Ehe gerettet, BDSM kein Tabu mehr, ein paar Fragen...

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Ehe gerettet, BDSM kein Tabu mehr, ein paar Fragen...

      Hallo,

      bin zwar noch ein Neuling hier im Forum, möchte Euch aber was Fragen.

      Dafür muss ich etwas ausholen, wenn es zu lang ist, sagt mir kurz Bescheid, kommt dann nicht wieder vor.

      Mein Mann (58) und ich (49) sind 26 Jahre verheiratet und waren immer ehrlich und offen zueinander.

      Habe schon sehr lange gemerkt das ich anders bin, habe mich auch schon sehr lange bei der Selbstbefriedigung selber geschlagen.
      Im Mai 2017 habe ich dann ein Buch gelesen, nein es war nicht SOG, sondern die Verschleppt-Trilogie von Anna Zaires.
      Die darin beschriebenen BDSM-Handlungen haben mich voll angetörnt und waren sozusagen der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.
      Meine Selbstbefriedigung reichte nicht mehr und ich habe bei Markt.de unter Kontakte Fetisch eine Anzeige aufgegeben.
      Habe Mail´s bekommen, für die gab es keine Schublade mehr, nur noch den Papierkorb. Fand dann einen netten Mann, der mir erst Kopfkinos schickte und dann ein Treffen in einer anderen Stadt vorschlug.

      Durch einen blöden Zufall kam, die eigentlich noch gar nicht begonnene Dom/Sub Verhältnis raus.

      Hätte mich fast meine Ehe gekostet.

      Es begann für mich eine anstrengende Zeit, wo ich um meine Ehe kämpfen musste.
      Habe Ihm begreiflich gemacht, das beide Partner eine sexuelle Befriedigung brauchen und meine halt anders ist.

      Der Kampf hat sich gelohnt, vor ein paar Wochen schrieb mir mein Mann folgendes:

      Du bist von hüben bis drüben ganz schön durchgeknallt, aber es tut mir gut. :evil:


      Haben dann mit BDSM begonnen und viel nachgelesen.

      Jetzt kommt mein Mann mit Handlungen die er im Internet gelesen hat, die mir ein wenig Angst machen.

      Einiges mache ich trotzdem mit, lege aber auch schon mal ein Veto ein.


      Vor kurzem fand ich dann beim Friseur den Zettel, mit dem Hinweis auf diese Seite.

      Habe mich, wie Ihr seht dann hier angemeldet ;)


      Die zwei neusten Sachen, kann ich nicht glauben. Wird folgendes wirklich so praktiziert?


      1. Bei Analverkehr (haben wir noch nie gemacht) müsste man immer vorher einen Einlauf machen.


      2. Wenn er mir die Anweisung gibt, das ich nicht kommen darf und ich komme trotzdem, müsste er ich als Strafe schlagen. (Ich kann es wirklich nicht immer aufhalten.)


      Beides hätte er im Internet gelesen.


      Ist das so? Ich möchte ihn aber auch nicht immer bremsen in seinen Handlungen.


      Für Eure Antworten bedanke ich mich schon mal im voraus.


      Ganz liebe Grüße



      Das Leben fällt wohin es will.

      Es stellt sich auf den Kopf,

      schlägt Purzelbäume und

      wirbelt alles durcheinander.

      Da kannste nix machen.
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
      Hallo @Sonnenschein1968
      Willkommen :blumen:
      Spontan ist mir zu deiner Erfolgsstory eingefallen, lade doch deinen Mann ein, hier ebenfalls ein Profil zu machen oder aber einfach nur still zu lesen. So viele Fragen sind hier mit Sachkenntnis beantwortet worden... Sicherlich besser als einfach nur "das Internet".
      Toi, toi, toi
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno

      Sonnenschein1968 schrieb:

      1. Bei Analverkehr (haben wir noch nie gemacht) müsste man immer vorher einen Einlauf machen.

      Nein, muss man nicht. Manche finden das besser, andere nicht. Sein Penis könnte halt ohne danach etwas beschmutzt sein.


