Dom fällt es schwer BDSM in Alltag zu integrieren - habt ihr einen Rat?

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      Dom fällt es schwer BDSM in Alltag zu integrieren - habt ihr einen Rat?

      Hello everybody,

      ich würde Euch gerne um einen Rat fragen - vielleicht war jemand ja schon mal in der selben Situation. :yes:
      Mein Dom und ich haben uns vor ca. 4 Jahren kennengelernt und sind seitdem auch in einer Beziehung. Während ich schon Erfahrung im BDSM Bereich gesammelt habe, war er noch Neuling. Mit viel Zeit, Geduld und Übung bekommen wir das alles mittlerweile sehr toll hin und er ist ein wirklich toller Dom. :love:
      Da wir zusammen wohnen und eben den Alltag teilen sind wir stets auf Augenhöhe in unserer Beziehung, außer eben, wenn wir eine Session haben. Dann ist es aber ein extremes D/S-Verhältnis.
      Diese Sessions finden bei uns meist abends ein paar Stündchen, aber leider nie im Alltag oder zum Beispiel am Wochenende mal einen ganzen Tag statt. Da ich mir das aber mittlerweile wirklich sehr wünschen würde (wenigstens mal einen ganzen Tag), habe ich ihn darauf angesprochen, merke aber, dass er ablehnend reagiert und es gerne so beibehalten würde wie bisher. Ich bin auch ehrlich und muss sagen, dass ich mir eben etwas mehr "Verschmelzung" wünsche, als immer nur diese strikte Trennung zwischen Alltag und Session.

      Das Problem ist hierbei nicht, dass er es nicht möchte (denn eigentlich reizt es ihn schon), sondern das er einfach nicht weiß, wie so ein Tag aussehen soll und dann sofort zurückschreckt. Das klingt für den ein und anderen jetzt wahrscheinlich etwas komisch, aber durch die fehlende Vorerfahrung fällt es ihm vermutlich sehr schwer, da der Alltag und BDSM für ihn zwei paar Schuhe sind. Und so ein ganzer Tag wäre dementsprechend dann Alltag.
      Natürlich haben wir auch darüber geredet, ich habe Vorschläge gemacht, aber ich glaube es fällt ihm einfach schwer sich zu trauen einen ganzen Tag in der Rolle zu sein und "zu spielen".
      Da ich vorher keine Beziehung in dem Bereich sondern nur Spielpartner hatte, ist es für mich irgendwie auch etwas schwieriger ihm das alles zu erklären, denn ich hatte bisher nie das Problem, meinem Partner erklären zu müssen, wie er sich am besten verhält und wie wir den Tag planen sollten. Und die abendlichen Sessions klappen ja auch wunderbar. :gruebel:

      Ich weiß nicht mehr, wie ich ihn dazu ermuntern kann, denn eigentlich ist so ein Tag etwas sehr tolles & ich glaube auch, dass es unsere (BDSM) Beziehung um einiges vertiefen würde. :love: Ich möchte auch voll auf ihn eingehen, weswegen ich eben hier um Rat frage, denn das Schlimmste wäre, wenn wir einfach solch einen Tag machen würden und alles aus dem Ruder läuft.
      Leider kann ich ihm eben nicht sagen, wie er sich am besten verhält, oder den Tag genießt. Vielleicht habt ihr ja schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, oder hattet selber Probleme BDSM in den Alltag zu integrieren. Was genau könnte man denn machen, damit es ihm leichter fällt? Wie sieht so ein Tag bei Euch aus? Wie oder was ist ein guter Einstieg? Habt ihr irgendwelche Tipps?

      Es würde mir (und uns) auf jeden Fall sehr helfen :empathy:

      Ich hoffe ich habe es plausibel und verständlich erklärt. Danke Euch :blumen:
      Also, es gab kürzlich erst einen ganz ähnlichen Thread übrigens falls Du suchen magst ;)

      Aber grundsätzlich würde ich mir auch an Deiner Stelle überlegen wohin Du am Ende des Weges willst.
      Ich finde nämlich das ein D/s im Alltag nicht sooooo viel mit D/s in einer Session zu tun hat. Und dann wäre für mich die Frage, wenn ihr das nun zum Ausprobieren an einem Tag nur macht und das Szenario relativ nah an einer Langzeitsession orientiert , ob er nicht im Zweifel dann zurückschreckt ,weil er den Rückschluss zieht ,dass das auf 365 Tage im Jahr doch krass wäre.

