Über das mögliche Scheitern der Spielbeziehung an der Liebe (anonyme Frage)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Über das mögliche Scheitern der Spielbeziehung an der Liebe (anonyme Frage)

      Was passiert eigentlich, wenn aus einer reinen Spielbeziehung auf einer oder beiden Seiten Liebe mit ins Spiel kommt?

      Ich merke selbst gerade wie ich mich verliebe, habe aber nicht das Gefühl, dass dies eine beidsetige Entwicklung ist. Habt ihr Erfahrung mit solchen Entwicklungen? Kann es sein, dass man sich als Sub schneller verliebt? Wie soll ich es ansprechen oder lieber abwarten? Wir sind beide solo, aber es wurde von ihm klar kommuniziert, dass er nur eine Spielbeziehung will, da er sich ausleben will. Ganz schön verwirrend diese Gefühle, ich hätte nicht gedachte, dass es mich auf diese Weise erwischen könnte und gerne hätte auch ich einfach nur eine Spielbeziehung gehabt die mich erfüllt. Meine Lebensplanung ist derzeit auch nicht wirklich auf eine feste Beziehung ausgelegt (komme aus einer langen Beziehung, Jobwechsel steht an, usw).
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich denke, dass ist zunächst keine BDSM spezifische Sache, aber es mag auf Sub-Seite vielleicht schneller geschehen, dass Gefühl dazu kommt, das weiter geht als geplant.

      Wie man damit umgeht, hängt ja auch von äußeren Faktoren ab: zB ist man (oder beide) in einer anderen, festen Vanille Beziehung etc.


      Ich denke, das Aussprechen dieser Gefühle kann helfen, die Situation zu klären, wobei Klärung nicht zwangsweise zum "Happy End" führen muss, sondern auch dazu, dass ein eben nicht verliebter Teil die Spielbez. zum Wohl des anderen beendet, um diesen nicht zu quälen.

      Mir selbst geht es derzeit so, dass ich es nicht einmal konkret aussprechen muss. Zur Sympathie kam Freundschaft, zur Freundschaft kam -eine Art- Liebe.

      Liebe gibt es mit vielen Gesichtern. Gesucht habe ich sie nicht. Mein Gegenüber ebenfalls nicht. Wir sprechen es nicht aus....
      Ich genieße diesen Schwebezustand derzeit. Die Liebe , zu der bei mir etwas Traurigkeit gehört, dass es nie ein "immer und ganz und gar" geben wird.
      Stark genug, um schwach zu sein.
      Liebe Anonyme,

      Die Liebe zwischen zwei Menschen
      lebt von den schönen Augenblicken.
      Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten,
      die beide gemeimsam bewältigen.


      Gentledom schrieb:

      habe aber nicht das Gefühl, dass dies eine beidsetige Entwicklung ist
      ...nun manchmal nehmen die Dinge eben eine ungeplante Wandlung...so ist das Leben.....aber da es ja nicht einseitig ist finde ich das positiv

      Gentledom schrieb:

      Kann es sein, dass man sich als Sub schneller verliebt?
      ..es gibt sicherlich Mensche, die sich schneller verlieben als andere, ich denke das hat nichts mit BDSM und Sub/Dom sein zu tun

      Gentledom schrieb:

      Wie soll ich es ansprechen oder lieber abwarten?
      eine Beziehung lebt von der Kommunikation...und reden über Gefühle Bedürfnisse usw. sind der Schlüssel zum Glück...und genau das wollt Ihr doch - glücklich sein.....also redet miteinander........sag was Dir auf dem Herzen liegt...es ist ehrlich....und dann werdet ihr schon nach gemeinsamen Lösungen suchen können.

      Es nicht zu sagen wäre für mich unehrlich und würde für mich zur Belastungsprobe an der ich früher oder später zerbrechen würde.

      ich wünsche Dir/Euch viel Glück
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Gentledom schrieb:



      Ich merke selbst gerade wie ich mich verliebe, habe aber nicht das Gefühl, dass dies eine beidsetige Entwicklung ist. Habt ihr Erfahrung mit solchen Entwicklungen? Kann es sein, dass man sich als Sub schneller verliebt?
      BDSM geht tiefer als eine normale Vanilla Beziehung. Dadurch - zumindest mein Eindruck - kommt man auch an tiefere Emotionen, die... Liebe... sein können.

      Ist es wirklich Liebe / verliebt sein?

      Die Frage stelle ich mir momentan auch.
      Oder ist es einfach nur tiefe Emotion, die mit dem Gefühl des Verliebt seins verwechselt werden kann.

      Schwierig. Weil wirklich helfen kann einem da auch keiner. :/
      Viele Grüße
      safine

      Gentledom schrieb:

      Habt ihr Erfahrung mit solchen Entwicklungen?
      Klar, aus einer Spielbeziehung (bei der wir beide solo waren) hat sich meine erste BDSM Liebesbeziehung entwickelt. Das kann also klappen, wir haben dazu aber auch einen Thread worauf man dann achten sollte und es scheitert nicht selten.