      Sonnenschein1968 schrieb:

      2. Wenn er mir die Anweisung gibt, das ich nicht kommen darf und ich komme trotzdem, müsste er ich als Strafe schlagen. (Ich kann es wirklich nicht immer aufhalten.)
      Er MUSS gar nichts. Das ist eine Vereinbarung, die Ihr individuell untereinander regeln müßt.

      BDSM ist sehr individuell. Auch die Regeln zwischen den Partnern müssen gefunden werden, da jeder BDSM anders auslebt.
      Es gibt kein allgemein gültiges Regelwerk für BDSM, ^^
      Manches ist üblicher als anderes, das ist alles.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Vielen Dank Feuerpferd, hilft mir wirklich weiter, für manche Fragen gibt es kein Buch.

      Saubi63 und Talon, habe ihm auch schon vorgeschlagen Mr. Sonnenschein1968 zu werden, zum jetzigen Zeitpunkt möchte es das nicht.
      Habe ihn dazu bekommen, ohne sich anzumelden, erst mal als Gast hier zu lesen. Mehr geht bei Ihm noch nicht. Wird aber kommen :yes:
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
      Hallo und herzlich Willkommen :)

      Es scheint eine turbulente Zeit hinter dir/euch zu liegen, die ihr aber gemeinsam gemeistert habt. Das ist schon mal der erste Schritt. :thumbsup:

      Als erstes würde ich sagen: weder du, noch dein Mann muss irgendwas! Egal wer das sagt, oder wo im Internet oder in sonst einem Ratgeber das steht. Das einzige muss, das ich gelten lassen würde ist: ihr müsst beide damit einverstanden sein und euren Spaß daran haben.

      Eine andere Sache ist, was dein Mann als Dom von dir verlangt.
      Wenn er möchte, dass du jedes mal vorher einen Einlauf machst, musst du überlegen, ob du das auch willst, oder ob es für dich nicht in Frage kommt.
      Wenn er dir verbietet zu kommen, du trotzdem kommst, kann er selbst entscheiden, ob, und erst recht wie, er dich bestraft. Und selbst dann gibt es noch tausend verschiedene Abstufungen.

      Es gibt sicher Doms, die Sub in solchem Fall bestrafen. Es gibt aber auch Doms, die Sub bestrafen, wenn er/sie nicht auf Kommando kommt. Es gibt Doms, die Sub durch Schläge bestrafen und es gibt Subs, für die Schläge gar keine Strafe sind. Und es gibt Doms, die gar nicht strafen.
      Ihr seid ein Paar und ihr bestimmt gemeinsam, was ihr machen wollt.

      Mein Tipp: redet miteinander. Alles war ihr im Internet oder sonst wo lest, könnt ihr als Inspiration hernehmen und schauen was euch an dieser oder jener Praktik gefällt.



      Also ich wünsche euch viel Spaß beim rumprobieren.

      P.s: ihr könnt auch Sachen versuchen, dir ihr dann wieder verwerft, weil sie doch keinen Spaß machen.
      In diesem Sinn: alles kann, nichts muss :thumbup:
      Always be yourself, unless you can be a unicorn, then always be a unicorn...
      Mein Mann und ich sind auch dabei einen gemeinsamen Weg zu finden BDSM gemeinsam zu geniessen.
      Es braucht vor allem Ehrlichkeit auf beiden Seiten. Nur dann kann jeder in seiner Rolle sicherer werden. Ich finde auch, alles kann aber nichts muss. Darum redet miteinander. Mein Mann ist hier auch abgemeldet und hat sich mit Sub's und Dom's ausgetauscht. Das hat ihm Sicherheit gegeben.
      Ich wünsche euch, daß ihr euren Weg gemeinsam findet und es einfach genießen könnt.
      LG Redpearl
      herzlich willkommen hier im forum @Sonnenschein1968

      Also mir geht ging es ähnlich wie dir und mein mann und ich leben mittlerweile 24/7 wor probieren vieles zusammen aus.

