Arzt oder Ärztin welche Vorlieben haben, die mit ihrem Beruf im Zusammenhang stehen... bedenklich oder nicht?

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      @Gentledom wie sieht es dann aus mit Fem Dom als Mutter oder Erzieherin?
      Meinst du, wir genießen da das „Strafen“ oder hauen gar Kinder?
      Und Doms beiderlei Geschlechter als Lehrer, Pädagogen, Polizisten etc.?
      Sadisten die Zahnärzte sind?
      Sind wir jetzt alle „gefährlich“ ?
      Ich hoffe mal nicht.
      Bin solchem Misstrauen im Leben mehrmals begegnet und wurde auch schon direkt gefragt, ob ich meine Kinder denn auch „ besonders“ streng bestrafe.
      Was ich stets entsetzt verneine. Kinder sind puschelig und süß, wie kleine Kätzchen, Meerschweinchen und so. Ich neige dazu sie zu betütteln und zu verwöhnen.
      ( die Peitsche ist nur für den Hausherrn :D )
      ebenso hoffe ich, dass Ärzte auch Neigung und Beruf/ Alktagsleben trennen.
      Wenn denn die moralische Lebenseinstellung stimmt.
      Ist den Kollegen denn schon aufgefallen, dass er länger und mehr schneidet als notwendig?
      Sehr interessantes Thema!

      Generell finde ich das nicht bedenklich. Ich will das mal aus der anderen Perspektive beschreiben:
      Ich bin Masochistin mit leichter Neigung zum weißen BDSM. Ich gehe regelmäßig Blut- und Plasmaspenden weil mir das jedes Mal einen ordentlichen Kick gibt (Nadeln, Ausgeliefertsein/Hilflosigkeit, Schmerz - wenn ich Glück habe). Ich habe lange darüber nachgedacht ob es moralisch in Ordnung ist, das aus dieser Motivation heraus zu machen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht verwerflich ist. Denn: Ich halte mich an alle Regeln. Ich gehe nur wenn ich aus medizinischer Sicht spenden darf. Wenn ich z.B. erkältet bin warte ich den vorgeschrieben Zeitraum bevor ich wieder spende, auch wenn ich den Kick gerade brauchen würde.
      Somit gefährde ich niemanden und das Risiko, dass einem Empfänger von Blutprodukten Keime von mir übertragen werden ist sehr viel geringer als von dem armen Studenten auf der Liege neben mir, der wegen der Aufwandsentschädigung kommt und schon während der Spende herumhustet. Den Empfänger wird es nicht interssieren, was ich beim Spendevorgang gefühlt habe. Im besten Fall bekommt er sogar noch ein paar Endorphine mitgeliefert :)

      Andersherum sehe ich das ähnlich. Für mich ist es beim BDSM wesentlich, sich an die Regeln zu halten. Wenn ein Arzt seine sadistische Ader in seinem Beruf ausleben will, sollte es selbstverständlich sein, dass z.B. nicht tiefer geschnitten wird als nötig und nur genau das gemacht wird, was aus medizinischer Sicht notwendig ist. Ob er dabei eine Erregung spürt ist mir relativ egal. Ich würde sogar jemanden, den der Vorgang, den er an mir ausführt, erregt, einer Person vorziehen, die es ekelt.

      Gentledom schrieb:

      Das mag sicher einigen unfair vorkommen, jemanden wegen seiner sexuelle Vorliebe zu diskriminieren aber die Gefahr, dass unterbewusst zum Beispiel zu viel geschnitten wird oder auch, dass ein Lustgefühl die Konzentration ablenkt, will ich nicht eingehen.
      Das denke ich eigentlich nicht. Auch beim BDSM Spiel mit Nadeln und Cutting ist große Konzentration erforderlich. Ich glaube dass ein Lustgefühl die Konzentration eher verstärken könnte als sie abzulenken. Größere Sorgen hätte ich da bei einem Arzt der z.B. gerade privaten Beziehungsstress hat und deshalb nicht bei der Sache ist.

      kara schrieb:

