Wie die Kommunikation aufbauen/ Dom bekommt den Mund nicht auf ?

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      Wie die Kommunikation aufbauen/ Dom bekommt den Mund nicht auf ?

      Ich denke mal , dass dieses Thema schon oft angsprochen wurde. Ich es aber für mich selber auch stellen muss.
      Mir fällt es in unserer Beziehung schwer, die treibende Kraft in sachen Kommunikation zu sein bzw. auch im Alltag voranzugehen. Sie dagegen kann den ganzen Tag reden wenn sie will.
      Aber das will sie auch nicht , aber ich lasse ihr ja keine andere Wahl.
      Meine Partnerin hat mich erst zu diesen Themen und diesem Forum gebracht .
      Ob es das richtige für mich ist, muss ich weiterhin für mich herausfinden.
      Vorher habe ich nie darüber nachgedacht, wie bei vielen Sachen im Leben. Ich besitze einen ziemlich großen Schweinehund ,den ich einfach nicht los bekomme.
      Wir standen schon oft davor , dass die Beziehnung zum scheitern verurteilt ist. Immer die gleiche Leier die ich provoziere und immer die gleichen Versprechungen, dass es besser wird und ich es dann doch nicht halte.
      Auch jetzt wieder. Das schreiben wollte ich schon längst mal machen und immer wieder blockiere ich mich selbst.Warum, keine Ahnung :facepalm: .
      Es kann doch alles so einfach sein, wenn man nur den Mund auf bekommt und kommuniziert. Ich soll mehr Dom sein sagt sie :evil: . Da hat sie recht. Das würde ich gerne, aber wenn man den Mund hält geht das nicht.
      Im Bett habe ich das Ruder schon etwas rum gerissen :paddel2: ( Nicht Perfekt aber es wird) . Da kann ich Dom sein, da lässt sie sich fallen und vertraut mir. Aber es in den Alltag zu integrieren und mehr aus mir herauszukommen habe ich noch nicht für mich entdeckt.
      Leider bin ich auch ziemlich plump darin , kleine Erfolge nicht zu merken oder gar schlecht zu machen und dann schnell ins Schema F ( Wohlfühlzone bis es knallt) zu verfallen.
      Länger mit einem Thema zu befassen und am Balll zu bleiben ist auch nicht meine Stärke.
      Ich will sie nicht verlieren , mache aber mit meiner Art vieles kaputt und zeige keine Besserung :dash: . Ich denke mal durch meinen Job kommt es auch ,dass ich wenn ich mal was sage immer nur Fragen bei mir rauskommen .
      Was sie auch zur Weißglut bringt .
      Ich weiß das es kein Patentrezept gibt , aber vllt. kleine Hilfen die ich anwenden kann. Ob ich es dann umsetze ist natürlich eine andere Frage oder sofort wieder ins alte Schema verfalle :gruebel: .
      Auf jeden fall muss sich was ändern :yes:
      Ich hoffe einen kleinen Einblick gegeben zu haben .
      Danke schonmal für Infos und Anregungen .
      @Gastroprof ich folge dem Thema mal.
      Ich kann Dir leider keinen Tipp geben denn, obwohl ich eine Frau bin, fällt mir das reden ebenfalls oft schwer ...
      In einzelnen Punkten Deiner Beschreibung erkenne ich mich auch wieder.

      Gastroprof schrieb:

