Erziehung , was ist das überhaupt?

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      Feuerpferd schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:

      Was genau findest du daran spannend?
      Das das für Dich negativ besetzt ist. Klar, ist auch möglich.Aber für mich ist Erziehung eher positiv. :pardon:
      Achso....ja ich war schon immer besserwisserischer Kluscheisser und Sturkopf. (liegt wohl am Sternzeichen :evil: )
      Daher habe ich mir auch nicht viel sagen lassen und lieber meinen eigenen Weg durchstolpert.
      Erziehung hat für mich auch einen Teil mit Manipulation und Bevormundung zu tun, das kann ich nicht leiden.
      Aber wie gesagt, nur meine unrepräsentative Meinung. :saint:

      Wenn das für dich positiv ist ist doch alles gut, dazu sollte doch jeder ein eigene Meinung haben.
      Für mich ist Erziehung auch ganz klar positiv besetzt. Ich verstehe darunter: Verantwortung übernehmen für ein konfliktfreies Zusammenleben, Grenzen aufzeigen, Hilfe, ein Problem zu bewältigen. Ich habe kein Problem damit, Erziehung anzunehmen, insbesondere in Situationen, von denen ich weiß, dass ich sie alleine nicht bewältigen kann.

      Endecasillabo schrieb:

      Für mich ist Erziehung auch ganz klar positiv besetzt. Ich verstehe darunter: Verantwortung übernehmen für ein konfliktfreies Zusammenleben, Grenzen aufzeigen, Hilfe, ein Problem zu bewältigen. Ich habe kein Problem damit, Erziehung anzunehmen, insbesondere in Situationen, von denen ich weiß, dass ich sie alleine nicht bewältigen kann.
      Da muss ich mal ganz böse deine Aussage sezieren ;)
      Es gibt zwei Seiten, der Erzieher und der der Erzogen wird.
      Verantwortung übernehmen: Der Erzieher übernimmt die Verantwortung? Also doch eine einseitige, tendetiöse Sache
      Die Verantwortung für ein konfliktfreies Zusammenleben haben für mich beide Teile.
      Grenzen sollten imho nicht aufgezeigt sondern gemeinsam gefunden und überschritten werden, sonst Einseitig....blabla... you know ;)
      Hilfe ist keine Erziehung, Hilfe zu leisten ist etwas was sich gehört und ganz besonders wenn ein besonderer Mensch sie braucht.
      Das Selbe gilt für die Unterstützung bei der Bewältigung einer bestimmten Situation

      Das klingt für mich alles nach Verantwortungs-Verweigerung.

      Aber wie gesagt, wenn jemand so und damit glücklich ist hat er das Beste erreicht und sich in dem Falle richtig entschieden.

      herbstkind schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:

      Grenzen sollten imho nicht aufgezeigt sondern gemeinsam gefunden und überschritten werde
      Naja, ich erwarte von meinem Dom sehr wohl, dass er mir meine Grenzen aufzeigt. Sonst wäre erfür mich nicht der passende Dom. Aber jedem das Seine.
      Ich wollte nur erklären warum es nicht meins ist.

      Wie gesagt, wer dadurch Glücklich ist hat alles Richtig gemacht! Eben drum. ;)

      LaermMachtSpass schrieb:

      Das klingt für mich alles nach Verantwortungs-Verweigerung.
      Sehr problematische These.
      Verweigerung setzt einen bewussten Akt voraus. Das klingt nach: "Subs sind nur deswegen Subs, weil sie keine Verantwortung übernehmen wollen. Soll sich lieber Dom drum kümmern."
      Danach wäre jeder, der sich erziehen läßt, nur willensschwach und ein Verweigerer bzgl. Eigenverantwortung. Sehr, wirklich sehr gewagte These...
      Und warum ist es tendenziös, Verantwortung zu übernehmen? ?(
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:

      Das klingt für mich alles nach Verantwortungs-Verweigerung.
      Sehr problematische These.Verweigerung setzt einen bewussten Akt voraus. Das klingt nach: "Subs sind nur deswegen Subs, weil sie keine Verantwortung übernehmen wollen. Soll sich lieber Dom drum kümmern."
      Danach wäre jeder, der sich erziehen läßt, nur willensschwach und ein Verweigerer bzgl. Eigenverantwortung. Sehr, wirklich sehr gewagte These...
      Und warum ist es tendenziös, Verantwortung zu übernehmen? ?(
      Ja, dafür bin ich bekannt und nicht gerade beliebt :D
      Genau und so kam es mir vor.
      So soll es nicht klingen! Was aber nicht heißt das es auch so sein kann.
      Aber genau so hat sich das Zitat in meinem Post für mich gelesen.