      Wir haben die unser bdsm betreffen zusammen festgelegt.

      Man muss nicht unbedingt vor dem analsex den Darm reinigen ich persönlich finde es besser ihn vorher zu spülen da dann keine Verschmutzungen an seinem penis sind.

      ich finde halt mamn sollte Anfang viel miteinander reden

      was die bestrafung angeht werde ich auch bestraft wenn ich unerlaubt zum Orgasmus komme aber es sind nicht immer schläge.

      LG elfisub
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Félin () aus folgendem Grund: Wörter angepasst an das Niveau im Forum.

      Ich bin mit meiner Frau auch seit über 20 Jahren zusammen und erst recht spät zum BDSM gekommen. Aber gerade wenn man den Partner so gut kennt, ist das ganze Spiel oft besonders intensiv, weil das Grundvertrauen schon vorhanden ist. Aber wie alle schon angemerkt haben, ist das Wichtigste: ehrlich, ausführlich und tabulos über alles zu reden. Was mag der Partner, was mag er nicht. Gerade in einer so langen Beziehung fand ich es leichter, sich langsam an das Thema anzunähern.

      Man sollte nicht direkt als Neuling wirklich alles ausprobieren wollen und direkt beim ersten Mal die ultimative Session erwarten. Oft ist es besser sich auf ein oder zwei der Möglichkeiten zu beschränken und danach darüber zu reden, ob es beiden gefällt und einer Wiederholung (mit eventueller Steigerung) würdig ist. Absolute Tabus sollten ebenfalls vorher abgeklärt werden, auch wenn einige davon (wahrscheinlich) mit der Zeit gestrichen werden.^^ Solche Listen neigen dazu durch neue Erfahrungen zu schrumpfen, sind aber am Anfang wirklich wichtig und nützlich.

      So kann man sich etwas ran tasten und die eigenen und partnerschaftlichen Vorlieben besser einordnen. Wer direkt in der ersten Session mit der Bullwhip fast zur Ohnmacht geschlagen wird, wird sich wohl kaum vorstellen können, dass Spanking etwas für ihn/sie sein könnte. Daher immer reden, testen, reden, testen. Das war zumindest unsere Rangehensweise und hat super funktioniert. Und die Grenzen haben sich immer schneller und weiter verschoben. Hätten wir von 0 auf 100 angefangen, wäre das wohl ein Fehler gewesen und hätte niemals so funktioniert.

      Und ich empfehle dringend die Lektüre einiger der Grundlagen auf der Hauptseite. Es ist (je nach Spielart) schon extrem wichtig zu wissen, welche Körperstellen und Fesselungen für Anfänger absolut tabu sind. Ihr wollt ja schließlich lange und gemeinsam Freude am neuen "Hobby" haben.

      Also viel Spaß! Und den werdet ihr sicher haben. ;)
      Alone we´re in trouble, together we´re at war!
      Vielen Dank für Eure Antworten.

      Wir sind ehrlich zueinander. Haben schon ein wenig zwischendurch gesprochen, aber uns noch nicht wirklich zusammen gesetz und über die Praxis gesprochen.
      Mein Mann sagt, wenn ich rot sage, hört er sofort auf. Ich muss dazu sagen, er ist super lieb, aber ein Grobmotoriker.

      Was ich laut Aussage von Gentledom gelesen habe, ist es aber nicht Sinn und Zweck immer sofort das Saveword zu sagen. Habe es noch nicht gesagt und er hat auch dann bei schmerzenslauten oder nein auch schon aufgehört.

