Wie verhindert Ihr Topdrops?

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      Wie verhindert Ihr Topdrops?

      Hallo erstmal.... ,

      ich lese hier im Forum schon länger immer mal wieder mit, jetzt würde mich aber tatsächlich bei einem eigenen Problem einmal die Meinung von Unbeteiligten interessieren....

      Ich darf zum besseren Verständnis erst einmal meine Beziehungssittuation grob umreissen: Ich lebe in einer langjährigen Beziehung, in der meine BDSM - Neigung (genau wie die meiner Frau) über einen langen Zeitraum gewachsen und für uns beide inzwischen zum festen Bestandteil unserer Beziehung geworden ist, auch wenn wir BDSM nicht als Alltagsbestandteil leben. Wir gehen m.o.w. regelmäßig auf Playpartys, haben inzwischen auch dort Kontakte geknüpft und spielen als Highlight auch mal mit einem befreundeten Paar ink. einem Tausch der Subs.

      Auch wenn ich unsere Session immer als sehr lustvoll und auch emotional innig empfinde packt mich doch (gerade wenn es etwas härter war) immer wieder danach das schlechte Gewissen. Mir ist durchaus bewusst, dass wir absolut einvernehmlich spielen und trotzdem stelle ich danach mein Handeln in Frage bis hin zum klassischen "TopDrop".

      Besonders intensiv plagt mich momentan das schlechte Gewissen: Wir haben am Wochenende mit einem befreundeten Paar gespielt (das zugegebener Massen "noch etwas härter drauf ist"). Dabei hat der andere Dom bei meiner Frau durch zu hartes Spielen einen Absturz ausgelöst. Wir haben danach gemeinsam meine Frau aufgefangen, was in diesem Moment auch wirklich gut funktioniert hat: mit einer warmen Decke, etwas zu Trinken, Schokoeis und viel körperlicher Nähe. Am nächsten Morgen war meine Sub ob ihres dezent blauen, schmerzenden Allerwertestens noch etwas grantig, ist aber seither wieder gut drauf und empfindet den erwähnten Absturz eher als lästigen Ausrutscher. Ich hingegen habe immer noch das Gefühl, sie durch mangelnde Kontrolle meinerseits im Stich gelassen zu haben.

      Mir ist durchaus bewusst, dass es anderen Doms ähnlich geht und dass es sicher auch gut ist Session hinsichtlich Ihrer Folgen für den/die Sub zu hinterfragen. Ich neige nur dazu unsere Spiele im Nachhinein viel, viel kritischer zu sehen als meine Frau/Sub.
      Wie handhabt Ihr (speziell die Doms) das?

      Vielen Dank fürs lesen und konstruktive Kritik!

      Mythenmetz
      Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

      Leider kann ich mit ähnlichen Erlebnissen nicht dienen, von daher tue ich mich gerade etwas schwer, mich in diese spezielle Situation hineinzuversetzen.

      Da Ihr vermutlich beide dem Spiel-zu-viert zugestimmt habt, muss sich deine Frau über das Risiko bewußt gewesen sein. Das zumindest könntest du dir bewußt machen.

      Aus deiner Beschreibung geht auch hervor, dass ihr beide viel miteinander redet. Was schon mal gut ist. So wie es scheint, erzählst du jedoch entweder deiner Frau nicht alles, oder sie erkennt nicht den Ernst hinter deinen "zu kritischen" Sichtweisen.
      Sicher, du willst sie beschützen und vor Leid bewahren. Andererseits spielt ihr auch schon auf einem riskanten Level.
      Versuche deiner Frau noch einmal deine Bedenken nahe zu bringen und achte genau darauf, wie sie reagiert.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Hallo @Mythenmetz ich kann Dir gut nach empfinden, es ist schwierig wenn solche Gedanken im Hinterkopf entstehen damit einfach klar zu kommen.
      Weil gedanken kann man nicht steuern, sie kommen immer dann wenn sie es wollen, also hilft da nur .... darüber reden.