      ... Aber es in den Alltag zu integrieren und mehr aus mir herauszukommen habe ich noch nicht für mich entdeckt.
      kenne ich auch zu gut ...
      Bin auch gespannt auf Tipps, die hier kommen. :)
      @Gastroprof Glaube mir es geht nicht nur Dir so. Viele denken das was man macht ist der richtige Weg. Und dann zerstört man doch etwas was man aufbauen will.
      Man hatte die falschen Gedanken, den falschen Weg oder war doch einfach zu schnell.
      Wenn man die Erkenntnis hat kann es für viele schon zu spät sein.
      Ich würde mir auch oft wünschen die Zeit zurück drehen zu können, aber genau das geht leider nicht.
      Die Komunikation in einer Beziehung ist das wichtigste mit um gemeinsame Fehler zu überarbeiten und Sie nicht mehr in Zukunft zu begehen. Leider können wir bestimmte Fehler die wir in einer Beziehung gemacht haben nicht reseten . ...ich suche auch diesen Knopf.
      Die Erkenntnis das wir aber genau aus diesen Fehlern lernen wollen ist ein großer Schritt.
      Ich habe auch oft gedacht wenn man vieles nachfragt oder viel wirkliches Interesse zeigt das es der richtige Weg ist.... aber dann läuft man doch gegen Mauern.
      Und es kommt Gegenwehr mit der man nicht gerechnet hat.. dann heißt es auf einmal zb man nimmt jemanden die Luft zum Atmen oder derjenige fühlt sich vielelicht kontrolliert. .. dabei wollte man doch einfach nur alles richtig machen.
      Fällt mir ein Songtext zu ein: Herz sagt JA - Kopf sagt Nein.... man sollte oft auf sein Herz hören, weil Vergangenheit wird im Kopf gespeichert... @Gastroprof bleib wie Du bist auch Dein Herzblatt muss Dich nehmen wie Du bist und Kompromisse müssen beide Seiten machen wenn das Gefühl "Liebe" stark genug ist sich zu verbiegen oder zu verstellen bringt nichts auf Dauer .... lg Ragna
      Wenn Menschen mehr miteinander reden würden, würde es einige Probleme nicht geben.. :huggy:

      Ragnaros schrieb:

      @Gastroprof bleib wie Du bist auch Dein Herzblatt muss Dich nehmen wie Du bist und Kompromisse müssen beide Seiten machen wenn das Gefühl "Liebe" stark genug ist sich zu verbiegen oder zu verstellen bringt nichts auf Dauer
      @Ragnaros sicher muss man aufpassen das man sich nicht komplett verbiegt und man sich ja nicht verleugnen soll wer man wirklich ist . Aber ich bin ja mit der Situation selber sehr unzufrieden und will das nicht nur wegen ihr machen sondern wegen uns und auch für mich selber. Weil ich hoffe, das damit mein ganzer Alltag auch besser wird ( Privat und auch beruflich).
      Versteh mich nicht falsch , in meinen Beruf z.B. bin ich gut ( muss da auch viel Reden) aber es könnte auch besser/erfolgreicher sein.Aber auch da ist der Schweinehund der mich bremst.
      Erstens solltest Du Dir wirklich sicher sein, was und wieviel Du willst. Für mich liest sich das nämlich ein wenig,wie ich möchte es,weil sie es will.
      Wenn Du Dir darüber im Klaren bist, dann wähle kleine Schritte!

      BDSM in den Alltag zu integrieren ist nun nicht das leichteste.
      Bau das Schlafzimmerbdsm weiter aus, verfestige dies, damit Du bzw. ihr einen Bereich habt in dem es reibungslos funktioniert.
      Dann überlegt euch kleine Schritte über das Schlafzimmer hinaus,die ihr integrieren könnt.

      Am wichtigsten ist aber: das alles ist Arbeit und zwar ständig, also hoch mit dem Hintern , raus der Komfortzone und arbeiten, arbeiten und arbeiten mit Ausdauer.
      Erstmal vor allem an Dir und dann an eurer Beziehung.

      Wenn Dir selber die Sensibilität fehlt um Fortschritte zu erkennen, dann muss Deine Partnerin das übernehmen.

      Plant einen regelmässigen (wöchentlichen) Termin an dem ihr euch in einem fest abgesteckten Zeitrahmen zu zweit hinsetzt und die Themen durchsprecht.
      "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein)

      @Gastroprof...es gibt die Möglichkeit, dass du deinen inneren Schweinehund gewinnen lässt. Dann trenne dich von deiner Frau, damit ihr die Möglichkeit habt vlt. mit einem anderen Partner glücklich zu werden.

