Sub im Unklaren lassen - wie findet ihr das?

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      Im Spiel möchte ich aus meinem Kopf raus. Insofern möchte ich nichts vorab dazu wissen, ich möchte dazu nichts besprechen, ich möchte mich einfach einlassen auf das was kommt, möchte fühlen, spüren, aber ganz gewiss nicht denken. Ich spiele nur mit einem Mann, dem ich vertraue, und es gibt einen Rahmen innerhalb dessen er sich bewegen darf ohne weitere Absprache (Psychospielchen sind in diesem Rahmen nicht enthalten). Gibt es Einschränkungen meinerseits aus was-auch-immer für Gründen, so sage ich das vorab, und damit ist es für mich gut.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Eine Session sollte meiner Meinung nach nie geplant werden ;).

      Gerade das Unwissen was als nächstes passieren wird und was in seinem Kopf vor geht ist meiner Meinung nach sehr erregend und man kann sich in gewisser Weise fallen lassen und einfach seiner Hand folgen. Ein sehr befriedigendes Gefühl finde ich.
      Hände fesseln, hinknien und seine Befehle abwarten.

      Sirs_Kitten~ schrieb:

      Eine Session sollte meiner Meinung nach nie geplant werden ;).
      Ohh aus meiner Sicht würde ich das so nicht unterschreiben. Die Kunst ist es doch, es so aussehen zu lassen, dass es spontan und völlig ungeplant sei. :ninja:

      Natürlich sollte man als aktiver Part spontan und auch sehr flexibel sein. Jedoch bin ich mir sicher, dass man sich nicht alles spontan aus den Ärmeln schütteln kann. - Zumindest bin ich offen und ehrlich: Ich bin ein Freund guter Planung und vor allem einer der geplanten Überraschung.

      Und erst mit genügend Gedanken vorab gelingt die Überraschung am besten. Natürlich kann ich spontan meine Partnerin überraschen, aber wenn ich nicht wieder in der Wiederholung eines anderen Abends einhergehen soll oder ich nach Schritt drei und vier eine gedankliche Kunstpause brauche, verpufft zumindest für mich ein Teil der Stimmung.

      Ich habe nun mal auch Vorfreude, besonders wenn ich mir etwas besonderes ausgedacht habe. :saint:

      Um aber nun auf die Frage gescheit zu antworten:


      Cliffhanger schrieb:

      Doms: wie macht ihr das, was findet ihr gut? Welche Arten von Unklarheit haben sich bewährt?
      Kurze Antwort:

      Planung, Schauspielerei und dann strikt durchziehen :huntsman:

      Lange Antwort:

      Ich mache mir zunächst darüber Gedanken, was ich insgesamt vorhabe.

      • Will ich etwas neues ausprobieren?
      • Soll etwas bekanntes vertieft werden?
      • Wie weit will ich gehen? - Grenzen erweitern, Grenzen ausreizen? Körperliche Ausdauer ausreizen?
      • Wie viel Zeit haben wir? - Haben wir an dem Tag noch etwas vor? Muss einer von beiden noch weg, etc.?
      • Möchte ich sie überraschen? - Wenn ja, was würde sie am wenigsten erwarten?


      Und aus diesen Fragen und Gedanken entsteht dann irgendein Plan :saint:

      Überraschen, bzw. im Unklaren lassen geht auf unterschiedlichster Art und Weise, indem man beispielsweise Sinne wie den Seh- oder Hörsinn nimmt und sich dann sehr viel Zeit lässt, um die Ungewissheit zu steigern. Gute Hilfe für ein Mindgame sind kurze, sanfte Berührungen, die immer mal wieder fester werden. Als weitere Möglichkeit können entblößende oder unangenehme Fixierungen dienen. Kombiniert man dies mit weiteren Berührungen, die mal sanft, mal weniger sanft sind, kann man nun das ganze steigern.

      Ich selbst bin im Alltag eine Quasselstrippe. Das kann hier auch von Vorteil werden, wenn man natürlich die Szenerie in irgendeiner Form, bevorzugt analytisch oder sarkastisch ruhig und trocken, kommentiert oder laut über Möglichkeiten nachdenkt. Wenn man nun geräuschvoll irgendwelche Gegenstände vorbereitet, auf den Tisch legt oder Verpackungen öffnet, steigert man es umso mehr.

