Artikel im Focus online vom 07.02.2018

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      Ich schwanke zwischen: "blöd dargestellte Warnung, was alles schiefgehen kann" und: "mal wieder ein Artikel, in dem BDSM als böse dargestellt wird"

      Was mich am meisten irritierthat, war dies hier: "Die vom Leder wundgescheuerten Hautstellen..."
      Ich habe über den Winter mein Lederhalsband auch 24/7 getragen - aber ich habe null wundgescheuerte Stellen oder auch nur den Ansatz davon!
      Okay, wir spielen aktuell nicht, aber ich habe das Halsband garantiert länger am Stück getragen als diese Dame...habe drin geschwitzt, war draußen in der Kälte... aber meine Haut ist völlig in Ordnung.
      Entweder hat sie das tatsächlich gar nicht erlebt, oder sie muss sehr nachlässig mit der Pflege umgegangen sein... ?(
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      So etwas kann durchaus passieren. Es kommt auf das Leder, den Schnitt, wie es anliegt, was gemacht wird, den Sitz und viele andere Faktoren an. In der Regel laufe ich mir nie eine Blase, dennoch gab es schon Schuhe in denen ich mir ständig eine gelaufen habe und die ich daher wegwerfen musste.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Ich habe heute morgen den Thread BDSM Szenen in Mainstream Movies entdeckt (habe aus Neugier auch in anderen BDSM Foren nach solchen Threads geschaut und wurde schnell fündig) und musste dabei unweigerlich an diesen Thread denken. Wenn in BDSM Foren, nichteinvernehmliche Folterszenen, unfreiwllige Gefangenschaft, usw als BDSM Szenen durchgehen, dann sollten wir sehr zurückhaltend mit Kritik an der Darstellung von BDSM in den Medien sein.


      (...)

      Ich finde das so insgesamt nicht schlüssig, weil es zwei unterschiedliche Sachverhalte mischt:
      Zum einen nichteinvernehmliche Folterszenen in Filmen, die inspirierend auf BDSMer wirken können, zum anderen die Darstellung in Medien, wo beschrieben wird, wie Menschen konkret und vorgeblich real BDSM ausleben und dies dann beispielhaft dargestellt wird.

      Ersteres kann durchaus eine Faszination auslösen, ist es ja gerade auch Bestandteil des Kink, dass einen solche Szenen anmachen können. Kopfkino auslösen. Wobei hierbei schon klar ist, dass es sich um Fiktion handelt und es sich bei solchen Szenen gerade nicht um BDSM im engeren Sinn handelt. Der Titel des genannten Threads ist dabei zumindest sehr unglücklich gewählt, was dort auch in einem Beitrag schon angemerkt wurde. Und klar ist, die 1:1 Umsetzung wäre kriminell, es besteht keine wirkliche Verwechslungsgefahr mit ausgelebtem BDSM.

      Anders in dem Medienartikel: hier wird das konkrete Ausleben von BDSM-Praktiken beispielhaft dargestellt. Und ohne weitere Einordnung vom Leser als typisch für die Szene wahrgenommen.
      Meine Kritik bezog sich dabei im wesentlichen nicht auf die durchgeführten Praktiken, sondern eher auf die offenbar mangelnde Kommunikation zwischen den Beteiligten mit den entsprechenden Folgen. Und das, wo eine enge und möglichst ehrliche Kommunikation der Partner einer der wenigen wirklichen Konsenspunkte im BDSM-Bereich ist. Das fand ich schade.
      Im Grunde ist dazu auch nicht mehr zu schreiben. Zu wichtig nehmen sollte man solche Mediendarstellungen sowieso nicht. Und auch viele andere Themen werden in den Medien immer wieder klischeehaft und platt dargestellt, nur fällt es uns, da weniger sensibilisiert, of gar nicht auf.