Meinungsbild zur Bezeichnung "Stino"

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Stino ist so eine der Bezeichnungen im BDSM-Kontext, die ich total blöd finde. Wer definiert das? Und wenn es abwertend benutzt wird, mag ich die Grundarroganz des Schreibers, die für mich da rüber kommt, nicht.
      Ich habe abgestimmt, dass ich es abwertend finde, das Forum sich aber raushalten solllte

      Valkyrie schrieb:

      Denn jmd "stinknormal" zu nennen, finde ich persönlich absolut wertend. Und zwar nicht im positiven Sinne...
      weswegen ?
      ich finde stinknormal auch nicht negativ wertend
      ich bin gern stinknormal
      ich habe nen stinknormalen Job, stinknormale Hobbys , stinknormale Freunde, stinknormale Familie
      ich kleide stinknormal

      als wertend im negativen sinne wird es doch nur dann , wenn anders sein als besser angesehen wird

      da ich aber kein besser oder schlechter in irgendwas sehe ist es für mich auch nicht negativ behaftet
      Ich mag den Begriff "StiNo" nicht. Das liegt aber nicht daran das hier mit dem Wort "stink" eine Steigerung ausgedrückt wird.
      Hier stört mich das Wort "Normal".
      Es gibt keine ultimative Norm für das Leben und damit auch nicht für Alles was damit zusammenhängt. Also Beziehungen, Freundschaften, Liebe, Sex, Alltag usw.

      Was es gibt sind Wahrscheinlichkeiten, Durchschnittswerte und Prozentsätze. Und wenn 90% aller Menschen mit den durchschnittlichen 117 mal pro Jahr Sex unter der wahrscheinlich geblümten Bettdecke im Dunkeln glücklich sind. Dann sollen Sie das sein.

      Außerdem glaube ich kaum das ein Nicht-BDSMler sich selbst im Alltag oder bei einem Gespräch als Stino bezeichnen würde.
      Stino ist ein BDSM-Begriff den hauptsächlich BDSMler benutzen um klar zu machen das Sie BDSMler sind.
      Wenn man mal darüber nachdenkt, dann ist der einzige der damit abgewertet wird, derjenige der den Begriff Stino benutzt.
      Ausgrenzung hat für mich etwas abwertendes und durch das benutzen des Begriffs Stino grenzt man sich selbst aus.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven

      Snowflake schrieb:

      Dies ist aus meiner Sicht ein Interpretationsfehler des Lesenden.
      Hier möchte ich widersprechen.
      Es ist imho nicht Aufgabe des Lesenden zu interpretieren was Verfasser aussagen möchten.
      Und wenn ich lese "BDSM ist intensiver als Vanilla" klingt es völlig anders als "Mein BDSM ist für mich intensiver als es Vanilla je war"
      so ist dort ein erheblicher Unterschied.
      Und da ist für mich auch ein entscheidender Punkt, formuliere ich Dinge so, dass sie klar als meine Darstellung erkannbar sind oder formuliere ich Dinge allgemein?

      Krat schrieb:

      Und da ist für mich auch ein entscheidender Punkt, formuliere ich Dinge so, dass sie klar als meine Darstellung erkannbar sind oder formuliere ich Dinge allgemein?
      Ich finde, dieses Problem wird in dieser ganzen Darf-ich-das-Stino-Wort-benutzen-Diskussion überdeutlich. Einerseits stimme ich @Krat zu, und in vielen Beiträgen gäbe es weniger Potential zu Missverständnissen, wenn das deutlicher wäre. Andererseits kann man ja auch nicht bei jedem Satz immer noch mal ausdrücklich dazuschreiben, dass das nun wirklich nur meine Meinung ist und bitte bitte nicht als Befehl für alle genommen werden soll.
      Das ist ein bisschen das Ergebnis der Sprachüberwachung, die sich die letzten Jahren überall eingeschlichen hat. Jazz-begeisterte nennen die Leute, die gerne bestimmen wollen, was echter Jazz ist und was nicht, die Jazz-Polizei. Ich würde mir wünschen, dass die Sprach-Liebhaber die Sprach-Polizei ein bisschen in ihre Schranken weisen. Und damit meine ich überhaupt niemanden persönlich, sondern es ist eine ganz allgemeine Beobachtung, die ich auch schon an mir selbst gemacht habe.
      Stino, Vanilla, Kinky ... "Menschen samma olle - und unter die Achseln riechma wie's leere Gurkenglaserl" ... sagt Josef Hader.
      It's a sad and beautiful world.