      Auch ein Cliffhanger ist eine interessante Variante. Viel erzählen und die Phantasie der Sub machen lassen. Ob und wie viel man dann macht, ist natürlich eine Sache des Anwenders der Taktik. Wer unberechenbar bleiben will, macht dann vielleicht spontan was anderes. - Aber aufpassen, man darf hier als aktiver Part nicht versehntlich seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.

      Andere Variante ist einfach aus einer gemütlichen Situation heraus eine Session beginnen. Natürlich eher 24/7 etc geeignet, aber Wirkung kann sehr gut sein. Der Kreativität sind in meinen Augen wenig Grenzen und in erster Linie nur Tabus gesetzt. Es nun mal individuell und umso mehr man seinen Partner kennt, desto mehr kann man machen und umsetzen.



      Und wie ist nun meine Meinung dazu?

      Ich liebe es. In jeder Variation, Intensität und Häufigkeit. Ich liebe es unberechenbar zu sein, zu spielen, zu probieren und meinem bösen Geist seinen freien Lauf zu lassen.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Ich hatte die Gedanken das wage Andeutungen die Spannung bei meiner Partnerin anheizen würden, aber das war ganz und gar nicht der Fall.

      Ihr ist es viel lieber voll und ganz im Unklaren gelassen zu werden, mit verbundenen Augen nicht zu wissen was kommt, das reitzt sie viel mehr.
      Da ich eh nicht so der Redseelige bin und auch nur einen groben Plan vom Geschehen habe, ist die Nichtinformation bei uns beiden gesetzt.
      Mein Sadist macht schon mal wage Andeutungen, bevor wir uns treffen. Das kickt mich ungemein, setzt mein Kopfkino in Gang.

      Was aber genau mit mir passiert, weiss ich nicht. Und das ist auch gut so!

      Ich liebe es, wenn ich im Unklaren gelassen werde. Es erregt mich, setzt mein Kopfkino in Gang...

      Wenn er dann auch noch die Augenmaske herausholt, bin ich sofort in meiner Welt.
      Nur noch hören, nichts mehr sehen.
      Warten, der Stille lauschen, Spannung bis zum Rande des Erträglichen.....

      Er kostet diese Momente genauso aus wie ich.

      Ich weiss von ihm, das er nie alles genau im Voraus plant, sondern spontan agiert.
      Und da ich ihm zu 100% vertraue, weiss ich, das ich keine Angst oder Sorge haben muss.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ich mag es total, im Unklaren gelassen zu werden.

      Wie soll ich ihn empfangen? (Das bekomme ich meist erst kurz vorher mitgeteilt.)
      Womit fängt er an? Mit der Bestrafung, mit Fesseln oder mit Sex, weil er so gierig ist auf mich?

      Ich liebe es, wenn er die Vorbereitung ruhig und schon fast wie ein Ritual durchführt, mir die Manschetten umlegt, die Seile befestigt, mir die Augenbinde umlegt, die Ohrstöpsel muss ich evtl. vorher schon selbst reinpacken. Dann die Ungewissheit: legt er mir den ungeliebten Knebel an?
      Und was kommt danach? Altbekanntes oder Neues?

      Ich mag die Wonneangst, die sich dann in mir ausbreitet, die entsteht auch, wenn er vorher kleine fiese Andeutungen macht....
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Es gibt ein paar Situationen, die angesprochen werden müssen. Ich möchte zum Beispiel nicht spontan damit überrascht werden, daß eine dritte Person dabei ist. Das will ich wissen, imum mich darauf einstellen zu können.

      Ansonsten ist Unberechenbarkeit super. Er sagte mir aber auch schon, dass sein grober Plan bei meinem Kommen manchmal komplett umgeschmissen würde.

      Wäre mir zum Beispiel Bastonade oder der erste Einsatz der Bull Whip angekündigt worden, hätte ich Angst gehabt und mich völlig verkrampft. Und dann wäre es sicher nicht lustvoll gewesen.
      Ein wirklich interessantes Thema , das eine Fortsetzung verdient !
      Vom Dezember 2017 bis zum März 2018 bin ich zu der Ansicht gekommen , wenn der Spielpartner einfühlsam genug ist , muss ich vorher nichts wissen .

