Echte Dominanz

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      Echte Dominanz

      Ich habe heute eine Verlagsanfrage bekommen, ob ich nicht einen Domratgeber schreiben wollen würde.

      Sicher keine unspannende Idee. Ein Punkt bei der Beschreibung des Projekts finde ich durchaus spannend. Es soll der Unterschied zwischen echter und aufgesetzter Dominanz herausgearbeitet werden. Aber wo beginnt "echte" Dominanz, was macht diese aus. Teilweise ist es sicher etwas das man objektiv bemessen kann, in Teilen dürfte es aber auch ein sehr subjektives Empfinden sein, was echte Dominanz für einen bedeutet.

      Daher meine Frage, was versteht ihr unter echte Dominanz.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Echte Dominanz beschränkt sich nicht auf einen Lebensbereich, wie Beruf oder Sexualität. Sie ist Teil der Persönlichkeit.

      Sie hat Geduld und Nachsicht, ohne Herablassung.
      Sie hat innere Überzeugung mit Strenge, auch sich selbst gegenüber.
      Sie hat Verantwortungsgefühl und "erkennt" den anderen in seiner Persönlichkeit.
      Sie hat vor allem Demut.

      Sie muss sich nicht aufblasen und fällt deshalb auch nicht beim ersten Gegenwind zusammen.
      Vor allem hat echte Dominanz nichts mit der Kleidung zu tun, die man trägt.

      Ich habe bereits einige "Doms" kennengelernt, die sich einen tollen schwarzen Anzug anziehen und ein weißes Hemd und eine (graue ;) ) Krawatte und meinen, sie seien jetzt dominant.....

      Ich finde, Dominanz ein Teil der Persönlichkeit. Die kann nicht an- oder abgelegt werden, wie Kleidung.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      ... und wie wichtig ist bei dieser Frage die NEIGUNG? Wenn eine Frau z.B. von ihrer Persönlichkeit her "echt dominant" ist, aber beim BDSM davon nicht sexuell erregt wird, sondern hier nur durch Devotion erregt wird und durch die Dominanz des anderen... was ist sie dann "in echt"? ;)

      Nochmal dasselbe anders formuliert: Ich setze voraus: Dominanz ist kein gewaltsames Willen-Durchsetzen von oben nach unten, sondern Macht wird immer von unten nach oben gegeben. Wenn also eine Frau zum Niederknien ist von ihrer Ausstrahlung, ihrem Verhalten und ihrer ganzen Persönlichkeit her, und alle Subs den Wunsch haben, sich ihr zu unterwerfen, aber nur ihr selbst das nichts gibt... ist das dann trotzdem "echte Dominanz", oder muss einen das Setting auch selbst erregen? Und wenn nein: wer ist dominanter. Sie oder ein sogenannter Dumm-Dom, der davon erregt wird, aber nie die richtigen Worte findet, so dass sich ihm keine/r freiwillig unterwirft?

      Irgendwo dazwischen in der Mitte muss die "echte Dominanz" zu finden sein. Ich find es immer hilfreich bei Definitionen, mich von beiden Extremen, die es vermutlich nicht mehr sind, ranzutasten und die Mitte zu finden.
      Echte Dominanz vs. aufgesetzte Dominanz :gruebel:

      Ich glaube, echte Dominanz hat viel mit der Persönlichkeit zu tun. Und mit der Ausstrahlung. Eine dominante Person muss nicht viel aktiv tun, um dominant zu wirken. Es ist der wache Geist, die Aufmerksamkeit für das Gegenüber, das gute Gespür für Situationen, das angemessene Verhalten und die passende Ausdrucksweise, die unter vielen anderen Punkten eine dominante Person ausmachen. Die Person in all ihren Facetten wirkt stimmig und die Dominanz wirkt glaubwürdig.

      Unter aufgesetzter Dominanz verstehe ich Verhaltensweisen, die sich jemand nur aus dem Grund aneignet, um möglichst dominant zu wirken. Die aber nicht aus dem inneren der Persönlichkeit stammen, sondern eben aufgesetzt sind. Und das bemerkt man dann doch meist recht schnell.

      Ich kann es im Moment nicht besser in Worte fassen :pardon: vielleicht fällt mir später noch mehr dazu ein...
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Echte Dominanz bedeutet für mich ausstrahlende Souveränität und Respekt vor den Mitmenschen.
      Dominante Personen ruhen in sich selbst, ohne laut zu werden.
      Sie betreten einen Raum und die Menschen wenden sich dieser Person aus freien Stücken zu, ohne dazu gezwungen zu sein.
      Sie hören dieser Person zu, wenn sie etwas sagt, ohne dass sie dies einfordern muss oder einfordern will.
      Echte Dominanz muss noch nicht einmal wissen, dass sie dominant ist.

      Aufgesetzte Dominanz dagegen ist mMn oft laut, spielt Personen gegeneinander aus, gebraucht Dinge wie Angst und Geld, um sich durchzusetzen.
      Sie glaubt, dass Äußerlichkeiten oder Titel oä Dominanz ausstrahlen, benutzt diese für sich, und kennt nicht die Bedeutung von echter Dominanz.

      Echte Dominanz braucht dagegen so etwas alles nicht. Sie ist authentisch und gehört zu der Person einfach dazu. Kein Spiel, keine Anpassung an angeblich zwingende Voraussetzungen.

      Das ist aber nur meine persönliche Meinung und das, was mir spontan dazu einfällt.
      Ich glaube jedoch, dass jeder Mensch auch das individuell sieht. Was für einen Dominanz, ist es für den anderen nicht.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      ich würde hier nur ein Kriterium ansetzen, echte Dominanz fällt demjenigen nicht schwer, es bedeutet es ist für ihn kein Kraftaufwand, nicht mühsam dominant zu sein.

      Echte Dominanz kann sich durch alle Lebensbereiche ziehen, bzw sichtbar sein, sie kann aber sich auch nur auf bestimmte Bereiche beziehen. (Man schaue sich nur Switcher an, die sind dominant und devot im "Wechsel")

      Aber echte Dominanz kann genauso gut negativ, wie positiv sein in ihren Auwirkungen, in dem wie ich sie selber als andere Person sie wahrnehme.

      Weil sie zu mir nicht passt ( ist ja nciht so ,dass ich dominanten Personen grundsätzlich mag oder nicht mag in ihrer Persönlichkeit)

      Echte Dominanz kann demzufolge laut und leise sein, empathisch und nicht empathisch, egozentrisch und altruistisch.

      Also wäre für mich nicht die Frage interessant nach echter und unechter Dominanz sondern nach positiver und negativer .
      Ich denke, 'unechte' Dominanz ist das, was man eher als herrisch bezeichnen kann.
      In einem anderen Thread habe ich den Unterschied zur 'echten' Dominanz so beschrieben:


      Zofe schrieb:

      Dominanz ist ein Persönlichkeitsmerkmal, eine Charaktereigenschaft. Entweder man hat sie oder man hat sie nicht.
      Herrisch zu sein, ist hingegen eine Verhaltensweise. Die Art, wie sich jemand benimmt.

      Dominanz "steckt in einem", gehört zur Persönlichkeit.
      Herrisches Verhalten ist eher etwas, was man aktiv ausübt – etwas, was man sich angewöhnt / angeeignet hat.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      topaz schrieb:

      Ich sehe echte Dominanz auch als Persönlichkeitsmerkmal.

      Präsens, wenn er den Raum betritt. Es benötigt nicht viele Worte oder Gesten.
      Der Meinung bin ich zu 100% auch.

      Unechte Dominanz ist meiner Meinung auch ein Störfaktor wenn Dom und Sub ihr gemeinsames Spiel genießen wollen.
      Ich komme bei dir an und zieh' dich an mich ran.
      Bis nichts, nichts, nichts mehr zwischen uns steht.
      Und ich endlich spür', wie dein Herz schlägt.
      -Eisbrecher-
      Echte Dominanz fordert Macht nicht ein, sondern bekommt sie geschenkt. Warum ist das so? ?(

      Sie signalisiert:
      - ich missbrauche dein Vertrauen nicht (habe ich nicht nötig)
      - ich sehe dich und achte auf dich, schütze dich
      - ich führe dich dorthin, wo es dir gut geht und nicht zwingend dorthin, wo du hinwillst
      - ich bin da für dich
      - ich geniesse dich, aber nicht um jeden Preis
      - ich fühle dich und erkenne dich als das, was du bist und akzeptiere dich genau so
      - mir zu folgen lohnt sich
      - ich manipuliere dich nicht versteckt sondern ganz offen, nicht weil ich muss, sondern weil es mir Spass macht
      - du bist wertvoll für mich

      aber auch:
      - ich zeige mich, weil ich es nicht nötig habe, mich zu verstecken
      - ich bin mir sicher, in dem was ich tue, deshalb kannst du es auch sein
      - ich reflektiere ebenso wie du
      - auch ich mache Fehler, kann aber besser damit umgehen als andere
      - ich begebe mich ebenso in deine Hände, das kann ich problemlos eben wegen den o.e. Punkten

      und sicher noch vieles mehr... sie ist für mich wie ein Fels in der Brandung und sie erweitert meine Grenzen dermassen, dass es fast etwas Spirituelles hat. :love:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Ist schon interessant, das Thema. Zumal für mich da auch Sprichworte reingehören wie "in der Ruhe liegt die Kraft". Generell eher kämpferisch eingestellt, gehören Ecken und Kanten zu mir. Alleine durch das Anecken dieser mag man im Alltag schon als dominant eingestuft werden. Dabei spürt man sich selber manchmal gar nicht so. Mitmenschen helfen einem dabei, ab und an wieder einen Gang runterzuschalten ^^
      Wer diese Energie und diesen Willen in sich trägt, weiss es. Ob er es nach aussen projeziert entscheidet nur er allein.

      Für mich braucht Dominanz keine Lautstärke. Diese sollte nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Zumal deren Wirkung bei häufigem Gebrauch sowieso die erwünschte Wirkung verlieren würde. Mimik und Gestik sowie Wortwahl können wesentlich mehr bewirken.
      Ich kann nur sagen, wie ich echte Dominanz empfinde. Sie läßt mich mit einem Lächeln niederknien. Ich bin behütet und geschützt. Bin in der Lage über mich hinauszuwachsen. Sie fordert und fördert mich, gibt mir die Kraft auch Dinge zuzulassen wovor ich Angst habe. Ich fühle mich in jeder Situation geschätzt und geliebt. Sie bedarf keiner Tricks, oder Psychospielchen um mich gefügig zu machen. Echte Dominanz ist für mich gerecht und nachvollziehbar, Willkür hat da keinen Platz.