Wann ist man BDSMler?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Wann ist man BDSMler?

      Eine etwas provokante Frage: Was würdet Ihr sagen? Wann darf man sagen: "Ich bin BDSMler?"

      Ist man bereits BDSMler, wenn man "nur" Fantasien hat (ohne reale Erfahrungen)?
      Erst dann, wenn man reale Erfahrungen vorweisen kann?
      Oder sogar erst, wenn man bestimmte reale Erfahrungen hatte?
      Gilt als reale Erfahrung zB rein virtuelles BDSM nicht?
      Oder darf sich jeder so nennen, der es möchte?
      Natürlich KANN sich jeder so nennen, aber ist er es dann wirklich immer?

      Ich möchte jetzt nicht darauf hinaus, ob es "echtes" und "unechtes" BDSM gibt. Das ist eine müßige Diskussion, bei der es nie zu einer wirklich exakten Antwort kommen wird.
      Es geht mir wirklich nur darum, ab wann man sich als BDSMler bezeichnen darf.

      Nur zur Info: Die Frage ist bei mir aufgekommen, weil @Gentledom in diesem Thread Old-School-BDSM, gibt es das überhaupt? folgende These aufgestellt hat:

      Gentledom schrieb:

      Somit wären jene, die vor SoG schon BDSMler waren, nun auch schon old-school.
      Ich finde es aber sehr schwer, zu definieren: Ab wann gilt man als BDSMler?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für mich ist man Bdsmler, wenn man auch schon etwas ausgelebt hat.
      Immerhin kann ich auch nicht sagen, dass ich Fußballer sei nur weil ich Fußball gucken und schon mal FIFA gespielt habe.

      Ohne Auslebung bin ich ein Mensch mit Bdsm-Phantasien.
      Aber BDSM ist kein Sport, sondern beinhaltet eine inner Überzeugung und Emotionen .

      Ich kann zum Beispiel auch sagen ich bin eine homosexuelle Frau ohne jemals eine Beziehgun mit einer Frau oder Sex mit einer Frau gehabt zu haben.
      Für mich sind jene Leute BDSMler die Lust darauf haben BDSM zu betreiben. Was BDSM ist, dazu gibt es eine recht einheitliche Definition: wikipedia.org/wiki/BDSM


      Feuerpferd schrieb:

      Ist man bereits BDSMler, wenn man "nur" Fantasien hat (ohne reale Erfahrungen)?
      Nein, in meinen Augen aber schon, wenn man Lust darauf hat und es in Angriff nimmt diese Lust auch umzusetzen.


      Feuerpferd schrieb:

      Gilt als reale Erfahrung zB rein virtuelles BDSM nicht?
      BDSM kann für mich natürlich auch rein virtuell ausgelebt werden, sofern es kein reines Cybersexrollenspiel ist, sondern es in der Realität verankert wird (Webcam, Aufgaben, Keuschhaltung, etc).


      Feuerpferd schrieb:

      Oder darf sich jeder so nennen, der es möchte?
      Es gibt weder einen BDSM Führerschein noch einen markenrechtlichen Anspruch der das verhindert :)


      Feuerpferd schrieb:

      Natürlich KANN sich jeder so nennen, aber ist er es dann wirklich immer?
      Nope, nur weil ich sage ich bin BDSMler muss ich keiner sein. Da fällt mir direkt das Beispiel ein, dass jemand Dom ist um zu vögeln, es ihm aber nichts bringt. Das ist für mich kein BDSMler, da BDSM eben nur Mittel zum Zweck ist und es ihm nicht um die Umsetzung seiner BDSM Gelüste geht.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird ()

      Für mich hat BDSM etwas mit der inneren Einstellung zu tun. Man kann BDSMler sein ohne es jemals ausgelebt zu haben. Wichtig finde ich allerdings das man es nicht nur bei den Fantasien belässt sondern es auch in Angriff nehmen will. Sonst gilt wie auch im anderen Thread für mich - jeder darf sich nennen wie er es für sich richtig empfindet. Darüber sollten sich andere nicht den Kopf zerbrechen finde ich. Einfach weil es sie nichts, aber auch rein gar nichts angeht :pardon:
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren

      Viva schrieb:

      Für mich ist das entscheidende die innere Haltung, von daher ist man BDSMler auch dann wenn ich es noch nie ausgelebt habe etc.
      Dem schliesse ich mich an, denn ich dachte zu Beginn...ich bin BDSM ler und es dauerte bis ich das auch so leben konnte.
      Ursprung ist sicherlich die innere Einstellung. Also bin ich es seit ich so denke.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:

      Viva schrieb:

      Aber BDSM ist kein Sport, sondern beinhaltet eine inner Überzeugung und Emotionen .

      Ich kann zum Beispiel auch sagen ich bin eine homosexuelle Frau ohne jemals eine Beziehgun mit einer Frau oder Sex mit einer Frau gehabt zu haben.
      Natürlich ist es kein Sport. Der Vergleich war absichtlich provokant gestellt.

      BDSM mag Überzeugungen und Emotionen beinhalten, aber wenn ich es nicht ausleben ist es reine Phantasie. Und ich weiß nicht ob die Dinger aus meinem Kopf in der Realität sich wirklich gut anfühlen. Wie viele Frauen denken Dank SoG, dass sie Sub sein geil finden. Behaupten sie sind Bdsmler und dann in der Realität: wuuusch, ist doch nicht ihrs.

      Also im Kopf bin ich auch echt ein überzeugter Fußballer. Ich find den Sport geil und super, aber stell mich aufs Feld und ich hab Angst vor dem Ball. Der kann echt weh tun. ;)

      Mir ist egal wie jemand sein BDSM auslebt, aber durch Medienkonsum oder Phantasien im Kopf, werde ich nicht sofort zum Bdsmler
      Hmm also ich bin ja vorher auf die Neigung und nachher auf den Begriff gestoßen. Insofern würde ich sagen, BDSMler ist man, wenn man das Bedürfnis spürt (über längere Zeit, denn wie viele Mädels denken wohl nach SoG im Kino mal zwei Tage lang "wie romantisch, das will ich auch mal probieren") und sich die sexuellen Fantasien auch irgendwie in die Richtungen gestalten auch ohne dass man irgendeinem Gruppenzwang (Partner möchte, alle anderen im Freundeskreis tuns auch) unterliegt.
      Wie gesagt, ich hatte so meine Vorstellungen und dann Jahre später erst den "aha effekt" mit "so heißt das also und nein ich bin nicht die Einzige".
      Wer mit mir friedlich diskutieren will, kann sich ab sofort die Gebrauchsanweisung in meinem Profil durchlesen.
      Ich habe erst sehr spät angefangen meine Neigung wirklich zu akzeptieren und auszuleben.
      Meine sexuellen Phantasien beinhalteten schon seit meiner frühen Jugend Unterwerfungsszenarien - vieles von dem was ich an Phantasien hatte und sich in meinem Kopf gut anfühlte gibt mir aber in der Realität nichts. Dinge die ich gar nicht im Blick hatte triggern mich jetzt und lassen mich zu mir selbst finden.

      Meine Antwort für mich: Meine Neigung war schon immer da - aber seit dem ich meine Neigung auslebe bin ich BDSMler(in), weil ich jetzt erst in der Lage bin mich und meine Neigung im BDSM-Spektrum zu entwickeln.
      Um zu definieren wann man BDSMler ist, müsste mMn. zuvor definiert werden was ein BDSMler ist...
      Nun jetzt könnte man sagen ein BDSMler ist jemand der eine BDSM Neigung hat... Entsprechend müsste man überlegen wo fängt BDSM an, wo hört "Vanilla" auf...
      BDSM ist "inzwischen" so vielfältig und bunt und individuell in der Art wie es "gelebt" wird das wohl als kleinster gemeinsamer Nenner nur die eigene Einstellung bleibt.
      Jeder der der Meinung ist er/sie ist BDSMler, ist ein BDSMler :pardon:
      Also ich finde auch es es dabei hauptsächlich erst mal um Fantasien+die innere Haltung geht. Aber ich denke auch das die meisten die das Thema wirklich beschäftigt mehr vorweisen können als ihr Kopfkino, sei es Spielzeug im Nachtschrank, Romane, Bilder, Pornos oder Thema in Musik und Film die sie beschäftigen, und auf Veranstaltungen die sie besuchen.

      Das ist für mich mehr BDSM als wenn jemand sagt er ist BDSMler weil er es mag einer Frau eins mit der Bratpfanne über zu ziehen damit sie bewusstlos ist beim Vögeln,.... mal so als total an den Haaren herbeigezogenes Beispiel das ich irgendwo aufgeschnappt hab. :S X/

      -------------------------------

      Gentledom schrieb:

      Nope, nur weil ich sage ich bin BDSMler muss ich keiner sein. Da fällt mir direkt das Beispiel ein, dass jemand Dom ist um zu vögeln, es ihm aber nichts bringt. Das ist für mich kein BDSMler, da BDSM eben nur Mittel zum Zweck ist und es ihm nicht um die Umsetzung seiner BDSM Gelüste geht.
      Ich weis es ist etwas off topic, aber wie häufig denkst du gibt es sowas? Ich hab in letzter Zeit irgendwie immer mehr das Gefühl das es davon extrem viele gibt...

