Vergangenheit Preis geben?

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      Vergangenheit Preis geben?

      Ich habe es mal wieder versucht. Unermüdlich auf der Suche nach dem perfekten Gegenstück zu mir. Und ich bin fündig geworden.

      Nach mehreren Wochen Schriftwechsel und zwei Treffen habe ich ihm nun von meiner Vorgeschichte (Missbrauch in der Kindheit) erzählt. Er ist sich jetzt nicht mehr so sicher ob er mit mir weiter machen will und braucht Bedenkzeit. Was auch vollkommen ok ist.

      Nur frage ich mich jetzt so langsam ob ich es wirklich erzählen sollte. Ich war immer der Meinung gerade in einer BDSM Beziehung die man eingeht (hier eine reine Spielbeziehung), sollte man mit offenen Karten spielen. Aber immer wenn ich es erzähle geht die Welt fast unter. Ich bin therapiert, stehe mitten im Leben und möchte das lediglich informativ mitteilen falls doch mal irgendwas triggert.

      Was meint ihr dazu? Erzählen oder nicht erzählen? Welche Erfahrungen habt ihr?

      Danke schon mal. Es grüßt euch eine ziemlich planlose Ida. :blumen:
      Wäre ich dein Spielpartner, dann würde ich die Information unbedingt haben wollen - einfach weil (wie du selbst schreibst) das Potential besteht, dass dich irgendetwas triggern könnte.

      Unabhängig davon ist für mich allerdings die Entscheidung zu sehen, ob ich mit jemanden spielen möchte. Und potentiell kann das natürlich dann trotzdem ein KO-Kriterium für einen (potentiellen) Partner sein - aus verschiedenen Gründen. Vielleicht hat kann er mit dem Gedanken, was dir passiert ist, nicht umgehen. Vielleicht hat er Angst dich zu triggern. Vielleicht ist ihm das ganze Thema unangenehm. Vielleicht hat er die Befürchtung, dass du psychisch weniger belastbar bist, vielleicht hat er Angst, dass du psychische Probleme hast. Vielleicht überfordert ihn das emotional.

      (Ohne das auf dich zu münzen - ich z.B. habe nie mit Menschen gespielt, bei denen ich den Eindruck hatte, dass sie psychisch labil waren, psychische Probleme hatte oder über SM vergangene Dinge "verarbeiten" wollten. Warum? Weil ich das als außerhalb meiner Fähigkeiten stehend empfunden habe).

      Fazit: Du hast alles richtig damit gemacht, dich zu öffnen - ein Verschweigen empfände ich hier als Partner als vollkommen fehl am Platz.
      Trotzdem liegt es in der Entscheidung des anderen, ob er damit umgehen kann oder nicht - das steht ihm zu.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Hallo @Ida77,

      ich überlege.... ich denke, es ist wichtig und richtig, dass Du es ansprichst, denn es ist immer möglich, getriggert zu werden und wenn da das Gegenüber - zumindest ansatzweise - vorbereitet ist, kann das nur für alle vorteilhaft sein.

      Vielleicht solltest Du Dir über den Zeitpunkt, wann Du es ansprichst, Gedanken machen? Üblicherweise geht man ja im Spiel nicht von Beginn an direkt in die Vollen, sondern tastet sich an mögliche Grenzen vorsichtig heran. Vielleicht solltest Du erst dann davon erzählen, bevor Ihr Euch auf gefährliches Terrain wagt?

      BB, Louise
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Hallo, @Ida77 Wenn ein vertrautes Verhältnis besteht und es sexuell wird, würde ich dir definitiv immer raten, es zu erzählen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber es gibt vieles, was meine Vergangenheit triggert. Das sollte jemand, in dessen Hände du dich begibst definitiv wissen.

      Gerade bei BDSM geht es nicht gerade kuschelig zu und je nachdem was genau du durch hast, wird sehr wahrscheinlich einiges wieder hochkommen. Da muss dein Spielpartner darauf vorbereitet sein, um dich dementsprechend nicht zu überfordern und um dich auffangen zu können.

      Dass jemand der Missbrauch erlebt hat und Neigungen entwickelt, die ihn zu BDSM führen ist soweit ich weiß nicht gerade ungewöhnlich die Gründe hierfür können so verschieden sein wie die Geschichte dahinter auch.

