Die Unwichtigkeit der Sub - oder Kommunikation als Machtinstrument ?

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      Bei einer Liebesbeziehung brauche ich die Kommunikation, als Weg sich besser kennen zu lernen, als Zeichen von Nähe, als einfachste Form eines gemeinsamen Alltags, ich brauche das Gefühl das er Interesse an mir hat und das ich auch in seinem Leben Platz habe.

      Bei einer Spielbeziehung wird es da schon differenzierter, worauf ist die Spielbeziehung ausgelegt, was sind die Ziele dieser Spielbeziehung, worauf hat man sich geeinigt???
      Eine Spielbeziehung bei der auch Gefühle im Spiel sind erfordert für mich auch regelmäßige Kommunikation, eine Spielbeziehung die nur rein auf das temporäre gemeinsame Ausleben der Neigung beschränkt ist kommt dagegen mit deutlich weniger Kommunikation im Alltag aus. Gerade wenn ich mit meinem Spielpartner außer der Neigung sonst relativ wenig gemeinsame Interessen habe kann Kommunikation da auch eher lästig werden und der Spielbeziehung sogar schaden, wenn ich mit diesem Partner nur auf das Eine aus bin will ich gar nicht wissen wie es seinem Hamster geht und habe auch nicht das Bedürfnis ihn mit meinem Alltag zu langweilen. Ein standardmäßiges Pflichtprogramm sich gegenseitig täglich zu fragen wie es geht, führt einfach oft gerade in einer reinen Spielbeziehung zu der Erkenntnis das man sich sonst so gar nichts zu sagen hat und frustriert dadurch mMn. mehr als das es irgendwem was nützt. :pardon:
      Ich glaube das Problem lässt sich für mich ganz gut folgender Maßen zusammenfassen, ich möchte nicht das Gefühl haben das ich ihm unwichtiger bin als er mir. Solange Spielen alles ist was ich von ihm will ist mir egal was er den Rest der Zeit so treibt, aber sobald Gefühle ins Spiel kommen reicht mir ein, auf Abruf zum Spielen bereit stehen nicht mehr aus.

      Wenn ich das Bedürfnis habe mit meinem Partner zu kommunizieren dann schreibe ich ihn einfach an, wenn er dann darauf nicht reagiert kann ich mir immer noch Gedanken darüber machen ob er vielleicht schlicht keine Lust hat mit mir außerhalb der Spielzeit zu kommunizieren und dann das entweder akzeptieren oder mit ihm darüber reden und ggf. meine Konsequenzen daraus ziehen.
      Nur jemanden gezielt anzuschreiben der nicht mein Partner ist "Hi, ich würd dich gern kennen lernen" bekomm ich einfach nicht hin, der Erstkontakt muss schon von ihm ausgehen, wenn ich jemanden anschreibe habe ich immer irgendwie das Gefühl lästig zu sein, selbst wenn der Andere antwortet :pillepalle:
      Das hat mir doch ein Grinsen ins Gesicht gebracht, @Kiburi
      Getreu dem Motto: biste schon fertig mit Ignorieren? Ne? Dann stör ich dich nicht dabei :)

      Für mich klingt das eher nach "Ungleichgewicht" als "Unwichtigkeit" im Sinne von: Sub ist nicht gleichberechtigt und in der Position unter Dom. Das der Stellenwert oder eben die Wichtigkeit davon unbeschadet sind, muss man ja im Kopf erst mal erfassen.