      Krat schrieb:

      Snowflake schrieb:

      Dies ist aus meiner Sicht ein Interpretationsfehler des Lesenden.
      Hier möchte ich widersprechen.Es ist imho nicht Aufgabe des Lesenden zu interpretieren was Verfasser aussagen möchten.
      Und wenn ich lese "BDSM ist intensiver als Vanilla" klingt es völlig anders als "Mein BDSM ist für mich intensiver als es Vanilla je war"
      so ist dort ein erheblicher Unterschied.
      Und da ist für mich auch ein entscheidender Punkt, formuliere ich Dinge so, dass sie klar als meine Darstellung erkannbar sind oder formuliere ich Dinge allgemein?
      Und da sind wir wieder an den Punkt wo man jedes Mal "meiner Meinung nach", "ich empfinde", "aus meiner Sicht" usw. schreiben muss. Und genau das ist der wahre Wahnsinn der heutigen Zeit. Man hat alles vorsichtig zu formulieren damit niemand sich auf den Schlips getreten fühlt oder etwas missverstehen könnte. Political overcorrectness. Bei geschriebenen Aussagen kommt ebenfalls das "Vier Ohren Modell" zu tragen, es wird mir nie möglich sein, dass jeder es so versteht wie ich etwas sagen will. Das ist aber definitiv nicht mein Fehler. Es ist also ein Interpretationsfehler.

      Sind wir den schon wieder an den Punkt angekommen wo jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und man bloß aufpassen muss wie man was formuliert? Mutieren wir alle zu "Special snowflakes"? Oder finde ich es als beleidigend, dass im Ausdruck "Special snowflake" mein Nick drin steckt? An welchem Punkt sind wir so Überkorrekt geworden? Wann würden normale Wörter beleidigend? Warum glauben wir heutzutage, dass man alles so machen muss, damit sich absolut niemand angegriffen fühlt? Wenn ich mir jedes Mal darüber Gedanken machen müsste ob sich jemand an meine Worte anstoßen könnte, müsste ich immer schweigen. Mache ich aber nicht, dann sollen sich Menschen hält man angegriffen fühlen. Entweder sie fragen dann nach wie es gemeint sind oder sie dürfen leise herumheulen. Es ist definitiv nicht mein Auftrag jeden zu beglücken. Ob Stino, Vanilla, Zigeunerschnitzel, Negerkuss (egal ob mit schwarzer oder weißer schokolade). Vieles davon sind etablierte Worte. Diese Diskussionen erinnern mich an die Diskussion ob es politisch korrekt sei, dass der schwarze Piet schwarz sein darf. Immerhin ist es unmöglich, dass der "Gehilfe" des Nikolaus schwarz ist. Dabei bringt er die Geschenke mit dem Nikolaus und ist ein wichtiger Bestandteil.

      Nun gut, vielleicht bin ich auch einfach nur ein konservatives Landei. Oder sagt man Landei auch nicht mehr?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Ein Beispiel entfernt, das doch etwas arg weit ging. Bei aller Meinungs und Formulierungsfreiheit bitte bestimmte etablierte Grenzen beachten, danke!