      Gib ihm Zeit, das ist gut denn es ist nicht gerade leicht für Außenstehende nachzuempfinden wie es Dir mit allem geht und ich glaube, es kann sehr sehr überfordernd für einen Dom sein, wenn man bereits erlebte Szenarien braucht,um loslassen zu können.

      Für all das benötigt es besonders viel Vertrauen auf beiden Seiten und das funktioniert nie, niemals, wenn du solche wichtigen Dinge einfach nicht erzählst, von den psychischen Folgen einer möglichen Grenzüberschreitung mal ganz zu schweigen ...

      Ganz viel Glück Dir <3

      Louise schrieb:

      Vielleicht solltest Du Dir über den Zeitpunkt, wann Du es ansprichst, Gedanken machen? Üblicherweise geht man ja im Spiel nicht von Beginn an direkt in die Vollen, sondern tastet sich an mögliche Grenzen vorsichtig heran. Vielleicht solltest Du erst dann davon erzählen, wenn Ihr Euch auf gefährliches Terrain wagt?
      Dazu rate ich defintiv nicht.
      Deine Vergangenheit gehört zu Dir und macht Dich aus, @Ida77 .
      Gerade im Zusammenhang mit BDSM ist das, wie @Nom_de_guerre schon schrieb und Du selbst auch, wichtig zu wissen, damit Dein Gegenüber reagieren kann, wenn Dich etwas triggern sollte.
      Und @Louise, das muss nicht erst passieren, wenn sie sich "auf gefährliches Terrain" wagen, sondern schon durch eine an sich harmlose Bewegung des Gegenübers.
      Ich bin für Offenheit von Anfang an. Wenn das Gegenüber deswegen, was sein gutes Recht ist, einen Rückzieher macht, dann war er schlicht nicht der Richtige.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo Ida,

      Vom Gefühl her gehe ich da sehr mit Talon.

      Teilen ja, grade wegen den Triggern ist es unerlässlich, aber vielleicht über die Verpackung ein wenig nachdenken - ich weiß ja nicht wie du es deinem gegenüber mitgeteilt hast ;)

      Ich habe einige Päckchen aus der Vergangenheit die im Bezug auf BDSM auf den Tisch müssen, aber da reicht für mich ein „ich mag dieses oder jenes nicht, das ist tabu“ ausreichend. Hintergründe lasse ich bewusst raus muss ich gestehen, weil die sind verarbeitet, austherapiert wie es so schön heute heißt. Wenn man sich länger, tiefer kennt ist es was anderes, aber für den Anfang reicht - mir zumindest - die Mitteilung des Tabus.

      Ich denke aber, das sieht jeder anders - und da muss jeder den für sich authentischen Weg finden. In keinem Fall will ich dir die Offenheit nehmen, die macht dich aus und du solltest dich nicht verbiegen oder verstellen um „schneller“ einen Mann zu finden. Das wäre glaube ich auch der falsche Weg ;)
      Hallo @Ida77, zunächst drücke ich Dir die Daumen, dass es mit Deinem „Gegenstück“ positiv weitergeht!

      Bezüglich Deiner Vergangenheit, in sehe das durchaus etwas nachdenklicher als meine bisherigen Vorposter hier. Letztlich bist Du es, die entscheidet, ja entscheiden muss, was sie wem preisgeben möchte. Und da kann man schwerlich eine einfache Regel aufstellen.

      Natürlich ist Ehrlichkeit eine wichtige Grundlage für Vertrauen. Und Dein Spielpartner sollte natürlich auch über mögliche Trigger informiert sein. Wie auch über andere Risiken, z.B. Bestimmte organische Vorerkrankungen. Aber selbstverständlich kannst Du hier die Grenze dort setzen, wo es tiefer geht.

      Du bist therapiert, kannst mit der Situation umgehen und Dich bewusst für eine BDSM-Beziehung entscheiden. Mir persönlich würde das an Information auch schon reichen, natürlich ergänzt um sich daraus ergebende Grenzen und Tabus.
      Liebe @Ida77,

      das Menschen auf dein "Geständnis" so reagieren wie du es beschreibst, ist für mich gut nachvollziehbar.

