BDSM was ist das?

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      BDSM was ist das?

      ACHTUNG dieser Beitrag enthält stellenweise IRONIE und SARKASMUS, wer da kein Verständnis für hat, den bitte ich ab dieser Stelle nicht weiter zu lesen.

      Trotz allem sind die Fragen ganz ehrlich gemeint, es soll von daher nicht der X-te Thread zu mehr Toleranz werden.



      BDSM ist bunt.
      Ein Satz, den man häufig liest/ hört.
      Für viele mag er stimmig sein.
      Nur wie bunt ist BDSM wirklich.
      Sind wirklich alle Farben enthalten, darf jede Farbe mit hinein? Oder nur Bestimmte?
      Immer wiederkehrend das Mantra - jeder hat „sein BDSM“.
      Bis zu einem gewissen Punkt funktioniert es so, scheinbar gut.
      Auf den ersten Blick macht es den Anschein, einer ganz tollen und heilen Welt, es wird auch viel dafür getan, dass dieses Bild erhalten bleibt. In der ein sich gefundenes Paar, von Anfang an zu 100% zusammenpasst.

      Gegenseitig Wertschätzung, Vertrauen, Subs Wohlergehen, die Verantwortung die Dom übernimmt und noch viele andere Dinge passen einfach zusammen. Es ist BDSM.


      Wenn man dann hier im Forum liest, wie Beziehungen auseinandergehen, wie neue Mitglieder nach Hilfe fragen, weil es abseits diesem Ideals ist, merkt man schnell, was BDSM nicht ist.
      Denn alles, was davon abweicht, sind dann Dummdoms, Idioten, Psychopathen aber keine Doms.
      Und damit ist es auch kein BDSM.

      Denn BDSM ist schön bunt, macht Spaß und das soll auch so bleiben.

      Ist das wirklich so? Jede Beziehung, die nicht funktioniert, da ist dann jemand dran beteiligt der
      Nicht-Bdsm-ler ist?
      Da wird dann aus dem einstigen Dom der Idiot, Dummdom what ever, der kein BDSM praktiziert.
      Für die heile schöne und bunte BDSM Welt ist das von Vorteil, so kommt nichts daran.

      Kann ja keiner etwas dafür, wenn sich jemand mit fremden Federn schmückt und es einfach als BDSM bezeichnet, was da getan wird.
      Dass es an dem Punkt sein könnte, dass zwei unterschiedliche Ansichten aufeinandertreffen, kann ja fast gar nicht sein.
      Das es sein könnte, dass Sub noch unreflektiert ist, kann auf gar keinen Fall sein,
      Das es Sub unter Umständen gut tun könnte, sich weiter führen zu lassen, zu schauen, wo die Neigungen liegen. Nein das geht überhaupt nicht.
      Schließlich hat Dom sich da Sub anzupassen.

      Wenn er fordert, tja dann ist er halt kein Dom.
      Dann ist es kein BDSM und die bunten BDSM-Fähnchen können wieder fröhlich wehen.

      Jetzt noch das Problem mit denen innerhalb des bunten BDSM, die sich am Mainstream-freien-Rand bewegen.
      Sie wollen Grenzen austesten, darüber gehen, neue finden und auch diese erweitern.
      Persönlich muss ich sagen finde ich auch diesen Bereich sehr vielfältig und bunt.
      Nun kommt schon wieder die Überlegung, ist das BDSM?

      Spricht man solche Dinge an, kommt ganz schnell das Argument „Das ist nicht legal“.
      Nein, ich rede hier noch nicht mal vom Metakonsens. Ich rede von gewissen Praktiken.
      Hat man dann endlich die Diskussion um das legal hinter sich gebracht und auch überzeugen können.

      Als Beispiel: Nur weil etwas laut Tierschutzgesetz nicht an Tieren vollzogen werden darf, heißt es nicht das Dom dieses nicht mit Sub machen darf. Einwilligung vorausgesetzt.
      Dann geht die Diskussion in die zweite Runde, unabhängig von Erfahrungen oder Wissen, kommen Warnungen, dass es gefährlich ist.
      Das zieht sich alles hin, bis man die Lust verliert, das Thema als Eigentliches zu besprechen.
      Da mag man auch nicht mehr den Unmut anderer auf sich ziehen, denn „Das hat mit BDSM nichts mehr zu tun“.

      Ist jemand in Logen, Zirkeln oder fühlt sich bestimmten Gruppierungen hingezogen wird es ganz problematisch.
      Es wird spekuliert wieso, weshalb, warum. Kann so was legal sein? Warum grenzen die sich ab?
      Irgendetwas mit denen muss doch nicht stimmen.
      Und am Ende steht das Urteil fest. Das hat nichts mehr mit BDSM zu tun.

      So stehe ich jetzt am Rand, schaue mir die netten bunten BDSM-Fähnchen an und überlege:
      Was ist BDSM?
      Wer legt es fest?
      Gibt es dazu eine klare Definition?
      Kann es sein, dass diese Fragen gar nicht eindeutig beantwortet werden können?
      Kann es sein, dass es in der Hauptsache darum geht, nicht mit Dingen konfrontiert zu werden, die man ins eigene BDSM nicht einbauen möchte.
      Kann es sein, dass man andere ausgrenzt, damit an die heile bunte BDSM-Welt kein Kratzer kommt?

      dornenspiel
      Dann gebe ich mir als scheinbar Humorbefreite zuerst die Ehre.
      BDSM ist für mich eins - nicht langfristig destruktiv für einen bzw. beide, körperlich bzw. psychisch.
      Ich bin nun so frei und nehme an, dass du dich auf die Debris-Debatte beziehst. Hierbei und bei aller verständlichen Neugier, doch keinerlei Verständnis offenbarst auch für die Berechtigung der Bedenken dabei.
      Gerade von jemanden, dessen Beiträge ich stets geschätzt hatte, hatte ich doch ein Bild mit mehr Dimensionen erhofft.
      Es gab auch genügend Menschen, die offen über Erfahrungen sprechen, warnen, zweifeln und auch viele die dafür sprechen. Neutralisierend so ein Forum...
      Man sollte unterscheiden, ob es sich um unreflektierte Ablehnung handelt oder um begründetete Zweifel oder formelle Notwendigkeiten. Man sollte nicht die Stimmen attackieren, die in scharfen Ton Ablehnung laut werden lassen, weil man mit einem rostigen Messer in nie verheilenden Wunden rührt.
      Man könnte versuchen zu verstehen...