      Kellerkind schrieb:

      Ich weis es ist etwas off topic, aber wie häufig denkst du gibt es sowas? Ich hab in letzter Zeit irgendwie immer mehr das Gefühl das es davon extrem viele gibt...
      Das ist kein großer Teil aber ein sehr aktiver wenn es um die virtuelle Partnersuche geht... wen wundert es, wem es keinen Spaß bereitet wird kaum jemanden binden können, wenn er das überhaupt will, denn das merkt man sicher mit der Zeit. Grds kann man die Leute recht leicht filtern, sie werden recht schnell sexuell (auch beim Austausch)...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich selbst sehe mich auch erst als BDSMler seit ich meine Fantasien auch auslebe.
      Ich kann es aber verstehen wenn sich Menschen die sich schon länger mit der Thematik beschäftigen es aber noch nicht ausgelebt haben sich auch als BDSMler verstehen.
      Also ich weiss eigentlich nicht warum man so etwas klären müsste. Wann und wieviel BDSMler in einem steckt bestimmt doch eigentlich das/die eigene Gefühl/Befindlichkeit. Und selbst darüber sind die meisten sich oft genug nicht genau im Klaren.
      Ich sehe in der Frage sogar eher etwas problematisch, da hier auch ein ausgrenzender Terminus geschaffen wird. Wer ist echter BDSMler.....? Du bist nur echter BDSMler wenn.... !

      Ich denke damit kann man Andere, die (noch) auf der Suche nach ihrer eigenen Identität sind, ziemlich verunsichern oder verschrecken. Vor allem bei der, für uns alle ziemlich elementaren, Frage „Wer oder was bin ich“ kann so etwas eher hinderlich sein bei der Antwortfindung.

      Meine (durch die Handytaststur stark verkürzte) Meinung.

      Oxyd schrieb:

      Wer ist echter BDSMler.....? Du bist nur echter BDSMler wenn.... !
      Wenn Du mein EP richtig gelesen hättest, wüßtest Du, dass es mir gerade darum NICHT geht.
      Ich selbst bin zB unsicher, seit wann ich BDSMler bin. An und für sich war ich es wohl schon fast immer, doch hätte ich mich nie als BDSMler bezeichnet, auch wenn ich mir schon immer Klammern an die Schamlippen befestigte bei der Selbstbefriedigung. Nur fehlte mir der Partner und mir fehlte auch bis 2015 das Eingeständnis vor mir selbst, dass ich auf BDSM stehe.
      Das hat nichts mit echt/unecht zu tun. Und Dir mag es egal sein.
      Mir ist es jedoch insofern wichtig, als ich so lange damit gehadert habe.
      Und als irgendwann jemand dann zu mir sagte, ich sei BDSMlerin, kam mir das immer noch komisch vor, weil ich mich trotz Erfahrungen immer noch nicht dazu zählen wollte.
      Es gibt auch die andere Seite der Medaille: Man fühlt sich nicht zugehörig, obwohl man dazu gehört.
      Und Anfänger können nicht nur verunsichert werden, sondern im Gegenteil gestärkt in ihrer Wahrnehmung.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für mich ist BDSM eine Lebensweise, und ich denke nur weil man es nicht ausleben kann oder darf, sollte man sich trotzdem BDSM'ler " schimpfen " dürfen. Ist wieder eine vertrackte Frage mit vielen Wenn's und aber's
      Norden, Süden, Krieg und Frieden, Chaos, Ordnung, Liebe, Hass
      Unwahrheiten, Ehrlichkeiten bringe ich in jede Stadt
      Trauer, Freude, Tod und Leben, will ich nehmen, will ich lassen
      wenn der Narr dann weiterzieht, wird man ihn lieben oder hassen
      ( R.I.P. Schelmish 15.12.2012 )

      Feuerpferd schrieb:


      Eine etwas provokante Frage: Was würdet Ihr sagen? Wann darf man sagen: "Ich bin BDSMler?"


      Ist man bereits BDSMler, wenn man "nur" Fantasien hat (ohne reale Erfahrungen)?
      Erst dann, wenn man reale Erfahrungen vorweisen kann?
      Oder sogar erst, wenn man bestimmte reale Erfahrungen hatte?
      Gilt als reale Erfahrung zB rein virtuelles BDSM nicht?
      Oder darf sich jeder so nennen, der es möchte?
      Natürlich KANN sich jeder so nennen, aber ist er es dann wirklich immer?
      T´schuldigung wenn ich die Fragestellung falsch verstanden hab,aber ich für mich verstehe ich die Frage so wie sie da steht "Wann darf man sagen: "Ich bin BDSMler?" was wiederum zur Frage führt "Wer ist echter BDSMler.....?" bzw. zur Aussage "Du bist nur echter BDSMler wenn.... !".
      Ich reibe mich da ein wenig an dem Wörtchen "darf". Das impliziert, zumindest für mich, es gilt eine bestimme Bedingung zu erfüllen um BDSMler sein zu dürfen.

      Ich denke aber verstanden zu haben was du eigentlich Fragen wolltest. "Ab wann habt ihr euch als BDSMler gefühlt bzw. was hat euch dazu gebracht das zu fühlen/sagen?" Richtig?