      Zumindest denke ich, dass das @Chloe und auch den anderen klar ist: Dom ohne Sub ist wie König ohne Reich....
      Stark genug, um schwach zu sein.
      Exakt @Curylicious
      Das ist sonnenklar - Dom ohne Sub ist nur ein Mann , Sub ohne Dom nur Frau . Nix mit König .... :thumbsup:
      @'Kiburi
      ]natürlich kann man dann gehen , wenn man sich schlecht behandelt fühlt und nicht wertgeschätzt , dann kann Dom noch soviel ignorieren es kommt nicht an , aber es geht ja um den Moment in dem man noch kämpft , bzw.. Dom es als Machtspielchen einsetzt . Sub sich quält mit der Ignoranz und der eigenen Infragestellung - darf ich mich melden , wird er dann mich in die Wüste schicken .
      @kitten
      Das finde ich auch , das es auf die Beziehung ankommt - Spielbeziehungen sind dann vielleicht auch nicht so kommunikativ , müssen aber auch ein Territorium abstecken in dem sie sich bewegen wollen . Oft geht das nur über Kommunikation , weil man sich nicht so häufig sehen kann um zu sprechen .
      Und da scheint es ja viele Spielbeziehungen zu geben , wo unterschiedlicher Kommunikationsbedarf herrscht . Sub braucht Austausch zur Sicherung , Dom hat im Leben andere Prioritäten und ignoriert Sub bzw. lässt sie zappeln . Wenn er zappeln lässt als Machtinstrument wäre es ja gut wenn es kommuniziert wird , damit Sub sich einlassen kann - sicher fühlt und nicht unwichtig .
      Aber wenn es nicht kommuniziert wird ist es verletzend und ich frage mich ob das absichtlich geschieht als Erniedrigung oder weil Sub wirklich nur zum Spielen wichtig ist - sonst nicht .
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Chloe schrieb:

      Gerade am Anfang einer Beziehung stellen sich große Fragen im Kopf von Sub .
      Darf ich mich melden ?
      Wie oft ist angemessen ?
      Wird er genervt sein ?
      Bin ich eine Klette ?
      Ich denke ehrlich gesagt, wenn du mit solchen Überlegungen anfängst, steuerst du fast zwangsläufig auf ein Problem zu. :/
      Die Frage ist doch nur ob es miteinander harmoniert und nicht was man darf. Und wenn es nicht harmoniert, will man es dann nicht lieber sofort wissen?

      Entweder du lernst Dom auf Augenhöhe kennen, dann solltest du genau so viel kommunizieren dürfen wie es dir beliebt - was meiner Meinung nach übrigens der sicherste Weg ist herauszufinden, ob die Kommunikationsbedürfnisse zusammen passen. Wenn man sich am Anfang zurücknimmt kann man sich auch nicht beschweren, wenn sich das Gegenüber später von mehr Kommunikation erschreckt fühlt und sich nicht darauf einlassen mag.

      Lernt man sich nicht auf Augenhöhe kennen, kann man doch wohl davon ausgehen, dass Dom schon sagen wird was ihm nicht passt, und sollten keine anderweitigen Anweisungen kommen, dann ist die Kommunikation wohl in Ordnung. Und wem das zu forsch ist, der kann ja immer noch fragen, was gewünscht ist. Also auch da seh ich kein Problem.
      Für mein Verständnis das sogar Topping from the Bottom, würde ich ihm diese Entscheidung abnehmen, ohne ihm die Fakten (= Meine Bedürfnisse) zu präsentieren.

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      Meiner Meinung nach liegt das Problem hauptsächlich darin, dass man, wenn man in eine neue Welt eintaucht, meint, alle Regeln die bisher gut funktioniert haben gelten nicht mehr. Und dann stellt man alles in Frage, inklusive sowas wie "wie oft darf ich mich melden?". Genau das Gleich hab ich kürzlich im Freundeskreis gehört von jemandem, der seine erste Friends-with-Benefits-Geschichte hatte. Auch die wusste plötzlich nicht mehr, wie sie sich zu verhalten hat. Dabei ist die Antwort doch eigentlich immer "so wie es sich für dich richtig anfühlt", denn nur dann kann es einen glücklich machen.