      Hast Du Deine Frau (Sub) mal gefragt wie Sie es empfindet wenn Ihr quasi einen Partnertausch ( Playpartys) macht wie Sie selber es empfindet und was Deine Gedanken dazu sind.
      Bei mir würde es zb nicht passieren, weil ich so einen Partnertausch prinzipiell ablehne- meine Sub gehört zu mir und die tausche ich dann nicht um mit einer anderen Sub zu spielen weil ich Sie dadurch nicht die ganze Zeit im Auge behalten kann.

      Gebe @Existentmale auch Recht mit seinen Worten, das Ihr nahe an einer Grenze angekommen seit und beide drauf achtet in Euren möglichen "Wohlfühlrahmen" bleibt.
      Erzähle Ihr ruhig alles was in Deinen Kopf dazu für Gedanken kreisen.... das ist nicht verkehrt.
      Wenn Menschen mehr miteinander reden würden, würde es einige Probleme nicht geben.. :huggy:
      erst mal Willkommen hier im Forum.




      Mythenmetz schrieb:

      Besonders intensiv plagt mich momentan das schlechte Gewissen
      weiß Deine Frau von Deinem sooo schlechtem Gewissen? Auch Dom sollte es gut gehen und auch hier heißt das Schlüsselwort reden,,,reden....

      Mythenmetz schrieb:

      ist aber seither wieder gut drauf und empfindet den erwähnten Absturz eher als lästigen Ausrutscher. Ich hingegen habe immer noch das Gefühl, sie durch mangelnde Kontrolle meinerseits im Stich gelassen zu haben.
      ...sowas ist keine Schande und auch Abstürze/Ausrutscher passieren.....ich habe allerdings den Eindruck, daß hier die Aufarbeitung für Dich als Dom völlig auf der Strecke geblieben ist.......
      Du beschreibst wie Deine Sub aufgefangen wurde....und DU??

      Vielleicht ist auch diese Art des Spiels nicht so geeignet für Euch und für Dich vlt. zu viel?!?
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von newbarbie ()

      Vielen Dank für Euer Feedback.

      Einige Eurer Empfehlungen haben wir schon umgesetzt ( auch wenn ich das nicht explizit erwähnt habe):
      - Meine Sub weiss um mein schlechtes Gewissen und versichert mir, dass es unnötig ist. Ihr wäre kein psychischer und auch kein bleibender physischer Schaden entstanden.
      - Wir werden unsere Art des Spielens grundsätzlich nicht ändern, dafür macht es uns beiden zu viel Spass. Allerdings werden wir künftig sobald 3. Personen einbezogen werden vorher klarer formulieren, wie weit wir gehen bzw. mit der "Ampel" (grün=Komfortbereich, gelb=Intensität grenzwertig, nicht steigern, rot=safeword) spielen.

      Insgesamt scheine ich den Eindruck vermittelt zu haben, dass mir alles zu heftig oder zu viel ist....
      Dem ist nicht so, ich genieße unsere Spiele und möchte weder an den Konstellationen noch an der Intensität (sofern es nicht accidentell aus dem Ruder läuft) etwas ändern.
      Ich bin vielmehr von meinen eigenen Reaktionen in Form eines schlechten Gewissens (meist erst mit Abstand zur Session)genervt, da es objektiv keinen Grund gibt: ich mag es, meine Sub mag es....
      Mein schlechtes Gewissen fusst, soweit ich mich selbst analysieren kann, eher auf der gesellschaftlichen Konvention, dass man eben seine Frau nicht haut. Dass wir uns mit unserer Beziehung völlig einvernehmlich außerhalb der üblichen Konventionen bewegen ist mir objektiv gesehen klar, manchmal dringt aber diese Objektivität nicht bis zum meinem subjektiven Empfinden durch .

      Meine Frage zielte daher eher darauf ab, herauszufinden, wie ich andere es schaffen ganz mit sich im Reinen zu sein.

      Ich hoffe, das war jetzt nicht zu vergeistigt

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

      Mythenmetz
      Vielleicht noch eine kleine Anmerkung, wie meine bessere Hälfte und ich das handhaben:

      - Jeder hat das Recht auf ein "Stop". Oft liegt der Hauptaugenmerk, sofern es um den Kontext Safewords/Grenzen/Tabus geht, auf der Bottom-Seite. Einfach sich hier immer wieder in's Bewusstsein rufen, dass dies auch für Top gilt.

