Freiwilligkeit

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      @Viva unter deiner Neigung steht bei mir Dom ?( (hab ichs doch gefühlt :dance: )...
      und da du hier bist, habe ich nicht wirklich Bedenken, bei deinen Grenzüberschreitung(en) :P ;)
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      ? auch wenn OT, ich bin wenn Du es bennen willst eine sadomasochiste Femdom. Das schliesst sich nämlich nicht aus ;)

      Und naja warum ein Aufenthalt auf dieser Plattform mein Verhalten nun rechtfertigt und bei einem anderen womöglichen MAledom dann aber nicht ist auch überdenkenswert ;)

      Viva schrieb:

      Und naja warum ein Aufenthalt auf dieser Plattform mein Verhalten nun rechtfertigt und bei einem anderen womöglichen MAledom dann aber nicht ist auch überdenkenswert
      Das kam falsch rüber, du stehts für alle Bekenner - Frau/Mann/Transgender ;)

      und danke für OT Erklärungen, ich lerne ... :facepalm:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno

      Annimax schrieb:

      Aber vielleicht wirds wirklich zu kleinteilig. Wie gesagt, der Gedanke durchblitzte die wabbilige Grütze in meinen Kopf beim Ärzte-Thread von gentledom. "Würde ein Arzt zum Beipiel jemanden unnötig operieren, weil ers geil findet, rumzuschneiden?" z.B. ist schon ein anderer Vorfall als ein Vorgesetzter, der mal jemanden eine blöde Aufgabe gibt. weil ers grad lustig findet.

      Ich verstehe was du mit "wabbilige Grütze" meinst. Denn mir geht es bei dem Thema genau so. Eigentlich ist die Antwort klar und dennoch kann man sie nicht so einfach erklären. Also was ist es, was Freude (oder auch Lust) bei dominanten Verhalten hervorruft. Ist es wirklich die Freiwilligkeit? Oder doch noch was anderes?

      Ich glaube wir sind uns alle einig, dass wir beim Begriff BDSM immer von einer Freiwilligkeit ausgehen. Dabei ist die Motivation der Freiwilligkeit unerheblich. Sie ist der Entschluss des passiven Parts. Auch bestreite ich nicht, dass es Menschen gibt, die keine Freiwilligkeit für ihre Lust brauchen. Aber das was die dann leben, ist halt kein BDSM im eigentlichen Sinne. Im Extremfall sind es einfach nur Triebtäter.

      Aber ich möchte die Frage:


      Annimax schrieb:

      Wenn jemand, der Dom-Tendenzen hat, im normalen Leben also die Chance hat, diese auszuleben, unterstelle ich, dass ihm/ihr das im Regelfall keine rechte Freude bereitet, da die Freiwilligkeit auf der anderen Seite fehlt.

      Seht ihr das anders??

      aus meiner ganz persönlichen Sichtweise beantworten.

      Ich bin ein Mensch, der mit einer natürlichen Dominanz ausgestattet ist. Dazu habe ich nichts beigetragen, dass ist einfach so. Ich habe das schon bemerkt, da habe ich an eine sexuelle Komponente noch lange nicht gedacht. Und ich habe schnell gelernt, dass mir diese Ausstrahlung dabei hilft meine Ziele durchzusetzen.
      Ich habe einen Beruf wo ich auf der einen Seite mit Kollegen klar kommen muss, die meine Anweisungen schnell ohne zu diskutieren umsetzen müssen. Auf der anderen Seite muss ich auch mit sehr unangenehmen "Kunden" klar kommen, die ebenfalls meinen Aufforderungen nachkommen müssen.

      Bei diesen "Kunden" reichen Argumente oftmals nicht aus. Also kommen sie meinen Aufforderungen nur sehr unfreiwillig nach. Entweder weil sie meiner Dominanz unterliegen, weil ich diese bewusst einsetze, oder aber auch durch die Androhung von Konsequenzen. Man kann also sagen, sie werden im Extremfall von mir gegen ihren Willen gezwungen.
      Was empfinde ich dabei? Freude? Nein eigentlich nicht. Natürlich steigt der Adrenalinspiegel, aber Freude oder gar Lust empfinde ich nicht. Auch dann nicht, wenn ich es mit einer Frau zu tun habe, die ich eigentlich als sexuell ansprechend empfinden würde.

      Beim Umgang mit meinen Kollegen ist das anders. Die stellen meine Autorität eigentlich nicht in Frage. Sie folgen mir also eher freiwillig. Da wir auch einen sehr kameradschaftlichen Umgang haben und oftmals auch private Freundschaften pflegen ist gegenseitige Sympathie im Spiel. Und dennoch empfinde ich keine Freude daran, wenn sie machen was ich sage. Natürlich ist das vorteilhaft, aber eine Freude im Sinne der "Oben/Unten Situation" kommt bei mir nicht auf.

      Jetzt nehmen wir aber mal ein anderes Beispiel. Ich habe mit einer Kollegin zu tun, die ich nicht gerade unattraktiv finde. Und ich gebe ihr eine Anweisung die, warum auch immer, etwas barscher ausfällt. Und sie antwortet aus Spaß oder weil ich einen Nerv getroffen habe "Wie Ihr befehlt, mein Herr!" und dieses noch mit einem devoten Blick untermauert, dann würde ich an der Situation sehr wohl große Freude haben.

      Daraus schließe ich, um Freude oder Lust an einer dominanten Situation zu verspüren, muss schon Freiwilligkeit vorliegen. Aber eine reine Freiwilligkeit reicht nicht aus, damit eine Alltagssituation, die ich auch erfolgreich dominiere, als Lust empfinden kann. Die ganze Situation muss schon eine sexuelle Motivation/Hintergrund beinhalten. Nur einfach die Tatsache, dass jemand meinen Anweisungen folgt, reicht nicht aus.

      Ich hoffe ich konnte die wabblige Grütze in meinem Kopf etwas verständlich machen.
      Da haben wir mal wieder das Problem mit der Begriffsbestimmung.

      BDSM = Freiwilligkeit

      Davon mal ausgehend setzt das wohl ein selbstreflektiertes Handeln voraus. Und wahrscheinlich ist die Selbstreflektion der casus knacksus, was in allen Lebenslagen eine gewichtige Rolle spielt.

      Ich denke, nur wer sich seinem Handeln umfänglich bewusst ist, kann auch reflektieren. Aber wer kann schon ein umfängliches Bewusstsein vorweisen? Allein eine solche Behauptung führt zum ad absurdum.

      Bei manchen Dingen komme ich in´s Grübeln, da mir diese fremd sind. Wenngleich ich beruflich wohl mit an vorderster Stelle der Führungsriege stehe, kam es mir noch nicht in den Sinn, dies im bilateralem Handeln auszuspielen.Ich setze da ausschließlich auf Verständnis und Erklärung, im schlimmsten Fall auf Überzeugungsarbeit. Trotz vermutlich ausgeprägter Dominanz, würde ich keine Befriedigung noch Lust verspüren, wenn ich jemanden gegen seinen Willen zu irgendetwas zwingen würde. Das Erfolgsgefühl stellt sich bei mir fast ausschließlich dann ein, wenn man gemeinsam und einvernehmlich zum Ziel gekommen ist. Genau hier schließt sich für mich eben wieder der Kreis zur Freiwilligkeit.

      „Zwing mich, bitte!“ ist für mich auch ein Einvernehmen. Ob ausgesprochen, gestikuliert oder in anderer Form zum Ausdruck gebracht, bringt mich nur das zur Lust.

      Annimax schrieb:

      Wenn jemand, der Dom-Tendenzen hat, im normalen Leben also die Chance hat, diese auszuleben, unterstelle ich, dass ihm/ihr das im Regelfall keine rechte Freude bereitet, da die Freiwilligkeit auf der anderen Seite fehlt.

      Seht ihr das anders??
      Ich hätte auch einfach schreiben können: Sehe ich genau so :thumbsup:

      Annimax schrieb:



      haruna schrieb:

      Der echte Sadist empfindet Freude am Quälen und braucht da auch keine Zustimmung und Freiwilligkeit des Opfers.
      Ich sehe das eher also andersrum: wenn er eh schon seine Frau prügelt und das ok für ihn ist - dann braucht er sich nicht mit BDSM beschäftigen und das Thema Freiwilligkeit existiert für ihn nur in so weit, dass, wenn sie bei ihm bleibt, weil er sie sonst umbringt, das ja ganz freiwillig von ihr ist.
      Hab nur das Stück zitiert, stimme aber natürlich dem ganzen Post zu. Aber das ist doch eben nicht das, worüber wir hier eigentlich im Allgemeinen sprechen. Das beschreibt etwas Ungesundes, was hier - so meine ich und hoffe auch - eher die Ausnahme ist.
      Leider ist das aus meiner Sicht ganz und gar keine Ausnahme, auch hier nicht. Selbst im für mich sichtbaren öffentlichen Teil des Forums stehen immer wieder genau solche Berichte die von scheitern, weil einseitig und von "Opfer" zu lesen steht. Es steht zu vermuten das der Großteil der Erlebnisse erst gar nicht öffentlich werden oder am Beispiel hier, im geschlossenen Bereich veröffentlicht werden. Dieser mein Eindruck verfestigt sich auch immer wieder durch Vorkommnisse die ich in der persönlichen Begegnung oder in anderen Foren erfahren habe.

      haruna schrieb:

      Gerne darf auch der Begriff echter Sadist durch pathologisch agierender Sadist ersetzt werden, was praktisch aber auch auf Unfreiwilligkeit hinaus läuft und erst therapeutiert wird, wenn es entweder ein Strafverfahren gibt. Oder sich kein real-Opfer mehr findet und das Leben zusammen gebrochen ist und Erkenntnis einsetzt und Therapie gesucht wird.
      Dito Narzisten.
      Es gibt noch eine, aus meiner Sicht viel gefährlichere und viel häufiger vertretene Spezies, die Psychopathen.

      Ein psychopathischer Mensch ist nicht psychotisch, also nicht krank.

      Und somit auch nicht behandelbar oder therapierbar.

      Außerdem leben sie i.d.R. vollkommen angepasst, unauffällig und tlw. beruflich hoch erfolgreich. Nach einschlägiger Auffassung von Medizinern, Psychologen und Psychiatern lassen sich psychopathische Menschen auch nur sehr schwer diagnostizieren und somit für uns Laien kaum erkennen. Außer an ihren Taten. Dann ist es aber zumindest für ein Opfer zu spät.
      @Giftzwerg
      Danke für die Wertschätzung meines Beitrages.

      Einen Beitrag schreiben zu so einem Thema geht ja nur, wer da schon raus ist und auch etwas verarbeitet hat. Ist schon heftig, da zusätzlich angegangen zu werden, und sich dann noch dem Aussetzen und gegen die Angriffe zusätzlich kämpfen, packt keiner in den ersten Jahren danach.
      Nach so was ist ein Mensch fertig und das ganze Ach so klug tun, weil nicht selbst erlebt - ist ja nur verletzend und zeigt wieder, Menschen stehen nicht ein und nur bequeme Augenwischerei ist angesagt.

      Danke für den Mut, zu sagen, dass auch die eigene Erfahrung anderes als das hehre SSC Bild zeigt.
      Gibt einen guten Grund warum erst mal Skepsis aufkommt, redet jemand von BDSM gegenüber sog. Vanilla. Und der ist eben nicht, dass alles “nur schönes Spiel“ ist was da abläuft. Völlig ungefährlich. Einfach nur erweiterte Sexualität.
      Kann es sein, aber ist weder ein Muss noch allgemeingültig.

      Es gehört viel Erfahrung dazu, zu erkennen, wen treibt etwas an.
      Letztlich bleibt dann nur die Taten betrachten und den Weg zuvor, was natürlich den vorherigen Menschen nichts mehr nützt.
      Sehrwohl aber schon heftig ist, sich dann mit jemand noch dazu aus dem selben Haus getroffen zu haben und zu erfahren, das Spiel läuft wieder und wieder.

      Macht ausüben, reine Dominanz, hat eben nichts mit herrschaftlicher Ethik zu tun. Wo die da ist, Hut ab.
      Bitte kommt wieder zurück zur ursprünglichen Fragestellung :

      "Wenn jemand, der Dom-Tendenzen hat, im normalen Leben also die Chance hat, diese auszuleben, unterstelle ich, dass ihm/ihr das im Regelfall keine rechte Freude bereitet, da die Freiwilligkeit auf der anderen Seite fehlt.

      Seht ihr das anders??"

      Annimax schrieb:

      Wenn jemand, der Dom-Tendenzen hat, im normalen Leben also die Chance hat, diese auszuleben, unterstelle ich, dass ihm/ihr das im Regelfall keine rechte Freude bereitet, da die Freiwilligkeit auf der anderen Seite fehlt.

      Seht ihr das anders??
      *vorsichtigversuchdenwegzurückzumthemazufinden*...

      Was genau wird unter "Dom-Tendenzen" verstanden?
      Ein dominierendes Verhalten im Allgemeinen?

      Dann würde ich die Konstellation von ausgelebten Dom-Tendenzen im Alltag nicht unbedingt abwegig finden, ehrlich gesagt.
      Ich glaube, dass ein dominanter Mensch immer danach streben wird, sich durchzusetzen.
      Und dass es ihm Freude bereitet, sich letztendlich durchgesetzt zu haben.
      Jedoch kann der Wunsch nach Dominanzausübung im normalen Fall kanalisiert werden.
      Ich glaube, dass dominante Menschen sich (un-)bewusst eher in Bereichen aufhalten wollen, wo sie um der Sache willen etwas zu sagen haben - im beruflichen Kontext beispielsweise in Führungspositionen.
      Sie fühlen sich dort wohl; es kommt ihrem Naturell entgegen und es fällt ihnen leicht.
      Dort können sie sich ausleben. Die berufliche Führungsposition fungiert quasi als Deckmantel, der die Freiwilligkeit im Rahmen des Möglichen aushebelt.

      Freiwilligkeit...etwas aus freiem Willen tun...dahin führen viele Wege.
      Mir fällt spontan die Kunst der Diplomatie ein, klug eingesetzt im weiteren Sinn eine Form von Manipulation.
      Wie freiwillig ist das wirklich noch?
      Welcher (dominante) Mensch kann sich tatsächlich davon freisprechen?
      Ich weiß es nicht wirklich.

      Wird unter "Dom-Tendenzen" etwas anderes (siehe Arzt-Beispiel) verstanden, kann ich nur exemplarisch für uns sprechen, da wir im CNC-Bereich aktiv sind.
      Ich weiß, dass diese Verbindungsform für uns beide an die jeweils andere Person geknüpft sein muss, es eine einmalig Konsensabfrage (=Freiwilligkeit) gab und diese Denkmuster/Handlungsweisen keinen Platz im außerverbindlichen Alltag haben.