      Sarkasmus... Satire... Polemik...
      Ist das die adäquate Art mit so offensichtlich geäußerten Schmerzen umzugehen? Es ist ein Hohn, diese Form der Reaktion. Wir sind alle erwachsen, ich hoffe immer auch erwachsen genug, um Verhaltensweisen zu verstehen, sie richtig einzuordnen, selbst wenn es viel eigene Beherrschung braucht, um eine neutrale Position anzunehmen.
      Schwierig, ich weiß das, aber es tut mir leid wenn ich das nun lese.
      Damit werden Menschen berührt, die sehr offen über Ängste und alte Wunden gesprochen haben. Etwas, dass Mut erfordert und ich sehe ihre Äußerung hier als verurteilt und abgetan, aufgrund ihrer vielleicht für Außenstehende "überzogenen Heftigkeit".

      Ich hatte geahnt, dass dieses Thema zu Kontroversen führen wird...
      Ist es weniger richtig und weniger wahr`, nur weil die Reaktion zu emotional ist für jemand der vielleicht nicht diesen Weg in dieser Form gegangen ist?
      Vielleicht sollte man daran erinnern, dass jeder nur seinen eigenen Weg kennt und nie einfach andere Verhaltensweisen abtun sollte, denn ja BDSM ist frei.
      Nur gibt es oft Systeme die gut waren in ihrem Wesen, pervertiert wurde und dann menschenverachtende Züge erhielt.
      Selbst wenn es nur Randgruppen sind am Ende, sie trugen doch den gleichen Namen. Vielleicht sollte man differenzieren, aber wer ist dazu noch fähig?
      Diese pervertierten, destruktiven Formen - das ist kein BDSM mehr für mich, es ist Schmerz, den kein Masochist mehr feiern kann, kein Sadist mehr ruhigen gewissens Zufügen könnte.

      Menschen, die Teile dieser Gewalt erlebt haben erinnern sich. Sie werden dir mit etwas Abstand irgendwann leise sagen, dass es kein BDSM war, dass es Gewalt war - das es nicht gut war.

      Mein früherer Gefährte sagte dazu, es sei nicht legal, was über diese Praktiken geäußert wurde. Ja, das ist wahr, aber diese Aussage ist für ihn nie ein Todschlagargument gewesen, um Menschen zum Schweigen zu bringen, welche anders denken.
      Er war es, der mich getröstet hat, nachdem ich über diesen Rand dessen, was noch BDSM ist für mich, gefallen war.
      Wochen... Monate... in denen ich mich leer fühlte.
      Ich kann niemandem begreiflich machen, wie groß mein Grauen war und ich wünschte, ich könnte es romantisieren, aber es wäre eine Lüge.
      Willst du mir sagen, dass dieser Mensch sich nun vor alle stellt und anders Lebende verbal niederknüppelt, einfach aus Prinzip? Weil es nicht seine Welt ist? Irrtum und noch mehr Unrecht, was ich so nicht akzeptieren werde.

      Ich bin selbst Edgeplayerin, Bloodplayerin, war Sklavin ohne Rechte und habe trotz meiner wenigen Jahre so viel erlebt, um diesen Rand und meine Grenzen zu entdecken.
      Dennoch entscheide ich für mich und nur nur für mich über richtig und falsch. Ich werde nicht schweigen, wenn ich eine Gefahr sehe.
      Ich werde warnen und um Vorsicht bitten, denn es ist mir nicht gleich, was mit Menschen passiert.
      Es ist jedoch nur die Bitte um Achtsamkeit - für sich und die Welt.

      In meinem letzten Satz will ich nur eins sagen. Ich hatte gehofft wir wären alle reif genug, auch reif genug um zu sagen "Wir einigen uns darauf, dass wir unterschiedlicher Meinung sind und jeder zieht seinen Gewinn für sich daraus. Ganz gleich worin er besteht."

      Einen schönen Abend,
      Lune

      Ein PS noch an dieser Stelle: Meine dunkelste Erfahrung war in einem Gruppenplay, in einer solchen Dynamik. Aktuell gehe ich selbst in die Richtung, mich in einen schon länger bestehenden Zirkel zu integrieren, denn nicht alle sind schlecht und böse.
      Das nennt sich Reflexion. :)
      Hier wird nicht über Gruppen geurteilt, zumindest nicht von mir, denn ich halte mich für fähig zwischen signifikanten und generalisierten Anderen zu unterscheiden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Lune () aus folgendem Grund: Meine Rechtschreibung ist heute nicht weit her.

      Ich finde den Thread sehr gut geschrieben und auch sehr interessant, da ich glaub zumindest schon ein zwei andere Diskussionen darin wieder zu finden.

      Ich bin noch nicht lange dabei und habe auch noch zu nicht allem ein wirkliches Verständnis oder mir gar Gedanken zu gemacht.

      Aber mir fällt gerade ein Beispiel ein, dass mich schon eine Weile stutzig gemacht hat. Einerseits wird über legalitäten diskutiert aber dann lese ich wieder das auf Tabu-Listen Kinder und Tiere aufgeführt werden. Das erschließt sich mir nicht ganz, denn gerade bei diesen zwei Themen würde ich nicht Mal dran denken sie auf eine Tabu-Liste setzen zu müssen.