      - Und das bei mir als Sicherheitsfreak , immer mit dem eingeschalteten Kopf ! - :D
      Natürlich ist vorher abgesprochen was ich absolut nicht möchte , bisher funktioniert das sehr gut .
      Maximal kommen gelegentlich und ganz " nebenbei " Fragen und Andeutungen .
      Ich kann darauf vertrauen , es gibt keinen Start von null auf hundert .
      also ich lasse die Sub sehr gerne im Unklaren was kommt. Am liebsten zögere ich zb Höhepunkte lange hinaus oder probiere neue Fesselungen aus. Ich sage auch nie was das neues Spielzeug im Haus ist und natürlich gerne auch mit Augenbinden etc.aber auch ich schließe mich an das Grenzen immer besprochen sind. Nicht während der Session aber eben lange Zuvor. Ich denke das ist auch wichtig. Soll ihr ja auch irgendwo gefallen. ( meine Meinung)
      Bin aber auch schon zweimal dadurch auf den Kopf gefallen. War zwar nichts ernstes und wärend der Aktion war auch deutlich eine " Mitarbeit" der Sub zu bemerken aber danach war das dann der Grund für sie den Kontakt auf dieser Ebene zu Beenden. Ich glaube manche tun im Laufe des Gefechte nichts weil sie es entweder genießen oder sich vielleicht auch nicht trauen etwas zu sagen da sie ja die" Sub "sind. Aber wenn's dann danach so endet is das schon traurig.
      Ich halte mich auch bedeckt, aber plane im Kopf schon so einige Dinge durch. Das kommt dann nicht immer so, wie ich es geplant habe, aber die grobe Richtung weiss ich meist schon vorher. Aber auch nur ich. ;) Sub trägt auch meist eine Maske, was mir in dem Punkt dann auch deutlich Vorteile bringt. So kann ich nach etwas härteren Einlangen auch mal zärtlich sein und sie ist trotzdem immer auf der Hut (O-Ton). Da kann man ja schön variieren. Auch mit Sinnesentzug und gezielter "Rückgabe" des Augenlichts.

      Allerdings gibt es immer mal Situationen die ich abkläre. Zum Beispiel wenn Positionen dabei zum Einsatz kommen, die eventuell nicht lange gehalten werden können oder anatomisch eventuell zu schmerzhaft sind. Das mache ich meist während der Session. Es gibt aber auch Szenarien, die ich vorher abspreche: Wir haben zum Beispiel gestern Wandhaken genutzt. Etwa 2,20 hoch und gut einen Meter im Stehen links und rechts von den ausgestreckten Armen entfernt. Da haben wir vorher eine "Trockenübung" gemacht, weil mir wichtig war wie Sub steht und wie sie die Ketten umfassen soll, damit die Manschetten nicht auf das Handgelenk drücken. Oder dass sie sich auf keine Fall in die Ketten hängen darf, wenn es doch heftig wird. Ich möchte ja Sub zwar überraschen, aber nicht mit einer Nervenverletzung. Und da haben wir auch vorher nonverbale Signale vereinbart, damit nichts passieren kann. Und tatsächlich wurden die Hände irgendwann etwas taub und ich war froh, dass alles vorher geklärt war.

      Ansonsten probiere ich die meisten Dinge vorher aus um ein Gefühl dafür zu kriegen, dann braucht man Sub auch nicht einweihen, wenn es soweit ist. Ich überlege auch in naher Zukunft mal ein Mindgame einzubauen, aber da ist mir noch nichts eingefallen, was mich wirklich anspricht. Also lasse ich mir da vieeeel Zeit für die Überlegung und Planung. Und das wird auch vorher nicht besprochen (also das Mindgame an sich ja sowieso nicht, aber auch nicht, dass ich so etwas überhaupt plane), weil wir seit über 20 Jahren zusammen sind und sie ganz genau weiss, dass sie mir zu 100 Prozent vertrauen kann.
      Alone we´re in trouble, together we´re at war!
      Ich habe ja beim letzten Mal erstmals Schläge auch auf den Intimbereich bekommen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ein ungutes Gefühl gehabt, weil ich mir das für mich nicht vorstellen konnte. So ist es einfach passiert, und es war gut und ich will es wieder :love: ........Also lieber nichts vorher sagen, sondern ausprobieren und erst danach darüber reden, wie ich mich dabei gefühlt habe. :) Für den Notfall gäbe es da ja immer noch das safeword......
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Das hat sich bei mir im laufe der Zeit geändert. Am Anfang war es immer so, dass ich herangeführt wurde, dass wir viel geredet und sogar diskutiert haben. Mittlerweile ist das Vertrauen gross genug und unsere Beziehung so gefestigt, dass das nicht mehr nötig ist.