      Stino ist aber auch keine BDSM-Erfindung.
      Ich komme aus der Gothic-Ecke und dort werden die Nicht-Schwarzen auch Stinos genannt (in anderen Sub-Kulturen mit Sicherheit auch)

      Irgendwie muss man die Leute die der Sub-Kultur nicht angehören bezeichnen :D
      Ich sehe auch keinen negativen Touch daran, wenn man sich nicht all zu viel darauf enbildet und sich für Super-Elitär hält ;)

      Aber am Ende sind wir alle viel Normaler als wir es war haben wollen :old:

      Snowflake schrieb:

      Und da sind wir wieder an den Punkt wo man jedes Mal "meiner Meinung nach", "ich empfinde", "aus meiner Sicht" usw. schreiben muss. Und genau das ist der wahre Wahnsinn der heutigen Zeit. Man hat alles vorsichtig zu formulieren damit niemand sich auf den Schlips getreten fühlt oder etwas missverstehen könnte. Political overcorrectness. Bei geschriebenen Aussagen kommt ebenfalls das "Vier Ohren Modell" zu tragen, es wird mir nie möglich sein, dass jeder es so versteht wie ich etwas sagen will. Das ist aber definitiv nicht mein Fehler. Es ist also ein Interpretationsfehler.
      Das mag deine Meinung sein, ist aber dem Grunde nach falsch.
      Deine Annahme es sei ein Interpretationsfehler funktioniert nur wenn man davon ausgeht, dass es keine allegemeine Aussage sein soll.
      Ist es aber als solche gemeint greift deine Argumentation nicht.
      Und in meinen Augen geht es hier auch nicht um poitical Correctness, Pauschalisierungen sind bei einer Diskussion selten zielführend.
      Und dies gilt ebenso mehr wenn man nicht privat unter Freunden diskutiert sondern im Internt wo lediglich die nonverbale Kommunikation zur Verfügung steht.

      Krat schrieb:

      ist aber dem Grunde nach falsch.
      ... @Krat wenn das keine Pauschalierung zu einer persönlichen Aussage ist. Übrigens steht bei der Aussage, die Du anfänglich bemängelt hast, ausdrücklich "aus meiner Sicht" dabei.
      Mir kommt es schon so vor, als spiegelt sich in diesem Thread die Political-Correctness-Diskussion sehr augenfällig. Auch in dem Versuch, dieses Thema zu verwissenschaftlichen. Und das es immer eine Methode gibt, die nachweist, dass ein Begriff wie "Stino" sich ganz schlimm in unsere Unterbewusstseinsebenen einschleicht und wir dem vollkommen wehrlos ausgesetzt sind, passt da ganz gut. Meine persönliche Lebenserfahrung sagt mir: Man macht sich Bilder von Aussagen. Jeder anders und die meisten selbstbestimmt und nicht ferngesteuert vom Unterbewusstsein. Und wenn jemand hier jemanden arrogant findet, weil er "Stino" sagt, muss ich damit leben, so wie derjenige damit leben muss, dass das Wort benutzt wird. Und das Wort "derjenige" meint sowohl "derjenige" wie "diejenige".
      It's a sad and beautiful world.

      Krat schrieb:

      Das mag deine Meinung sein, ist aber dem Grunde nach falsch.Deine Annahme es sei ein Interpretationsfehler funktioniert nur wenn man davon ausgeht, dass es keine allegemeine Aussage sein soll.
      Ist es aber als solche gemeint greift deine Argumentation nicht.
      Und in meinen Augen geht es hier auch nicht um poitical Correctness, Pauschalisierungen sind bei einer Diskussion selten zielführend.
      Und dies gilt ebenso mehr wenn man nicht privat unter Freunden diskutiert sondern im Internt wo lediglich die nonverbale Kommunikation zur Verfügung steht.

      Ist denn immer eine allgemeine Aussage gemeint, nur weil jemand kein "ich finde" "meiner Meinung nach" usw. schreibt? In erster Linie schreibt doch jeder hier aus seiner eigenen Sicht. Dazu kommt, dass es Stilmittel gibt in denen man so schreibt, dass es allgemeingültig wirkt aber man lediglich etwas mit Abstand formulieren will. Ich nutze tatsächlich das Wort "man" auch gerne um etwas neutral zu formulieren bzw. es zu verschleiern ob ich von etwas ebenfalls betroffen bin oder auch nicht. Soweit ich weiß ist das nicht falsch.