      Gestern war er dann schon recht traurig, weil er sich schon was überlegt hat, aber nach der Hälfte aufhören musste.
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles

      Sonnenschein1968 schrieb:

      Was ich laut Aussage von Gentledom gelesen habe, ist es aber nicht Sinn und Zweck immer sofort das Saveword zu sagen. Habe es noch nicht gesagt und er hat auch dann bei schmerzenslauten oder nein auch schon aufgehört.

      Gestern war er dann schon recht traurig, weil er sich schon was überlegt hat, aber nach der Hälfte aufhören musste.
      er muss erst damit klar kommen dir "weh zu tun", war bei uns auch so wobei ich ihm sage wenn es garnicht mehr aushalte wrrde ich das safewort sagen . Lass ihm Zeit @Sonnenschein1968 das wird schon
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir
      Hallo @Sonnenschein1968,

      es gibt mehr als nur 'Rot'... ;) Es muss nicht gleich ein Safeword sein, mit dem die ganze Session bzw. die gerade stattfindende Aktion beendet wird. Man kann das auch 'stufenweise' machen: Vielleicht eignet sich für euch ganz gut der sogenannte Ampelcode, um nach und nach herauszufinden, was geht und was eher zu viel ist bzw. was ihr etwas langsamer angehen solltet. An dieser Stelle möchte ich gerne @Spätzle zitieren, weil sie es gestern in einem anderen Thread sehr schön, kurz und knackig formuliert hat:


      Spätzle schrieb:


      Einsteiger nutzen hier gerne das Ampelsafeword, hierbei heißt grün: alles in Ordnung, kann weitergehen, orange: mach ein bisschen langsamer, es wird mir gerade zu viel, rot: Sofort stoppen, ich halte es nicht mehr aus. Das ermöglicht es Euch, entspannt auszutesten, wie weit Du bei welcher Spielart gehen kannst, ohne ihn zu überfordern. Sprecht nach dem Spiel darüber, was schön war und was nicht so toll war, Ihr könnt beide nur draus lernen.


      Über Tabus solltet ihr dennoch reden, auch wenn diese sich mit der Zeit eventuell auflösen. Auch Grenzen sollten besprochen werden, wobei sich diese in der Regel aber verschieben, je mehr gemeinsame Erfahrungen man macht und so intensiver man sich fallen lässt und aufeinander einlässt. Ein Austausch sollte auf jeden Fall stattfinden - Kommunikation ist hier wirklich das A und O, bevor es 'richtig' losgeht!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Der Ampelcode ist eigentlich schon recht sinnvoll. Und er sollte im Idealfall auch von beiden eingehalten werden. Solange du nicht ROT sagst, sondern irgendetwas anderes sollte er eigentlich auch nicht darauf reagieren. Ausser es geht dir offensichtlich schlecht und aus irgendeinem Grund kannst du dich nicht klar äussern. Denn wenn du mehr möchtest, er aber aus vermeintlicher Rücksicht aufhört, dann ist das für dich ja eher unangenehm. Andererseits sollte man natürlich auch die Grenzen des Neudoms beachten. Wenn er sich unwohl fühlt bei der Session, kann das auch alles kaputt machen. Also wieder mal hinterher: Reden, reden, reden!

      Und beim Safeword gilt: Es ist ja extra dafür da, dich vor unangenehmen Situationen zu bewahren. Man sollte es auch nur sagen, wenn es einem zu viel wird. Im Idealfall und einer guten Kommunikation, wirst du das aber wohl nicht oft nutzen müssen. Ansonsten die Ampel.

      Der Dom kann dich zwischendurch fragen ob es GRÜN ist. Wenn du das bestätigst heisst das für ihn: Alles topp! Bei einem ORANGE von dir weiss er: Ok, hier sind wir an der Grenze. Nicht weiter, vielleicht lieber etwas das Pacing rausnehmen und die Intensität verringern. Bei ROT ist SOFORT Schluss. Kein gleich, kein vielleicht sondern sofortiger Abbruch der Session und sich um den Partner kümmern. Mit der Ampel fahrt ihr eigentlich immer recht gut, denke ich.
      Alone we´re in trouble, together we´re at war!
      Safeword ist für mich in der ersten Phase unabdingbar.
      Wichtig ist auch, den Partner zu Lesen, wie es ihm geht.
      Ich hatte in der ersten Zeit ein Problem: sie jammerte ziemlich.Ich nahm an, ihr jammern war absolut echt, aber das war nur ein Ventil für sie.Ich nahm dann einen Gang raus, was ihr auch nicht recht war....
      Wir haben darüber geredet.Sie jammert nicht mehr, ich kann sie lesen und sie hat noch nie das Safeword benutzt.
      Inzwischen hat sie mich gebeten, das Safeword zu vergessen.Sie bräuchte es nicht mehr.
      Also fangt erstmal mit der Ampel an, und genießt es!
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      Haudegen schrieb:

      Und er sollte im Idealfall auch von beiden eingehalten werden. Solange du nicht ROT sagst, sondern irgendetwas anderes sollte er eigentlich auch nicht darauf reagieren. Ausser es geht dir offensichtlich schlecht und aus irgendeinem Grund kannst du dich nicht klar äussern. Denn wenn du mehr möchtest, er aber aus vermeintlicher Rücksicht aufhört, dann ist das für dich ja eher unangenehm.
      sind wir jetzt wieder bei richtigem und falschem bdsm?
      Sprich doch bitte nur über deine Vorgehensweise!

      Mein Dom DARF immer aufhören, wenn ich "aua" sag. Ich sag das nicht zum Spaß sondern weil es verdammt weh tut, nur weil es nicht unaushaltbar ist, muss er doch nicht weiter machen. Mir zeigt es, was ich ihm bedeute, wenn er vor meinen Grenzen abbricht. Genauso wie ich zeige, was er mir bedeutet in dem ich ihn bis an die Grenze lasse. Macht er das jedes Mal, fühle ich mich minderwertig als Sub und Übergangen in meinen Bedürfnissen.

      Bei der nächsten Sub ist Doms Abbruch eine Erziehungsmassnahme nur dann laut zu geben, wenn sie nicht mehr kann.

      Ist doch alles legitim, man muss sich nur verständigen, wie man es macht.
      Ob man sich nun für den Ampelcode oder eine andere Variante entscheidet -ich denke, das Wichtigste ist, dass immer Kommunikation stattfindet und man dabei ehrlich zueinander ist. Mit Kommunikation meine ich nicht nur Gespräche, die im Vorfeld geführt werden sowie den Austausch nach einer Session, sondern auch die nonverbale Ebene während einer Session.

      Worte wie ja/nein, mehr/weniger, weiter/stopp usw. sind völlig in Ordnung, aber auch nicht immer/ nicht in jeder (Spiel)Beziehung nötig. Dom und Sub müssen einfach gut aufeinander achten, aufmerksam sein, Reaktionen beobachten und im übertragenen Sinne Hand in Hand gehen. Blicke z. B. können unglaublich viel sagen und verraten manchmal sehr viel mehr als das, was man in Worte fassen kann. Gesten, Bewegungen, Körperreaktionen, die Atmung... Daran lässt sich viel erkennen.

      Ich sage immer: BDSM ist ein Zusammenspiel, etwas Wechselseitiges, Interaktion. Es ist nie allein Doms Aufgabe, auf Sub aufzupassen. Sub muss das umgekehrt genauso. Insbesondere in der Anfangszeit oder wenn etwas Neues ausprobiert wird, kann Sub Dom ganz viel helfen. Dazu gehört z. B., dass Sub deutliche Reaktionen zeigt, keine Gefühle versteckt/ zu unterdrücken versucht oder gar falsche Signale sendet, nur um Dom zu gefallen. Letzteres kann böse enden! Wenn etwas zu weh tut, extrem unangenehm ist oder sonst irgendwelche Probleme bereitet, darf (meiner Meinung nach: sollte) das auch zum Ausdruck gebracht werden. Dom muss ja auch erstmal lernen, Sub richtig einzuschätzen, um auf Vorlieben und Bedürfnisse eingehen sowie auf Abneigungen, Grenzen und Tabus Rücksicht nehmen zu können.

      Es gibt nicht den einen Weg oder Richtlinien, die ihr befolgen müsst. Was für die einen richtig ist, kann sich für euch völlig falsch anfühlen. Was die einen kickt, kann euch hingegen langweilen. Was sich für die einen als nützlich/hilfreich erweist, kann für euch u. U. sogar kontraproduktiv sein. Menschen und Partnerschaften sind individuell. Genauso wie das Erkunden und Ausleben der Sexualität in (Spiel)Beziehungen ganz unterschiedlich verlaufen kann. Was ich damit sagen möchte, liebe @Sonnenschein1968: Dass ihr euch informiert, ist gut und ratsam, aber klammert euch nicht zu sehr an das, was ihr im Internet lest oder von anderen hört. Lasst euch inspirieren, probiert verschiedene Vorgehensweisen/Praktiken/Spielarten usw. aus, aber gebt dabei dem, was ihr wirklich wollt und fühlt, genügend Raum! Tastet euch langsam an die Dinge heran, die euch zusagen, achtet dabei gut aufeinander und tauscht euch aus. Ihr werdet euren ganz eigenen Weg finden -einen, der wirklich zu euch passt! :)

      (...nur mal ein paar grundsätzliche Gedanken zum Einstieg. :blumen: )
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      Insbesondere in der Anfangszeit oder wenn etwas Neues ausprobiert wird, kann Sub Dom ganz viel helfen. Dazu gehört z. B., dass Sub deutliche Reaktionen zeigt, keine Gefühle versteckt/ zu unterdrücken versucht oder gar falsche Signale sendet, nur um Dom zu gefallen.
      Deutliche Reaktionen zeigen kann Sub manchmal aber nicht mehr, wenn Sub sich im Subspace befindet. Das sollte man auch bedenken.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Die Kommunikation während einer Session ist imho, genau so individuell wie BDSM selber.
      Probiert einfach aus womit ihr am besten klar kommt. Es muss nicht die Ampel sein, es muss auch nicht das Safeword sein. Probiert euch aus schaut womit ihr kommt. Wenn man sich schon so lange kennt, kennt man den anderen auch sehr gut, es kann auch mit einer klaren Kommuniktion funktionieren, das ist am Anfang noch so fremd, wie die Ampel.
      Es besteht auch die Möglichkeit, dass ihr verschiedene Dinge ausprobiert und du deinem Mann erst mal mitteilst, wie du es empfindest, wie der Schmerz für dich ist.

      Ansonsten kann mich @Zofe anschliessen, die Gefühle offen zeigen, da lernt dein Mann dich am besten kennen.

      Sowie @Majasdom es beschreibt kenne ich das Problem auch, dass Dom bei jammern sich zurück nimmt.
      Das sind dann aber auch Dinge die man im Nachhinein besprechen kann.
      Ich nutze jammern und manchmal auch heulen und schluchzen auch als Ventil, da braucht es dann Gespräche damit der dominante Part damit richtig umgehen kann.
      Damit er weiss was los ist. Dann kann er auch aus dem Jammern und Heulen etwas herauslesen.

      JamieLyn schrieb:

      sind wir jetzt wieder bei richtigem und falschem bdsm?Sprich doch bitte nur über deine Vorgehensweise!
      Ich glaube eher, wir sind beim richtigen und falschen Betrachten eines Posts. Nach 20 Jahren Internet sollte jedem Nutzer eines Forums klar sein, dass jeder Post nur die Meinung Desjenigen widerspiegelt, der ihn verfasst hat. Basierend auf dessen Wissen, Werten, Empfinden und meist auch abhängig von der momentanen Stimmung und Laune. Eventuell noch garniert mit geliehenem Wissen von Wikipedia, oder den Meinungen anderer User, was einen Post aber nicht unbedingt "richtiger oder falscher" macht. Jeder Leser entscheidet dann für sich selbst ob ein Post klug, dumm, nützlich, dämlich oder gar witzig ist. Für OT, illegal, beleidigend sind dann die Moderatoren da, was aber auch nicht ohne Heulen und Zähneklappern funktioniert, da diese ebenfalls nur nach ihrem besten Wissen handeln können und der Verwarnte/Gebannte das meist anders sieht. Aber es gilt: jeder Post ist eine Meinung und keine allgemein gültige, allmächtige Wahrheit. Außer es geht wirklich um harte Fakten, aber selbst da...

      Vor dem Hintergrund, dass Foren dem Meinungsaustausch dienen und jeder Post die Meinungen des Verfassers vertritt, finde ich es nach 20 Jahren Foren- und Chatnutzung müßig hinter jeden Satz "meiner Meinung nach", "in meinen Augen", "aus meiner Sicht", "ich persönlich", etc etc etc setzen zu müssen. Das setze ich einfach voraus. Ich hoffe das ist so ok für dich und sei mir verziehen. Genau so wie der kurze Ausflug ins OT. ;)

      Also OnTopic: Zumal ich auch in meinem ersten Post explizit geschrieben habe, dass das mein/unser Weg war und der zweite Post darauf aufbaut. Und nichtsdestotrotz bin ich persönlich der Meinung (gern geschehen ;) ), dass gerade am Anfang die Absprachen nicht willkürlich gebrochen werden sollten. Natürlich ist es ein Zeichen von Liebe und etwas Unsicherheit, wenn man am Anfang mal abbricht. In einer langjährigen Beziehung ist das sogar fast zu erwarten, da man seinen Partner schützen will. Und wie alle sagen, da hilft nur Reden. Vorher, nachher und idealerweise auch währenddessen. Und da hilft der Ampelcode durchaus weiter. Wenn Dom sich unsicher ist fragt er: "Grün?" und bekommt im Idealfall auch eine unmissverständliche Antwort.

      Ich weiß ja nicht wie es Dir dabei geht, aber zu wenig kann ja leider genau so abtörnend sein wie zu viel. Und ein unnötiger Abbruch ist doch eigentlich das, was man gerne vermeiden möchte. Zumindest ganz am Anfang, wenn noch nicht mal klar ist, wohin die Reise geht. Und da helfen klare Absprachen und Regeln (in meinen Augen) schon. Natürlich ist auch das nicht allgemein gültig, aber doch zumindest ein Konsens der relativ häufig greift. Und die TE wollte ja Meinungen und Ideen. Welche davon die Zwei letzendlich für sich übernehmen ist doch sowieso vollkommen ihnen überlassen. Denn das ist so individuell wie jeder andere Meinung hier auch.

      Mir haben die klaren Regeln sehr geholfen und eine gewisse Struktur gegeben, auf deren Basis ich dann meinen eigenen Weg gefunden habe. Ich bin ein großer Fan von learning by doing, aber ein paar Orientierungshilfen schaden dabei oft auch nicht.

      Gruß,
      Haudegen

      Edit: Der Anfang soll übrigens keineswegs überheblich klingen, sondern lediglich meine Haltung in und zu Foren aufzeigen, denn sonst drehen sich viele Diskussionen zu schnell im Kreis und man kommt von Höcksken auf Stöcksken. Ich bin in der Beziehung eher pragmatisch. Und wie gesagt JamieLyn, ich hoffe das ist so ok für dich und du siehst das nicht als Angriff oder Anfeindung, denn es soll genau das Gegenteil sein. Es lebe die Vielfalt und das sehen wir glaube ich beide gleich. ;)
      Alone we´re in trouble, together we´re at war!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Haudegen ()