Diskussion/Erfahrungsberichte Neigungen unterdrücken

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      Miss Holloway schrieb:

      Hallo in die Runde,
      ob man die Neigung unterdrücken kann oder nicht, hängt wahrscheinlich davon ab, wie ausgeprägt diese ist und/oder welche Möglichkeiten man hat diese auszuleben. Möglicherweise bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Neigung zu unterdrücken. Ich lebe meine Vorlieben im einer heimlichen Spielbeziehung aus. Wenn wir uns trennen würden.... Ich wüsste nicht, ob ich noch weitermachen wollte..... Ich glaube, der Nächste wäre nur 2.Wahl. Außerdem gehören für mich Gefühle dazu und da überhaupt jemanden zu finden.....
      LG!
      Miss Holloway
      Die stärke der Ausprägung ist mir zum Beispiel noch gar nicht in den Sinn gekommen. :gruebel:
      @Tamo Ich habe nicht über die 8 Monate gelacht, oder es abwertend gemeint, ich war eher verblüfft, wie sehr die Zeiträume insgesamt variierten bei uns allen :blumen: 8 Monate Leid sind 8 Monate, in denen du dich ziemlich gequält hast. Aber ich bin auch perplex, wie kompromisslos gewaltsam du deine Neigung verdrängen wolltest - das wäre mir im letzten Jahr gar nicht eingefallen, weil mir der Stress zu groß gewesen wäre, ich habe eher versucht, die Neigung auf kleiner Flamme zu halten und sie in "beherrschbare Bahnen" zu lenken, mit der Hoffnung, so wieder wegzukommen. :gruebel: Fällt das in die Kategorie Zwang, wenn man sich selbst diesem Druck aussetzt?
      ich behaupte, Neigung unterdrücken funktioniert.
      Nur sind alle, die das "erfolgreich" hinbekommen, nicht in bdsm-Foren und können nicht auf due Fragestellung antworten. Warum sollten sie auch in Foren sein, wenn ihre Neigung nie hervortritt.

      Also auch wenn (fast) alle Foristen der Meinung sind, dass die Neigung früher oder später wieder zum Vorschein kommt kann das meiner Meinung nach nicht bedeuten, dass es nicht auch anders geht. Nur sind diese Personen dann eben nicht hier.
      @sherazade

      Ich muss gerade gestehen ich hab noch mal im Duden und im Internet insgesamt nach geguckt was allgemeingültig für Zwang ist.

      Ich darf leider nicht verlinken vielleicht können die die es interessiert mal selber schauen. Es gibt so viele Synonyme und Auslegungen von Zwang... Man kann aber zusammenfassend sagen dass jemand genötigt wird etwas gegen seinen eigentlichen Willen zu tun ob nun nur von außen oder auch von sich selber wird da nicht ganz klar draus.

      Die Zeit der Verdrängung kam nach den acht Monaten, da können wir gerne aber mal im persönlichen Gespräch drüber sprechen das trete ich hier nicht im Forum breit :blumen: gerne auch bei einem Kaffee.

      Die Frage ist was für dich Kompromiss los ist. Da greifen wir aber zu weit ins offtopic. Ich bin sehr willensstark in so fern…

      CandyMara schrieb:

      ich behaupte, Neigung unterdrücken funktioniert.
      Nur sind alle, die das "erfolgreich" hinbekommen, nicht in bdsm-Foren und können nicht auf due Fragestellung antworten. Warum sollten sie auch in Foren sein, wenn ihre Neigung nie hervortritt.

      Also auch wenn (fast) alle Foristen der Meinung sind, dass die Neigung früher oder später wieder zum Vorschein kommt kann das meiner Meinung nach nicht bedeuten, dass es nicht auch anders geht. Nur sind diese Personen dann eben nicht hier.
      Da gebe ich dir vollkommen recht. Ist nur die logische Konsequenz.