      Oder ihr geht gemeinsam den Wunsch nach mehr Kommunikation an und geht aufeinander zu.
      Ich weiß, Veränderungen sind schwer, da man leicht in alte Muster und Strukturen zurück fällt. Aber ihr könnt nur gewinnen.

      Viva schrieb:

      Plant einen regelmässigen (wöchentlichen) Termin an dem ihr euch in einem fest abgesteckten Zeitrahmen zu zweit hinsetzt und die Themen durchsprecht.
      Der Ansatz ist gut. Ihr könnt euch bei dieser Gelegenheit auch gegenseitig Feedback geben, was wie gut gelaufen ist und was nicht.
      Macht keine Schritte, dann seht ihr auch zügig Erfolge.

      Und frei nach Barbara Schöneberger: "Männer muss man loben!". Soll heißen, IHR muss klar sein, dass auch ein Dom über positive Rückmeldung konditioniert werden kann. :yes: :D
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      Und den ersten Schritt hast du bereits getätigt, indem du dein Problem hier schon mal in Worte gefasst hast. :)

      Eine Möglichkeit, auch kleine Fortschritte in eurer Beziehung festzustellen, ist z. B. deine Sub anzuhalten,
      ein Beziehungsbuch (Tagebuch, wie immer ihr es nennen wollt.. :) ) indem sie kleine (evtl. positive) Veränderungen in eurer Beziehung
      schriftlich festhält zu führen.

      Tastet euch langsam an die Sache heran. Ein Schritt nach dem anderen, tiefgreifende Veränderungen in der Persönlichkeit passieren nicht von
      einem Tag auf den anderen.
      Versucht, so gut es geht, euch nicht selbst unter Druck zu setzen.
      Es kann ein langer Weg werden, der aber durchaus für beide lohnenswert sein kann.

      Alles Gute @Gastroprof :)
      Einerseits gebe ich dir Recht. Kommunikation ist einfach wichtig. Ohne Kommunikation ist es schwer einen Menschen kennen lernen, seine Wünsche zu verstehen, Missverständnisse auszuräumen, Beziehungen zu vertiefen.
      Dass du dir Mühe gibst zeigt ja alleine dieser Beitrag und du schreibst ja auch selbst dass ihr in manchen Bereichen schon Fortschritte macht.

      Wenn es dir vor allem darum geht mehr zu reden und aus dir rauszukommen, kannst du vielleicht einfach mal über Themen sprechen, die dich sehr interessieren oder wo du das Gefühl hast, dass du dazu viel sagen kannst. Vielleicht über deinen Job oder ein Hobby?

      Wenn es dir vor allem um das geht, was in eurer Beziehung besprochen werden muss, würde es vielleicht auch helfen, wenn ihr statt miteinander zu reden euch gegenseitig Briefe schreibt? Wenn man schriftlich kommuniziert, hat man mehr Zeit und weniger Druck sich zu überlegen was man dem anderen sagen möchte.
      Mir hat das immer sehr geholfen, wenn ich nach stundenlangen Diskussionen das Gefühl hatte, wir drehen uns nur im Kreis und haben immer noch nicht verstanden was der jeweils andere meint.
      Bei uns war das Problem zwar nicht dass wir zu wenig geredet hätten sondern eher umgekehrt, was aber nicht automatisch bedeutet, dass die Kommunikation funktioniert. Manchmal ist weniger auch mehr.
      Und dann mal losgelöst von der Situation und ganz in Ruhe zu formulieren hat oft Wunder gewirkt.

      Andererseits bist du vielleicht einfach ein Mann der wenigen Worte. Ein Mensch kann sich nicht vollständig umkrempeln, und sich für jemand anders zu verbiegen wird niemanden glücklich machen. Das schreibst du ja auch selbst. Wenn du dich ändern möchtest und an dir arbeiten möchtest, setzt dich dabei nicht zu sehr unter Druck, erwarte nicht zu viel auf einmal, das bewirkt eher das Gegenteil. Sondern schau auf die kleinen Fortschritte.
      "There must be something else, there must be something good, far away" (Chris Cornell)
      Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass ein ‚Coaching‘ außerhalb der Beziehung helfen kann. Eine Mischung aus Business Coaching und therapeutischem Gespräch .... zumindest im Nachhinein kann ich sagen, dass die Kommunikation wieder stattfindet, zudem viel klarer geworden ist und damit den Umgang miteinander zum Positiven verändert. Aus eigener Kraft und ohne konstruktiv kritischen Input von außen ist es, denke ich, deutlich schwerer.
      "Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen." - Peter Rosegger