      - Wir sind uns beide bewusst: wo gehobelt wird, da fallen Späne. Was wir machen, ist eben mit Risiken verbunden. Wenn etwas schiefläuft - auch wenn das Risiko gering war, aber wenn es passiert, dann passiert das - dann haben wir uns bewusst dafür entschieden. Beide. Dementsprechend würde ich ihm nie Vorwürfe machen. Das weiß er auch.

      - Es geht nicht darum, wer/ob jemand Schuld hat, sondern wie wir gemeinsam mit der Situation umgehen.

      - Ich würde ihm nie Vorwürfe machen. Wenn ich merke, etwas passt nicht, oder hat das Potential ins negative abzugleiten - dann melde ich mich. Wenn die Fesselung zu straff sitzt - dann melde ich mich. Da er weiß, dass er sich auf mein Feedback verlassen kann, entspannt ihn das.

      Wir fahren mit dieser Mischung aus Feedback, offener Kommunikation und einen gewissen Pragmatismus/Realismus, was das Risiko angeht, sehr gut.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'

      Mythenmetz schrieb:

      Meine Frage zielte daher eher darauf ab, herauszufinden, wie ich andere es schaffen ganz mit sich im Reinen zu sein.
      naja......es steht Dir ja nicht auf der Stirn was Du mit Deiner Partnerin machst.......andere Leute geht das nichts an........und die gesellschaftlichen - moralischen Aspekte sind eben nur nach Außen so...was so in anderen Schlafzimmern hinter einer tollen Fassade abläuft.. :pardon:
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Liebe @newbarbie,

      Du hast recht mit dem was Du sagst, allerdings ist das nicht mein Problem! Ich habe keine Sorge, dass "die Gesellschaft" mich verurteilen könnte, zumal wir in unserem Freundeskreis weitestgehend geoutet sind.

      Ich kollidiere einfach gelegentlich emotional mit meinen eigenen Wertvorstellungen und das zieht mich 'runter und nervt mich gleichzeitig.

      Wie erkläre ich das am Besten? -Ich liebe meine Sub/Frau! Und normalerweise fügt man Personen, die man liebt keine Schmerzen zu. -Daß es sich während eines Spiels /einer Session um eine Ausnahme von dieser Regel handelt, die letztendlich dem beiderseitigen Lustgewinn dient, ist mir fast immer bewusst. Ausser ich komme ins Grübeln und hinterfrage, warum mir genau dieses Spiel eigentlich Spass macht!
      Ich dachte eigentlich, dass diese Ambivalenz unter Doms gar nicht so selten ist und war interessiert, mit welchen Strategien andere diesen (zugegebener Maßen eigentlich unnötigen) Gewissenskonflikt handhaben bzw. umgehen.

      Liebe Grüße

      Mythenmetz

      Mythenmetz schrieb:

      Ausser ich komme ins Grübeln und hinterfrage, warum mir genau dieses Spiel eigentlich Spass macht!
      ..weil Du eben so bist ...als Individuum........und ich eben anders........meinetwegen auch weil Gott es so gewollt hat........es ist eine bestehende Tatsache!

      Das meine ich jetzt wertefrei....und Du als Dom gehst damit eben so um...und ich all Sub eben auf meine Weise - Punkt.

      Du bist wie Du bist
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo @Mythenmetz -
      Die Fragen, die du dir stellst, bzw deinen Gewissenskonflikt habe ich gar nicht. Für mich ist das eine Lust und Trieb, das andere Liebe, Zuneigung, Wärme.
      Ich muss mich nicht anstrengen, das zu trennen.

      vielleicht hilft es, dir das bewusst(er) zu machen. Meditation und autogenes Training könnten da hilfreich sein.
      Betreibst du einen Kampfsport? Auch aus diesen Bereich kann man sich mentale Techniken ausleihen.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      mir kommt da noch so ein Gedanke:

      ...Du hast eine sadistische Neigung......und darum macht Dir dieses Spiel eben Spass!....bestehende Tatsache....ist einfach so.....

      Die Auswirkungen können positiv oder negativ sein.....