      Ich würde ehrlich gesagt eher anfangen kleine (für ihn angenehme) D/s Elemente in den Alltag enzubauen, die auch eher aktiv von Dir aus gehen und die ihm Erleichterungen schaffen..denn mit Speck fängt man Mäuse ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: denn mit Mäuse fängt man Speck ... ja ne is klar..... kurz korrigiert

      Viva schrieb:

      die auch eher aktiv von Dir aus gehen und die ihm Erleichterungen schaffen..denn mit Speck fängt man Mäuse
      legt ihr Wert auf Rituale.......damit könnte man anfangen wie z.B. Du bringst ihm jeden Morgen einen Kaffee ans Bett oder legst ein Handtuch im Bad bereit...oder oder....

      es muss ja zu Euch passen.....
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      ....fordere ihn auf aktiv zu werden :D nach dem Motto:

      Beim Aufstehen morgens "Du schatz ich war unartig, weil ich in der Nacht ....xy...." ich bitte um bestrafung....(vor ihm Hinknieen hilft zum unterstreichen deines Wunsches)

      Ähnliche abwandlungen sind zu jeder Uhrzeit möglich. Du gibst ihm damit Anlass zu handeln, anstatt das er sich überlegen muss wie er einen ganzen Tag durchplant....

      MfG Talon
      :dance:
      Danke @Viva und @newbarbie für Eure Antworten :)

      Sowas wie Rituale haben wir tatsächlich, aber ich mache das wohl eher unbewusst, sodass es dann wieder keine Rituale sind. Das besagte "den Kaffee ans Bett bringen" o.ä. mache ich sehr gerne.
      Ich sollte wohl wirklich einfach kleine Elemente in den Alltag einbauen, das war ein guter Tipp. Auch wenn ich mich jetzt irgendwie wie die schlechteste Sub auf Erden fühle, weil ich auf das, warum auch immer, bis gerade noch nicht gekommen bin. :dash:

      Viva schrieb:

      Ich finde nämlich das ein D/s im Alltag nicht sooooo viel mit D/s in einer Session zu tun hat.
      Da gebe ich dir vollkommen Recht. Das ist wahrscheinlich noch derzeit das Problem. Das er denkt es wäre im Alltag dann genauso wie in den Sessions (was sehr anstrengend wäre) und ich irgendwie keine produktiven Vorschläge hervorzubringen habe.
      ich denke das ist ein weit verbreiterter Irrglaube, was D/s bzw 24/7 betrifft und warum so viele davor zurück schrecken. Wie newbarbie meinte überleg Dir was ihm besonders gefallen koennte und sprich vorher drüber, dass Du das aus einem submissiven Gefühl heraus machst.
      Wenn Du schreibst den Kaffee bring ich sowieso gern ans Bett , dann hat das ja auch im Grunde was mit deinem Empfinden zu tun, man muss es glaub ich nur einmal deutlich machen im Gespräch. Und ich denke mit der Zeit wird er auch Sachen für sich entdecken und austesten
      Was man ganz gut machen kann sind Regeln, die Sub einhalten muss. Allerdings muss Dom das auch wollen, sonst funktioniert es nicht.

      Das können ganz kleine Sachen sein und Verstöße müssen auch nicht immer riesig bestraft werden. Es reicht dann schon wenn Dom daran erinnert und darauf besteht, dass die Regel eingehalten wird.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cliffhanger ()

      wie andere schon sagten, es muss ja zu dir, zu euch passen
      was mir ganz oft ein Bedürfnis ist, obwohl keine lebensbeziehung, Dom darüber zu informieren was ich gerade tue
      wo ich bin, was ich mache, wann ich zu hause bin ect ect
      Nicht weil ich es müsste, sondern eher aus einem Gefühl heraus das es sich richtig anfühlt wenn er es weiß
      Ich verstehe es nicht ganz.
      Ist es nicht eher die Frage, ob beide BDSM leben oder spielen möchten? Persönlich kann ich mit Letzterem nicht viel anfangen und bin hinsichtlich dessen wohl auch ein schlechter Ratgeber. Aber BDSM zu leben heißt für mich eben nicht in eine Rolle zu verfallen, es ist allgegenwärtig. Ach so kann man eine Beziehung vulgo „auf Augenhöhe“ führen und die Sessions sind das Sahnehäubchen. Setzt voraus, dass man sich auf den Partner einlässt und ihn nicht überfordert. Ich gehe beispielsweise davon aus, dass SUB mich als Dom grundsätzlich nicht in Frage stellt und ich nichts spielen muss. Anders wäre es für mich auch nicht denkbar.
      Nun ja, wie gesagt ich verstehe es nicht ganz und hab vielleicht sogar das Thema verfehlt. :gruebel:
      Hmm , ich weiß nicht ob es dir/euch hilft aber mein Mann hatte es geholfen....wenn er mir das Halsband anzieht ist klar das er jetzt kein Mutter /Vater auf Augenhöhe disskusion haben will. Sondern das ich gehorche . Punkt

      Ihm ist es schwer gefallen , mir unmissverständlich klar zu machen das jetzt meine große Klappe nicht gefragt ist.