      Das meine Meinung etwas Provokant und polarisierend ist, ist mir bewusst, sie ist aber nicht böse oder abwertend gemeint.

      Weil ich die Verantwortung nach meinem persönlichen Gusto auslege und dadurch präge.
      Wenn ich eine Gesundheitsapostel bin und meine Sub dahin gehe erziehe, mag das zwar für ihre Gesundheit zuträglich sein, es ist aber immernoch meine persönliche Auslegung die ich ihr auftrage/aufdiktiere.

      Wie gesagt das ist aber alles nur auf meine Person und mein Empfinden bezogen.

      LaermMachtSpass schrieb:

      Endecasillabo schrieb:

      Für mich ist Erziehung auch ganz klar positiv besetzt. Ich verstehe darunter: Verantwortung übernehmen für ein konfliktfreies Zusammenleben, Grenzen aufzeigen, Hilfe, ein Problem zu bewältigen. Ich habe kein Problem damit, Erziehung anzunehmen, insbesondere in Situationen, von denen ich weiß, dass ich sie alleine nicht bewältigen kann.
      Da muss ich mal ganz böse deine Aussage sezieren ;) Es gibt zwei Seiten, der Erzieher und der der Erzogen wird.
      Verantwortung übernehmen: Der Erzieher übernimmt die Verantwortung? Also doch eine einseitige, tendetiöse Sache
      Die Verantwortung für ein konfliktfreies Zusammenleben haben für mich beide Teile.
      Grenzen sollten imho nicht aufgezeigt sondern gemeinsam gefunden und überschritten werden, sonst Einseitig....blabla... you know ;)
      Hilfe ist keine Erziehung, Hilfe zu leisten ist etwas was sich gehört und ganz besonders wenn ein besonderer Mensch sie braucht.
      Das Selbe gilt für die Unterstützung bei der Bewältigung einer bestimmten Situation

      Das klingt für mich alles nach Verantwortungs-Verweigerung.

      Aber wie gesagt, wenn jemand so und damit glücklich ist hat er das Beste erreicht und sich in dem Falle richtig entschieden.
      Ich verstehe gerade nicht warum du @LaermMachtSpasshtspass annimmst das @Endecasillabo keine Verantwortung übernehmen will ?
      Ich lese aus seinem Post ganz klar , das es in der Verantwortung beider liegt Konflikte anzugehen und zu bearbeiten , Konsens fähig zu bleiben und gegenseitig daran zu arbeiten .
      Du siehst - es ist offensichtlich eine Einstellungsache was man herauslesen kann und was nicht .
      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Chloe schrieb:

      LaermMachtSpass schrieb:


      Du siehst - es ist offensichtlich eine Einstellungsache was man herauslesen kann und was nicht .
      Bedingt. Man kann auch eine gewisse Intension herauslesen wollen ;)
      Das es verschieden Sichtweisen gibt sieht man an deinem Post genau wie an dem Meinen.
      Da ist sie wieder diese 4 Seiten einer Nachricht Sache ;)

      Daher auch mein Mantra das es nur mein Empfinden war und es jeder anders sehen kann/will/soll.
      Also auch wenn ich verstehe, dass ihr euch an der Aussage der Verweigerung stosst kann ich das sogar unter gewissen Umständen stützen.

      Ich denke schon, dass es Subs gibt, die sich (auch aus guten Gründen ) verweigern eine Verantwortung zu übernehmen und diese bewusst an den Dom übergeben. Das ist dann aber auch ok, wenn beiden genau dieses Verhaltensmuster klar ist und es so gewollt ist.