      Für mich darf erstmal jeder das ausleben was er möchte, so lange mich keiner bekehren will und meine Grenzen akzeptiert. Und alles im gesetzlichen Rahmen bleibt, alle mit einander einverstanden sind und all das. Aber mittlerweile sehe ich, dass das wohl zu kurz gedacht ist. Gerade wenn ich immer Mal wieder von Subs aus starken D/s Beziehungen lese, die sehr lange brauchen können, bis sie wieder für sich selber Sorgen können. Scheinbar gibt es da Dinge, die zwar mit beiderseitigen Einverständnis passiert sind, dann aber auch für Dritte Auswirkungen haben können und sei es nur der Arbeitgeber, weil man nicht in der Lage ist arbeiten zu gehen... Dafür habe ich aber auch keine Lösung, außer das man sich wohl vorher darüber klar sein sollte vorauf man sich einlässt. Aber kann man das immer? Zumal wenn es dann vom Main Stream abweicht und man auch nur schlecht mit anderen über das Thema reden kann, weil dann ehr über Nebenschauplätze diskutiert wird?
      Ich finde es durchaus gut, wenn auf die Gefahren von Praktiken oder Lebensweisen hingewiesen wird, dass sollte sich so bleiben. Allerdings wäre es auch gut dann in der Fortsetzung eben über die Sache an sich zu reden, Erfahrungen und auch Meinungen auszutauschen. Es ist nichts gegen die Formulierung "das gehört nicht zu meinem BDSM" einzuwenden, so lange eben doch die Toleranz besteht, dass es Teil des BDSMs anderer sein kann.

      Zu der Thematik Dummdoms und sowas... So dachte ich ganz am Anfang auch, allerdings habe ich dann hier sehr gute Beiträge gelesen, die versucht haben Mal nur die Fakten und nicht die Emotionen zu nehmen und daraus ihren Beitrag geschrieben haben. Klar das Sub/Dom emotional wird, wenn eine Beziehung endet. Und auch klar daß es bestimmt auch Idioten da draußen gibt, aber ich denke viel öfter hat da halt iwas nicht gepasst. Und daraus ist ein Problem entstanden, das beiden Seiten wohl weh getan hat. Und nein ich finde entweder sollte sich keiner von beiden anpassen oder eben beide Seiten müssen Kompromisse schließen. Das heißt auch das beide eine gewisse Verantwortung haben, zu wissen was sie wollen und zu wissen worauf sie sich einlassen. Gerade in fortgeschritteneren Praktiken/Lebensweisen sollte man sich nicht Hals über Kopf rein werfen, sondern sich nen Kopf machen vorher. Keine Erfahrung zu haben ist dabei kein Beinbruch, sondern sollte eben genauso kommuniziert werden, dann können beide sich darauf einstellen.

      Ok so viel geschrieben und noch keine einzige Frage beantwortet.

      Also ich glaube kaum das man BDSM wirklich definieren kann... Jeder für sich, ja und das es da auch Überschneidungen gibt ist klar. Aber wirklich definieren? Denke nicht... Zumindest nicht allgemeingültig.

      Wer legt fest was BDSM ist? Ich nehme an der Diskurs in der Gesellschaft. Sowohl in der breiten Masse, als auch unter den Praktizierenden. Frage ist eigentlich warum man selber es definiert braucht? Ist es schlimm wenn ein anderer sagt "das was du machst ist kein BDSM" wenn du es selber aber so empfindest? Warum ist es wichtig was der andere sagt?

      Ich freue mich ehrlich gesagt über Dinge zu hören, die nicht in meinem BDSM auftauchen. Einmal weil ich einfach die Erfahrung nicht habe und jeden Input erstmal gut finde, dann auch um einfach andere Meinungen zu hören. Mich auszutauschen. Ob das dann was für mich ist oder nicht, dass kann ich ja selber entscheiden. Ich würde aber niemanden absprechen, dass das was er macht eben nicht BDSM ist, wenn er selber das so empfindet. Allerdings würde ich auch nicht weiter mit Leuten diskutieren, die nur ihre Vorstellung zählen lassen. So lange wir uns gegenseitig unsere Meinung lassen können ist alles gut.

      Wirkliche Ausgrenzung habe ich zumindest hier im Forum noch nicht gelesen und ich glaube in jeder Gruppe gibt es schwarze Schafe. Und vor denen hat auch jede Gruppe so ihre Angst, dass sie nur mit den schwarzen Schafen eben verglichen und in einen Topf gepackt wird. Da ist es durchaus manchmal verständlich, dass man über vorsichtig reagiert und sich abgrenzen will, genau von solchen schwarzen Schafen. Und dann liegt es eben wieder im Diskurs in der Gruppe zu entscheiden ob das was das schwarze Schaf getan hat noch BDSM ist oder nicht. Und oft genug ist es leichter zu sagen "neinbegreifen ist es nicht" als zu erklären dass da eine einzelne Person/ Gruppe etwa gemacht hat das zwar BDSM ist aber eben ausgenutzt hat. Das die Praktiken die vollzogen wurden zwar in unsere Definition fallen, aber die Intention zum Beispiel nicht. Das ist für viele, gerade auch außerhalb der Szene sehr schwer zu begreifen.

      Lune schrieb:

      BDSM ist für mich eins - nicht langfristig destruktiv für einen bzw. beide, körperlich bzw. psychisch
      Den Punkt sehe ich genau so wie du auch.




      Lune schrieb:

      Ich bin nun so frei und nehme an, dass du dich auf die Debris-Debatte beziehs

      Nein, das tue ich nicht. Die Gedanke zu diesem Thema hier kommen wo anders her.
      Hätte ich mich darauf beziehen wollen, hätte ich es auch so geschrieben.
      Ursprünglich wollte ich dazu noch etwas schreiben, da ich die Lösung so nicht wirklich optimal empfinde, mir wäre eine Schließung oder Löschung lieber gewesen. Nach dem es dann aber schon einen Thread dazu gab, der geschlossen wurde, wollte ich da nicht weiter auf dem Thema rumreiten.

      Es wäre mir auch lieb, wenn wir das außen vor lassen könnten.



      Lune schrieb:

      Hierbei und bei aller verständlichen Neugier, doch keinerlei Verständnis offenbarst auch für die Berechtigung der Bedenken dabei
      Doch Lune das habe ich. Nur bitte nicht weiter hier im Thread.




      Lune schrieb:

      Gerdade von jemanden, dessen Beiträge ich stets geschätzt hatte, hatte ich doch ein Bild mit mehr Dimensionen erhofft.
      Kann es sein, dass es durch die Emotionalität des Themas, zu Missverständnissen gekommen ist.

      Vielen Dank aber erst mal, für deine ausführliche Antwort.
      Hm, eine gute Frage, die sich sicherlich auch gut als Blog geeignet hätte, @dornenspiel!

      Ich erkenne hier gerade keinen Zusammenhang zur DEBRIS-Diskussion, aber vielleicht ist da auch mal wieder etwas an mir vorbeigegangen, was hier so zwischenzeitlich im Forum abläuft.

      Ich finde die Frage durchaus berechtigt. Selbst wenn man nur hier im Forum aktiv ist, bekommt man doch eine Menge kontroverser Ansichten mit.

      Mein BDSM ist nicht bunt bzw. genauso bunt oder schwarz-weiß wie der Rest meines Lebens.

      Vielleicht versuchen wir nur, dem scheinbar unnormalen etwas Normales zu geben, indem wir versuchen, alles schön zu reden?
      Warum verurteilen wir so schnell Menschen, die scheinbar nicht in die BDSM-Norm passen?
      Vielleicht weil wir Angst haben, das es sonst zu einer Bestätigung der Vorurteile über BDSM kommt?

      Nein, für mich gibt es keine klare Definition von BDSM.
      Es gibt nur meine eigene Definition, die ich auch lebe.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      @Lune Danke, du warst schneller, aber ich leiste dir Gesellschaft bei den Humorbefreiten. Ich hatte gerade die Finger gespitzt, aber du hast ,wie immer, die Sache auf den Punkt gebracht.

      „Was möchte mir der TE sagen?“ war mein erster Gedanke und warum wurde der Erstpost so zynisch formuliert?
      Geht es doch in differenzierten Diskussionen darum, Sichtweisen zu präsentieren ohne gleich zu klassifizieren, ein- oder auszugrenzen. Aussagen ob etwas legal/illegal, gut/schädlich, etc. ist haben meist nichts damit zu tun die eigene BDSM-Welt heile sehen zu wollen, sondern -gerade in einem Forum wie diesem, wo sich BDSMler vom Anfänger bis zum Pro tummeln- damit, unterschiedlichsten Sichtweisen eine Plattform zu bieten um z. B. Menschen die noch ihren subjektiv richtigen Platz in dieser BDSM-Welt suchen, die Diversität zu zeigen.
      Zu warnen, zu diskutieren und Risiken aufzuzeigen hat nichts damit zu tun die eigene Sichtweise als richtig zu legitimieren und die Welt schönfärben zu wollen, sondern ist m. E. der einzig richtige Weg um informiert jeden für sich seine Entscheidungen treffen zu lassen.
      Ich muss solche Dinge, um sie verstehen zu können, abstrahieren. Gewalt ist für mich eine Aktion, welche schädigend auf Dinge, Pflanzen oder Lebewesen ausgeübt wird, bei Letzterem unter Einfluss auf die Willensfreiheit. Bei Menschen darf man wohl zudem davon ausgehen, dass der Wille Teil des Bewusstseins ist und artikuliert werden kann.
      Deshalb hört BDSM für mich exakt dort auf, wo Gewalt (nach meiner Definition) beginnt. Da habe ich keine verschwimmenden Grenzen.

      Nicht jeder und vielleicht sogar die Wenigsten sind in der Lage ad hoc entscheiden zu können, wann und wo Grenzen überschritten werden. Ein diesbezüglich von außen kommender Hinweis, selbst wenn er überflüssig oder unberechtigt war, ist allemal besser als ein fehlender!

      Es wird in dieser Gesellschaft viel zu oft weggesehen.

      dornenspiel schrieb:

      Spricht man solche Dinge an, kommt ganz schnell das Argument „Das ist nicht legal“.
      Die Intention dieses Projekts ist die Aufklärung. Auf einen Gesetzesbruch hinzuweisen ist hier nicht nur sinnvoll sondern sogar in meinen Augen sogar notwendig. Dies geschieht, soweit ich es gesehen habe, grundsätzlich von Mitgliedern die eben die Rechtswissenschaften studiert haben.

      Kurz wer sich hier kritisiert fühlt durch diesen Abschnitt, dem kann ich nur sagen:

      Vielen Dank an die Juristen die hier tatkräftig mithelfen aufzuklären und auch vielen Dank an jene, die eben die passenden Fragen stellen oder uns per PN anschreiben, damit wir aufklären können :thumbsup:
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      dornenspiel schrieb:

      Spricht man solche Dinge an, kommt ganz schnell das Argument „Das ist nicht legal“.
      Die Intention dieses Projekts ist die Aufklärung. Auf einen Gesetzesbruch hinzuweisen ist hier nicht nur sinnvoll sondern sogar in meinen Augen sogar notwendig. Dies geschieht, soweit ich es gesehen habe, grundsätzlich von Mitgliedern die eben die Rechtswissenschaften studiert haben.
      Kurz wer sich hier kritisiert fühlt durch diesen Abschnitt, dem kann ich nur sagen:

      Vielen Dank an die Juristen die hier tatkräftig mithelfen aufzuklären und auch vielen Dank an jene, die eben die passenden Fragen stellen oder uns per PN anschreiben, damit wir aufklären können :thumbsup:
      Also... so wie ich das sehe, haben ja beide hier recht, aber ihr redet aneinander vorbei.

      Dornenspiel sagt ja nicht, dass es schlecht sei, darauf hinzuweisen. Aber sie fragt sich, ob man es sich nicht etwas einfach macht, die Definition von BDSM auf Legales zu beschränken bzw. ob es nicht eigentlich viel komplizierter sei...

      Für solche Fragen hast du, lieber @Gentledom, an anderer Stelle einmal das anschauliche Beispiel vom einvernehmlichen Kannibalismus angeführt. Ich finde es gut und richtig, dass wir in einem Staat leben, in dem bei manchen Praktiken und Verhaltensweisen eingegriffen wird, auch wenn alles einvernehmlich ist. Ich finde es gut, dass hier das Gesetz über der Neigung des Einzelnen steht.

      Aber, und das ist glaub ich Dornenspiels Frage... Ist es dadurch weniger BDSM? Wenn alle Bucgstaben darin abgedeckt sind... Also Bondage, Discipline, Domination, Submission, Sadism und Masochism... wenn also eine gefesselte Person gerne und freiwllig und in devoten Hochgefühlen zulässt, wie ein Gegenpart sich daran freut, ihr ihren Fuß abzusäbeln und zu verspeisen... dann ist das nicht legal. Aber ist es dadurch wirklich weniger "buntes BDSM", das man eben aus anderen Gründen ablehnen muss - aber nicht, weil es kein BDSM ist...?
      Okay, dann nehmen wir das Spiel einmal auseinander.
      @Freudenschwalbe, ich werde an dieser Stelle zwei Dinge tun für die ich mich selbst gleich nicht mehr mögen werde. 1. Meinen Dozenten in Rechtswissenschaft indirekt zitieren 2.) Wikipediadefinitionen anführen. Gott möge mir diese Sünden vergeben.

      1.) Was bedeutet eigentlich "Etwas ist legal" -> Es bedeutet, eine Sache ist im Rahmen des Gesetzes erlaubt.
      2.) Was ist Gesetz oder genauer in diesem Fall das deutsche Recht? -> Recht bezeichnet die Gesamtheit der generellen Verhaltensregeln, die von der Gemeinschaft gewährleistet sind.
      Mein Dozent führte beispielsweise an "Recht bzw. unsere Gesetze sollen auch in weiten Teilen ein ethisches Minimum fixieren"
      (In unserer verklausulierten Gesetzeswelt könnte man sich jetzt drüber streiten, möchte ich aber nicht, denn darum geht es in der Aussage und diesem Kontext nicht. Also weiter...)
      3.) Was ist Ethik? -> Man nennt es auch Sittenlehre, also alle sittlichen Normen, auf denen verantwortungsbewusstes Handeln fußt.

      Was möchte die Künstlerin uns damit sagen?
      In diesem Falle, dass die Aussage über Legaltität in ihrem Wesen eher etwas über die ethischen Grundwerte unserer Gesellschaft aussagt. In ihrer Essenz dient sie der Erhaltung unserer Gesellschaft, unserer Art, der Achtung des Lebens. Hatten schon einige Gottheiten mal im Fokus, nachzulesen in diversen heiligen Schriften, denn ja - der Mensch strebt in seiner üblichen Natur nach Gesundheit und dem Erhalt des Lebens.
      Schon immer wurde versucht über Reglementierung dieser Bereiche einen gewissen moralischen Konsens zu schaffen.

      Wir möchten also an dieser Stelle uns gern fragen, ob es noch diesem Bilde entspricht, wenn jemand gerne wie ein Steak verputzt werden möchte? Weiter auch, ob dies dann, weil ja einvernehmlich und für alle Beteiligten irgendwie doch ganz hübsch, noch BDSM ist?

      Wirklich? :)
      Also tut mir ja leid, aber ich bleibe bei der Aussage vom Anfang: Was auf diversen Ebenen destruktiv ist in seinem Wesen, das ist für mich kein BDSM mehr, sondern sollte kritischer hinterfragt werden zum Wohle der Beteiligten und der Menschen, die weitere Folgen der Handlungen tragen müssen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lune () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

      Moin Dornenspiel :D

      Meine erste maßnahme nachdem ich Deinen Artikel gelesen habe, war dir einen :thumbsup: zu geben, Du hast etwas geschrieben mit dem sich sehr viele hier auseinander setzen sollten oder dies sogar tun. Du hast dein Anliegen sehr gut verpackt und ich habe mich angesprochen gefühlt.

      Bis Ich @Lune s Beitrag gelesen habe.

      Da ich nicht in der Lage bin zu unterscheiden welche Intention dein Artikel hat, beziehen sich meine Antworten --->explizit nicht <--- auf die Debris Debatte. Dort habe Ich meine Meinung kundgetan.
      Einen :thumbsup: gibt es wenn sich abschliessend klärt das es hier nicht um Debris geht.

      Was ist BDSM?
      * BDSM ist das was 2 oder mehr Personen
      --->einvernehmlich & im Einklang mit dem Gesetz<--- daraus machen.

      Wer legt es fest?
      * Jeder für sich selbst.

      Gibt es dazu eine klare Definition?
      * Es wäre utopisch für BDSM eine Klare Definition zu erhalten. Mein BDSM ist ja schon in der Definition eine andere als die meiner Gespielin (en)

      Kann es sein, dass diese Fragen gar nicht eindeutig beantwortet werden können?
      * Jep, das ist nicht eindeutig möglich.

      Kann es sein, dass es in der Hauptsache darum geht, nicht mit Dingen konfrontiert zu werden, die man ins eigene BDSM nicht einbauen möchte?
      * Wenn etwas nach Ungerechtigkeit schreit dann schreibe Ich meine Meinung dazu, ob Ich in der Materie nun "Drin Stecke" oder nicht ist dabei irrelevant.
      Ich stehe ebenfalls zu dem was ich schreibe, und setze mich gerne --->sachlich<--- mit anderen auseinander (wenn die anderen das auch können, leider ist das seltener der fall als es mir lieb ist)

      Kann es sein, dass man andere ausgrenzt, damit an die heile bunte BDSM-Welt kein Kratzer kommt?
      *Meine BDSM Welt ist sehr Bunt, aber weder heil noch ohne Kratzer :pardon:

      Nichts desto trotz macht es mir Spaß Sachlich über deine/meine Ansichten zu Diskutieren :yes:

      MfG Talon
      :dance:

      dornenspiel schrieb:

      Sind wirklich alle Farben enthalten, darf jede Farbe mit hinein? Oder nur Bestimmte?



      Für mich dürfen alle Farben enthalten sein. Außer Schwarz und Weiß, weil das sind keine Farben. Und am Ende wird nur nach Falsch und Richtig sortiert.



      Ist das wirklich so? Jede Beziehung, die nicht funktioniert, da ist dann jemand dran beteiligt der
      Nicht-Bdsm-ler ist?


      Jede BDSM-Beziehung die nicht mehr funktioniert, verliert ihren Konsens. Womit für mich die Beteiligten zwar noch BDSMler sein können nur, aber die Beziehung zwischen Ihnen nich mehr.



      Jetzt noch das Problem mit denen innerhalb des bunten BDSM, die sich am Mainstream-freien-Rand bewegen.
      Sie wollen Grenzen austesten, darüber gehen, neue finden und auch diese erweitern.
      Persönlich muss ich sagen finde ich auch diesen Bereich sehr vielfältig und bunt.
      Nun kommt schon wieder die Überlegung, ist das BDSM?


      Ja, Warum sollte es das nicht sein?


      Spricht man solche Dinge an, kommt ganz schnell das Argument „Das ist nicht legal“.
      Nein, ich rede hier noch nicht mal vom Metakonsens. Ich rede von gewissen Praktiken.
      Hat man dann endlich die Diskussion um das legal hinter sich gebracht und auch überzeugen können.

      Als Beispiel: Nur weil etwas laut Tierschutzgesetz nicht an Tieren vollzogen werden darf, heißt es nicht das Dom dieses nicht mit Sub machen darf. Einwilligung vorausgesetzt.


      Dieses Beispiel kommt übrigens aus dem Chat und war mMn ziemlich absurd, noch von einem Rechtsgelehrten formuliert.



      Dann geht die Diskussion in die zweite Runde, unabhängig von Erfahrungen oder Wissen, kommen Warnungen, dass es gefährlich ist.
      Das zieht sich alles hin, bis man die Lust verliert, das Thema als Eigentliches zu besprechen.
      Da mag man auch nicht mehr den Unmut anderer auf sich ziehen, denn „Das hat mit BDSM nichts mehr zu tun“.


      Die Warnungen sind gut und auch nötig. Ein Thema zu Tode zu warnen, weil man es selbst nicht mag, sich nicht vorstellen kann oder sonst was dagegen hat. Das ist einfach unfair.



      Ist jemand in Logen, Zirkeln oder fühlt sich bestimmten Gruppierungen hingezogen wird es ganz problematisch.

      Es wird spekuliert wieso, weshalb, warum. Kann so was legal sein? Warum grenzen die sich ab?
      Irgendetwas mit denen muss doch nicht stimmen.
      Und am Ende steht das Urteil fest. Das hat nichts mehr mit BDSM zu tun.


      Hab ich so noch nicht erlebt. Kann trotzdem verstehen, wenn sich Gruppen, die immer wieder für ihre Art BDSM zu betreiben und/oder zu leben angegriffen werden, Sich dann schließlich ausgrenzen.

      Das endet dann in einem Teufelskreis in dem keiner mehr dem anderen zuhört und sich nur noch angegriffen wird. Ist Sche***, wenn auch menschlich.

      So stehe ich jetzt am Rand, schaue mir die netten bunten BDSM-Fähnchen an und überlege:
      Was ist BDSM?


      Ein Akronym



      Wer legt es fest?


      Jeder für sich selbst, im besten Fall. Die Faulen nehmen meist eine fremde Definition die Ihnen passt.



      Gibt es dazu eine klare Definition?


      Bestimmt gibt es Leute die eine klare Vorstellung von "ihrem" BDSM haben. Und solche, wie ich, deren Definition nicht ganz so klar ist.



      Kann es sein, dass diese Fragen gar nicht eindeutig beantwortet werden können?


      Das Problem ist hier mMn das "Wollen" als das "Können". Außerdem sind die Antworten wahrscheinlich nicht für jeden verständlich.



      Kann es sein, dass es in der Hauptsache darum geht, nicht mit Dingen konfrontiert zu werden, die man ins eigene BDSM nicht einbauen möchte.
      Kann es sein, dass man andere ausgrenzt, damit an die heile bunte BDSM-Welt kein Kratzer kommt?



      Für mich ist Ausgrenzung aus einer Gruppe eine Strafe. Die wahrscheinlich älteste Strafe die ein Kollektiv verhängen kann. Und eine der schlimmsten für das soziale Tier Mensch.
      Mich hat dieser Thread hauptsächlich dazu gebracht, darüber nachzudenken.
      Was ist den im Moment mein BDSM?
      Das beschäftigt mich immer noch. Vor allem weil ich festgestellt habe. Ich habe kein wirklich eigenes BDSM. Es war in jeder Beziehung immer ein "Unser"-BDSM. Ich kann kein BDSM ohne einen Partner betreiben und dessen Vorstellung beeinflusst dann auch immer das BDSM das dann entsteht. Genauso wie meine Vorstellungen.