      Deinen Worten entnehme ich, dass du dein Schicksal gut verarbeitet hast.

      Das ging aber sicherlich auch nicht von heute auf morgen.

      Und so gäbe es mir tatsächlich ernsthaft zu denken, wenn ein Mensch leichtfertig und entspannt auf diese Vergangenheitsinformation reagiert.

      Vielleicht kannst du deinem Gegenüber helfen, diese Information zu verstehen und einzuordnen. Mit dem Blick aufs hier und jetzt. Und auf den Menschen, der du heute bist.

      Alles Liebe.

      K.

      Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Stollen.

      ;)
      Ihr seid so toll. Danke euch für die Antworten. <3

      Wie verpacke ich es? Ich erzähle über meine Vergangenheit und fange mit den weniger üblen Sachen an. Steigere mich dann langsam und nachdem es nun das erste mal sexuell wurde habe ich in einem Satz erzählt das ich eine Missbrauchsgeschichte habe. Davor habe ich aber schon vom meinen Therapien erzählt und auch das ich mit allem was mir in meinem Leben passiert ist, ausgesöhnt bin. :)

      Er hat wahnsinnige Angst mich zu Triggern oder irgend etwas zu tun was mir nicht gut tut. Deshalb hat er sich Bedenkzeit erbeten. Was natürlich auch vollkommen in Ordnung ist. Es ging mir hier auch nicht um seine Reaktion darauf. Auch wenn ich es sehr schade fände wenn er sich deshalb zurück zieht.

      Mir war es wichtig zu wissen ob ich mit meiner Offenheit richtig liege. Und offensichtlich befürwortet die Mehrheit die Offenheit.

      Und offensichtlich ist es nicht für jeden Dom ein Problem. Also warte ich jetzt mal ab wie es weiter geht.

      Danke nochmal. :blumen:
      Also aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen, BDSM ist so ziemlich der einzige Lebensbereich bei dem du deinem Partner wirklich sagen musst, dass etwas passiert ist.
      In anderen Lebensbereichen und mit anderen Bekanntschaften ist das was anderes. Da geht es, da du es verarbeitet hast, mehr darum für dich nicht darauf reduziert zu werden von deinem Umfeld, weil die Info einfach ein Gamechanger für jede Art von Beziehung ist. Das hat weniger was mit sich selbst nicht annehmen zu tun, sondern damit für sich selbst auch mal ein neues Kapitel aufschlagen zu dürfen und nicht ständig irgendwelchen pseudopsychologischen kausalen Ketten ausgesetzt zu sein.

      Aber bei dieser Sache wäre Verschweigen grundsätzlich sehr unfair gegenüber deinem Partner gewesen, einfach wegen des Triggerpotentials, das nicht hoch sein muss, aber da sein könnte. Das fällt in die Kategorie Eigenverantwortung und partnerschaftliche Verantwortung, die du auch mitträgst. Er muss wissen, wie dünn oder dick die Eisschicht ist auf der er grade läuft. Das ist nicht die Art von innerem Abgrund, in den man versehentlich runterdonnern sollte ohne Sicherheitsseil und Netz. Es steht ja auch die Frage dahinter, was kann er auffangen und was eventuell nicht? Und was kannst du ihm zumuten und was nicht? Auch ein dominanter Mensch darf mal überfordert sein oder einen Schritt zurücktreten. Ich würde es nicht unbedingt als ein schlechtes Zeichen werten, das er sich Gedanken macht deswegen, jemand der das locker abhaken würde, würde mich zb. sehr nervös machen.

      Vielleicht würde es ihm helfen, zu wissen, was dich triggern könnte bzw. ob es schon mal Situationen gab, die etwas auslösten bei dir und was dir dann hilft? Vielleicht erstellt ihr gemeinsam einen Fahrplan für den Fall der Fälle? Also eine Art Vorgangsweise, die euch beiden in dem Moment Sicherheit geben könnte.

      Und falls er kein gutes Gefühl dabei hat, dann ist das zwar jetzt erstmal enttäuschend und schwer für dich, aber möglicherweise auch besser für dich und ihn. Aus einem komplett anderen Kontext (Pflegefall) kann ich dir sagen, Menschen, die Ängste haben, mit bestimmten Situationen konfrontiert zu werden, kann man manchmal damit beruhigen, das man ihnen Instruktionen für den Fall der Fälle gibt, aber eben nicht alle, auch wenn sie zb. in Heilberufen arbeiten. Auf Dauer ist für diese Menschen einfach stressig möglicherweise einer Situation ausgesetzt zu sein, die sie überfordert und sie reagieren schlicht aufgrund des höheren Stresspegels anders als die, die sich daran gewöhnen. Wenn er sich nicht sicher ist und sich nicht wohl fühlt dabei, dann wird es immer in alles mit reinspielen, was er macht und das wäre dann nicht gerade angenehm für euch beide und die Beziehung.
      Du hast nichts kaputtgemacht mit der Information, auch wenn es sich so anfühlen mag möglicherweise im Moment. Du würdest dich irgendwann auch sehr merkwürdig fühlen, wenn du die Info nicht rausgegeben hättest, weil du dann ja doch das Fragezeichen im Hinterkopf hättest, was wäre wenn?
      Es wird ja bestimmt Menschen in deinem Leben in anderen Kontexten geben, die nichts davon wissen und naja, wenn man unter Druck steht und Stress hat, dann geht man anders mit diesen Menschen um, als mit denen, die Bescheid wissen. Sie haben eine andere Funktion in deinem Leben und man teilt Sorgen anders mit ihnen, was nicht schlecht sein muss, ich denke, man braucht solche Beziehungen. Aber ich würde dir nicht raten, diese Beziehungsform ins BDSM zu übertragen, weil da zuviel über Nähe und Tiefe geht und die Beziehung aufwühlender sein kann, als "normale".
      Und diese Wahl, die du triffst, sollte er auch haben, denn ihr wollt das ja zusammen machen.

      Ich drücke euch beiden die Daumen, das ihr gemeinsam einen Weg findet!
      Gerade weil eine BDSM Beziehung intensiver ist als andere (mein Empfinden) muss alles auf den Tisch. Dein führendes gegenüber trägt Verantwortung für das was er tut. Er muss alles wissen um dich richtig führen zu können. Sonst tappt er ahnungslos auf einer verheilten Wunde rum und du fühlst dich unwohl. Das will er sicher nicht.

      Bedenkzeit braucht er um sich zu überlegen wie er dich führen kann. So wäre das bei mir.

      Drücke die Daumen, es wird alles gut.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Eindeutig weiterhin erzählen.
      Aber könnte es vielleicht wirklich sein, dass Du es etwas anders "verpacken" solltest? Vielleicht legst Du zu viele Details offen oder was weiss ich.
      Darauf komme ich nur, weil Du schreibst immer wenn Du es erzählst, geht fast die Welt unter.

      Ich halte es genauso seit ich im BDSM-Bereich unterwegs bin. Es gab auch bei mir Negativ-Erlebnisse in der Kindheit und ich erwähne das spätestens, bevor es zum ersten "Spielen" kommen kann. Meistens schon vor dem ersten Treffen überhaupt. Ich erzähle aber nicht im Detail darüber (es sei denn das Verhältnis wird enger und mein Gegenüber möchte mehr darüber erfahren).

      Tatsächlich ist es mir schon passiert, dass eine Situation "getriggert" hat und glaube mir, damit hab ich selbst überhaupt nicht gerechnet, denn meiner Ansicht nach ist auch bei mir alles gut verarbeitet.
      In dieser Situation konnte ich dann auch nicht mehr wirklich sprechen und mich mitteilen...also eigentlich eine sehr schwierige Lage für mein Gegenüber.
      Trotzdem wurde es sofort erkannt und abgebrochen und ich aufgefangen.
      Seitdem gebe ich sozusagen schon eine "Notfall-Verhaltensmaßnahme" mit an die Hand die bei mir funktioniert.
      Vielleicht hast Du auch etwas wovon Du weisst, dass es Dich z.b. bei Angst wieder "zurückholen" kann? Ich glaube damit gibt man dem Gegenüber auch eine gewisse Sicherheit mit.
      Sei immer Du selbst.
      Außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

      Ida77 schrieb:

      Was meint ihr dazu? Erzählen oder nicht erzählen? Welche Erfahrungen habt ihr?
      Ehrlichkeit ist für mich eine Grundvoraussetzung und nur mit einem Partner dem ich gut vertrauen kann geht das. Grundsätzlich würde ich sowas auch mitteilen - allerdings wäre der Zeitpunkt - je nach wie sich die Beziehung entwickelt - vielleicht nicht direkt zu Anfang.

      Ich könnte mir vorstellen sowas erst mal "anzudeuten" mit dem Hinweis zu gegebener Zeit ausführlich darüber sprechen zu wollen.......bei mir müsste das Gefühl dafür stimmen......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich finde es immens wichtig, dass es der Gegenpart erfährt, da im Bdsm viel intensiver die Seele und der Geist beansprucht wird.
      Wann sagt man es,
      das ist ein schwieriges Unterfangen, da jeder anders darauf reagiert und du nie den passenden Augenblick dafür findest.

      Bevor eine Bdsm Beziehung entsteht, finden lange Gespräche statt, ich tausche mich aus, erzähle aus meinem Leben,
      spreche über Wünsche, Vorstellungen und Neigungen. Da vergeht ja schon einige Zeit des Kennenlernens.
      Dann, in späteren Gesprächen kann ich Andeutungen machen und sehe wie er reagiert,
      gebe ihm damit schon Zeit und die Möglichkeit Fragen zu stellen, wenn er es denn möchte.
      Planen kann ich das nicht, sondern ich gehe intuitiv vor, wenn ich spüre, jetzt ist der richtige Augenblick da.
      (Es entsteht aus den Gesprächen, wo es um die Neigungen geht, da ich auf einges stehe, was ich auf frühere Erlebnisse zurückführe)

      Daraus entsteht im tieferen Gespräch ein beidseitiges Vertrauen, du hast dabei die Chance dich ihm zu öffnen,
      indem du diesen Teil aus deinem Leben, was du zum Glück überwunden hast, ihm erzählst und
      dass du der Meinung bist, in der Lage zu sein, psysisch und physisch das Bdsm zu erleben.

      Das er daraufhin einen Gang zurückschaltet, ist eine verständliche Reaktion, denn es will gut überlegt sein, er muss sich sicher sein,
      ob er sich darauf einlassen kann und er kennt dich noch zu wenig um dich einschätzen zu können.
      Seine Angst ist begründet, auch wenn du es im Moment anders siehst, du kannst nicht immer alles beeinflussen,
      was deine Reaktion betrifft.
      Ein Dom hat eine große Verantwortung für seine Sub und er sorgt sich um dich, darüber ist er sich im Klaren. Er muss in dem Falle auch wissen, wie er reagieren muss,falls eine Session einmal anders ausfallen sollte, als geplant.
      Darum ist es verständlich, wenn er diese Beziehung nicht eingehen möchte.

      Ich wünsche euch Beiden ganz viel Glück, dass ihr einen Weg findet.
      @Ida77 , ich habe nun nur Dein Eröffnungspost gelesen, ohne die Antworten die darauf kamen.

      Aber aus eigener Erfahrung sage ich, das Du mit Deinem Spiepartner unbedingt darüber sprechen solltest. Wenn es der richtige Partner ist, wird er das verstehen und notfalls auch richtig reagieren können.

      Ich habe selber eine jahrelange Missbrauchsgeschichte in meiner Kindheit/Jugend und würde sowas eigentlich lieber nicht jedem erzählen. Aber ein Partner ist ja auch nicht "jeder" sollte es wissen.

      Egal wie gut man mit dieser Vergangenheit klar kommt, ob nun therapiert oder nicht, das Unterbewusstsein ist unberechenbar. Da reicht eine winzige "falsche" Bewegung oder ein "belangloses" Wort vom Partner (oder im Flow der Erregung sogar von sich selber) und das Trauma von früher löst einen Funken der wiederum eine Reaktion hervorruft die nicht gewollt ist und bei der das Spiel dann abgebrochen werden muss. Da ist es auch für den Partner wichtig das er das weiss und ev entsprechend reagieren und auffangen kann.