      Gastroprof schrieb:

      Es kann doch alles so einfach sein, wenn man nur den Mund auf bekommt und kommuniziert. Ich soll mehr Dom sein sagt sie . Da hat sie recht. Das würde ich gerne, aber wenn man den Mund hält geht das nicht.
      Im Bett habe ich das Ruder schon etwas rum gerissen ( Nicht Perfekt aber es wird) . Da kann ich Dom sein, da lässt sie sich fallen und vertraut mir. Aber es in den Alltag zu integrieren und mehr aus mir herauszukommen habe ich noch nicht für mich entdeckt.
      Vielleicht ist es nicht besonders schlau von mir, aber darf ich mal nachfragen, was denn das Problem nun wirklich ist?

      Ich bin echt ein wenig überfordert... ?(

      Was möchtest Du denn kommunizieren? Und was wünschst Du Dir denn?

      Geht es darum, Deine dominante Seite mehr zu erforschen? Geht es darum ihre Bedürfnisse besser zu befriedigen? (Weil sie mehr als Session im Bett möchte? :gruebel: Also eher Richtung 24/7? Oder ist der springende Punkt, dass Dom als Dom zu wenig spricht?)
      Geht es darum, dass ihr gar nicht über Bedürfnisse redet? Oder sind Euch Eure Bedürfnisse gar nicht mal bewusst?


      Ich tappe so ein bisschen im Dunkeln.

      Ich habe all die guten Ratschläge gelesen und kann mich da von Herzen nur anschließen. Reden hilft!
      Aber ich weiß gar nicht, wo das Problem wirklich ist.
      Könntest Du es nochmal näher umreißen? Vielleicht weiß ja jemand Dir konkret erste Schritte an die Hand zu geben.
      Ich würde mich freuen, wenn Du ein bißchen klarer wirst.

      Sorry, wenn ich Dich da nicht richtig verstehen konnte.
      Innerer Schweinehund... gut. Das klingt zwar nicht zwingend nach "Naturdominant", doch zumindest mal "biologisch".

      Bleiben wir also bei dem Thema, und setzen diesem - durchaus sturen - Schweinehund etwas anderes entgegen:

      Das Tier im Manne!

      Das ein oder andere ältere Semester erinnert sich ganz dunkel: Da gab es doch mal einen Film...
      Richtig! Eine amüsante (nicht wirklich schauderliche) Werwolf-Story... mit Jack Nicholson. 1994.
      Weshalb also erwähne ich ausgerechnet "so etwas" - in diesem Zusammenhang?

      Nun, vielleicht bin ich einfach bekennender Jack Nicholson-Fan.
      Wenn Du also schon nicht den inneren Wolf in Dir entdecken kannst (statt des für mich weitaus grusligeren Schweinehundes):
      Kannst Du dann nicht Deinen inneren Jack Nicholson in Dir finden?
      Ich denke, die Frauen wissen, was ich meine *grinnnnnn

      Was auch immer das auslösende Moment in der Vita ist: Eines Tages kommt der Moment, wo etwas "anders ist".
      Dann musst Du eine Entscheidung treffen: Entspricht mir das? Fühle ich mich wohl dabei? Und...darf ich das?
      Oops - gleich drei Entscheidungen. Oder eine: Sei gefälligst Jack Nicholson!

      Denn ja: Du darfst! Vor allem: Damit kommst Du endlich aus dem Quark und lernst das Leben jenseits der bisherigen Komfortzone kennen.
      Und das allerbeste: Wenn Du gelernt hast, wie Jack zu grinsen... erübrigen sich viele Worte! :))

      Meine kleine Alltagshilfe daher: Schau (den) Film!
      Und dann: Schau in den Spiegel.
      Dann sei ehrlich mit Dir selbst... sag: Wen siehst Du da?
      Und wen solltest Du da womöglich öfter sehen?

      Dann.... geh da raus. Mach Dein Ding - und wupp die Welt!
      Mal sehen, was Ananke dann dazu sagt... *zwinker
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Man kann übrigens Dominanz auch mit wenigen Worten zeigen. Da muss nicht viel gesagt werden. Ein strenger Blick, gewisse Zeichen, die sie dann umwandeln muss etc.. Vielleicht wären das eher Optionen für dich. Nicht jeder redet viel und das ist auch gut so. Entweder sie akzeptiert es oder sie hat Pech gehabt. :pardon:
      Dominanz braucht keine viele Worte. Ein Blick sagt oft viel mehr. Außerdem: wo kommen wir da hin wenn Subs nun schon Doms umkrempeln.

      Snowflake schrieb:

      Außerdem: wo kommen wir da hin wenn Subs nun schon Doms umkrempeln.
      Weder Subs noch Doms sollten ihren Partner umkrempeln. Aber trotzdem kann es sinnvoll sein, dass ein Sub Dom mit anleitet/unterstützt und gemeinsam etwas erarbeitet wird.
      Ganz ehrlich, wenn ich mir vorstelle, ich hab da einen Partner,der in seiner Rolle nicht stringent ist und sie auch nicht verinnerlicht hat,dann kann der so viele Blicke werfen wie er will.
      Mit Blicken zu arbeiten setzt voraus, dass man sich gegenseitig ohne Worte versteht, das scheint hier nun definitiv nicht der Fall zu sein.

      Gastroprof schrieb:

      Leider bin ich auch ziemlich plump darin , kleine Erfolge nicht zu merken oder gar schlecht zu machen und dann schnell ins Schema F ( Wohlfühlzone bis es knallt) zu verfallen.
      Beobachten ist etwas, was man üben kann. Nimm dir täglich 5 Min. und beobachte ein Lebewesen so konzentriert, wie es geht. Was macht das Lebewesen, wie ist seine Körperhaltung, was will es damit ausdrücken etc. Schreib deine Beobachtungen nieder und vergleiche sie nach 14 Tagen mit deinen ersten Beobachtungsversuchen.

      Was bringt dich dazu, kleine Erfolge schlecht zu machen? Ist nicht jeder noch so kleine Erfolg ein Schritt nach vorn? Ja selbst ein Stillstand kann bei einer grossen Schwäche ein "Schritt in die richtige Richtung" bedeuten. Überleg mal, warum du das nicht so siehst...

      Viel Glück
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Hallo,

      der Bescheidenheit halber füge ich mal an den Anfang:
      Glaub mir nicht, ich habe auch keine Ahnung.

      Ich habe beides erlebt. Einerseits war ich schon der Schweigende und in meiner jetzigen Beziehung bin ich der Redende. Als ich geschwiegen habe war es weil ich zusammengefasst ausgedrückt nicht sagen wollte was ich dachte und fühlte und mich innerlich zurückgezogen hatte.

      Einiges an dem was Du schreibst geht auch in diese Richtung.

      Es scheint mir:
      Als willst Du es ihr recht machen aber Du hast kein wirkliches Interesse daran und willst eher deine Ruhe.
      Du bist in dieser Beziehung vielleicht ein Sadist, aber nicht dominant, was den Grund haben könnte das Du nicht willst was sie will bzw. sie nicht will was Du willst. Vielleicht hast Du auch noch nicht herausgefunden was Du willst, für mich war es eine herausfordernde Aufgabe einem vagen Begehren eine lebbar Form zu geben. Du kannst aber nicht die Führung übernehmen wenn Du nicht weißt wo es hingehen soll.
      Umgekehrt: Wer geführt sein möchte, muss auch folgen wollen. Vielleicht musst nicht nur Du eine Vorstellung entwickeln, wo es hingehen soll, deine Freundin muss Dominierungsversuche einstellen wenn die Richtung stimmt.