      Es gibt noch ein/zwei Dinge, die meine Chefin gerne tut, von der sie weiss, dass ich sie überhaupt nicht mag. Das kündigt sie vorher an, auch mit einem "okay?", (auch wenn sie dann wohl eher keinen Widerspruch erwartet :D ) und dann ist es auch okay.

      Liebelein schrieb:

      Ich habe ja beim letzten Mal erstmals Schläge auch auf den Intimbereich bekommen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ein ungutes Gefühl gehabt,
      :yes: Ansagen machen es ja meist schlimmer. Böse Doms/en machens deshalb extra :pardon:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ich finde das macht gerade den Reiz aus, dass ich als Sub nicht weiß was kommt. Ich finde es unheimlich aufregend abwarten zu müssen, was kommt oder was mein Dom als nächstes vor hat. Diese Erwartung, dieses Kribbeln unbezahlbar. Manche Sachen möchte ich auch gar nicht vorher wissen, ich würde wahrscheinlich versuchen mich zu entziehen. Aber es unangekündigt erlebt zu haben ist dann doch wunderbar. Noch aufregender wird es fixiert und mit verbundenen Augen.

      Ich möchte auch nicht, dass mein Dom durchschaubar ist, also dass ich schon einschätzen kann, was kommen wird oder was er vorhat in einer Session. Ich möchte einen fantasievollen Dom, der mich immer wieder überrascht und fordert. Sollte mich mal doch etwas überfordern, haben wir zur Sicherheit den Ampelcode. Aber bisher war das nicht notwendig. Mein Dom liest mich schon sehr gut.
      Gehört mir bei mir fest zum Programm.
      Das geht schon damit, da ich normalerweise mit meinen Partnerinnen auch normal weggehe, also mal Essen,…. Das sie gar nicht weis ob heut wirklich noch passiert.
      Hinter der Wohnungstür können z.B. ganz schnell die Handschellen klick machen.
      Wenn ein entsprechender Sinnesentzug dabei ist, sprich Augen verbunden, kann es auch sein das ich sehr wenig rede. Und mich auch möglichst leise bewege. Also wirklich dieser Effekt gerade war noch in der Ecke des Raumes plötzlich stehe ich genau neben ihr usw.
      Das kann bei mir schon in Mind Games enden, etwas das ich gerne mache.
      You think you want me
      I control you
      Sollte eine Strafe anstehen bzw in der Session vollzogen wird diese angekündigt, aber ansonsten weiß ich eigentlich nie was genau mein Herr so vor hat. Wir spielen oft mit Sinnesentzug, wenn die Temperaturen es zulassen trage ich eine Latexmaske und oft Ohropax bzw Kopfhörer. Ich mag es ihm so ausgeliefert zu sein und nicht mitzubekommen was er vorbereitet.
      Nicht zu sehen was er sich bereit legt, es oft auch nicht zu hören. Wissend er beobachtet mich, sieht jede Regung, jede Reaktion auf ihn. Ich finde es so viel schöner und intensiver.
      Teamwork makes the dream work :love:
      Wir haben aufgrund der Entfernung ausgemachte Treffen, da ist keine Spontanität möglich. Als erstes steht Einkaufen, Essen, ein Kuschelschläfchen am Programm. Dann konnt der spannende Teil. Ich habe meistens einen ungefähren Plan, was ich vorhabe, werfe ihn aber bedenkenlos über Bord, wenn die Stimmung nicht passt. Subbies erfährt im Vorhinein nichts. Er liebt und fürchtet die Art und Weise, wie ich seine Anregungen irgendwann einmal sehr kreativ umsetze, und ist immer wieder überrascht.
      Halt, das letzte Mal habe ich ihm angekündigt, dass ihm ein lauschiger Abendspaziergang in seiner neuen Damenkleidung bevorsteht. Er konnte oder wollte es nicht glauben, bis ich es tatsächlich durchzog. Aber über die Weiterführung des Abends war er dann wieder im Unklaren.
      Das passt für uns beide. Der fixe, verlässliche Beziehungsteil und BDSM für mich zum Ausleben meiner Spontanität, und für ihn, den Tatenmensch, zum Loslassenmüssen.