      Dabei ist es für mich persönlich auch fraglich, ob da wirklich so tief abgetaucht werden kann, wenn OP-Schwestern, Anästhesisten, Assistenzärzte etc. drum herum stehen und zugucken...
      Das ist in der Tat ein Knackpunkt. Man kann sich nicht einfach fallen lassen weil es die Umgebung gar nicht zulässt. Auf beiden Seiten. Ich muss mich da auch manchmal echt zusammenreißen wenn es ganz heftig ist. Die Gefühle lasse ich erst hinterher raus. Was mein Gesichtsausdruck so verrät, weiß ich allerdings nicht.
      Aber: Es ist auch eine Handlung, die keine Erklärung erfordert. Und das gute Gefühl hinterher ist unschlagbar.
      Ich lebe meinen Masochismus privat nur sehr begrenzt aus und nur alleine. Mit kleinen Kindern, die ganz genau beobachten und sich nicht scheuen, Fragen zu stellen, ist alles, was Spuren hinterlässt, sowieso schwierig. Und mit einem Kopf, der sich mir selbst immer wieder in den Weg stellt. Für mich ist das Spenden deshalb eine Möglichkeit, auch mal einen Gegenüber zu haben. Oft unbefriedigend, aber zur Zeit ist es so und das ist ok.
      Sadismus hinterlässt zwar eher wenig Spuren, kann aber kaum alleine ausgelebt werden. Ich könnte mir schon vorstellen, dass jemand, der in diesem Beruf arbeitet, daraus eine Lust ziehen kann, die ihm sonst nicht möglich wäre. Und dies in einer Form im Alltag tun kann, für die er nicht infrage gestellt wird. Solange er sich dabei an die Regeln hält sehe ich da auch kein Problem drin.

      Sicherlich gibt es da auch schwarze Schafe, aber die gibt es auch unter Nicht-BDSMlern.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)

      Mermaid schrieb:

      @Gentledom wie sieht es dann aus mit Fem Dom als Mutter oder Erzieherin?
      Meinst du, wir genießen da das „Strafen“ oder hauen gar Kinder?
      Das ist nicht meine Aussage :)

      Für mich ist die Erziehung von Kindern nicht mit BDSM zu vergleichen, da liegen Welten zwischen.
      Für mich ist aber ein Skalpelschnitt in einem OP, weil dieser notwendig ist, mit einem Skalpelschnitt in einer Session vergleichbar. Denn das Setting ist für mich nicht so weit voneinander entfernt.

      Ähnlich wie viele hier habe ich in der Diskussion eben erst einmal die Position vertreten, ist doch nicht wirklich schlimm. Weil es aber doch recht nah dran ist vom Setting, kann finde ich das Argument nicht ganz von der Hand zu weisen, dass es Konzentrationsmängel oder unbewusste Handlungen geben könnte.

      So nun bin ich aber raus (= nein ich werde nicht weiter antworten) und überlasse anderen diesen Thread, was und warum ich wie denke habe ich ja erörtert und ich denke es war differenziert genug. Wenn nicht liegt es wohl daran, dass ich zu den als problematisch beschriebenen privaten Konstellationen keinen Zugang habe, da es nicht mein Kink ist und ich Fachpersonal in solchen Fällen doch ein gewisses Gewicht einräume und privat für mich auf Nummer sicher gehe.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Mermaid schrieb:

      @Gentledom wie sieht es dann aus mit Fem Dom als Mutter oder Erzieherin?
      Meinst du, wir genießen da das „Strafen“ oder hauen gar Kinder?
      Und Doms beiderlei Geschlechter als Lehrer, Pädagogen, Polizisten etc.?
      Sadisten die Zahnärzte sind?
      Sind wir jetzt alle „gefährlich“ ?
      Ich hoffe mal nicht.
      Bin solchem Misstrauen im Leben mehrmals begegnet und wurde auch schon direkt gefragt, ob ich meine Kinder denn auch „ besonders“ streng bestrafe.
      Was ich stets entsetzt verneine. Kinder sind puschelig und süß, wie kleine Kätzchen, Meerschweinchen und so. Ich neige dazu sie zu betütteln und zu verwöhnen.
      ( die Peitsche ist nur für den Hausherrn :D )
      ebenso hoffe ich, dass Ärzte auch Neigung und Beruf/ Alktagsleben trennen.
      Wenn denn die moralische Lebenseinstellung stimmt.
      Ist den Kollegen denn schon aufgefallen, dass er länger und mehr schneidet als notwendig?

