreibt). Im Idealfall, ohne beim zweiten Hinweis direkt mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen, sondern mit Verständnis dafür, dass ich auch nur ein Mensch bin.
      Das gilt übrigens nicht nur für BSDM, sondern mein gesamtes Leben.
      So, nachdem ich das Thema ja gestartet habe, wollte ich euch auch meine / unsere Handhabung nicht vorenthalten.

      Wir haben weder eine Tabu-Liste noch ein Safeword. Wir brauchen auch keine, da wir unser BDSM im Verlauf unserer Ehe gemeinsam entdeckt haben und sehr viel miteinander sprechen. Im Grunde genommen kann ich mich Zofes Äußerung nur anschließen. So bzw. so ähnlich ist es auch bei uns .

      Daher konnte ich mit dem Konzept dieser Liste nicht so sehr viel anfangen und danke den Schreiber/Innen für ihre Sicht der Dinge. Ich kann viele Schilderungen von euch nachvollziehen und verstehe das Konzept jetzt besser. Auch wenn es wohl niemals Teil unseres BDSM werden wird.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Ich würde es weniger Tabuliste nennen sondern eher den Rahmen setzen....

      Habe mal für mich eine Verfasst Sie meiner Herrin auch gezeigt. Es ist eine Liste mit Schlagworten. Keine Liste wo drauf steht ich will das nicht, du darfst dies nicht

      Im Endeffekt braucht man keine Liste, wenn nan sich Unterhält und daraus die Vertrautheit wächst, ein aufmerksamer Dom wird zuhören und die Grenzen respektieren auch ohne Tabuliste.
      Wir haben keine Tabu Liste,wenn man von der Einschränkung "keine bleibenden Schäden" und "Ekelig"
      einmal absieht.Das bedeutet aber nicht das wir einfach so alles so machen weil es ja nicht verboten ist.
      Wie so oft , hilft reden, reden und nochmal reden....
      Bis dato war es immer so das aus einem Tabu, ein OH, das gefällt mir aber, geworden ist .
      Es ist für mich ein besonderer Anreiz , meinem Partner, die tollen Seiten von vermeintlich unmöglichen
      Sachen zu zeigen und auch fühlen zu lassen, ohne das ich sie damit überrolle.
      Für ein temporäres Spiel mit "unbekannten" Partnern halte ich allerdings sehr wichtig die Grenzen abzustecken
      oder im positiven Sinne zu benennen was gefällt oder gewollt ist.
      Lieber machen und bereuen, als zu bereuen es nicht gemacht zu haben..... :engel:
      Spannend, ich sehe durchwegs, dass je länger BDSM gelebt wird, umso weniger braucht es eine Liste.
      Im Zeichen einer Annäherung (wie ich jetzt weiss), hat mein Rigger mich dazu ermuntert, mal eine Tabuliste aufzustellen.
      Ich merkte dann, dass diese innere Auseinandersetzung mit Tabus eigentlich nur dazu da war, mir über mich selbst klar
      werden zu lassen.
      Noch gibt es diese Liste und auch Grenzen erkenne ich jetzt so langsam... :/ , nur brauche ich deswegen jetzt diese Liste nicht dauernd zu überarbeiten...
      Nach meinem Gefühl machen Vertrauen und Erfahrung solche Listen schön langsam überflüssig.
      Jetzt am Anfang aber finde ich sie sehr wichtig für die Selbstfindung und darum würde ich jedem Beginner dazu raten. Ausserdem
      hat mir dieser Rat meines Riggers auch etwas über ihn gezeigt! Ich finde ein solches Vorgehen sehr vertrauensbildend, es hat
      meine devote Seite sicherlich sehr gefördert :rolleyes: und mich in seine DomArme getrieben. :rot:

      Eine Neigungsliste, daaas finde ich auch mal spannend :D
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      @Saubi 63 das eine Tabuliste unwichtiger wird umso länger man BDSM lebt stimmt,wenn du es auf eine Beziehung beziehst. Umso länger man miteinander umgeht, umso mehr wächst das Vertrauen und umso besser kennt man sein Gegenüber und kann ihn einschätzen.
      Wenn das lange BDSM leben aber auf einen selber nur bezogen ist ,dann kann ich Dir so nicht zustimmen. Denn sobald man eine neue Beziehung eingeht mit einem neuen Partner, muss alles wieder neu geklärt werden und die Felder abgesteckt werden. Mit Sicherheit fällt es einem leichter für sich selbst zu definieren, was in welcher Komfort Zone stattfindet. Dein Gegenüber wird es dadurch aber trotzdem nicht wissen können.
      Ich habe als submissiver Part weder Safeword noch Tabuliste. Zu Beginn meiner BDSM-Karriere hatte ich noch eine relativ lange Liste, aber ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass das für mich keinen Sinn hat. Einmal kann ich nicht alles bedenken, auf der anderen Seite wollte ich tatsächlich nur Dinge daraufstehen haben, die ich niemals und mit keinem Partner machen möchte. Und damit wurde sie plötzlich ganz kurz.

      Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass häufig mein Herr besser einschätzen kann, wofür ich schon bereit bin, als ich. Da wäre es hinderlich, wenn ich eine "Tabu"-Liste hätte, auf der Dinge draufstehen, die ich noch nicht machen möchte. Wenn er dann mit mir drüber spricht, dass er zB NS ausprobieren will, dann würde ich mir vorher ganz viele Gedanken drüber machen und Panik bekommen. So hat er mich einfach überrumpelt und es war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte. Da habe ich gemerkt, dass eine Tabuliste für mich wirklich überflüssig ist ;)
      Ich hab eine Tabuliste.
      Die ist relativ kurz. Keine bleibenden Schäden, kein Betrug, kein Kaviar, keine Tiere, keine Kinder. Und hat sich bis jetzt nicht geändert. Ich bin mir auch sicher das es in Zukunft zu keinen Änderungen kommt. Egal ob neue oder längere Beziehung.

      Alles andere sind für mich Grenzen. Und Grenzen können sich mit der Zeit ändern. Irrelevant werden.
      In einer neuen Beziehung sind es dann andere Grenzen. Neuer Mensch, neue Grenzen und auch die Möglichkeit alte Grenzen zu überdenken.
      Gerade da finde ich es sinnvoll eine neue Liste zu machen. Für einen Selbst und um zu verhindern das dauernd ein Safewort benutzt werden muss. Ist nämlich etwas was ich versuche zu vermeiden.

      Da man dem Partner, aber nicht in den Kopf geschaut werden kann. Zumindest nicht am Anfang. Mit der Zeit ist dann leichter.

      An sich mag ich Listen, weil ich mich einfacher an das was dort drauf steht erinnern kann. Und weil ich es liebe Punkte auf einer Liste abzuhaken, ist eine Positiv-Liste besonders toll. Als erstes lässt sich so herausfinden ob beide das Gleiche mal ausprobieren wollen und nach dem ausprobieren auch noch schon auf der Liste abhaken.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Ich hab keine solche Liste, spiele aber auch nicht.
      Wem ich mich anvertraue, der hält meine Seele. Könnte dann auch so Sachen machen wie mich verunstalten (dein Beispiel mit den Haaren) und ich könnte es dann eh nicht ändern. Ggfs würde er noch ein paar Stücke von dem, was mich atmen lässt, kaputt machen, und egal ob Haare nach wachsen, das heilt ja nicht. Ich hätte z.B. auch keine Schamhaare mehr, obwohl ich die schöner finde, wenn das meine letzte Herrin zugelassen hätte, um ihr zu gefallen.

      Von daher gibt es keine solche Liste, sondern nur, wenn, lange und tiefe Gespräche über alles in mir, dass die Themen so gut es geht, bekannt sind. Und mit wem es irgend etwas gibt, was nicht zu sagen geht, der kann nur entfernt bekannt sein. Gibt ja so Menschen, die nur totes Objekt suchen und egal ob sie es halten können, nur gewaltsam agieren und denen kein Leben ausser ihres etwas bedeutet.
      Da ich da zu viel erlebt habe, kann ich nicht “spielen“.

      Ich kann nicht jede Eventualität auf eine Liste setzen und muss darauf vertrauen können, dass die Wahrnehmung der Führung und die Annäherung an sensitive Punkte funktionieren und ich es nicht rückversichere.
      Falls das nötig ist, gibt es für mich keine Entwicklung und wohin soll ich dann geführt werden und wer führt überhaupt, bin ich die letzte Kontrollinstanz?

      Melac schrieb:

      Tabuliste?
      Besser ein Tabubuch, in dem all diejenigen Mensche aufgeführt sind, denen man nicht vertraut.
      Wenn ich jemand vertrauen, reicht miteinander reden für mich völlig aus :)

      Aber hat dieses Reden über Tabus nicht die gleiche Funktion einer Tabuliste?
      Es ist doch erstmal unwichtig ob es direkt mündlich gemacht wird oder schriftlich + darüber geredet wird. Ich grübel hier schon eine Weile darüber wo der Unterschied zwischen dem Reden und Aufschreiben ist und finde keinen.
      Der Weg zu diesem Informationsaustausch ist doch erstmal unwichtig. Denn nur weil es eine Liste gibt, muss da nicht unglaublich viel drauf stehen. Und dazu kommt doch, dass auch darüber gesprochen wird.
      Auch sehr ich nicht den Punkt des mangelnden Vertrauens zu einer Person, wenn man so eine Liste hat. Denn ohne das Vertrauen, würde man doch gar nicht so eine Verbindung eingehen?

      Alles im allen finde ich so eine Liste super, solange man gemeinsam darüber spricht und sie nicht als starres Konstrukt ansieht.
      Wir haben keine Tabu-Liste, sondern ich weiß durch endloses Herantasten, was ich darf.

      Diese Liste gefällt mir, weil sie Hintergründe beschreibt und nicht Tätigkeiten:

      > Die ist relativ kurz. Keine bleibenden Schäden, kein Betrug, kein Kaviar, keine Tiere, keine Kinder.

      Dabei wundert mich sehr, dass ein Block hier nie auftaucht. Was ist mit Bloßstellung? Sex vor Hausbewohnern, Ausziehen vor Kollegen oder Nuttenoutfit zur Familienfeier? Merkwürdig, dass solche Dinge hier nie Thema sind.

      Prost! :sekt:
      :sekt:
      naja, auch Emphatie macht keinen zum Hellseher, und am Anfang wenn man sich noch nicht so gut kennt ist es denke ich schon sinnvoll drüber zu reden

      Dadurch kann man vermeiden, dass es dabei, im Spiel evntl zu etwas kommt was dann vileicht sogar zum Abbruch führt

      den Rahmen in dem etwas möglich ist , den sollte man feststecken, und um so mehr man sich kennenlernt wird es warscheinlich weniger notwendig sein

      Man sollte diese Liste auch nicht unbedingt als eine gedrucktes Dokument sehen , aber wie soll Dom wissen was gar nicht geht, wenn ich es ihm nie gesagt habe

      Schnapsi schrieb:

      Dabei wundert mich sehr, dass ein Block hier nie auftaucht. Was ist mit Bloßstellung? Sex vor Hausbewohnern, Ausziehen vor Kollegen oder Nuttenoutfit zur Familienfeier? Merkwürdig, dass solche Dinge hier nie Thema sind.
      Wenn ich als tabu habe, das mir durch handlungen keine Schäden enstehen, das mein soziales Umfeld im Kontext tabu ist, dann brauch ich das nicht alles auseinanderfriemeln

      Das meine ich mit sozialen Grenzen einhalten, ausziehen vor Kollegen, das würde evntl Nachteile für mich in meinem Job bedeuten, mir somit schaden, und wenn es nur mein Ruf ist der Schaden mit, von Jobverlust mal gar nicht zu reden

      Schnapsi schrieb:

      Wir haben keine Tabu-Liste, sondern ich weiß durch endloses Herantasten, was ich darf.

      Schnapsi schrieb:

      Die ist relativ kurz. Keine bleibenden Schäden, kein Betrug, kein Kaviar, keine Tiere, keine Kinder.
      das ist jetzt aber wiedersprüchlich, ich würde es als eine tabuliste bezeichnen, die ihr eben gemeinsam eraebeitet habt
      Von Dom alleine ist das nicht abhängig. BDSM ist immer etwas Gemeinsames, ein Zusammenspiel. Wenn Sub sich nicht klar äußert, darf sie auch nicht erwarten, dass es definitiv nie zu Grenzüberschreitungen oder ähnlichem kommt. Was man wirklich ganz und gar nicht will (= Tabu), z. B. aufgrund von traumatischen Erfahrungen, sollte unbedingt kommuniziert werden. Doms können schließlich auch nicht hellsehen. ^^

      Sicher spielt es auch eine Rolle, wie lange und wie intensiv man sich bereits kennt und einschätzen kann. Gerade zu Beginn einer (Spiel)Beziehung ist es daher besonders wichtig, viel miteinander zu reden und sich eben immer besser und genauer kennenzulernen und anzunähern. Wenn man einander wirklich vertraut ist und sich emotional und geistig sehr nah ist, macht es das Ganze natürlich bedeutend einfacher. Dafür müssen sich aber beide öffnen! Es gibt Dinge, die der andere kaum erahnen können wird, wenn man sie in seinem Innern verborgen hält und nicht darüber spricht - da hilft die größte Empathie nichts.

      Grundsätzlich sehe ich es aber ähnlich und halte Einfühlungsvermögen und ehrliches Interesse am Gegenüber für mit am wichtigsten. (siehe mein Beitrag auf Seite 1)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Also wir haben auch keine Liste uns beiden ist wichtig keine tiere,keine kinder,keine bleibenden Schäden und kein kaviar.

      ansonsten sind wir für alles offen und sehr experimentierfreudig :)

      Da wir bdsm zusammen neu erleben reden wir sehr viel Mit einander und ich finde das dies sehr wichtig ist.
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir

      elfisub schrieb:

      Also wir haben auch keine Liste uns beiden ist wichtig keine tiere,keine kinder,keine bleibenden Schäden und kein kaviar.
      Ich zitiere dich Mal eben, aber das gilt auch für alle anderen, welche das so sagten:

      Ist es nicht dennoch eine Liste? (Nur halt nicht niedergeschrieben)

      Vielleicht bin ich gerade auch nur ein korinthenkacker. Denn unter keiner Tabuliste Stelle ich mir Tabulosigkeit vor.