      ...Deine Sub ist zufrieden....beiderseitiges Einverständnis...usw......= positive Auswirkung

      .....es war nicht abgesprochen.....der Spielepartner/in wollte es nicht...Du kannst es nicht ausleben...usw...= negative Auswirkung


      Existentmale schrieb:

      vielleicht hilft es, dir das bewusst(er) zu machen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @Mythenmetz Ich habe gerade mal meinen Mann gefragt, wie er die Sache sieht. Vielleicht hilft Dir seine Antwort. Genau wie @Existentmale hat er da keinen Gewissenskonflikt. Und zwar weil er ja weiß, dass ich das Ganze genauso brauche wie er. Wir sind nun mal so, ob angeboren, geprägt oder whatever. Fakt ist, dass wir beide nur Befriedigung aus dieser Spielart ziehen können. Und u.a. wegen dieser deckungsgleichen Neigung, haben wir ja auch als Paar zusammengefunden. Es wäre umgekehrt viel tragischer, wenn wir unsere Bedürfnisse gegenseitig nicht erfüllen könnten.

      Du schreibst: "Ich liebe meine Sub/Frau! Und normalerweise fügt man Personen, die man liebt keine Schmerzen zu" Wir sehen das an der Stelle genau andersrum. Gerade weil wir uns lieben, sind wir froh, dass wir uns gegenseitig genau das geben können, was jeder von uns braucht.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.

      Mythenmetz schrieb:

      Liebe @newbarbie,

      Du hast recht mit dem was Du sagst, allerdings ist das nicht mein Problem! Ich habe keine Sorge, dass "die Gesellschaft" mich verurteilen könnte, zumal wir in unserem Freundeskreis weitestgehend geoutet sind.

      Ich kollidiere einfach gelegentlich emotional mit meinen eigenen Wertvorstellungen und das zieht mich 'runter und nervt mich gleichzeitig.

      Wie erkläre ich das am Besten? -Ich liebe meine Sub/Frau! Und normalerweise fügt man Personen, die man liebt keine Schmerzen zu. -Daß es sich während eines Spiels /einer Session um eine Ausnahme von dieser Regel handelt, die letztendlich dem beiderseitigen Lustgewinn dient, ist mir fast immer bewusst. Ausser ich komme ins Grübeln und hinterfrage, warum mir genau dieses Spiel eigentlich Spass macht!
      Ich dachte eigentlich, dass diese Ambivalenz unter Doms gar nicht so selten ist und war interessiert, mit welchen Strategien andere diesen (zugegebener Maßen eigentlich unnötigen) Gewissenskonflikt handhaben bzw. umgehen.

      Liebe Grüße

      Mythenmetz

      Ich kenne den Gewissenskonflikt, exakt so wie du ihn beschreibst, auch. Mein Umgang damit ist während der Session: Wegschieben (ich will ja gerade Spaß haben und da mein Partner auch gerade glücklich ist, gibt es keinen Grund für Zweifel). Aber der Moment, bis zum erfolgreichen wegschieben nervt. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

      Eine Reflektion über die Ursachen habe ich für mich abgeschlossen. An den Ursachen möchte ich auch nicht rütteln, da die Ursache dieses Konflikts mein Wertgefüge ist - und diese Werte finde ich so wie sie sind gut und vertretbar.
      Gedankengänge wie @DarkDesire sie äußert ("Gerade weil wir uns lieben, sind wir froh, dass wir uns gegenseitig genau das geben können, was jeder von uns braucht.") setze ich manchmal bewusst ein, um mir diesen Konflikt zu nehmen.
      Klingt alles sicher nicht nach der innovativen Strategie, ich bin auch an besseren Stategien interessiert :)
      Hallo zusammen,

      vielen, vielen Dank für Eure Denkanstöße!

      Ihr liegt vermutlich richtig, dass ich mir schlichtweg bewusst machen muss, dass ich mit meinen Neigungen niemandem weh tue (zumindest niemandem, der das nicht möchte ). Eigentlich logisch und sehr einfach, mir hat es aber sehr gut getan, dass nochmal von anderen zu hören!

      Liebe Grüße

      Mythenmetz