Warum reagieren manche Menschen intolerant und/oder voller Neid sobald etwas den eigenen Horizont überschreitet?

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      Warum reagieren manche Menschen intolerant und/oder voller Neid sobald etwas den eigenen Horizont überschreitet?

      Hallo ihr Lieben,

      heute muss ich mal etwas loswerden. Es scheint ein immer und überall auftretendes Phänomen zu sein, dass Toleranz andersartigen gegenüber gefordert aber selbst nicht erbracht wird. Alle behaupten tolerant zu sein, aber die Wenigsten sind es. Ja, es ist provokant formuliert, aber genau das kommt bei mir an.

      Mir fiel es vor ein paar Tagen mal wieder in einer Gruppe eines viel frequentierten sozialen Netzwerks auf.

      Wie viele von euch wissen bin ich derzeit auf der Suche nach einem kompatiblen Partner. Nicht sehr aktiv, aber ich schaue mich um. Da mir die einschlägigen Seiten größtenteils zu einseitig sind, mir das ständige abklopfen der Neigungsschnittmenge auf den Zeiger geht und mir zudem eine gewisse Alltagskompatibilität wichtig ist sehe ich mich auch andernorts um. Dennoch ist es mir wichtig auch in unserem Bereich Berührungspunkte zu haben. Gewählt habe ich die Gruppen nach meinen anderen Vorlieben - Bärte und Tattoos.

      Neulich kam es in einer dieser Gruppen zu einer Diskussion nachdem jemand ein Bild von sich eingestellt hat. Ein sehr ästhetisches Bild, ein Akt. Nichts war wirklich zu sehen, nur ein attraktiver Mann. Nackt, tätowiert - allerdings in eindeutiger Pose. Kniend und mit schönem, sehr breitem Halsband. Dazu schrieb er "euch einen schönen Abend, besonders den starken und dominanten Frauen ^^ ". Nichts Schlimmes wie ich finde. Im Gegenteil, ich fand es sehr mutig sich derartig darzustellen und den direkten Bezug zu seiner Neigung.

      Kaum online kamen auch schon die ersten Kommentare dazu. Teils sehr nett geschrieben und teils...ja, wie soll ich es am besten beschreiben? Teils waren sie sehr angreifend, empört und, in meinen Augen, fehl am Platz. Sicher trifft dieser Mann nicht jedermanns/-fraus Geschmack, aber wer kann das schon? Bei den Frauen, die sich abwertend/negativ äußerten, war auch eine von der ich es (nur nach ihrem Profil und den Bildern dort) nicht erwartet hätte. Sie ist sehr bunt und auffällig. Gerade von einer Frau wie ihr hätte ich den erhobenen Zeigefinger nicht erwartet, denn auch sie gehört ja zu einer, wenn auch immer größer werdenden, Randgruppe. Sie schrieb unter anderem, dass ein solches Bild samt des Textes dazu, das hervorheben der sexuellen Vorlieben, nichts in der Gruppe zu suchen hätten. Wo aber sonst sind denn solche Dinge angebracht? Wenn nicht in einer Singlegruppe? Warum soll man sich erst kennen lernen, vielleicht etwas an Gefühlen investieren, nur um dann doch zu merken, dass man in einem sehr wichtigen Bereich zu einander passt? Das ist in meinen Augen absoluter Bullshit!
      Die Gruppe heißt ja nicht "Vanilla sucht Vanilla". Es wird auch nirgends darauf hingewiesen das nackte Körper und eindeutige Posen nicht erwünscht sind. Oder das nur Frauen sich nackt präsentieren dürfen.
      Der Verlauf wäre mit Sicherheit ein ganz anderer gewesen, hätte eine Frau ein ähnliches Foto mit entsprechendem Text gepostet. Es hätte mit Sicherheit eine Sabberspur quer durch den Beitrag gegeben. Oder bei einem weniger hübsch anzusehenden Mann. Da wären die Kommentare weitaus netter, zusprechender gewesen. Darauf würde ich meinen Ar*** verwetten. Bei den Jungs kam mit Sicherheit auch etwas Neid auf den ziemlich gut definierten Körper hinzu in dem was sie dazu schrieben.
      Womit ich bei der lieben Toleranz wäre ;) Nur weil ich mit etwas nichts anfangen kann muss ich mich doch nicht gleich abfällig dazu äußern. Oder sehe ich da etwas falsch? Leben und leben lassen, gern und oft genutzte Floskel, aber selten umgesetzt. Manchmal beschleicht mich der Eindruck, je "elitärer" eine Randgruppe ist desto intoleranter und engstirniger werden ihre Angehörigen.