      Hatte ich selbst das Gefühl da kommt seitens meiner Spielpartnerin eine Liebe ins Spiel die ich eben nie erwidern werde, habe ich die Beziehung beendet, alles andere ist in meinen Augen unfair, da es die Person leiden lässt und ihr vor allem die Möglichkeit verbaut jemanden kennenzulernen mit dem sie echte Chancen auf ihr Glück hat.

      Gentledom schrieb:

      Kann es sein, dass man sich als Sub schneller verliebt?
      Mein persönlicher Eindruck aus eigenen Beziehungen und vor allem Gesprächen mit MaleDoms und FemDoms ist an der Stelle ein klares Ja. Wobei es die Frage ist, was davon echte Liebe ist und was davon sich nur ähnlich anfühlt und der Illusion von Liebe sehr nah kommt. Besonders anfällig scheinen dabei die Gruppen DS (also devot) und Anfänger zu sein.

      Gentledom schrieb:

      Wie soll ich es ansprechen oder lieber abwarten?
      So etwas gehört angesprochen, alles andere ist nur ein Aufschieben und es wird ja nicht besser. BDSM ist Kommunikation, auch über die Dinge über die man evtl nicht reden will aber eben reden sollte.

      safine schrieb:

      BDSM geht tiefer als eine normale Vanilla Beziehung. Dadurch - zumindest mein Eindruck - kommt man auch an tiefere Emotionen, die... Liebe... sein können.
      BDSM geht tiefer.... nö tut es nicht.... BDSM ist eine Form einer Beziehung, eine von sehr vielen. BDSM geht für BDSMler tiefer, weil sie eben BDSMler sind und ihnen ohne die Komponente etwas fehlen würde. Würde es wirklich eine bessere Beziehung sein so wäre es sehr unverständlich dass bei verschiedenen Befragungen immer wieder rauskommt, dass BDSM Beziehungen kürzer halten als normale Beziehungen und ein Mehr an Liebe führt in Beziehungen meist zu einem Mehr an Dauer :) Ich habe aber das Gefühl, dass die Emotionen die sich auf BDSM beziehen oft mit Liebe verwechselt werden...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Meine ich ja @Gentledom .

      Aber gerade diese Intensivität dessen was man subseitig erlebt / erleben kann, lassen hin und wieder doch das Gefühl aufkommen, dass das, was man erfühlt, gegebenenfalls sowas wie Liebe sein kann. Eventuell.
      Keine Ahnung.
      Es fühlt sich nicht zwingend schlecht an.
      Aber, ist es Liebe, ist es verliebt sein?

      Hauptsächlich ist es schön und sorgt für grenzdebiles Grinsen.

      Woran macht man fest, ob es "mehr" als Endorphincocktail ist?

      Ich für mich habe im Vorfeld klar kommuniziert, dass es vorkommen kann, dass sich mehr entwickeln kann, je intensiver man sich miteinander beschäftigt.
      Hätte es da geheißen, "nö, ich such nur Spaß", hätte ich die Finger von gelassen.

      Der anonymen Fragestellerin kann ich nur raten, in sich zu gehen und sich zu hinterfragen, was es ist. Und dann oder auch währenddessen zu kommunizieren.
      Viele Grüße
      safine
      Ich persönlich mache beim "Verliebtsein" einen Unterschied zwischen einer "üblichen" Beziehung und einer Beziehung mit BDSM/Spielbeziehung.
      Im letzteren fühlt es sich an wie "Verliebtsein" ... jedoch beruht es für mich auf der Ds Konstellation.
      Dürfte ich meinen Dom nicht anhimmeln und ihn auf ein Podest stellen dürfen, wäre ihm die Nähe und Intensität zu viel ... dann wäre er eben nicht die passende Person für mich.
      Trotzdem habe ich eben nicht das Bedürfniss nach einer Lebenspartnerschaft mit ihm im klassischen Sinn.

      Die Frage ist doch ...
      Wie gehe ich mit meinen Gefühlen um bzw. wie kommt mein Gegenüber damit klar?
      Welche Erwartungen oder eben keine, hängen daran oder werden vom Gegenüber vermutet?
      Gibt es wirklich einen Leidensdruck, wenn einer verliebtheits-Gefühle hat und der andere nicht?

      liebe anonym
      Offen und ehrlich kommunizieren ... ja
      Jedoch birgt es das Risiko, dass die Gegenseite nicht damit umgehen kann, vielleicht auch Erwartungen vermutet, die sie nicht erfüllen kann oder mag.
      Und ich verstehe auch deinen Spielpartner, wenn er sagt, er möchte sich nicht binden, weil er sich noch ausprobieren möchte.

      Was erhoffst du dir, wenn du ihm von deiner Verliebtheit erzählst?
      Wer Schreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D
      Oh ja, die Herzens-Angelegenheiten... Erwischen mich auch immer wieder.

      Mir selbst ist nach einem reinen Fessel-Erlebnis mit einer Freundin beinahe ein "Ich liebe Dich" rausgerutscht, obwohl da sonst weiter nix war und wir einfach nur gut befreundet sind.
      Gefesselt werden ist für mich immer emotional, ich hab es sehr genossen und konnte mich wirklich fallen lassen und vollkommen entspannen. Das ist also absolut nachvollziehbar, daß die Gefühle da ein wenig wirr werden.