      Und auch wenn es mir schwer fällt, sehr schwer mitunter, so versuche ich doch trotzdem nicht in Kategorien wie "richtig" oder "falsch", "schwarz" oder "weiß" zu denken. Sondern in "passt" oder "passt" nicht.
      Den dann kann ich auch jemand anderes BDSM bunt sein lassen, auch wenn mir die Farbkombination von z.B. Pink und hellgrün nicht passt, so mag Sie für andere wunderschön sein.

      Bei Schwarz und Weiß, komme ich dann nur zu 50 Shades of Grey. ;)
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      @topaz
      Danke für deinen Beitrag, genau diese Fragen sind es die mich beschäftigen.
      Zum Blog, das ist nicht so ganz das Meine aber vielleicht magst du da etwas zu schreiben, ich würde mich freuen.

      @Gentledom
      Deinem Beitrag stimme ich zu.
      Allerdings hatte ich, so wie @Freudenschwalbe es auch schon erkannt hat, einen anderen Hintergedanken und andere Fragen dazu.

      @Freudenschwalbe
      Das sind die Fragen die ich mir auch stelle.

      @Talon
      Danke für deine Sichtweise.
      Ich kann dir mit reinem Gewissen sagen, dass der Debris Thread nicht Grund für diesen Thread ist.
      Ich habe nur scheinbar, gerade das Problem, dass egal was ich tun oder schreiben würde, es damit in Verbindung gebracht wird. Als Alternative bleibt mir wohl nur immer wieder zu sagen es hängt nicht damit zusammen oder das nächste halbe Jahr nicht mehr zu schreiben, bis es in Vergessenheit geraten ist.

      Vielleicht helfen aber auch die Antworten, von @Springfire um meine Worte hier zu untermauern ;)
      Denn er hat ziemlich gut erkannt worauf sich ein Teil meines EP bezog.



      Springfire schrieb:

      Dieses Beispiel kommt übrigens aus dem Chat und war mMn ziemlich absurd, noch von einem Rechtsgelehrten formuliert.
      Danke das du das hier zum Ausdruck bringst.
      Ja, ein Teil meines EP hatte auch mit Erfahrungen im Chat zu tun.
      Da werden in letzter Zeit häufiger Tierschutzgesetze in Bezug auf Sub genannt.


      Bevor es zu weiteren Missverständnissen kommt.
      Ich finde Tierschutzgesetze richtig und notwendig, nur sie müssen nicht bei Sub angewendet werden.

      Springfire schrieb:

      Die Warnungen sind gut und auch nötig. Ein Thema zu Tode zu warnen, weil man es selbst nicht mag, sich nicht vorstellen kann oder sonst was dagegen hat. Das ist einfach unfair.

      Ebenso diesen Punkt.
      Warnungen wenn sie Hand und Fuß haben, dann gehören sie zu einer Diskussion dazu.
      Meist scheitert es aber an Hand und Fuß.
      BDSM - was ist das?
      Eine berechtigte Fragen, die allgemein wohl nicht wirklich zu beantworten ist.
      Ich mag DS und auch SM.
      Wenn ich hier im Forum und auch anderswo lese, fällt mir auch, dass ich mich vermutlich oft am Rand der Legalität bewege. Und ich fühle mich gut dabei.
      Ich mag die einmalige und freiwillige Beschreibung und Übertragung meiner Rechte und damit auch meiner Pflichten in einer Beziehung.
      Ich mag es nicht, einzelne Praktiken jeweils im Vorfeld zu diskutieren, um ausdrückliche Zustimmung zu erhalten.
      Für mich ist es in Ordnung, einige wenige wichtige Tabus zu benennen, an die ich mich selbstverständlich halte.
      Alles Weitere kann mit mag ich oder mag ich nicht belegt werden, was mich jedoch nicht daran hindert, mich in beiden Bereichen zu tummeln.
      Funktioniert das nicht, dann stelle ich eine BDSM-Beziehung für mich ganz klar in Frage., was nicht bedeutet, dass ich die Person deswegen nicht mehr mag, oder gar meide.
      Ja, ich mag es gerne, das Verhalten einer Sub oder Sklavin zu Konditionieren, zu Beeinflussen in meinem Sinn.
      Nein, ich will kein Codewort haben von einer Sub oder Sklavin. Sie kann jederzeit mit mir ganz normal reden, abgesehen davon, wenn sie in Bereiche entschwebt, in denen sie sowieso nicht mehr in der Lage ist, etwas Vernünftiges von sich zu geben. Manche sagen auch Fliegen zu diesem Zustand.
      Ja, ich bin mir bewusst, dass ich auf der aktiven Seite verdammt alleine bin, wenn ich sie zu fliegen bringe. Da habe ich keine direkte Rückmeldung mehr, auf die ich reagieren kann.
      Nein, ich bin nicht bereit, immer die gesetzliche Lage meines Tuns zu berücksichtigen. Ich muss zuallererst mein Tun vor ihr und vor mir rechtfertigen können. Was andere darüber denken und ob das nun legal ist oder eben auch nicht, das läuft unter ferner liefen.
      Tja, jetzt wissen wir immer noch nicht, was BDSM wohl letztlich ist.
      Aber ich habe darüber Nachgedacht, was es für mich ist.
      SMile
      Melac

      Lune schrieb:

      Also tut mir ja leid, aber ich bleibe bei der Aussage vom Anfang: Was auf diversen Ebenen destruktiv ist in seinem Wesen, das ist für mich kein BDSM mehr, sondern sollte kritischer hinterfragt werden zum Wohle der Beteiligten und der Menschen, die weitere Folgen der Handlungen tragen müssen.
      Was ist destruktiv und wer legt das fest?
      SMile
      Melac