      Mich ärgert dieses bigotte Verhalten maßlos und ich musste es einfach mal loswerden. Wie sehr es mich beschäftigt seht ihr an der Länge meines Beitrags :D


      Mich würde interessieren was ihr darüber denkt.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Ich dachte, nur fällt sowas auf...

      Leider ist unsere Gesellschaft immer mehr geprägt durch Neid und Missgunst...Niemand oder kaum einer gönnt einem anderen etwas.
      In deinem Beispiel wird es wohl so gewesen sein, dass besagte Dame wohl über soviel Mut des Herrn mit Neid reagiert hat...

      Ich denke, dass einige das selber kennen. Jemand wagt etwas, wir reagieren mit Neid und Missgunst. Oft weil wir wissen, dass wir das nie getan hätten...Weil uns der Mut fehlt. Und in dem Moment muss das eben raus..Ich glaube, wir sind nicht immer nur neidisch, sondern vielleicht auch sauer auf uns...
      Hallo Abigail,

      aber das kennen wir doch auch von hier und auch aus anderen nicht-bdsmlerischen Bezügen.
      Wir verhalten uns halt so, wenn wir etwas nicht kennen und Angst davor haben.

      Ich sehe Abwehr erst einmal als legitimes Mittel zum Selbstschutz. Jeder möchte Erfahrungen in dem ihm eigenen Tempo machen. Da kann ein unverhofftes Foto schon ein Grenzübertritt sein. Besonders in einem Forum, in dem es um landläufig ausgesprochen "männliche"="dominante" Körpermerkmale in einem, wenn ich richtig verstehe, nicht-sexuellen Konzext geht.

      Etwas anderes ist natürlich die mit dieser Abwehr einhergehende Unhöflichkeit bzw. harte Wortwahl.
      Dagegen hilft, meine ich, am besten dreimal durchatmen und sich weiter an dem sicher sehr schönen Foto erfreuen...
      Liebe @Abigail, ich verstehe deinen Unmut bezogen auf die beschriebene Situation.

      Ich bezeichne mich als toleranten Menschen, diese Eigenschaft habe ich auch versucht, an meine Tochter weiter zu geben.

      Trotzdem erwische ich mich manchmal dabei, vorschnell zu urteilen bzw. zu bewerten.

      Es ist aus meiner Sicht ein Lernprozess. Ich habe gelernt, meine ersten Gedanken noch einmal zu reflektieren, bevor ich sie raushaue. Gelingt mir nicht immer, aber immer öfter!

      Das, was du beschrieben hast, finde ich ok und von ihm auch mutig.

      Toleranz ist eben: Achtung und Duldung gegenüber anderen Auffassungen, Meinungen und Einstellungen.
      Und das sollte immer für beide Seiten gelten.
      Ich fordere das ja auch ein.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Ein heute durchaus übliches, aber dadurch nicht minder "kritikfähiges" Verhalten in unserer Gesellschaft.

      Quod licet Jovi, non licet bovi
      Ein seit Jahrtausenden bekannter Spruch, der in meiner Wahrnehmung heutzutage wohl eher als: "Ich darf Alles" interpretiert wird.
      Der Radfahrer schimpft über die Automobilisten, aber nur solange bis er im Auto sitzt. Dann schimpft er über die Radfahrer :pardon:

      Im Verhältnis der Geschlechter sehe ich das ebenfalls genau wie @Abigail. Die Reaktion wäre mit großer Wahrscheinlichkeit eine vollkommen andere.