      Eine zweite Gefahr seh ich darin, dass die unterschiedlichen Kommunikationsbedürfnisse aus unterschiedlich gewachsenen Emotionen herrühren. Dagegen kann man vorab leider wenig machen. Wie man damit dann umgehen mag, soll jeder für sich selbst entscheiden.
      Die Kommunikation sollte immer vorhanden sein auf der einen oder anderen Weise.
      Sie ist so oft angemessen wie sie benötigt wird. Das empfinden ob man jemand als Klette empfindet oder nicht ist zudem von Person zu Person sehr unterschiedlich.
      Bei unterschiedlichen Meinung hängt es zudem oft davon ab ob beide Parteien aufeinander zugehen können oder nicht.
      Ein Bedürfniss für Nähe zu haben ist zudem noch kein Klettenverhalten.
      Wie man gemeinsam eine Kommunikationsebene findet mit der Beide leben können, kann durchaus so Paradox es klingen mag
      durch Kommunikation gelöst werden und das man aufeinander zugeht. Ein Bewusstsein für den jeweiligen anderen hat.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Man kann nicht nichtkommunizieren....

      Wir kommunizieren jede Sekunde über Mimik, Gesten und Körperhaltung....
      auch wenn D/S sich nicht meldet ist dies Kommunikation ....
      Warum sollte Sub sich zurückhalten ohne Anweisung zur Zurückhaltung?
      Mädels, macht doch, ihr macht die Erfahrung.

      Um Unklarheiten auszuschließen bevorzugt sprachlich, am besten blicklich

      Unwichtigkeit der Sub? Wer ist dann Dom wenn Sub nicht wichtig ist? Ist dann Dom wichtig?
      Ich denke es sollte sich für dich natürlich und gut anfühlen. Deswegen würde ich dir raten teile dich ihm soviel mit wie es sich für dich gut anfühlt.

      Wenn du verunsichert bist, wäre es sicherlich auch nicht schlecht das bei ihm zu verbalisieren. Vielleicht lässt sich schon hier vieles klären. ;-).
      Wenn Dom die Kommunikation in Regeln (Anrede, Zeiten,..... ect.) packen will, dann wird er dir das ziemlich schnell mitteilen.

      Die Frage, ob du dabei nicht vielleicht klammerst oder klettest, ist keine Frage des BDSM oder Dom/ Nichtdom, sondern vielmehr, ob der andere sich durch deine Kommuniktion und deine damit verbundene Erwartungshaltung eingeengt und zu sehr vereinnahmt sieht.
      Wann der Punkt des Übermaßes gekommen ist... ist eine recht individuelle Dosis... Und Doms sind jetzt nicht per se kommunikativer oder unkommunikativer als andere Menschen ... sondern auch feranb von aufgestempelten Rollenklischees aus ihrem eigenen Recht Individuen ... Wie auch wir Subs.


      Insgesamt sollte wie in jeder Beziehung auch auf der Ebene des Kommunikationsbedarfs, der Art und Weise sowie dem Tonfall bezüglich der verbalen und nonverbarlen Kommunikation harmonischer Konsens herrschen. Denn ich halte es auf Dauer für ungesund wenn es hier ein weites Auseinanderfallen gibt:

      - z.B. der eine Teil all das, was er mitteilen möchte leise in der Seele einschließen muss, weil es der andere Teil es nicht hören mag... und soviel ungesagtes das in der Luft hängt und eigentlich raus will.
      - der eine Teil auf verzweifelt ständig auf Nachricht wartet ... derweil sich alles mögliche ausmalt, dass der andere ihn nicht mehr wertschätzt, etwas passiert sein könnte usw.
      - oder für einen Teil die wenigen Worte nur verdampfende Tropfen auf dem heissen Stein sind und sich auf seinen Bedürfnissen nach Geborgenheit, Wertschätzung u.a. nach Austausch sehnt
      -oder dein Teil von dem Geschnatter des Anderen -über für ihn Belangloses- ständig Kopfschmerzen bekommt... oder das Maß der Kommunikation schlicht als Anstrengung erscheint... und nicht mehr genossen wird.


      Die Gefahr ist dann sehr groß, dass einer mit der Situation unglücklich ist und die Beziehung -wie auch immer sie gestrickt ist- früher oder später in eine Schieflage kommen kann.

      Dies selbst dann wenn z.B. seitens des Doms eine karge Kommunikation dauerhaft bewusst eingesetzt wird, um Sub das Machgefälle deutlich spüren zu lassen und ihr zu verdeutlichen, dass sie die unbedeutende Sklavin ist. Das Ziel wird in diesem Zusammenhang meines Erachtens aber dann verfehlt, wenn die individuelle Neigung von Sub nicht in Form von Sub als positiven oder notwendig empfundenen Emotionen angesprochen und gefüttert wird. Denn damit wird das (tatsächlich) unter der Situation Leiden der Sub zu einem lediglich hingenommenen Kompromiss ... Manko der Beziehung.



      Für mich persönlich ist Kommunikation ein sehr wichtiges Element .... nicht nur weil ein harmonischer Austausch einfach schön und zudem auch in seinen vielen Varianten genossen werden kann ;-).

      Ich mag mein Interesse zeigen... teilen ... mich verbunden fühlen .... und freue mich wenn das ebenso gern erwidert wird. Für mich ein Ausdruck der wechselseitigen Wertschätzung.

      Ich glaube, dass Kommunikation zwischen den Partnern (welcher Art sie auch sein mögen) auf vielen Ebenen Sicherheheit und Klarheit schafft und zudem in der gemeinsamen Reflektion der Samen für ein Wachsen und Weiterentwickeln liegt. Dies vom Zwischenmenschlichen über den Austausch der wechselseitigen Bedürfnisse (dies sich ja auch mal verschieben können) bishin zum Erkunden und Entdecken von Neuem.

      Und im BDSM Bereich halte ich sie auch für eine wesentliche Grundlage um Vertrauen aufzubauen/ zu entwickeln, welches u.a. neben hoher Wertschätzung und des Respekts bei mir Voraussetzung ist um mich in die Autorität des anderen zu begeben zu wollen und können.




      Zum Kommunikationsentzug als Strafe:


      Das halte ich für ein sehr zweiseitiges Schwert. Er kann souverän und mit dem richtigen Gespühr eingesetzt in seiner Wirkung ohne Frage eine recht effektive und nachhaltige Strafe sein.

      Trotzdem denke ich dass Dom Kommuniktionsentzug als Strafe wenn überhaupt allenfalls wohl durchdacht nur ausnahmsweise und als last Resort lediglich für begrenzten absehbaren Zeitraum einsetzen sollte... und auf gar keinen Fall ausgesprochen werden bevor die veranlassende Situation nicht vorher ausgiebig besprochen wurde.

      Exessiv und überhastet eingesetzt kann das auf Sub den Eindruck des kindischen Schmollens erwecken und zu der Erkenntnis führen, Dom sei dem verbalen Aufgreifen der Sache nicht gewachsen. Das kann einschneidend auf den empfundenen Respekt wirken zusätzliches Öl ins Feuer sein, weiteren Unmut schüren und Missverständnisse verstärken.
      Dies insbesondere dann wenn das etwaige Fehlverhalten unklar ist, kein Einsehen besteht oder man sich in der Situation falsch gesehen oder missverständlich verstanden wird.

      Der Kommunikationsentzug als Mittel der emotionalen Disziplinierung und Erpressung kann häufig eigesetzt auch als wachsender Liebesentzug und Desinteresse wahrgenommen werden uns sich zum Grundstein für wachsende Wände der Distanz und Entfremdung entwickeln.

      .... meine Gedanken zu dem Thema... nachdem ich, das bei diversen anderen mitbekommen habe ... und von diesem Psychospiel persönlich nicht viel halte.
      Danke für deine Sichtweise @Euanthe
      Ich stimme dir da voll zu. Besonders in dem Punkt Kommunikationsentzug als Strafe.
      Diese Art von Strafe kann egal ob BDSM oder nicht mehr kaputt machen als das es hilft.
      Und es sollte immer die letzte Möglichkeit sein. Denn es gibt so viele verschiedene Alternativen um der sub zu zeigen, daß sie etwas falsch gemacht hat. Ohne sie derart so psychisch zu verletzen. Das sie ihrem Dom nicht mehr vertrauen kann. Ohne das sie bei jede ihrer Handlungen Angst haben muss.
      Das er den Kontakt wieder abbricht.