      Zum Thema sadistische Erzieherinnen (dazu scheint es wirklich viele Klischees zu geben)kann ich durch meine Erinnerungen als ehemaligen Heimkind einiges an eigenen Beobachtungen beitragen. Dabei habe ich zwei verschiedene Typen von Erziehern kennen gelernt:

      - Es gab Erzieherinnen und Erzieher, die so etwas wie einen "spielerischen Sadismus" hatten, so will ich es mal nennen. Von denen bekam man hin und wieder einen symbolischen Klaps bekam oder mal ein spaßig-strenges "Ich leg dich gleich über Knie, wenn du so weiter machst!". Solange das erkennbar spielerisch und nicht ernst gemeint war, konnte ich als Jugendlicher damit umgehen. Einer dieser Erzieherinnen, die diesen spielerischen Sadismus mitbrachte, gehörte sogar zu denjenigen, die ich menschlich noch am angenehmsten fand; die noch am ehesten sowas wie ein kleines Stückchen Menschlichkeit ausstrahlte.

      - Dann gab es Erzieherinnen und Erzieher, die Kinder wirklich erniedrigt und sich wirklich übergriffig verhalten haben. Das hatte nach meinem heutigen Eindruck nicht wirklich etwas mit Sadismus zu tun (schon gar nicht im Sinne von BDSM), sondern diese Menschen waren einfach nur gefühlskalt, abgestumpft, kaltherzig und lieblos. Dieser Typ von Erziehern hat bemerkenswerterweise auch nie geschlagen (ganz früher vielleicht schon, aber in den 1980er-Jahren nicht mehr), sondern vor allem auf psychische Gewalt gesetzt, um Kinder zu brechen.

      Ich weiß nicht, inwieweit heute auch symbolische Züchtigungen als Misshandlung gelten, so tief stecke ich in der Debatte nicht drin. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass die wirklich unmenschlichen Erzieherinnen nicht diejenigen waren, die einen eher harmlosen Sadismus mitbrachten, den sie hin und wieder zwar mal andeuteten, aber nicht wirklich auslebten. Die wirklichen grausamen Erzieherinnen waren diejenigen, denen es an Menschlichkeit und Mitgefühl fehlte, was mit Sadismus - für meine Begriffe- nichts zu tun hatte.

      War mir wichtig, das in dem Zusammenhang loszuwerden, vielleicht trägt es ein wenig zur Differenzierung bei.
      vielleicht kekommen @Adrian_2015 und ich einen neuen Tread ? * ganz lieb die Admins anguck*

      @Adrian_2015, ich persönlich neige im Alltagsleben zum Kinderbetütteln und Verziehen.
      Belohne lieber als dass ich anfange zu bestrafen.
      Achte genaustens darauf, dass ich nur die Forderungen sn Kinder aufstelle, die sie erfüllen können und die ich auch durchsetzten kann.
      Strafe ungern und daher sehr wenig und nur, wenn es gar nicht anders geht und Unheil vermieden werden muss.( Kinder überschauen nicht immer die Folgen ihres Handelns)


      Nachts, mit erwachsenen Männern bei Englischer Erziehung bin ich ganz anders.
      ( wieso so, das weiß ich selber nicht)

      Mermaid schrieb:

      vielleicht kekommen @Adrian_2015 und ich einen neuen Tread ? * ganz lieb die Admins anguck*

      @Adrian_2015, ich persönlich neige im Alltagsleben zum Kinderbetütteln und Verziehen.
      Belohne lieber als dass ich anfange zu bestrafen.
      Achte genaustens darauf, dass ich nur die Forderungen sn Kinder aufstelle, die sie erfüllen können und die ich auch durchsetzten kann.
      Strafe ungern und daher sehr wenig und nur, wenn es gar nicht anders geht und Unheil vermieden werden muss.( Kinder überschauen nicht immer die Folgen ihres Handelns)


      Nachts, mit erwachsenen Männern bei Englischer Erziehung bin ich ganz anders.
      ( wieso so, das weiß ich selber nicht)

      Das wollte ich bei dir persönlich keinesfalls in Frage stellen. Im Gegenteil, ich wollte damit sagen, dass es (nach meinen Beobachtungen) eben nichts mit Sadismus im Sinne von BDSM zu tun, wenn Kinder schlecht behandelt werden, sondern mit Lieblosigkeit, fehlendem Einfühlungsvermögen und schlichtweg Überforderung. Ich hab in pädagogischen Berufen schon viel an menschlichem Abschaum erlebt (sorry ,wenn ich das nicht höflicher ausdrücken kann), aber Sadisten im engeren Sinn waren das vermutlich nicht.
      Jup, @Malvina, deshalb dachte ich auch , kein Problem.

      es sei denn, den Kollegen wäre aufgefallen, dass der BDSMler Arzt , mehr, tiefer und häufiger schneidet, als medizinisch nötig und deshalb einen Juristen und gleichzeitig BDSM Experten um Rat fragten.
      Dann sähe ich den Sachverhalt ganz anders.
      Ich möchte den Thread noch einmal aus der Versenkung holen, um meine Meinung dazu noch niederzuschreiben. In der Hoffnung, dass überhaupt noch jemand dran interessiert ist.

      Nachdem ich schon lange im Gesundheitsbereich tätig bin und darin wohl auch noch lange bleiben werde, habe ich das Thema relativ von Anfang an verfolgt. Die Meinungen einiger Nutzer haben mich aber so schockiert und verstört, dass ich immer wenn ich überlegt habe was dazu zu schreiben, feststellen musste, dass es mir kaum möglich ist neutral und freundlich zu bleiben. Und das obwohl ich nicht mal direkt betroffen bin - ich habe nicht wirklich Vorlieben*, die in direktem Zusammenhang mit meiner Tätigkeit stehen. (Bis auf eines, was man eventuell dazu zählen könnte, wenn man es darauf auslegt?)

      Jetzt ist aber bisschen Zeit vergangen, und ich hoffe ich kann freundlich kommunizieren, warum ich es so schlimm fand einiges hier zu lesen.

      Vorneweg: Ich verstehe die Ängste. Missbraucht zu werden, nicht optimal behandelt zu werden, dass das Vertrauen in den Arzt missbraucht wird. Das ist ganz sachlich betrachtet eine ziemlich schlimme Vorstellung und davor kann man natürlich Angst haben.
      Auf der anderen Seite lese ich aus einigen Posts ein Misstrauensvotum heraus, was verletzend ist, wenn man immer bemüht ist seine Patienten bestmöglich zu behandeln. Ich lese da Misstrauen heraus, von einer größeren Gesellschaftsgruppe gegenüber einer kleineren, die man nicht so gut kennt und nicht so richtig versteht. Das Gefühl kennen die meisten hier wahrscheinlich. Zumindest von denen, die offen mit ihrer Neigung umgehen.

      Das fühlt sich ungefähr so an, wie wenn einem als Sub von Personen ohne BDSM-Neigung unterstellt wird, dass man sich ja eh von jedem dominieren und f**** lassen möchte. Oder wenn einem als Dom unterstellt wird, dass einem nicht getraut werden kann, weil jemand der im Schlafzimmer gerne geliebte Menschen schlägt und demütigt, der wird das "in einer schwachen Minute" bestimmt auch an Fremden ausleben. Kurz gesagt: BDSMler können ihre Neigung nicht zuverlässig kontrollieren. Manche vielleicht, aber bestimmt nicht alle! Besser meiden wir diese Leute! (Und lassen sie nicht in bestimmte Berufe?)
      Na, schon mal sowas in diese Richtung erlebt oder gehört?

      Und wer von euch hatten schon mal das Bedürfnis, seine Neigung an Menschen, die nicht eingewilligt haben oder gar nicht in der Lage dazu sind, auszuleben?
      Und wer von euch (der in einem nicht-sexuellen Beruf arbeitet) möchte gerne seine Neigungen an Leuten ausleben, die zu euch kommen um, bei euch fachliche Hilfe zu erhalten?
      Und wer würde dazu noch seinen Berufsethos brechen?
      Ich finde das echt heftige Unterstellungen.

      Zweifelsfrei wird es irgendwo irgendwann einen "BDSMler" geben, der das macht. Alles wie immer nur eine Frage der Stichprobengröße. BDSMler in Anführungszeichen, weil es kein BDSM ist, wenn es nicht einvernehmlich ist.