      Ich sehe für mich nur einen einzigen Weg in und aus der Misere. Vorbild sein.
      Erst einmal Respekt für den schönen Mann. So ein Foto von sich in einem sozialen Netzwerk einzustellen, zeugt von Mut und Selbstsicherheit.
      Intolerante und neiderfüllte Bemerkungen gegenüber denjenigen, die halt anders sind, anders denken, anders ticken erlebe ich auch immer wieder.
      Ich glaube, dass solche Äußerungen und/oder Handlungen sehr wenig über das Gegenüber, aber sehr viel über die eigenen Mängel der Person aussagen. Man muss nur genau hinhören, um zu bemerken, was solche intoleranten Bemerkungen wirklich bedeuten. Meist geht der Tenor in Richtung: "Ich mache den anderen mal klein, dann kann ich mich selbst ein wenig größer fühlen."
      Ich persönlich meide solche Menschen, wo es geht, weil ich die negative Energie spüre, die von ihnen ausgeht.
      Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es einfach grds. gesellschaftsfähiger wird, seine Intoleranz und seinen Hass nach außen zu tragen. Mit dem Argument, dass sei nur einfach freie Meinungsäußerung und man dürfe diese jawohl endlich mal vertreten.
      Die Worte sind härter und der Ton schärfer geworden.
      Früher gab es in gewissen Bereichen der Gesellschaft zwar noch mehr Intoleranz (zB auch im BDSM-Bereich), aber die vermeintliche Toleranz, die heutzutage herrscht, ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen.Diese Menschen haben Angst vor Veränderungen, sie möchten in ihrer kleinen Welt keine Berührungen mit Unbekannntem und sehen dies nicht als Bereicherung.
      Ja, Neid ist auch ein Grund, der dahinter stecken kann.
      Das Internet macht es iü leicht, sich negativ zu äußern. Man sitzt, mehr oder weniger, unbekannt im sicheren Heim, nicht real Angesicht zu Angesicht und schreibt. Die Hemmschwelle sinkt dadurch, Dinge, die man sonst wohl nie vor einer Gruppe von Menschen sagen würde, auszu"sprechen". Wenn dann noch andere die eigene Meinung bestäigen, kann eine Hemmschwelle auch völlig fallen. Und Andersdenkende wagen dann noch weniger, sich gegenteiilig zu äußern.
      Wirklich tolerant sind mMn iü die wenigsten Menschen. Die einen haben nur weniger... und andere mehr Vorurteile.

      Und im Grunde kann man nichts weiter tun, als, wie @Roadrunner geschrieben hat, Vorbild sein und, wenn einem Entsprechendes auffällt, ruhig und mit sorgfältig ausgewählten Worten, dagegen schreiben und darauf hinweisen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Also ich weiß nicht, ob man da gleich Neid und Missgunst attestieren muss. Außerhalb eines BDSM-Dunskreises ist ein Malesub nun einmal alles andere als positiv konnotiert. Da darf man sich nicht so die Illusionen machen. Vor allem mann nicht.

      Also es kommt natürlich drauf an, wie das in der Gruppe mit der Freizügigkeit auf den Fotos gehandhabt wird, aber so generell finde ich den Einwand besagter Dame noch recht legitim.
      Wobei das eben darauf ankäme, ob es in der Gruppe recht normal ist, explizit Sexuelles in den Vordergrund zu stellen, in dem Fall wäre es natürlich schlicht heuchlerisch, bei dem einen zu Jubeln und bei dem anderen dann den Zeigefinger zu erheben.
      Also sprich, das wäre dann eben die gute alte Intoleranz. Und bigott, ja. Aber wenn es tatsächlich ansonsten eher nicht-sexuell dort zugeht, dann wäre es m.E. durchaus ein berechtigter Einwand, dieses Zurschaustellen der eigenen Sexualität zu kritisieren. Das kann man natürlich prüde oder verklemmt finden – oder das Zurschaustellen der eigenen Sexualität eben als etwas rücksichtslos :pardon:

      Ich kann mir aber auch vorstellen, dass da noch ganz andere "Einwände" gefallen sind...mich würde wundern, wenn keine Abwertungen und Beschimpfungen dabei waren :rolleyes:

      Es stimmt vermutlich, dass es Bullshit ist, Gefühle zu investieren und dann festzustellen, dass man sexuell überhaupt nicht zusammen passt – allerdings darf man vielleicht nicht aus den Augen verlieren, dass das sogar eher die Normalität ist, sofern keine etwas spezielle Sexualität/Neigung vorliegt, die diese gewöhnliche Vorgehensweise dann nicht mehr so vorteilhaft macht, oder? Da ist ein rasches Ansprechen der eigenen sexuellen Vorlieben dann eben eher damit verbunden, dass derjenige nur auf Sex aus ist und nicht an der Person interessiert ist.