      Die Erfahrungswerte haben mir aber schon weitergeholfen.
      Ich glaube unter der Voraussetzung,dass man grundsätzlich mit seiner Neigung im reinen ist und man glücklich ist in seinem neigungsfreien Leben ,dann ist es sehr wohl möglich diese zu unterdrücken.
      Umso mehr die Neigung grundsätzlich gen 24/7 u.ä. strebt um so schwieriger wird es sie nicht zu bedienen.
      Ich kann meine Neigung nicht unterdrücken.
      Genauer: ich WILL meine Neigung nicht unterdrücken!
      Wenn ich mit dieser Neigung - danke @Viva - im Reinen bin und ihr nicht nachkommen kann, suche ich mir eine Möglichkeit diese auszuleben.
      Ich habe durch einen glücklichen Umstand erfahren, wie es ist ein Dom zu sein. Diese Neigung wird mich jetzt immer begleiten.
      Warum sollte ich mich quälen?
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Irgendjemand hat mal gesagt: "BDSM beginnt im Kopf". Wenn das so ist, endet es auch da.

      Ich bin nach einer katastrophalen Erfahrung nicht abgeneigt, mich vom BDSM zu verabschieden. Im Moment versuche ich, eine entspannte Haltung einzunehmen, denn Zwang funktioniert bei meiner derzeitigen seelischen Verfassung nicht.

      Auch ich kann mir, wie @unicorn80 eine intensive Vanillabeziehung vorstellen. Warum sollte man nicht das, was in BDSM-Beziehungen so wichtig ist (Reden, reden, reden/Grenzen respektieren/ gemeinsam Neuland entdecken,...), auf diese übertragen können?

      Ich denke, jeder kennt das, dass man auf die Umsetzung von Träumen verzichten muss/will, aus unterschiedlichen Gründen.
      Wenn es genügend anderes im Leben gibt, das einen zufrieden sein lässt, kann man damit gut leben.
      Unterdrücken ist ein aktiver und destruktiver Eingriff, da gibt es immer auch Gegenbewegungen denn Druck erzeugt einen Gegendruck.

      Was nicht bedeutet, dass es BDSMlern möglich ist ohne das Ausleben ihrer Neigung glücklich zu existieren.

      Ich kenne mehrere BDSMler die sich sehr intensiv ausgelebt haben, für die BDSM aber nichts mehr ist was sie zwingend benötigen. Die einen haben das Interesse verloren, die anderen haben andere Schwerpunkte gefunden (Beziehung ohne BDSM/ teilweise Kinder).

      Ich für meinen Teil habe schon mehrfach über Monate und durchaus auch schon mal mehr als ein Jahr kein BDSM betrieben und es hat mir so nach 3-4 Monaten nicht mehr wirklich gefehlt. Für mich ist es ein Teil meiner Person aber ein eher kleiner Teil. Ich sehe mich nicht primär als Dom und auch Sex kann ich guten haben ohne, dass dieser BDSM Inhalte beinhalten muss. Wenn also guter Sex und eine erfüllende Partnerschaft vorhanden ist, kann ich gut auf BDSM verzichten und vermute ich könnte es nicht nur Monate oder 1-2 Jahre sondern dauerhaft. Klar ist das Theorie, da ich jedoch Leute kenne die schon seit sehr vielen Jahren kein BDSM mehr betreiben und kein Problem damit haben, sehe ich bei mir auch nicht das Problem, wenn eben die Rahmenbedingungen stimmen.

      Für jene die mit dem Gedanken spielen sich eine längere Auszeit zu gönnen oder gar ganz auszusteigen haben wir in der Gentledom Community die Gruppe BDSM - Ausstieg oder Auszeit gegründet.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich hatte das Glück, schon in jüngsten Lebensjahren jemanden getroffen zu haben, der sich als äußerst kompatibel herausstellte :) .
      Da er mein erster fester Freund war, kenne ich keine vorherige Verbindung ohne diese 'besondere Anziehungskraft'.

      Die Erfahrung zeigt, dass ich für eine Zeitlang meine Neigung durch andere Aktivitäten kompensieren kann; aber nicht dauerhaft und nicht lange.
      In solchen Zeiten gleiche ich eher einer Maschine, die funktioniert (ich arbeite beispielsweise bis zur Erschöpfung, schlafe ein und mache am nächsten Morgen da weiter, wo ich abends aufgehört habe), aber ich spüre wenig.
      Ich fühle mich dann nicht lebendig und mir fehlt der schnelle Pulsschlag, der das Leben so süß, aufregend und intensiv macht.

      Zurückkommend auf die Fragestellung:

      Tamo schrieb:

      kann man Neigungen erfolgreich unterdrücken und damit glücklich sein?
      Aus meiner derzeitigen Perspektive tendiere ich zu einem: Nein :) .

      Tamo schrieb:

      ich freue mich für jeden der seine Neigungen bei sich entdeckt hat egal zu welchem Zeitpunkt und damit glücklich sein kann
      Nur zum besseren Verständnis: Entdeckt habe ich die Neigung schon mit 9/10 Jahren. Das wirklich Ausleben mit einem Partner geschah dann aber erst mit 49. Und wirklich glücklich bin ich auch erst jetzt damit, ^^
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      @Feuerpferd ich hatte einige Zeit etwas über ein Jahr wird es wohl gewesen Kontakt zu einem Dom der erst mit Anfang 70 seine Neigungen akzeptieren und respektieren konnte. Er erzählte mir es war sein zweiter Frühling mehr kann ich allerdings über ihm nicht erzählen das ginge zu wir sehr in die Privatsphäre. Hauptsache glücklich. Danke für deine Erläuterung.

      @kara Ich kann nicht sagen ob ich in 20 Jahren genauso ticke wie heute. Kann sich innerhalb kürzester Zeitspannen auch was verändern. Alles nur derzeitige Aussagen danke für deinen Bericht. Das mit dem wie eine Maschine funktionieren kenne ich auch sehr gut.
      Neigung unterdrücken: Nein,
      Neigung eine Zeit lang nicht ausleben: Ja

      Ich weiss, daß ich diese Neigung bereits seit sehr langer Zeit habe. Eigentlich interessiert mich das Thema von Kindheit an.
      Insofern ist das einfach ein fester Bestandteil meines Wesens.

      Aber auch, wenn ich leider viel zu selten in meinem Leben die Möglichkeit hatte mich auszuleben, habe ich da keine bleibenden Schäden behalten.
      Ich hatte auch immer genug Möglichkeiten mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, um trotzdem ein erfülltes Leben zu führen, und das Thema BDSM wohl immer im Kopf zu haben, aber nicht das Bedürfnis zu spüren mich unbedingt ausleben zu müssen.

      Bei mir hat die Dringlichkeit eher eine Wellenbewegung. So jedes halbe Jahr wird das Bedürfnis mich ausleben zu wollen so stark, daß ich dann auch sehr unzufrieden und depremiert sein kann, wenn ich diese Möglichkeit nicht habe. (Ist aber keine behandlungsbedürftige Depression!)

      Aber wie es mit Wellen dann so ist: Das Bedürfnis wird wieder blasser und es geht mir wieder besser... bis zur nächsten Welle ;)
      @Gentledom deine Aussage entnehme ich es kann auch ein „satt“ im positiven Sinne geben. Sie haben es lange oder weniger lange intensiv ausgelebt und sind dessen einfach satt.

      Vielleicht hat es auch ein bisschen was mit der Länge des auslebens an der Neigung zu tun.

      :gruebel:

      @Lokipetta :empathy: Das mit der katastrophalen Erfahrung tut mir sehr leid. Natürlich kennt jeder Träume die nicht verwirklicht werden können.

      BDSM beginnt im Kopf ähnlich waren auch meine Gedanken zum damaligen Zeitpunkt.

      @DomzuKoeln Das ist ein interessanter Gedankengang mit der Dringlichkeit in Wellen das muss ich direkt mal beobachten. :gruebel:
      Seid gegrüßt. Ich denke wenn man hier von Neigungen spricht muss man ganz klar definieren. Ist es nur ein "Nice to have" oder eher. Es erfüllt mich.
      Meiner Meinung nach kann man Ein "Nice to Have" durchaus unterdrücken und durch andere Dinge ersetzen .
      Aber eine Neigung die einen Wirklich erfüllt, da glaube ich sieht die Sache anders aus. Irgendwann bricht sie doch wieder durch.
      Persönliche bin ich jedoch der Meinung, das man eine Neigung sofern kein anderer ungewollten Schaden nimmt, nicht unterdrücken sollte. Warum auch?