      Melac schrieb:

      Lune schrieb:

      Also tut mir ja leid, aber ich bleibe bei der Aussage vom Anfang: Was auf diversen Ebenen destruktiv ist in seinem Wesen, das ist für mich kein BDSM mehr, sondern sollte kritischer hinterfragt werden zum Wohle der Beteiligten und der Menschen, die weitere Folgen der Handlungen tragen müssen.
      Was ist destruktiv und wer legt das fest?
      der Gesetzgeber mithilfe von Gutachtern, und da drehen wir uns wieder die nächste Runde im Kreis: ist BDSM also das, was eben davon abgedeckt ist oder das, was in den vier/sechs Buchstaben steckt? ;)
      Ich empfehle den Duden zu bemühen, wenn die Wortbedeutung nicht gänzlich klar ist.

      de·s·t·ruk·ti̱v, destruktiv
      Adjektiv

      1.so, dass es Dinge zerstört.
      "die destruktive Kraft einer Bombe"

      2. so, dass jmd. oder etwas nicht dazu beiträgt, dass Situationen besser gemacht und Probleme gelöst werden.
      "Durch ihre destruktive Haltung hat sie jeden Versuch, das Problem zu lösen, vereitelt."

      Synonym: zerstörerisch
      Antonym: konstruktiv.


      Freudenschwalbe schrieb:

      der Gesetzgeber mithilfe von Gutachtern, und da drehen wir uns wieder die nächste Runde im Kreis: ist BDSM also das, was eben davon abgedeckt ist oder das, was in den vier/sechs Buchstaben steckt?
      und das hier... ist einfach falsch, nicht von mir gesagt und hat nichts mit der von Melac im Bezug auf mich geäußerten Frage oder dem zu tun, was ich mit der Verwendung des Wortes "destruktiv" in meiner ursprünglichen Antworte meinte. *zwingersmiley*
      :coffee:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lune () aus folgendem Grund: Heute gönn ich mir was Krasses. #Realität #Rechtschreibung war wichtig :)

      Was ist BDSM, und wer entscheidet das?

      Nun zunächst mal ein Oberbegriff für verschiedene (Sexuelle) Neigungen, das sexuell steht ganz bewusst in Klammer denn während die Neigung bei Einigen nur als sexuelle Präferenz vorliegt, umfasst sie bei Anderen die gesamte Beziehungsebene bis hin zu denen die es als Lebenseinstellung betrachten.
      Hinter diesem Oberbegriff allerdings verstecken sich Menschen, und hier sind wir an dem Punkt an dem man mMn. differenzieren muss. Zum einem haben wir BDSM als Konstrukt oder Ergänzung in einer zwischenmenschlichen Beziehung, an diesem Punkt bestimmen die Beteiligten dieser Beziehung was ihr BDSM ist und wie sie dieses ausleben wollen. Zum anderem haben wir BDSM als diesen Oberbegriff über den man sich in einer Gruppe austauscht, desto unterschiedlicher die Vorstellungen der einzelnen Gruppenteilnehmer zum Thema BDSM sind, desto vielfältiger aber auch schwieriger wird der Austausch.
      Während in einer Beziehung nur zwei oder mehr Menschen einen gemeinsamen Nenner ihres BDSMs finden "müssen", prallen innerhalb einer Gruppe die verschiedensten Vorstellungen aufeinander. Missverständnisse entstehen, und so wird versucht BDSM zu definieren, eine gemeinsame "Sprache" zu finden, es wird kategorisiert und die breite Masse der Gruppe prägt eine Vorstellung davon wie BDSM zu sein hat. Dies erleichtert zwar innerhalb dieses Mainstreams die Kommunikation, führt jedoch unweigerlich zu neuen Missverständnissen mit Denen die die Vorstellung des Mainsstreams für ihr eigenes BDSM nicht adaptieren können/ wollen.

      Was folgt ist eine Abspaltung kleinerer Gruppen, um sich dort mit Anderen auszutauschen deren BDSM Verständnis zum eigenem passt.

      Bis hierhin sehe ich kein Problem. Das Problem beginnt mMn. wenn man versucht zu konkurieren, wenn Abgrenzung missverstanden wird und der Mainstream dies als "feindseligen" Akt auffasst, wenn man davon ausgeht eine Art BDSM zu leben wäre Besser als eine Andere, wenn andere Vorstellungen nicht toleriert werden, wenn man versucht die eigene Vorstellung von BDSM anderen "aufzuzwingen", wenn man anfängt über das BDSM Anderer zu urteilen.

      BDSM ist bunt, bunte Wegweiser und Fähnchen weisen den Weg in den Mainstream, man wird freundlich empfangen bekommt sein eigenes BDSM Fähnchen und eine ganze Menge Tipps und Ideen, bunte Plakate, "How-to" Anleitungen und DIYs werden einem stolz präsentiert, Sicherheitskonzepte werden einem an die Hand gegeben...
      Nähert man sich dem Mainstreamfreiem Rand wird es schnell leerer, große Warnhinweise ersetzen die fröhlichen Anleitungen, die Hinweisschilder werden kleiner und auch wenn hier und da noch Jemand zu finden ist der bereitwillig informiert, stehen schnell Einige drumherum die ihren Warnungen energisch Gehör verschaffen wollen. Desto näher man dem Rand kommt desto öfter findet man nur noch Absperrbänder und Menschen die sich lieber hinter verschlossenen Türen über ihr BDSM austauschen. Ich persönlich finde das sehr schade, Warnhinweise sind durchaus berechtigt, aber wenn vor lauter Warnungen das Thema an sich verloren geht ist das einfach unnötig!