      Also versteht mich nicht falsch, natürlich finde ich es auch sehr mutig von dem Mann und sein Foto würde mir vermutlich ein bestärkendes Lächeln auf die Lippen zaubern – aber es ist vielleicht auch etwas naiv. So unschön es auch ist, aber die stets viel gepriesene Toleranz ist eben meist mehr Lippenbekenntnis bzw. eine Einbahnstraße im Sinne von "Toleranz für mich".
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium
      Ich mag zwar nie Viel Schreiben, und in den langen Texten der Vor-schreiber steht schon so viel Wahres, meine sucht der Dinge ist folgende:

      Selbst unter denen, die sich für Tolerant und Weltoffen halten gibt es zu viele die in einigen Punkten selbiges dann doch nicht sind.
      Mit diesen dann ein normales (nicht ausartendes) Gespräch darüber zu führen endet leider meist in verletztem Ego oder Kontaktabbruch.

      Auch ich bin nicht Perfekt, ich hinterfrage mich aber bei komplexen Themen und bin bereit anderen zuzuhören.

      Und manchmal ziehe ich mich um des Selbstschutzes zurück.

      Ich hoffe jeder von uns der hier mitliest, trägt mit seinem Handeln dazu bei die Welt um sich herum einen Funken "Besser" zu machen......


      ......mfg Talon
      :dance:
      Hi,

      Wegatmen. Einfach nur wegatmen denn ansonsten begibt man sich auf gleiche Stufe. Und ja ich schaffe es auch nicht immer ;) .

      Ich kann aber deine Gedankengänge nachvollziehen. Ich kann es nicht verstehen dass man bei sowas ausfallend werden muss oder beleidigend. Man muss ja nicht hinschauen wenn es einen stört.

      Randgruppen, dass es dort weniger Toleranz gibt ist mir öfter schon über den Weg gelaufen. Ich dachte aber immer dass ich einfach nur empfindlich bin.... :pardon: wie auch immer. Wenn Sie damit glücklich sind…


      Ich kann auch ein Foto schön finden selbst wenn der Inhalt nicht so meines ist. Ich finde es sehr schade für den Mann der es gepostet hat, denn wie du es beschreibst hat er sich sichtlich Mühe gegeben.
      Ich tue mich mit dem Wort "Toleranz" immer etwas schwer weil es erdulden bedeutet. Akzeptanz fände ich da etwas treffender. Aber nichts desto trotz gibt es immer irgendwie Dinge die man tolerieren oder eben auch nicht tolerieren sollte. Das hängt von dem Umfeld ab in den besagtes Material eingebracht wird. Und da sehe ich wie @Abigail schon schreibt, überhaupt kein Problem. Und ich bin mir eben so sicher das die Kommentare bei einer Frau anders ausgefallen währen.
      Ansonsten handhabe ich es so das ich Dinge die mir gefallen positiv bewerte (In Form von einem like oder einem Kommentar). Dinge die mir nicht gefallen ignoriere ich hingeben, ohne sie negativ zu bewerten.
      In einem Forum ist das natürlich immer so eine Sache. Foren-Diskussionen leben ja nun mal davon das Menschen schreiben, unterschiedliche Ansichten haben und es auch einmal knautscht. Wer hat schon Lust darauf unter einem Beitrag 30 mal einen Post zu lesen mit "Seh ich auch so" als Inhalt. Glücklicherweise ist das hier nicht so. Aber ich denke das ich noch nie einen "Dislike-Button" verwendet habe, sondern im Rahmen einer Diskussion sage was mir nicht gefällt.

      Lange Rede, kurzer Unsinn. Mein Kopf ist leer und ich bin unkonzentriert und weiß nicht ob ihr versteht was ich sagen will...
      Ich hab auch nur vier Hufe...

      Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.

      An apple a day keeps the pony to stay!
      Ich mag Menschen die anders sind. Sieht bei mir ja auch nicht besser aus xD
      Bisher habe ich mich von allen Menschen distanziert, die Andersartigkeit nicht zu schätzen wussten.

      Die meisten Menschen denken einfach zu (ich sage mal) Mainstream. Die breite Masse sagt sie will individuell sein, ist es jedoch nicht. Alles was nicht in diese Masse passt wird ausgestoßen und nieder gemacht.

      In unserer Welt ist es gefährlich sich zu outen. Auch gegenüber Menschen, die behaupten sie wären tolerant. Wenn man sich outet ist man schnell allein und kann mit dem Großteil der Gesellschaft nichts mehr anfangen, da diese sich abwendet. Also kann man im Prinzip nur noch in der Minderheit verkehren die einen selbst wieder spiegelt.

      (Ich hoffe ihr wisst was ich sagen will ^^ Ich denke manchmal zu kompliziert)
      Ich finde es nicht, dass es in unserer Welt tatsächlich gefährlich ist sich zu outen. Wo anders ist es viel gäfährlicher. In unserer Welt könnte es unbequem bis schädigend sein.
      Ich hoffe, dass der besagte Mann seinen Spaß mit den Shitstorm hatte uns stabil genug war, um nicht daran zu verzweifeln. Mann genug eben... :love:
      Wahrscheinlich hat er auch sein Fanclub, also so alleine ist er höchstwahrscheinlich auch nicht... :whistling:
      Ui... ich fang zu träumen an :rot:
      Der Mensch ist nun mal ein Angsthase - aber kein Fluchttier (so mal meine einfache Unterstellung). Das ist zu grossen Teilen doch auch gut so.
      Je mehr sich ein einzelner durch seine Umwelt, die Gesellschaft in der er lebt, indirekt bedroht fühlt, und je unsicherer dieser Mensch ist, desto irrationaler können seine Reaktionen ausfallen.

      Hinter dem Horizont kommt schliesslich das alles verschlingende Nichts. Alles was sich dort am Rande bewegt muss also von irgendwelchen Mächten besetzt sein, zu denen man am liebsten grossen Abstand hält.

      Aber im Ernst:
      Wir sollten 'unser' Thema auch nicht unterschätzen. Dieses ist nun mal schwierig zu verstehen. Da braucht es schon eine gehörige Portion emotionales Einfühlungsvermögen. Das ist halt leider einfach so. Menschen lernen oft auch erst durch ihr eigenes Leid. In sofern haben Leute, die in ihrem Leben noch eher weniger geprüft wurden, noch viel weniger Möglichkeit gehabt, sich ernsthaft mit gewissen Sachverhalten auseinanderzusetzen. Das ist ihnen denn auch in gewissem Sinne zu gönnen. (Stellt im Übrigen wieder genau so ein Paradoxon dar.)

      Jedoch erstaunt es schon ein wenig wenn jemand, der sich vermutlich ebenso in einer Randgruppe bewegt, über eine andere Randgruppe herzieht. Da könnte man fast versuchen, etwas nachzuhaken. Vielleicht mit einem gewissen 'Erfolg'.


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one
      Oft sind es gerade die, die immer wieder betonen, wie tolerant sie doch sind, die bei Dingen, die für die breite Masse eher ungewöhnlich und abseits der 'Norm' sind, am lautesten aufschreien, wenig konstruktive Kritik äußern und mit abwertenden Worten und Tsten reagieren. Das ist zumindest mein Eindruck. Ich habe es schon sehr oft so wahrgenommen. Die, die sich damit zurückhalten, sich mit ihren ach so guten Eigenschaften zu brüsten, sind meist die toleranteren Menschen... Kann man nicht so verallgemeinern, weiß ich wohl. Oft ist es aber doch wirklich so.

      Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich so etwas, wie von Abigail geschildert, mitbekomme. Wenn einem etwas derart gegen den Strich geht, obwohl es einem im Grunde doch vollkommen egal sein könnte (was andere machen/mögen/ausleben), kann man sich auch einfach seinen Teil denken und muss nicht verletzend werden. Ich glaube, Neid spielt da seltener eine Rolle als z. B. eine (meiner Meinung nach übertriebene) Abwehrhaltung gegenüber Andersartigem.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.