      Was mich glaube ich am meisten verstört hat an dieser Diskussion, lange ohne es in Worte fassen zu können, ist das Misstrauenvotum von BDSMlern gegenüber BDSMlern oder auch Menschen mit speziellen Neigungen. Eine Kündigung wegen einer sexuellen Präferenz wie BDSM scheint rechtlich legal zu sein. Meines Wissenstandes nach fehlt ein endgültiges Urteil dazu, aber geschützt sind nur sexuelle Identitäten. Darunter fallen Homosexuelle, Transsexuelle usw. BDSMler bisher noch nicht.
      Das Menschenbild was einige BDSMler hier ausgedrückt haben ist auch nicht nur für Ärzte relevant. Dabei geht es eigentlich um alle Berufe, in denen der ausübende BDSMler in einem deutlichen Machtverhältnis zu anderen Menschen steht oder gar Schutzbedürftige betreut. Also auch Polizei, Pflege, Behindertenheime usw.

      Wenn selbst BDSMler nicht glauben, dass man seine Neigung bewusst kontrollieren kann und will, wer soll dann dafür einstehen. Die Leute ohne BDSM-Neigung? Wie sollen wir von denen Toleranz erwarten?
      Ich bin ebenfalls viele Jahre beruflich mit Menschen Gesundheitswesen in Kontakt.
      Und da kann ich nur @Rehlein zustimmen: Woher kommt die umgreifende Angst, dass man sich beruflich nicht unter Kontrolle hat? Dass man zum Machtmissbrauch neigt nur aufgrund des BDSM?

      Aber: Ich finde es gerade wichtig sich selbst mal anzuzweifeln.
      Seien wir uns der Gefahr, die durch Macht lauert, mal bewusst. Es hilft nichts wegzuschauen. Denn wir haben die Macht in so vielen Berufen: Als Therapeut, als Arzt, als Erzieher, als Polizist,...
      wo auch immer.
      Ich weiß, dass es ursprünglich darum ging zu überlegen: Passiert uns unbewusst eine Grenzüberschreitung durch unsere Neigungen?

      Und da haben es ja schon viele gesagt: Nein, im professionellen Kontext bleibt man professionell.

      Aber wie schon so oft angeklungen: Macht steigt zu Kopf und Macht kann mißbraucht werden.
      Und von daher finde ich es gut, wenn Menschen ihren Umgang mit Macht in Frage stellen und diskutieren. Wenn sie mal Zweifel an "ihrem weißen Kittel" haben. Dient dieses Überdenken nicht dazu, noch besser aufzupassen? Sich noch mehr zu konzentrieren und privat von beruflich zu trennen?

      Ein Arzt, der die Gefahr sieht, möglicherweise unkontrolliert zu handeln, der kann sie doch besser kontrollieren als einer, der alles von sich weist.

      BDSM Neigungen auf andere Lebensbereiche zu erweitern, ist heikel und es macht sicherlich traurig, wenn einem daher das Vertrauen entzogen wird.
      Ich gebe hier jetzt auch mal meinen Senf dazu. Und meine erste Frage lautet: was hat die sexuelle Präferenz mit dem Beruf zu tun? Was hat die sexuelle Präferenz mit dem Eltern-Sein zu tun? In dieser Art könnte ich weiter fragen.

      Ich bin dev-maso, beruflich bin ich allerdings in einer Rolle, in welcher ich oft ziemlich dominant sein muss, sonst würde da Vieles den Bach runter gehen. Und ja, ich kann das, auch wenn ich sexuell gern die Verantwortung abgebe.

      Im Grunde verstehe ich die Fragestellung gar nicht. Klar, es gibt immer Ausnahmen, aber ich bin davon überzeugt, dass zu 99% die ÄrztInnen, PflegerInnen (wovon ich ja auch eine bin), ErzieherInnen etc. ihre berufliche Rolle von ihren sexuellen und privaten Vorlieben durchaus zu trennen wissen. Kein Arzt u. ä. kann es sich leisten, seinen eventuell vorhandenen Sadismus an seinen Patienten auszulassen, denn das wird herauskommen und gibt Probleme. Außerdem sollten die meisten AnhängerInnen dieser Berufsgruppen so weit Herr/ Herrin über sich selbst sein, dass sie eventuelle diesbezügliche Gelüste zu kontrollieren wissen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

      Von daher meine Antwort auf die Themenfrage: nein, absolut nicht bedenklich.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]