Testspielen

Ich gestehe, ich emfinde in dem, was bisher geschrieben wurde, sehr viel Wortklauberei, die ich hier irgendwie fehl am Platz finde.

Den Begriff "Testspielen" habe ich bisher nicht verwendet, wohl aber "Probespielen", im Sinne von "lass uns ausprobieren, ob wir im Spiel harmonieren / auf einen Nenner kommen / eine gemeinsame Basis haben".
Genau so würde ich auch den Begriff Testspiel sehen, und keinesfalls als eine Art Test, für den es ja zu dem frühen Zeitpunkt auch gar keine Voraussetzungen gäbe. Denn, ein Test bedingt einen Tester und einen zu Testenden, somit ein Ungleichgewicht im Mitspracherecht. Zumindest für mich in dieser Situation schlicht abwegig.

Ich finde an einem Probespielen (mein Begriff gefällt mir besser) nichts schlimmes, wenn ich auch eine solche Situation eher in Verbindung mit einer Spielbeziehung sehe, und nicht im Vorfeld einer anvisierten Partnerschaft. Man spielt mal unverbindlich und eher low level, um zu schauen, wie man harmoniert, wie im Spiel das Gefühl füreinander ist, und entscheidet danach, ob man eine gemeinsame Basis sieht, auf der man aufbauen kann. Eigentlich keine doofe Sache.

Snowflake schrieb:

1. In meinen Augen wird jede Sub getestet. Wenn es passt darf sie die Sub sein. Es ist nicht der Herr der getestet wird in der Session. Dieser Test erfolgt im voraus.

Das ist so für mich nicht stimmig. Ich ziehe das Halsband nicht bei der ersten Session an, genauso wie ich es mir verdienen muss, verdient es sich auch Dom...

Ich plaudere jetzt mal aus dem Nähkästchen... Ich hatte ausdrücklich um ein Testspiel gebeten. Es ging darum, meinen Körper und seine Reaktionen zu testen. Ich nehme Medikamente und konnte nicht genau ansagen, wie sie sich "äussern". Dom hat sich darauf eingelassen und wir hatten sogar noch ein zweites "Testspiel" unter ähnlichen Vorgaben. Jetzt wissen er und ich, wie mein Körper reagiert, und erst jetzt können wir uns annähern. Übrigens während dieser beiden Spiele brauchte ich viel Mut, von daher könnte man sagen, ich habe auch Dom getestet...

Da hast du recht, eigentlich gilt nur "c'est le ton qui fait la musique"

@dornenspiel

Ein sehr schöner Beitrag den ich genauso sehe.Auch im Sinne wie June ihn Beschrieben hat auch schon selbst praktiziert habe.
Natürlich geht man dabei aber auch mit dem Hintergedanken an die Sache das es das erste Spiel ist.
Perfektion erwartet man da in aller Regel eher nicht.
Es lassen sich hierbei aber Rückschlüsse ziehen ob es denn auch in dem Bereich harmoniert und eben das weiterverfolgen
der Beziehung Sinn macht das beide anstreben.



Hmm, selbst bei Partnerschaften habe ich etwas ähnliches schon gemacht. Z.B. um zu sehen ob ich mit der Frau über einen längeren Zeitraum zusammen leben kann.
Man sagt ja immer: "Darum Prüfe sich was sich bindet ! "

Die Ablehnung oder Annahme des Begriffs spiegelt teils sehr persönliche Ansichten zum Thema dieses Threads wieder. Ich finde die individuellen Begründungen dazu sehr aufschlussreich, interessant und im Sinn des ET auch passend.


Vor den ersten Malen mit neuen (Spiel-)Partnern hatte ich so ungefähr die folgenden Gedanken und Empfindungen*:

51% Lust, diesem Menschen erstmals auf dieser Ebene zu begegnen
47% "Werd ich ihm gefallen?"
1% "Was ist, wenn er doch ein Psychopath ist?"
1% Sonstiges, was mir jetzt nicht einfällt

Daran, dass mein Gegenüber sich irgendwie bewähren muss, hab ich nicht bewusst gedacht. Entsprechend meiner "Vorgedanken" waren es allesamt eher Lustspiele als Testspiele.
Im Gegensatz zu "Bewerbung" (im passenden Kontext) hat der Begriff "Testspiel" auch nichts an sich, was mich irgendwie kickt.
Ich bin froh, dass er mir gegenüber noch nie verwendet wurde - auch nicht in der Zeit, in der ich total unverbindlichen BDSM-Session-Sex hatte.




*Mein Switcher-Selbst lässt mich anfügen, dass ich als Dom vor einem ersten realen Spiel wahrscheinlich genauso denken/empfinden würde.

Das kann im Prinzip heißen wie es will ,

ein Treffen zum Kaffee hat nach ausgiebiger Unterhaltung ergeben , wir treffen uns zum ersten Mal zum Spiel .
Natürlich mit dem Cover im Hintergrund und das teile ich immer mit .
Klar möchten nicht nur beim beim Bondage beide Seiten wissen , ob wir kompatibel sind sowas kann nicht einseitig sein !
Mir ist bewusst jeder ist innerlich nervös und ich erwarte sicher keine Perfektion .
Der Anfang könnte holperig wie eine alte Landstrasse sein .....

Nur als Beispiel : Anfang diesen Jahres traf ich mich mit jemanden , der mir erzählte er würde Bondage schon länger ausüben .
Nur stellte ich dann fest , da war mehr Wollen als Können vorhanden. Ich habe zweimal erinnern müssen , die Innnenseite der Oberarme gehört nicht abgeschnürt , da dort die wichtigsten Blut- und Nervenbahnen verlaufen .
Trotzdem gab es einen ordentlichen Blutstau , die Finger wurden taub und ich habe nicht nur daran bemerkt , es fehlen da grundlegende Kenntnisse und Einfühlungsvermögen .
Mir ist nichts schlimmes / negatives passiert , aber der Nachmittag war auch aus anderen Gründen ( die ich hier mal weglasse ) unentspannt , weil ich mich nicht nur sicher fühlen will ,sondern das auch tatsächlich sein möchte .

Bei einem anderen ersten fesselnden Treffen stimmte dagegen alles sofort und wir sehen uns seitdem häufiger , es passt einfach für uns beide das Kopf- und Bauchgefühl .