      Trotzallem hat nicht jedes sich erziehen lassen mit Verantwortungsabgabe oder gar Verweigerung zu tun.
      Auch wenn ich mich erziehen lasse übernehme ich ja Verantwortung nämlich insofern, als dass ich erkenne, dass ich das selbst nicht lösen kann und Unterstützung brauche.
      Für mich ist der Begriff "Erziehung" eher negativ behaftet.
      Ich verbinde mit Erziehung, dass derjenige, der erogen wird, das zu tun hat, was der "Erzieher" will, notfalls auch unter Druck, Zwang und Gewaltanwendung, egal, wie er sich selbst dabei fühlt. Diese typische "Wenn...dann... Methode, sprich : Wenn du nicht machst, was ich will, dann... immer verbunden mit Drohungen und wahrmachen der Drohung, wenn der zu Erziehende dem Willen des Erziehers nicht nachkommt.

      Da tue ich mich selbst im BDSM Bereich noch immer etwas schwer mit.
      Ich praktiziere mit meinem Herrn auch zur Zeit ein solches Rollenspiel mit "Erziehung", ich finde es zwar sehr spannend und auch anregend, aber ich merke doch schon, dass ich immer wieder recht hart an meine Grenzen komme, wohl auch, weil mir in dem Spiel immer wieder Dinge begegnen, die ich in meiner Kindheit und Jugend erlebt habe und die zu der damaligen Zeit für mich alles andere als prickelnd waren, sondern einfach nur schrecklich....

      Sicher, es ist heute nur ein Spiel und ich bin Erwachsen und mache es freiwillig, und ich könnte es auch abbrechen, wenn ich wollte, aber heute bin ich immer wieder froh, dass es jetzt wirklich nur ein Spiel ist und dass ich eine solche Situation real und unter "echtem Druck" nicht noch mal erleben muss...

      Penny schrieb:

      Für mich ist der Begriff "Erziehung" eher negativ behaftet.
      ...
      Ich verbinde mit Erziehung, dass derjenige, der erogen wird, das zu tun hat, was der "Erzieher" will, notfalls auch unter Druck, Zwang und Gewaltanwendung, egal, wie er sich selbst dabei fühlt.
      Ich finde es etwas erschreckend, wenn das nur so gesehen wird (nicht böse gemeint und auch keine Kritik, lediglich mein persönliches Gefühl dabei).
      Werden zB Kinder denn nur so erzogen?
      Man kann mMn auch durch liebevolle Zuwendung jemanden zu einem bestimmten Verhalten bringen oder auch nur, indem man es ihm vorlebt. Auch das ist Erziehung für mich.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Da gebe ich Dir voll und ganz recht, Feuerpferd.
      Das ist auch das, was ich mir persönlich unter Erziehung vorstellen würde.
      Ich habe nur das beschrieben, was ich früher als Kind von Pädagogen, sprich im Kindergarten, Vorschule, Schule (zum Glück nicht zuhause, dort ging es mir immer gut), unter "Erziehung" erlebt habe. So sein zu müssen, und das tun zu müssen, was einem gesagt wird, angepasst zu sein, ansonsten eben die Drohung mit einer Bestrafung bzw. seelisches unter Druck setzen.

      Ich persönlich stelle mir da auch etwas anderes drunter vor, nämlich jemanden langsam auf das Leben vorbereiten, ihm zu zeigen, was "Richtig" und was "Falsch" ist, zumindest in einem gewissen Rahmen, denn was für jeden "Richtig" oder "Falsch" ist, muss jeder im Laufe seines Lebens für sich selbst herausfinden. Aber auch nicht mit Zwang, Drohungen oder dieser berühmten "Wenn"..."dann" Methode, schrecklich finde ich so was.
      Ich kann die Irritationen, die der Begriff Erziehung auslöst gut nachvollziehen und vor einigen Jahren hätte ich es auch abgelehnt, mich erziehen zu lassen. Rückblickend muss ich sagen, dass die Angst davor unbegründet war. Mich hat letztlich der Erfolg überzeugt und ich sehe auch keine Verantwortungslosigkeit darin, sich unterzuordnen. Problematisch wird es wohl erst, wenn man merkt, dass die Erziehung einem nichts bringt.