      MfG
      Bei mir ist es so, dass ich höchst sensibel auf diverse Pillen reagiere. Sobald ich hormonell in meinen Zyklus eingreife, verschwindet meine Submission und meine Neigung lässt sich somit vollkommen unterdrücken. Nicht einmal Kopfkino gibt es dann. Interessanterweise ist meine Lust keineswegs geschmälert, ich habe nur kein Bedürfis oder Interesse an irgendeiner Form von BDSM :pardon:
      Schon gruselig, wie sehr so eine kleine Tablette einen Menschen mit all seinen Neigungen und Charakterzügen verändern kann :/
      [...]
      And you ask 'What, if I fall?'
      Oh but my darling,
      What, if you fly?

      Erin Hanson

      Muekon schrieb:

      Seid gegrüßt. Ich denke wenn man hier von Neigungen spricht muss man ganz klar definieren. Ist es nur ein "Nice to have" oder eher. Es erfüllt mich.
      Meiner Meinung nach kann man Ein "Nice to Have" durchaus unterdrücken und durch andere Dinge ersetzen .
      Aber eine Neigung die einen Wirklich erfüllt, da glaube ich sieht die Sache anders aus. Irgendwann bricht sie doch wieder durch.
      Persönliche bin ich jedoch der Meinung, das man eine Neigung sofern kein anderer ungewollten Schaden nimmt, nicht unterdrücken sollte. Warum auch?

      MfG
      Ich weiß gerade nicht recht ob ich dich richtig verstanden habe. Ich sprach von gesamt Neigungen. Jeder hat mehr als eine und eine ist wichtiger als die andere ist klar. Ich überlege nur ob es dann in irgend einer Art und Weise einen Sinn machen würde eine einzelne Neigung oder vielleicht zwei oder drei einzelne Neigungen zu unterdrücken die nicht so stark sind. Wenn sie nicht so stark sind laufen sie eh neben her dann mach das unterdrücken auch keinen Sinn.

      Naja Gründe kann es vielfältige geben wie wir hier schon lesen konnten. ;) Ist doch schön dass keiner der Gründe für dich passt.

      Lola schrieb:

      Bei mir ist es so, dass ich höchst sensibel auf diverse Pillen reagiere. Sobald ich hormonell in meinen Zyklus eingreife, verschwindet meine Submission und meine Neigung lässt sich somit vollkommen unterdrücken. Nicht einmal Kopfkino gibt es dann. Interessanterweise ist meine Lust keineswegs geschmälert, ich habe nur kein Bedürfis oder Interesse an irgendeiner Form von BDSM
      Schon gruselig, wie sehr so eine kleine Tablette einen Menschen mit all seinen Neigungen und Charakterzügen verändern kann :/
      Ich kenne nur die Variante andersherum weshalb Hormone für mich nicht mehr infrage kommen. Dass die Lust abhanden kommt. Hast du das näher ergründen können? Wenn ja gerne auch per PN.
      Mangels Partner bin ich seit 5 Jahren auf Entzug, will heißen, ich kann meine Neigungen nicht so ausleben, wie ich es mir wünsche. Das ist nicht prickelnd, aber es geht. Muss ja. Richtig schlimm war es allerdings in der Zeit, als ich versucht habe, alles rund um "das Thema" aus meinem Kopf und Herzen zu verbannen und eine Vanilla-Beziehung zu führen. "Fauler Kompromiss" ist noch die netteste Bezeichnung dafür. In Wahrheit war das Selbstbetrug und Betrug am anderen. Es hätte mir bewusst sein müssen, dass dieser Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen ist.
      Wenn eine Neigung ein wirklicher Grundbestandteil der eigenen Identität ist, kann man sie nicht auf Dauer unterdrücken, ohne dabei Schaden zu nehmen. Denke ich.
      @ Tamo, Wenn es um die kompletten Neigungen geht , die kann man laut meines Wissens nicht einfach Unterdrücken, Vielleicht mit Hilfe von Medikamenten Ausblenden aber wirklich ändern? Nach dem was ich durch bestimmte Tätigkeiten in dem Bereich gelesen habe, kann ein Mensch eine gefestigte Neigung nicht abwerfen. Es gibt nicht wenige die sich wegen ihren Neigungen schämen. Aber diese werden oft geistig labil irgendwann. Vielleicht gibt es ausnahmen. das kann ich aber nicht sagen. Ich bin der Meinung wie ich es auch schon schrieb, solange nicht jemand Schaden nimmt (ich meine nicht das sich ein 3.schämt oder sowas ) sollte man zu dem stehen was man ist.


      MfG