      Für mich wäre es gefühlt nicht notwendig gewesen, jetzt möchte er eine Kette haben ...die er mir auch in der Öffentlichkeit anlegen kann ..
      Ja, die Sache mit dem Alltag ...

      Das Problem kenne ich durchaus, so als (in gewissen Bereichen *g*) gleichberechtigtes Paar mit Erziehungspflichten und Berufstätigkeit, da fällt es manchmal schwer. Bei uns war es am Anfang so, dass BDSM ausschließlich auf das "Schlafzimmer" beschränkt war. Alltag? Nope, niemals. 24/7? Bloß nicht, viel zu anstrengend und unvorstellbar. Was soll ich sagen - wir haben anscheinend das größte Schlafzimmer der Welt, denn mittlerweile durchzieht es unseren Alltag und ist überhaupt nicht mehr weg zu denken.

      Ich denke, so ein "D/S-Tag" kommt vielleicht ein wenig früh. Der erste Schritt wäre in meinen Augen, sich überhaupt klar zu werden, was an einem "mehr" im Alltag überhaupt reizvoll wäre. Was mag er am meisten? Was Du? Was davon kann man vielleicht einfach einbauen, halt nicht mit der Prämisse "Partnerin", sondern "Sub" tut es (z.B. den Kaffee ans Bett bringen). Wo gibt es kleine Ecken und Freiräume, die man nutzen könnte? Kleine Rituale, die man etablieren kann? Das kann auch sehr unauffällig und öffentlichkeitstauglich geschehen, eine bestimmte Art des Abschiedsgrußes oder der Begrüßung nach der Arbeit, kleine Gesten, deren Bedeutung nur ihr kennt etc.

      Regeln und Aufgaben bringen nur dann etwas, wenn Dom auch auf die Einhaltung achtet. Er müsste dem also eine gewisse Bedeutung zusprechen und den Willen zur Kontrolle (und ggf. Sanktion) haben, ansonsten geht das nach hinten los. Halbherzig bringt da nix, insofern: Ja, kann man machen - aber ist nix für jeden.
      (In dem Zusammenhang: Mich irritiert ein wenig der Ausdruck "... einen ganzen Tag in der Rolle zu sein und zu spielen" - wenn es nur ein Spiel bzw. eine Rolle für ihn ist, wird mehr D/S im Alltag sehr schwer umzusetzen sein; dazu muss schon eine Menge aus ihm selbst heraus kommen ...)

      Ich halte es für einen recht häufigen "Denkfehler" am Anfang, dass 24/7 eine tägliche 24h-Stunden-Session bedeutet. Davon muss man sich ggf. in einem aktiven Prozess lösen, Gespräche helfen dabei. Natürlich innerhalb der Paarkonstellation, aber durchaus auch mit anderen, zwecks Erfahrungsaustausch, zu Lernzwecken (immer zu empfehlen, auch wenn man selbst ein ganz anderes BDSM lebt) oder um den Horizont zu öffnen und einfach die Vielfältigkeit zu erleben. Denn letzten Endes müsst Ihr ja Euren eigenen Weg gehen und Euer eigenes BDSM leben.

      Was den D/S-Tag angeht: Ich mag solche Tage! Wir nehmen uns recht regelmäßig so eine Alltags-Auszeit. Bei uns kommt natürlich hinzu, dass wir ein Kind daheim haben und insofern auch in den eigenen vier Wänden eingeschränkt sind. Daher gehen wir raus, mieten uns irgendwo ein (idealerweise mit passender Einrichtung ;) ) und leben für ein paar Stunden oder Tage ganz intensiv. In dem Bewusstsein, dass es eben kein Alltag ist und auch in dieser Intensität nicht auf den Alltag übertragen werden kann. Trotzdem hat bislang jede dieser Auszeiten unsere Beziehung vertieft und ein Stück weiter gebracht.