      Feuerpferd schrieb:

      Werden zB Kinder denn nur so erzogen?
      Man kann mMn auch durch liebevolle Zuwendung jemanden zu einem bestimmten Verhalten bringen oder auch nur, indem man es ihm vorlebt. Auch das ist Erziehung für mich.
      ..für mich heißt Erziehung Vorleben...alles andre ist Dressur für mich.....

      ich lebe vor ehrlich zu sein.....höflich...usw.
      ich lebe vor auf die Umwelt zu achten.....
      ich lebe vor bewusst einzukaufen....bewusste Ernährung
      ...zuverlässig zu sein......

      da bin ich ganz bei Feuerpferd

      Shayleigh schrieb:

      Was haltet ihr im BDSM-Kontext denn von Konditionierung? I

      das trifft es für mich...

      denn Dom kann ja nicht alles vorleben wie Unterwürfigkeit z.B.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich erziehe mein Kind.

      Ganz grob gesagt erziehe ich es, weil es zum einen noch ganz vieles lernen muss ... und weil ich möchte das es gewisse Strukturen lernt um es später im Leben - sei es einfach in unserer Gesellschaft, im Job, mit Freunden - einfacher zu haben.
      Als Mutter bin ich überzeugt davon das ich mir Mühe geben muss mein Kind gut zu erziehen. Welchen Weg (Art der Erziehung) ich und andere Eltern dafür einschlagen, kann sehr Unterschiedlich sein. Was für die einen Eltern die einzig richtige Art der Erziehung ist, ist für andere wiederum ein absolutes No-Go. Und umgekehrt genau so.

      Aber eines haben alle Eltern gemeinsam: sie wollen das Beste für ihr Kind. Sie wollen ein glückliches und zufriedenes Kind. Und so sehe ich "Erziehung" als eine sehr positive Sache.

      Und genauso Positiv sehe ich die "Erziehung" in meiner D/s-Beziehung:

      Mein Dom möchte das es mir gut geht. Also kann es sein das er gewisse negative Muster die ich habe, ins positive ändern möchte. Was macht er also? Er erzieht mich.

      Je nach Art dieser Erziehung könnte man das aber auch anders bezeichnen. Für die einen mag es eine Dressur sein, für andere Konditionierung ... und wieder andere würden von "formen" sprechen ... Zu all diesen Ausdrücken könnte man nun sagen: schau mal im Duden (oder heutzutage wohl eher die liebe Wiki fragen) nach was es bedeutet - und doch ist es für jeden wieder was anderes und man könnte somit endlos darüber diskutieren.

      Und diese Diskussionen werden Endlos weiter gehen da es ganz viele unterschiedliche Meinungen gibt. Und jede dieser Meinungen ist Richtig ...
      Das Problem ist imho nicht der Begriff, denn weder Erziehung, Dressur, Abrichtung sind negativ behaftet.
      Es sind doch eher, Associationen die der Einzelne dazu hat.
      Wenn das was der Gegenüber mir schreibt, "Bauchgrummeln" verursacht, ist es doch eher die Richtung die ich da nicht will, als der Begriff.
      Wenn es passt, ist es egal wie es heißt und wenn der Herr es das "Rosa-Mickey-Mouse- System" nennt.

      Shayleigh schrieb:

      Was haltet ihr im BDSM-Kontext denn von Konditionierung? Ist es für euch das gleiche? Seht ihr einen Unterschied?
      Der Begriff Konditionierung ist problematisch. Konditionierung ist eine Methode (naja, es sind mehrere Methoden). Der Begriff beschreibt das Wie, nicht das Was. Es ist mehr ein Lernen oder Ab-/Angewöhnen. Ob man das dann Erziehung nennen will, kommt darauf an, was damit erreicht werden soll.
      Außerdem gibt es zwei Arten: Die Klassische und die Instrumentelle bzw. Operante Konditionierung. Die Klassische ist Pawlows Hund - z.B. um Sub anzutrainieren, dass sie auf Kommando kommt. Die andere Konditionierung sind (üblicherweise) schlicht Strafen und Belohnung.



      newbarbie schrieb:

      ..für mich heißt Erziehung Vorleben
      Hat nichts mit Konditionierung zu tun, sondern ist eine ganz andere Form der Erziehung. Ein anderes "Wie". Bei dieser Art wird vor allem die Einstellung von Kind/Sub/... geformt, damit er/sie/es aus Überzeugung so handelt. Intrinsische Motivation.

      Bei Strafen und Belohnung erreicht man sowas meist nicht. Man macht Dinge aus Angst vor Strafen oder für eine Belohnung. Extrinsische Motivation.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)