      Ehrliche Kommunikation braucht etwas, dass ich mal einen "geschützten Raum" nenne. Man muss sagen können was man denkt ohne als Unmut und Empörung auftretende Sanktionen befürchten zu müssen. Vielleicht gibt es das bei euch nicht. Es wäre nicht überraschend wenn Dominante in einer Beziehung Widerspruch hauptsächlich als Hindernis betrachten, dass überwunden werden muss und schweigendes Ende des Widerspruchs als Zustimmung missdeuten.
      Wenn diese Einschätzung in die richtige Richtung geht ist es nicht nur dein Kommunikationsverhalten, dass sich ändern muss. Auch deine Freundin muss eine aufrichtige Kommunikation zulassen. Umgekehrt musst Du darin mehr sehen als eine Störung deines Wunsches in einer Wohlfühlzone zu verweilen.

      Horst

      Gastroprof schrieb:

      Es kann doch alles so einfach sein, wenn man nur den Mund auf bekommt und kommuniziert. Ich soll mehr Dom sein sagt sie . Da hat sie recht. Das würde ich gerne, aber wenn man den Mund hält geht das nicht.
      Im Bett habe ich das Ruder schon etwas rum gerissen ( Nicht Perfekt aber es wird) . Da kann ich Dom sein, da lässt sie sich fallen und vertraut mir. Aber es in den Alltag zu integrieren und mehr aus mir herauszukommen habe ich noch nicht für mich entdeckt.
      Also für mich klingt das alles sehr nach einer Reise, die noch nicht allzu lange geht und deren Weg noch lange nicht abgeschlossen ist.

      Ich stimme @Viva zu, dass es deutlich leichtere Aufgaben gibt, als BDSM in den Alltag zu integrieren. Und - so blöd es in dem Zusammenhang klingt - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Beziehungen bestehen aus Arbeit und, völlig unabhängig davon, in welcher Konstellation sie stattfinden, dazu gehören auch zwei Seiten (oder mehrere, wir wollen die polygamen Vertreter ja nicht außen vorlassen).

      Da du selbst noch in der Reflexionsphase bist (ist es das richtige für mich? will ich meine Beziehung so führen?) empfehle ich Dir, nicht zu hart mit Dir ins Gericht zu gehen. Gleichwohl schadet es nicht, sich Gedanken zu machen und zu formulieren, was Du wünschst und damit die Richtung vorzugeben. Das kann verbal, non-verbal und/oder auch schriftlich sein... Und ja: es bedarf einer gewissen Mühe/Selbstdisziplin, wenn man die Richtung vorgeben möchte.

      Daher hinterfrage bei allem auch, ob Du - neben dem Bett - auch die Richtung vorgeben möchtest...

      Viele Grüße,
      BeJay
      Hallo @Gastroprof,

      wenn ich dich richtig verstanden habe, gehen deine Schwierigkeiten mit dem Reden bzw. Nicht-Reden über BDSM hinaus und es ist eher ein grundsätzliches Problem. Wenn dem so ist, würde ich Dir raten, nicht zu versuchen, dieses Problem über die BDSM-Ebene anzugehen, sondern ihm wirklich auf den Grund zu gehen. Was hat es mit diesem Schweinehund wirklich auf sich? Woher kommt er und was will er? Welche Funktion hat er, welchen Zweck erfüllt er? Selbstschutz, z. B. aufgrund von Unsicherheit? Angst zu viel von deinem Inneren zu zeigen/preiszugeben? Sorge, andere zu verletzen?