      Und so geht es mir eigentlich immer noch. Nach jedem Fessel-Erlebnis hab ich das große Bedürfnis zu kuscheln und meine Gefühle schwingen immer hoch.
      Ich versuche das strikt auseinanderzuhalten, denn sonst würde es meinen Freundschaften wirklich schaden und das will ich nicht.

      Aber der Kopf sagt das eine... das Herz was anderes...
      Und einmal ist das bei mir auch schief gegangen und endete, aber zumindest in Freundschaft.

      Was ich tun würde? Ich habe keine Ahnung. Aber bevor sich die Gefühle negativ entwickeln, weil man eifersüchtig wird o.ä., würde ich auf jeden Fall das Gespräch suchen, denn sonst endet es im Bösen und das ist nie gut!
      Wenn ich das so lese (also die vor allem die anfangs beschriebene Situation) weiß ich genau, warum eine reine Spielbeziehung nichts für mich wäre. Ich bin mir sehr sicher (auch wenn ich absolut keine Ahnung habe :D ), dass für eine BDSM bzw. D/S bzw. Spielbeziehung deutlich mehr Vertrauen notwendig ist, als in irgendeiner Form der Vanilla Beziehung.

      Schließlich lässt man sich ja nicht von irgendeinem x-beliebigen Typen im Keller anbinden und auspeitschen :peitsche2:
      (nur ein Beispiel)...

      Und wenn man einer Person erst einmal so richtig vertraut, hat man diese Person im Allgemeinen dann auch richtig gern. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, jemandem mal vertraut zu haben, ohne diese Person sehr zu mögen :gruebel:
      Und da ja nun einmal körperlicher Kontakt - Haut auf Haut - besonders bei Frauen das Bindungshormon frei setzt, finde ich die These, dass sich FemSubs in Spielbeziehungen schneller mal verlieben als vllt. einfach bei einem Vanilla-ONS, gar nicht so abwegig... :yes:
      Find a woman with a brain.
      They all have vaginas ;)
      Spannende Frage.

      Für mich (=in einer festen Vanilla-Beziehung) war es nie ein Problem, mit einem guten Freund von mir zu spielen. Gerade weil ich ihn ewig kannte und deswegen 100% vertraut habe. Aber emotional war da nie mehr..

      Aber ich denke, dass hängt wie immer auch sehr stark von der Lebensituation ab und hat viel mit dem eigenen BDSM zu tun. Wie weit geht die Spielbeziehung in das jeweilige Leben ein?
      Für mich gibt es mein Leben mit meinem Partner fürs Leben und kleine Urlaube auf der Insel der Spielbeziehung, die aber nie in meine Lebensrealität einbezogen ist.

      Wenn Frau/Mann da Sorgen hat, sich zu verlieben, ist die Nähe und "Echtheit" vielleicht zu groß?
      Das ist aber nur mein sehr individueller Ansatz..



      In jedem Fall würde ich reden, reden und reden. Der Spielpartner sollte auf jeden Fall wissen, woran er/sie ist. Gerade, um größere emotionale Probleme zu vermeiden :/

      Aber, liebe Anonyme, ich wünsche Dir, dass Du gut aus der Situation herausfindest! :blumen:
      Ich finde, es gehört angesprochen, nur so können beide Parteien entscheiden, ob sie mit der Situation weiter diese Reise bestreiten wollen/können oder einen Ausweg finden müssen/sollten.
      Sowas kann, im äußersten Fall, auch eine Beendigung des gemeinsamen Weges bedeuten.

      Es ist häufig zu hören/lesen, dass BDSM Beziehungen, gleich ob feste Partnerschaft oder Spielbeziehung, tiefer wirken.
      Das kann viele Gründe haben. Meine Vermutung ist, dass BDSMler einfach eine andere, weitreichendere Form von Vertrauen benötigen um aktiv zu werden. Zudem ist wohl auch die Selektion auch weitreichender. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass ich viel einfacher einen ONS, ohne Gefühl sondern nur der Lust geschuldet genießen kann, aber niemals BDSM ohne eine gewisse Bindung, die ich fühle.

      Doch ich würde gerne eine andere Sicht in die Runde werfen.
      Wer sagt denn, dass es nicht geht, Gefühle für jemanden zu haben (wegen mir gerne auch verliebt oder Liebe) und muss mit der Person nicht zusammen sein?
      Ja, es ist ein schwerer Weg, doch auch das mag es durchaus geben und stellt vielleicht auch eine Art der Lösung dar. Allerdings nur solange es der betroffenen Person damit gut geht.

      Auf alle Fälle aber, ansprechen. Manchmal ist diese Vorrangige Klärung eine Art Schutz, wie ärgerlich wäre es, hat sich seine Sicht auf die Dinge auch geändert und er spricht es auch nicht an, weil es von vornherein klar ist?! Wäre doch wirklich schade.
      Menschen neigen dazu, den Status-Quo zu erhalten, weil sie sich Sorgen, was eine Veränderung bringen könnte.

      In diesem Sinne
      PA
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -