Wenn der Kopf der Feind ist...

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      Hallo @Krat,

      ich verfolge diesen Thread hier auch schon ein Weilchen. Ich kann vollkommen nachvollziehen, was Du meinst. Habe selber an mich den Anspruch, das eine Spielbeziehung für die Tiefe, die ich mir erhoffe, nicht ausreichen wird. Merke aber selber, dass das Denken Möglichkeiten arg einschränkt, sei es in Bezug auf die Entfernung, sei es bezüglich anderer Eigenschaften der möglichen Partnerin.
      Man hat seine berechtigten Ansprüche, erhofft das Perfekte, sieht das vermeintlich auch bei anderen Paaren hier und verkennt, dass auch diese sicherlich klein und holprig angefangen haben.
      Auch ich kann das „Verkopfte“ nicht ausschalten. Dieser Kopf, der so spannende Phantasien hervorbringt, einerseits Denkverbote mittlerweile gekonnt ausbremst, kann plötzlich effektiv im Wege stehen.
      Das Gleichgewicht zwischen Kopf und Bauch zu finden, hm, nicht einfach.
      Letztlich hilft das alles nichts, ich werde einfach erneut wieder ins Wasser springen .... verlieren kann ich nur, wenn ich stehenbleibe.

      Ich drücke Dir einfach mal feste die Daumen für Deinen Weg!

      @Gordon
      Moin @Krat,
      es ist ja schon viel geschrieben worden, ich möchte nur zwei Dinge ansprechen. Zum Einen fühle ich mich mit dem Bild der Raubkatze im Käfig sehr verbunden. Es ist auch mein Bild, nur ist es bei mir der Löwe. Auch ich bin spät dazu gekommen, diese Käfigtür öffnen zu dürfen. In einem Punkt würde ich aber bei Dir nachfragen wollen. Dein Tiger, der den Käfig verlässt, steht einem saftigen Stück Fleisch gegenüber? Müsste er nicht "in freier Wildbahn" einem "lebendigen Beutetier" gegenüber stehen, das den Tiger mit großen, unsicheren und erwartungsvollen Augen anschaut? Dann wäre mir das klar, dass der Tiger erst mal "nur schnuppert" und nicht sofort gedankenlos über die "Beute herfällt". Ich für meinen Teil kenne den Prozess des "Auswilderns" der Raubkatze auch etwas. Sie kommen immer erst eine Zeit lang wieder zurück in den Käfig, bevor sie erst etwas länger, dann für immer sich in freier Wildbahn bewegen können. Ist es nicht vielleicht ein natürlicher "Auswilderungsprozess", dass man (wir Spätberufenen) es für sich klar kriegen müssen, einen Menschen einerseits lieben und beschützen zu wollen, andererseits aber auch im erotischen Spiel erniedirgen und überwätligen zu wollen / dürfen?
      Bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob dies auch Deine Situation jetzt genau trifft, wollte nur die Möglichkeit eines normalen, natürlichen Prozesses ansprechen.

      Und dann (sollte dies so sein), das wäre der 2. Punkt für mich, spräche es absolut für Dich und Deinen Charakter, dass Du diese Auseinandersetzung für Dich so führst, wie Du es tust. Denn es spricht für mich von einem großen Verantwortungsbewusstsein seinen Mitmnschen gegenüber. Auch, dass Du Dich so deutlich (sagt jetzt mal Mann zu Mann, bzw. Dom zu Dom) für das Gefühl in Zusammenhang mit einer Beziehung aussprechen kannst, finde ich absolut stark!

      Auch, wenn es sich für Dich vielleicht jetzt gerade alles Mist anfühlen sollte, ich sehe da möglicherweise einen tollen Dom, dem ich einfach nur etwas Geduld wünschen möchte.

      Subway schrieb:

      Verstehe nicht warum sich Spielbeziehung und Gefühle ausschließen?
      Sagt doch niemand, bei MIR schliesst es sich allerdings aus.

      Gordon schrieb:

      Man hat seine berechtigten Ansprüche, erhofft das Perfekte, sieht das vermeintlich auch bei anderen Paaren hier und verkennt, dass auch diese sicherlich klein und holprig angefangen haben.
      Ach, Perfektion brauchts für mich da nicht mal, aber eine gewisse Basis muss da sein und da kommen wieder die Emotionen ins Spiel. Und dann kann ich losholpern ;)

      Daro schrieb:

      Bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob dies auch Deine Situation jetzt genau trifft,
      Das trifft es ziemlich genau, zum einen gibt es da diese Widersprüche die wohl nur durch Erfahrung abgebaut werden, zum anderen müssen bereits gemachte Erfahrungen ganz neu bewertet werden.
      Ist beides sehr spannend, geht aber auch nur durch praktiche Erfahrungen und die Rückmeldung des Gegenüber.
      @Krat
      Super dieser Thread....
      Ich bin echt froh zu lesen, dass es nicht nur bei einem Dom so ist.
      @Subway
      Ich bin nicht deiner Meinung, glaube zu wissen, dass Krat ziemlich genaue Vorstellung davon hat, wie er seine Neigung ausleben möchte.
      Ist es nicht so, dass jeder von uns einen Gedanken, ein Gefühl und damit verbunden Phantasien hat und diese auch umsetzen möchte und auch leben will.
      Es mag nicht alles in Stein gemeißelt sein, was ich persönlich super finde, doch der Weg ist vorgezeichnet.
      Ich habe sehr spät begonnen meine Neigung auszuleben, drei Jahre Pause und jetzt ist es so, ohne meine Neigung möchte ich keine Beziehung. Ich habe etwas begonnen, von dem ich glaube, es ist auch bald wieder zu Ende, da es sich für mich wie eine Spielbeziehung anfüllt. Subway, ich gebe dir recht, auch da gibt es Gefühle, allerdings in meinen Augen nur bis zu einem gewissen Punkt, ich finde dort nichts verbindliches in so einer Beziehung. Dies bezieht sich nicht auf getroffenen Absprachen, mir fehlt aber die Tiefe, das aufeinander aufbauen...schauen, wohin es gehen kann.
      Krat mag es "wie ein Tiger im Käfig" deklarieren, für mich heißt den Kopf ausschalten "schlafen", aber es besagt doch nur...die Situation ist unbefriedigend, es brauch eine Veränderung.
      Hallo,

      Ich lese aus den Worten @Krat dass für ihn (auch) eine Spielbeziehung nicht möglich ist, wenn da das gewisse Kribbeln nicht vorhanden ist.
      Wenn das Quentchen Magie fehlt, der berühmte Funke der in der Lage sein kann, ein Feuer anzuzünden.
      Wenn Emotionen ins Spiel kommen, die über über "normale" Sympathie hinaus geht.

      Ich ticke ähnlich. Ich kenne viele Leute, solche die mir extrem sympathisch sind und andere die halt nett sind.
      Solche mit denen ich über Gott und die Welt trefflich schwadronieren kann, andere mit denen gemeinsame Interessen
      wie die Musik oder das Mittelalter geteilt werden usw. und auch Bekannte aus der BDSM-Szene, dessen Vor- und Mißlieben ich gut kenne.
      Aber trotzdem kommt keiner von denen für eine Spielbeziehung in Frage, weil da das gewisse Etwas fehlt.

      Ich hab es erlebt, das Gefühl wie sich die Nackenhaare hoch stellten als jemand hinter mir stand, den ich noch nicht sehen konnte und den ich bis dahin nicht kannte.
      Ich hatte es vorher nicht für möglich gehalten, das mir das passiert. Und es ging den ganzen Abend so weiter und endete dann in einer mehrmonatigen Spielbeziehung.
      Auch wenn es irgendwann vorbei war, ich möchte keinen dieser Tage missen. Und es ist mir danach nicht wieder passiert, auch wenn ich darauf sehnsüchtig warte.
      Mein Eindruck wäre auch - aufgrund vieler unterschidlicher Beiträge in diversen Themenbereichen, dass Du, Krat, ziemlich genau weißt was Du möchtest.

      Wenn Du dich im Käfig siehst und die schließende Türe rufst - Deine Worte im ersten Beitrag, glaube ich...
      vielleicht fürchtest Du im Innern was der Tiger in Dir loszulassen bereit wäre, so die potentielle "Richtige" vor Dir steht - so im Sinne Muffe vor der eigenen Courage und Natur?

      Nur so ein Gedanke.

      Gruß
      triangel
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Ich bin über das Thema regelrecht gestolpert. Leider kann ich nicht alle Beiträge durchlesen, aber auf die Gefahr, dass ich die n-te bin, die das schreibt, muss ich unbedingt mein Senf dazugeben:
      1. Der Tiger der lange im Käfig gehalten wurde, kann nicht sofort auf die Jagt gehen. Er braucht auch Zeit um sich neu auf das Wildnis einzustellen - nicht verzagen, langsam anfangen.
      2. Wie schon jemand gesagt hat, man kann nicht immer wissen, was man will. Es hätte Stillstand bedeutet, kein Motiv mehr etwas zu tun. Der "Käfig" ist die Komfortzone, die zu verlassen gilt. Und es ist was neues unbekanntes da, was irritiert und evtl sogar ängstigt. Aber den Schritt zu wagen lohnt sich, es gibt immer etwas zu entdecken, was man noch nicht kennt und deshalb nicht wissen kann wie sehr man es will :D