      Es gibt viele Gründe, warum manche Menschen eher schweigen als reden und die sie hemmen, so richtig aus sich herauszukommen. Kennst du diese Gründe? Weißt du was dazu geführt hat, dass es sich dahingehend entwickelt hat? Das brauchst du hier jetzt nicht zu beantworten, aber vielleicht stellst du dir diese Frage einfach mal selbst, gehst gedanklich mal ein paar oder auch viele Jahre zurück und suchst nach dem Ursprung deines Problems. Ich bin davon überzeugt, dass sich Probleme dieser Art am ehesten (auf)lösen lassen, wenn man sich der tatsächlichen Ursache(n) bewusst ist, eventuelle weitere Erlebnisse/Gegebenheiten erkennt, die dafür gesorgt haben, dass es sich im Laufe der Zeit so entwickelt und in einem festgesetzt hat und wenn man versteht, welche Ängste dabei in einem zurückgeblieben sind und noch heute tief in einem verankert sind. Erst dann kann man wirklich effektiv daran arbeiten und Veränderungen schaffen, die sich bestenfalls dann auch nach und nach auf andere Lebensbereiche übertragen lassen.

      Vielleicht gehen meine Überlegungen da gerade viel zu sehr in eine tiefenpsychologische Richtung -das kann ich nicht einschätzen, aber wie gesagt, es gibt vieles, was einem Nicht-Reden-Können zugrunde liegen kann.

      Ich hatte schon mehrere (Vanilla-)Partner, die große Schwierigkeiten mit dem Reden hatten, was sich leider immer sehr negativ auf die Beziehung ausgewirkt hat. Der eine hatte einfach riesengroße Probleme mit sich selbst, war zerfressen von Selbstzweifeln und Ängsten und war in vielen Dingen sehr unsicher. Außenstehende haben ihm dies nicht angemerkt, dafür hatte er sich über die Jahre eine viel zu selbstsicher wirkende Fassade aufgebaut. In einer anderen Beziehung hingegen war ich das Problem. Ich war damals sehr labil, verletzlich und schwer depressiv. Mein damaliger Partner war dadurch ziemlich gehemmt und hatte in sehr vielen Belangen Angst, etwas 'Falsches' zu sagen, mir mit seinen Worten weh zu tun oder dass ich mich unnötig angegriffen oder gekränkt fühle. So richtig realisiert haben wir das beide erst nach unserer Trennung -und dann hat er nach und nach gelernt, auch vor mir zu sagen, was in ihm vorgeht. Dazu konnte ich dann glücklicherweise auch meinen Teil beitragen. Ein anderer Partner führte sein Problem, den Mund einfach nicht aufzubekommen, darauf zurück, dass er sich in seiner vorangegangenen, langjährigen Ehe einfach nicht gegen seine Frau durchsetzen konnte. Seinen Schilderungen zufolge war sie sehr rechthaberisch und hat es ihm damit oftmals ganz schön schwer gemacht, z. B. indem sie den Fehler oder die Schuld immer bei ihm und nie bei sich selbst gesucht hat, wenn es Streit oder Probleme zwischen den beiden gab. Irgendwann hat er schlichtweg keinen Sinn mehr darin gesehen, seine Gedanken und Ansichten zu äußern -er hat es aufgegeben mit ihr zu reden, hat bei Streits schnell nachgegeben, um seine Ruhe zu haben und hat Probleme verschwiegen, um unsachlichen Diskussionen aus dem Weg zu gehen und sich ihre ständigen Schuldzuweisungen zu ersparen... Genauso hat er auch nicht mehr über Wünsche und Bedürfnisse gesprochen. Und leider hat sich dieses Verhalten so sehr in ihm festgesetzt, dass er sich insgesamt sehr verschlossen hat, also auch vor Freunden und später dann auch vor mir Hemmungen hatte, zu sagen wenn ihn etwas gestört hat, er etwas anders haben wollte oder was auch immer... Zum Glück konnten wir daran aber gemeinsam arbeiten, auch wenn es wirklich nicht leicht war und lange gedauert hat.

      Also mein Rat, @Gastroprof: Versuche herauszufinden, was es mit deinem Problem wirklich auf sich hat und dann schaue zusammen mit deiner Partnerin, welchen Weg ihr einschlagen könnt, um es zu lösen und wie sie dich dabei unterstützen kann. Vielleicht könnt ihr ja ebenfalls gemeinsam daran arbeiten.

      Alles Gute dir und viel Erfolg! :blumen:
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.