      Im Übrigen bleibt meine Meinung aus meiner Sicht noch immer Richtig. Auch geschriebenes Wort wird interpretiert. Mir war zB aufgefallen, dass meine Worte "Entweder ist beides neutral oder beides scheiße" hier aufgestoßen sind, weil ich anderen meine Meinung aufdrücken würde. Und da ist nichts anderes als ein Interpretationsfehler. Worte sind an sich erstmal neutral. Was wir daraus machen liegt an unseren eigenen Erfahrungen und unserer individuellen Tagesform. Ein Wort ist nicht per se schlecht. Die eigene Interpretation macht es schlecht.

      Wie viele Missverständnisse entstehen durch die verbale Kommunikation täglich? Tausende. Da ist es egal ob mündlich oder schriftlich. Mündlich mag es noch Tonlage etc geben, dennoch kommen wir auch da beim 4 Ohren Modell an, der aus meiner Sicht auch bei Schriftlichem zählt. Der Mensch ist ein Interpretationstier. Er interpretiert alles und jeden. Nun obliegt es aber jeden selbst wie er es interpretiert: als allgemeingültige Aussage, als Info wie man zu jemand anderen steht oder als Info von dem Geschriebenen über sich selbst.

      Für mich bleibt diese Thematik eine Frage der political Correctness. "Darf man das sagen" "Darf ich das so sagen" "muss ich etwas so formulieren das bloß keine Missverständnisse entstehen". Das ist definitiv political correctness der heutigen Zeit. Wenn ich alles so formulieren muss, dass es nie allgemeingültig wirkt und es absolut sichtbar ist, dass es um meine Sicht der Dinge geht, ist doch die persönliche Botschaft verschwunden.

      Und falls nun jemand dachte, dass es OT ist hier, liegt falsch. Denn genau das passiert doch auch bei Worten wie Stino. Es dient nunmal der offensichtlichen Abgrenzung. Zum Glück.

      Snowflake schrieb:

      Und da sind wir wieder an den Punkt wo man jedes Mal "meiner Meinung nach", "ich empfinde", "aus meiner Sicht" usw. schreiben muss. Und genau das ist der wahre Wahnsinn der heutigen Zeit. Man hat alles vorsichtig zu formulieren damit niemand sich auf den Schlips getreten fühlt oder etwas missverstehen könnte. Political overcorrectness. Bei geschriebenen Aussagen kommt ebenfalls das "Vier Ohren Modell" zu tragen, es wird mir nie möglich sein, dass jeder es so versteht wie ich etwas sagen will. Das ist aber definitiv nicht mein Fehler. Es ist also ein Interpretationsfehler.
      So sehe ich das auch.

      Ich schreibe meine Meinung.
      In meiner Art Konversation zu betreiben.
      Ich habe nicht die Absicht durch ständige Zusätze meine Worte zu erklären, wie ich was meine oder was evtl zwischen den Zeilen stehen könnte und iwer reininterpretiert, zu definieren.
      Ich hab berufluch mit Sprache zu tun...das ist anstrengend genug.
      Hier will ich mich über BDSM austauschen und sagen was ich zu den Inhalten denke - nicht sprachwissenschaftlich rumjonglieren.

      Snowflake schrieb:

      Für mich bleibt diese Thematik eine Frage der political Correctness. "Darf man das sagen" "Darf ich das so sagen" "muss ich etwas so formulieren das bloß keine Missverständnisse entstehen". Das ist definitiv political correctness der heutigen Zeit. Wenn ich alles so formulieren muss, dass es nie allgemeingültig wirkt und es absolut sichtbar ist, dass es um meine Sicht der Dinge geht, ist doch die persönliche Botschaft verschwunden.
      In meinen Augen gibt es einen Unterschied zwischen "darf ich etwas sagen" und "sollte ich etwas (so) sagen". Ich hatte nie die Intention etwas zu verbieten. Für mich war interessant, ob ich mit meinen Ansichten alleine bin.
      Ich finde eine kritische Sicht auf gewisse Ausdrucksweisen (mal etwas unabhängig von dem "Stino"-Beispiel), aber ganz wichtig.