      Für mich persönlich ist es sogar positiv, das nicht in den eigenen vier Wänden zu machen, sondern bewusst die Alltagssituation zu meiden. Ich würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus "Skeptikern" sogar dazu raten, dafür nicht daheim zu bleiben. Wenn ich ganz woanders bin, kann ich mich auch innerlich vom Alltag frei machen - und ich stehe nicht unter Druck, das "mehr D/S" auch dauerhaft machen zu müssen. Ich kann quasi "zurück nach Hause", wenn es nichts für mich ist, der "Notausgang" ist da.
      Und dafür braucht es noch nicht einmal ein perfekt ausgestattetes Appartement, auch wenn das natürlich Vorteile hat. Unsere erste Auszeit über ein verlängertes Wochenende hatte eigentlich mit BDSM gar nix zu tun, aber wir haben es genutzt und einiges von dem, was wir damals ausprobierten, ist auch heute noch Teil unseres Alltags.

      Insofern: Langsam angehen. Nicht zu viel in einen solchen Tag packen und nicht zu viel davon erwarten, das baut nur unnötigen Druck auf. Und vor allem: Viel Spaß haben :D
      @BigDaddy ich verstehe es eher in die Richtung, dass er sich in seinem BDSM noch nicht gefunden haben ,bzw er noch gehemmt ist; es womöglich Ängste gibt , die ihn daran hindern seine Dominanz frei auszuspielen. Nicht im Sinne von spielen einer Rolle sondern sich ganz natürlich in seiner Neigung zu bewegen. Für manche ist das überhaupt kein Problem sie haben keine Rollenkonflikte von erlerntem oder anerzogenen Verhalten und ihren Wünschen. Oft ist auch ein Hinderniss, dass zu viele Bilder erzeugt durch quasipornographische Inhalte eine Vorstellung im Kopf herstellen, die gar nciht realisitsch ist derjenige aber befürchtet solche eine erfüllen zu müssen. Ich denke man kann mit kleinen Schritten solche Barrieren abbauen. Und ja eventuell gleicht das auch erstmal einem Spiel aber wer die Spieletheorie kennt,weiss auch,dass man im Spiel freier ist sich zu entfalten und auch eher sich Verhaltensweisen aneignen kann, für die Realität, den Alltag.
      Hallo @ceerny,

      du hast ja schon einiges an Antworter erhalten, daher nur ein paar kurze Fragen/Denkanstöße meinerseits.

      Du schreibst:

      ceerny schrieb:

      sondern das er einfach nicht weiß, wie so ein Tag aussehen soll und dann sofort zurückschreckt.

      ceerny schrieb:

      Und so ein ganzer Tag wäre dementsprechend dann Alltag.

      Weißt du denn, wie so ein Tag aussehen sollte?
      Wie sollte er denn für dich aussehen?
      Was stellst du Dir denn vor?
      (Interessiert mich im Übrigen wirklich. Aus deinem Beitrag kann ich es nicht wirklich herauslesen, was und wie du dir das vorstellst, bzw. ob du überhaupt eine Vorstellung hast.)

      Wäre so ein ganzer Tag dann wirklich "Alltag"?
      Ich persönlich - glaube das nicht.
      Ich glaube, dass das für deinen Top wesentlich anstrengender als "Alltag" wäre.
      Denn zusätzlich zum "normalen Tagesgeschäft" bräuchte er eine erhöhte Aufmerksamkeit, die er auf dich (sub) lenkt.
      Er müsste den Tag vorher planen, sich Aktionen überlegen... und daneben auch noch darauf achten, dass der "normale" Alltag mit den üblichen Verpflichtungen (Großeinkauf, Haushalt...) nicht auf der Strecke bleibt.

      Das mag anders sein, wenn das schon "etablierter" in einer Beziehung ist. Aber ich glaube, zu Beginn ist das für Dom schon fordernder. Sub ist ja häufig in einer entspannteren, da konsumierenderen Haltung. Dom muss "produzieren".

      Im Übrigen: was soll das Ziel des Tages sein?
      Möchtest du dann häufiger "Tagessessions"?
      Willst du, dass "kleine" Dinge in euren Alltag mit einfließen?
      Willst du ein permanentes Machtgefälle?
      Willst du 24/7 TPE CNC etc., etc.,?
      Will er das auch?
      Habt ihr hier ggf. perspektivisch unterschiedliche Vorstellungen von der Intensität und Tiefe eures Machtgefälles, von dem Stellenwert von BDSM in eurer Beziehung und von eurer Paarbeziehung allgemein?
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'