      Warum verschwindet in deinen Augen die persönliche Botschaft, wenn klar erkenntlich ist, dass du es nicht allgemeingültig meinst?
      Ich habe hier im Forums auch schon negative Vergleiche nach dem Motto eine Stino-Beziehung könnte nie so tiefgehend und intensiv werden. Und das hat mich immer gestört.
      Damit ist für mich die Bezeichnung auch sehr negativ eingefärbt.
      Da stimme ich @Krat zu: für mich kann eine konventionelle Beziehung nicht tiefgehend, erfüllend etc sein. Ich kenne aber einige Paare die ihre Vanilla Beziehung sehr innig und erfüllt leben. Und es ist in unserer Zeit auch nicht wirklich das Norm #Single

      Malvina schrieb:

      Ich habe hier im Forums auch schon negative Vergleiche nach dem Motto eine Stino-Beziehung könnte nie so tiefgehend und intensiv werden. Und das hat mich immer gestört.
      Damit ist für mich die Bezeichnung auch sehr negativ eingefärbt.
      Da stimme ich @Krat zu: für mich kann eine konventionelle Beziehung nicht tiefgehend, erfüllend etc sein. Ich kenne aber einige Paare die ihre Vanilla Beziehung sehr innig und erfüllt leben. Und es ist in unserer Zeit auch nicht wirklich das Norm #Single
      Ähm, das habe ich nicht geschrieben.
      Ich bezog mich lediglich auf die Formulierung ;)
      Ob die Bezeichnung Stino abwertend ist,oder nicht,hängt meiner Meinung immer davon ab,mit welchem Geist bzw. Intension sie benutzt bzw. geäußert wird. Generalisierende und verallgemeinernde Bezeichnungen begünstigen sicher häufig ein Schubladendenken, und folglich auch Denkfaulheit. Dem sollte man sich immer bewusst sein,obwohl es natürlich völlig logisch ist,das es eine abgrenzende Bezeichnung für nicht Bdsmler etc. gibt. Nur sind Stinos halt nicht gleich Stinos,sondern Openmindetstinos,Haterstinos,Cowardstinos,Prystinos usw. und Poststinos sind wohl die einige hier im Forum (oder sogar Prestinos) Mfg. Tobias
      Der Mensch ist nichts anderes als ein Entwurf, er existiert nur in dem Maß in dem er sich entfaltet.
      Jean-Paul Sartre
      Meiner Meinung nach ist der Begriff abwertend. Stino steht für Stink Normal

      "Stink" - kommt von stinken.

      Auch wenn der Begriff stink normal vielleicht mittlerweile wirklich stink normal geworden ist und eigentlich nur als Steigerung von normal gebraucht wird, so ist es meiner Meinung nach doch immer noch von der Wortbedeutung her abwertend und minderwertig.


      Ein meiner Meinung nach deutlich neutralerer Begriff wäre "Normalo"

      Und ein sehr angenehm klingender Begriff ist in meinen Ohren "Vanilla"


      Aber wie auch immer man das jetzt nennen mag, das sollte jeder Einzelne für sich entscheiden dürfen.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Hab' gerade abgestimmt, aber noch nicht alle Meinungen gelesen.
      Nein, auch ich empfinde den Begriff "stinknormal" nicht als abwertend, denn auch abseits jeglichen BDSM ist er in Gebrauch, und dann zumeist mit dem gewissen Augenzwinkern, das ohnehin aus so vielem die Schärfe nimmt.
      In BDSM-Foren im Joyclub habe ich scherzhaft und der Einfachheit halber gelegentlich von "Stino" und "Stina" geschrieben und damit einfach nur Männer und Frauen gemeint, die mit BDSM nichts im Sinn haben.
      Natürlich können Missverständnisse geschehen. Aber sie geschehen z. B. auch, wenn ein Norddeutscher seinen nicht-norddeutschen Liebling "min (lütten) Schietbüdel" tituliert - und die/der so Angesprochene das wörtlich übersetzt. ;)
      Letztlich, finde ich, macht der Ton die Musik. Im rein schriftlichen Austausch, bei dem Tonfall und Mimik nicht erkennbar sind, ist das natürlich zugegebenermaßen etwas schwieriger ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Landlady_bb ()

      Ich entstaube mal...
      :fegen: Ich weiß, ein ziemlich alter Thread, aber ich bin letztens im Forum und in meinem Umfeld wieder öfters über dieses Wort gestolpert. Und jetzt habe ich irgendwie ein Bisschen Lust, mich dazu zu Äußern.
      Persönlich finde ich diesen Begriff eher negativ. Einerseits haben schon ein paar BDSMler mir gegenüber diese in einem eher abwertenden Kontext genannt, beziehungsweise, um zu unterstreichen, dass die Beziehung, die sie führen allgemein viel schöner und inniger sei,, als Beziehungen ohne BDSM-Inhalt. In diesem Kontext finde ich das abwertend und ziemlich nervig.
      Ich habe einen wundervollen Vanilla-Partner, wobei er schon meinetwegen ganz leichte BDSM-Anteile bekommen hat, aber die Beziehung zwischen uns ist trotzdem wirklich sehr innig, schon bevor ich mit ihm geklärt habe, dass ich BDSM liebe. Wenn ich an die Zeit vor der Offenbarung meiner Neigung zurückdenke, würde ich auch nicht daran denken, unsere Beziehung, beziehungsweise ihn als stinknormal zu bezeichnen. Das käme mir irgendwie so respektlos gegenüber unserer wundervollen Beziehung und meinem Partner vor, würde ich sie mit einem Begriff verknüpfen, indem "stink" beziehungsweise stinken/stinkend enthalten ist.
      Andererseits ist die Abneigung auch irgendwo meiner Synästhesie geschuldet. Als ich das erste Mal Stino gehört habe, ganz unabhängig vom BDSM-Kontext, ohne zu wissen was das war, hatte ich plötzlich den Geschmack von Essig auf der Zunge und das Bild von fusseligen, staubig dreckigen Socken vor meinem geistigen Auge... :rot: Naja.
      Ich finde das Wort unter anderem im Vergleich zu vanilla auch einfach unästhetischer, da das Klangbild nicht so schön ist. Dieses harte ST, gleich gefolgt von dem spitzen I klingt in meinen Ohren einfach nicht so rund und elegant, wie das Wort vanilla, und da ändert eher das sanfte no am Ende nicht mehr viel vom Gesamtbild. Bei vanilla ist zwar auch ein spitzes I in der Mitte, aber es klingt allgemein viel sanfter als stino. Außerdem mag ich ganz unabhängig davon die Geschmacksrichtung Vanille.
      Fazit: Selbst zu benutzen würde ich diesen Begriff nur ungern, zumal es für mich klanglich, assoziativ und Erfahrungsgemäß im sozialen Miteinander negativ konnotiert ist, im Falle des sozialen Umgangs im abwertenden Kontext benutzt wurde. Warum das im miteinander als abwertend empfunden wird, wurde schon oben recht ausführlich geklärt, ich denke, ich muss da nicht so viel dazu sagen, nur dass ich einigen Punkten, warum stino als abwertend gesehen wird, zustimme.
      Von anderen höre ich das ganz persönlich auch nicht so gerne, vor allem wenn der Kontext schließen lässt, dass dieser es tatsächlich wertend meint und seine Beziehungsform über andere stellen möchte. Aber abgesehen davon ignoriere ich das meist. Darf jeder den Ausdruck "stino" benutzen, wie er lustig ist. Nur mag ich das persönlich einfach nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Blue-Monstera ()

      Huhu
      Danke fürs entstauben.
      Ich persönlich mag den Begriff auch nicht so wirklich. Zumal ich der Stino bin…
      Und mir ist es bis heute nicht ganz so schlüssig warum man das eben so abwertend beschreiben muss.
      Denn das impliziert für mich irgendwie auch, als wäre der Partner, der diese Neigung nicht teilt, „weniger wert“ oder als würde es eine tiefe Verbindung nur in einer BDSM Liebesbeziehung geben.
      Vanilla gefällt mir da tatsächlich auch besser.
      Ist eben wie so vieles im Leben, Geschmacksache…
      Und mittlerweile würde ich mich selbst auch nicht mehr also so Vanillig bezeichnen :saint:

      Wobei ich mag am liebsten Nuss :pardon: