Intersexuell

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Intersexuell

      Hi zusammen,

      ich weiss erst seit wenigen Monaten, dass ich intersexuell bin. Lebte vorher als "Mann" und werde weiterhin als "Mann" leben. Bekomme Testosteron und gehe nun mit Mitte 40 durch die Pubertät.(ausser Stimmlage, die bleibt bzw wird nur geringfügig tiefer) In mir drinnen war ich schon immer anders. Auch wenn ich einen männlichen Habitus habe, bleibe ich anders. Ich selbst fühle mich nicht verkehrt oder pervers. Einfach nur anders. Kompletter.

      Vermutlich bin ich sogar ein Transgender, da ich vom sogenannten "3. Geschlecht" ausgehend als "Mann" lebe.

      Ich habe mich ausser gegenüber Freunden nicht "geoutet", da ich im konservativen Bayern immer als Mutant angesehen werde.. Auch beruflich ist es noch keine sinnbehaftete Option. Im BDSM oder in Beziehungen ist mir im Nachhinein einiges klar geworden. Warum ich überwiegend Beziehungen mit bisexuellen Partnerinnen hatte, warum ich mit Menschen auskomme, die ein binäres Geschlecht geradezu hassen/kategorisch ablehnen.

      Bin genetisch Kariotyp 47, XXY, biologisch primär Mann, sekundär Frau, emotional einfach dazwischen, auch wenn ich das bis vor knapp einem Jahr nicht logisch definieren konnte.

      Kennt Ihr Interxeuelle? In den ganzen Queer-Verbänden fühle ich mich irgendwie falsch aufgehoben, auf den üblichen Regenbogenforen werde ich immer wieder als Mutant oder Monster beschimpft, BDSM ist dort aber auch nicht das Thema. Habt Ihr schon Erfahrungen mit Intersexuellen gemacht oder wie reagierte Eurer Umfeld auf das BGH Urteil vom vergangenen Jahr?

      Soulscanner schrieb:

      auf den üblichen Regenbogenforen werde ich immer wieder als Mutant oder Monster beschimpft
      Also erst mal: was sind das denn für Pfeiffen? Ich denke mir, dass sowas heftig kommt, aber Leute, die mit solchen Ausdrücken um die Ecke kommen, sollte man mit Nasenrümpfen links liegen lassen

      Soulscanner schrieb:

      wie reagierte Eurer Umfeld auf das BGH Urteil vom vergangenen Jahr?
      Eine ehrliche Antwort? Ich glaube garnicht. Das gilt, muss ich zugeben, auch für mich :pardon:

      Ich erinnere mich so dunkel daran, dass es sicherlich mal einen blöden Spruch gab, aber das war weniger Ignoranz als Unkenntnis. Anders als andere "Randgruppen", als Bi-Mädchen zähl ich mich jetzt auch einfach mal dazu, sind Transgender eigentlich recht still und öffentlich wenig präsent. Auf nem Christopher-Street-Day hab ich mal nen Transgender-Stand gesehen, wenn ich aber so recht überlege, wars das dann auch.

      Wahrscheinlich steht ihr da, wo Schwule und Lesben vor 25 Jahren waren, wird ein harter und steiniger Weg :empathy:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      @Viva du hast Recht. Es ist ein BvR-Urteil, keines des BGH, aber damit ist das Thema Intersexualität erstmal richtig groß in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen.
      BvR 2019/16 (.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/10/rs20171010_1bvr201916.html;jsessionid=D9A3094F4E86E3A24A7BC7251CE34E0C.1_cid394)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva ()

      Habe gerade von kirchlich geprägten Seiten schon einiges mit anhören müssen... Seitdem ich aber sage, dass Engel laut Bibel auch kein eindeutig binäres Geschlecht haben..ist Ruhe.. Zum Glück kann ich nicht mehr als Hexe verbrannt werden :evil: :saint:
      Ich weiß gerade nicht so recht, was ich dir schreiben soll. Ja, ich kenne einen intersexuellen Menschen - sogar ganz gut. Hat aber überhaupt nichts mit BDSM zu tun.
      Aber bei ihm war es so, das er als Frau auch in einem sehr katholischen Umfeld einige Generationen vor uns sozialisiert wurde und Anfang 20 entdeckte, das er in Wirklichkeit biologisch ein Mann ist. Auf ihn wurde tatsächlich Druck ausgeübt, sich zur Frau umoperieren zu lassen, er entschied sich aber dafür, als Mann zu leben (auch keine operative Kleinigkeit).

      Das ist schon ein ziemlicher Unterschied zu deiner Situation, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe.
      Er entschied sich für ein Leben als Mann und für ihn war mit das Schlimmste, wie Männer auf ihn reagierten. Er fühlte sich endlich angekommen, war nicht mehr die hässliche Frau ohne weibliche Attribute (das wurde ihm teilweise als Mädchen noch ins Gesicht gesagt), wollte zu sich selbst finden und wurde von den Männern teilweise übelst abgelehnt, während er gleichzeitig seinen weiblichen Freundeskreis verlor. Für seine männliche Identitätsfindung war das eine Katastrophe.
      Das hat ihn einerseits unendlich vereinsamen lassen, denn diese inneren Grabenkämpfe sind nicht einfach so nachvollziehbar für andere Menschen, selbst für engste Verwandte nicht und manche Reaktion von Außenstehenden sind einfach nur brutal und nicht nachvollziehbar, andererseits hat er auch ein erfülltes, intensives Leben - er hat 2mal geheiratet, er hat ein Kind und Enkelkinder. Er hat trotz seiner schlimmen Erlebnisse mit Menschen immer wieder Menschen gefunden, die ihn so akzeptierten, wie er ist und auch unterstützten und lieben. Das waren aber auch immer wieder Menschen von außen, die nicht im selben Ort lebten. Da zieht er auch von sich aus bewusst Grenzen, um sich zu schützen.

      *grübel* Das BGH Urteil findet mein Lebensumfeld (nicht nur die aus der linken Szene und nicht nur wegen ihm) grundsätzlich gut, einfach weil es die Problematik ein wenig sichtbarer macht für das öffentliche Bewusstsein. Ist ein erster Schritt. Wenn man bedenkt, das teilweise Operationen an intersexuellen Kindern vorgenommen wurden/werden bevor überhaupt klar ist, welchem Geschlecht sich die Betroffenen selbst zuordnen, ist es auch ein sehr notwendiger, um zumindest mal eine Form von gesellschaftlicher und medizinischer Akzeptanz für die Betroffenen zu erreichen. Damit man irgendwann vielleicht nicht mehr als "korrekturbedürftig" und "betroffen" wahrgenommen wird, sondern sein kann.
      Ich hab mal bei einer Fetisch-Party einen Wiener-Walzer mit einer Frau getanzt, die gerade ihre zweite OP hinter sich hatte und daher noch nicht so lange das Geschlecht gewechselt hat. Es hat nicht so richtig geklappt, weil beim Tanzen ja der Mann führen muss, und sie das noch nicht so richtig intus hatte, aber wir haben viel gelacht. :)

      Aber die Frage war ja:

      Soulscanner schrieb:

      Habt Ihr schon Erfahrungen mit Intersexuellen gemacht

      Nein, habe ich leider nicht, aber seit ich mit meinem Inklusionschor im Rahmen eines Auftrittes bei einem Workshop an der PH Heidelberg "Musikpädagogik und Inklusion: Musizieren auf Augenhöhe“ ein kurzfristig einstudiertes Lied namens "LSBTTIQ" mitgesungen habe, weiß ich überhaupt die Bedeutungen und den Unterschied zwischen Transgender, Intersexuell usw.
      (LSBTTIQ steht für Lesbisch, schwul, Transsexuell, Transgender, Intersexuell und Queer).
      Ich hatte vor vielen Jahren ein Kind das zu mir in den Tanzunterricht kam, das Intersexuell ist. Am Anfang hatte ich damals gar nicht so richtig kapiert was es damit "auf sich" hat, mir war das Thema irgendwie fremd.

      Ich habe aber mitbekommen wie sehr die Mutter sich hier in der Schweiz dafür eingesetzt hat, dass über die Intersexualität aufgeklärt wird und diese auch akzeptiert wird. Schon nach der Geburt (mitte 90er Jahre?) wurden die Eltern von den Ärzten bedrängt sich zu entscheiden ob es ein Junge oder Mädchen sein soll, sie wollten unbedingt operieren. Die Mutter hat sich vehement gegen eine Entscheidung gewehrt: das Kind soll "normal" aufwachsen und sich entwickeln - und sich später selber entscheiden können ob sie Frau oder Mann sein möchte.

      Ich fand das absolut beeindruckend und eben auch sehr, sehr stark von der Familie das sie die Kraft und die Energie hatten sich quasi gegen die Ärzte zu wehren.

      Leider kann ich Dir absolut keinen Tip geben wo Du Gruppen oder Foren findest die sich mit diesem Thema auseinandersetzen ... bei mir gab es eben nur diese eine Erfahrung mit einer ganz tollen Familie wie ich finde.
      auch ich kenne keinen intersexuellen Menschen , bzw wüsste ich es nicht
      Zu deiner Frage zu dem Urteil

      ich kann es nicht wirklich sagen , eigentlich positiv weil einfach logische Konsequenz
      wie das praktisch aussehen wird kann ich nicht sagen , wenn es weiterhin so ist das Menschen wie du sagst Intersexuelle als Mutanten bezeichnen

      Ob mit diesem Urteil tatsächlich allen geholfen ist weiss ich nicht , leider räumen auch Urteile neue Verfassungen keine Vorurteile aus der Welt.

      es ist wirklich schwierig zu sagen ob sich jeder Einzelne damit wirklich wohlfühen wird, ob es hilft in der Gesellschaft endlich die Akzeptanz damit zu schaffen

      das wird die Zukunft zeigen, nur darf mit diesem neuen Urteil , mit dem Beschluss nicht aufgehört werden aufzuklären

      Ich finde es gut das dieser eine Mensch sein Recht bekommen hat mit seiner Klage aber deswegen sind eben noch lange nicht alles Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt , die jeder Einzelne hat , da die so unterschiedlich bunt sein können wie eben alle anders sind, jeder Einzelne für sich eben einzigartig , mit all seinen Gefühlen, Empfindungen, Ängsten , Wünschen, Fühlen usw

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Meine beste Freundin hat sich mittlerweile entschieden, äußerlich als Mann zu leben.
      Sie hat einige sehr schlimme sexuelle Erfahrungen machen müssen, was sicher auch dazu beiträgt, dass sie sich als Frau nicht mehr wohl fühlt.
      Sie war allerdings schon immer "Die fürs Grobe", packt an, ist so gar nicht weiblich, was z. B. die Klamotten angeht.

      Ich sehe sie als ein Mischwesen, welches durchaus weibliche Züge hat, aber mindestens genausoviel männlich ist.
      Ich wusste von Beginn unserer Freundschaft, dass sie mehr auf Frauen als auf Männer steht, und da mich ihre sonstige, wirklich bewegte Lebensgeschichte nicht abgeschreckt hat, ist mir ihr gewähltes Geschlecht herzlich egal.
      Sie wird immer die Person sein, die meiner Seele am nächsten ist, mit der ich lachen und weinen kann...

      Leider gibt es die Möglichkeit für eine komplette Geschlechtsumwandlung nur für die Leute mit etwas mehr Geld als Hartz4...
      Ich finde, daran (wie allgemein am System für psychisch "Andere") muss noch eine Menge in der Politik und den Gesetzen / der Ausführung getan werden...

      Manche Menschen sehen allerdings tatsächlich viel besser als das Geschlecht aus, welches sie wählen. Lorenzo z. B. sah als "Mann" irgendwie merkwürdig aus, als Frau (ich glaube, Lori Glory?) sieht sie viel besser und authentischer aus. Faszinierend, was die Medizin so hinkriegt!
      Wenn ich solche Menschen anstarre, dann aus Faszination, aus Neugierde, und ich würde mich lieber mit diesem Menschen unterhalten, als ihn als Monster zu verteufeln...
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Der Anteil intersexueller Menschen bezogen auf die Bevölkerungszahl in Deutschland ist ja sehr gering, die Wahrscheinlichkeit jemanden zu treffen also sehr gering.
      Ich kann dir nicht sagen, ob ich schon mal jemanden wie dich getroffen habe, denn viele gehen damit ja nicht "hausieren", sondern leben im Stillen.

      Mir persönlich ist das Geschlecht oder das Ausleben der Sexualität ziemlich egal. Ich sehe grundsätzlich den Menschen und respektiere ihn so, wie er ist!
      Ich hatte und habe Lesben und Schwule in meinem Freundes-und Bekanntenkreis und das schon seit den 80iger Jahren.

      Von daher habe ich mitbekommen, welche Kämpfe sie ausgefochten haben. Sei es innerhalb der Familie oder in der Öffentlichkeit.

      Ich denke, es kommt einfach darauf an, wie man sich selbst darstellt. Je sebstverständlicher jemand mit seinem "Anderssein" umgeht, desto selbstverständlicher wird er auch wahrgenommen und eben auch angenommen.

      Das Urteil kenne ich übrigens nicht.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Es ist auch so das wir öftermals an Leuten vorbeilaufen die mal ganz anders waren. Es gibt leider viele Probleme bei diesem Thema weshalb es öfter mal Schlagzeilen gibt und Vorurteile.

      Die Idee bleibt wie sie ist: Von Geschlecht A zu Geschlecht B.
      Und ja es funktioniert öfter mal sehr sehr gut.
      Hier gibt es einen Begriff der sich "Passing" nennt.
      Das Passing ist wie stark man in seiner rolle sich und andere Überzeugt.
      Das geht soweit das es irgendwann anfängt die Geschlechter rollen an sich zu verurteilen...
      Bin ich als Frau geboren im Männerkörper? Gibt es geschlechtliche Seelen?
      Oder ist das alles nur ein Soziales Konzept und wir sind gesteuert von Biologischen Einflüssen?

      Ich hinterfrage Geschlechter nicht, ich hab mich entschieden dafür das es nun mal Frau und Mann gibt und das beide im Verstand sehr ähnlich sein können.
      Ich muss unsere Gesellschafft verurteilen das sie sich so schnell aus der Ordnung bringen lässt.

      Und ich verurteile nach wie vor auf festem Grund dass Männer ganz oft glauben das Inter menschen an ihnen GRUNDLEGEND interessiert sein MÜSSEN.

      Ich hatte auf der com tatsächlich da auch eine ausseinandersetzung... Ihr füttert nur meinen Feminismus damit...
      Nicht böse sein... Nicht alle Männer basieren auf der Schweine vorlage.

      A_Greedy_Princess schrieb:



      Und ich verurteile nach wie vor auf festem Grund dass Männer ganz oft glauben das Inter menschen an ihnen GRUNDLEGEND interessiert sein MÜSSEN.
      das hat glaub ich weniger was mit dem Intersexuellen zu tun sondern eher, damit,dass Du eine Frau bis. Um dieses Klischee, dass oft genug bedient wird, geht es ja auch ,wenn lesbischen Frauen gesagt wird, dass sie ja nur mal einen richtigen Mann brauchen.
      Der Unterschied zwischen Transgendern und Intersexuellen:

      Intersexuelle werden geboren mit Merkmalen die nicht eindeutig Mann oder eindeutig Frau sind.

      Transgender (Transsexuelle, Transvestiten) entscheiden sich im späterem Leben gegen das angeborene Geschlecht.

      @A_Greedy_Princess und deshalb gab es den dislike. Ich war früher nicht anders, ich bin anders. Seit mein Leben im Körper meiner Mutter entstand.


      Ich habe auf unserem Stammtisch mal eine genderfluide Person getroffen. Das war für mich sehr interessant, weil sie (ich nehme jetzt mal das sie (die Person), weil ich mich einfach nicht mehr erinnere, was ihr bevorzugtes Pronomen war.... ist schon eine Weile her) ein bisschen von ihrem Leben und Problemen die mit ihrem Geschlecht einhergehen erzählt hat. Dinge mit denen ich mich vorher nie beschäftigt hatte. Ich habe sie aber seitdem nicht mehr auf Stammtischen gesehen.
      Die große Take-Home-Message für mich war:
      Viele freuen sich, wenn man sie nach ihrem bevorzugten Pronomen fragt und sie dann ihren Wünschen entsprechend anspricht.

      Was jetzt allerdings genau eine genderfluide Person definiert und ob Personen, die kein klares genetisches Geschlecht haben, immer intersexuell sind und per Definition nicht genderfluid, da bin ich schon wieder überfragt.

      Das Urteil ist an mir größtenteils vorbeigegangen, vom Freundeskreis habe ich auch wenig dazu gehört. Aber ich begrüße alles was in Richtung Toleranz und Gleichberechtigung geht. Damit also auch das Urteil.
      Dass du so große Probleme hast in Gruppen ausgeschlossen und beschimpft zu werden wundert mich sehr. Für mich persönlich ist dein Fall eigentlich der Klarste. XXY fällt halt nicht in unsere üblichen Definitionen rein, da muss halt was anderes her. Außerdem ist diese Chromosomenaberration ja eigentlich ziemlich bekannt oder? Im Gymnasium zumindest dürfte das für Biologie im Lehrplan stehen.
      Ein bisschen unsicher was ich dazu fühle, bin ich mir noch bei genderfluiden Menschen. Ich meine das keinesfalls böse, ich habe nur noch nicht so wirklich ein Konzept dazu entwickelt. So wirklich erklärt wie man dazu kommt, hat es mir noch niemand. Ich verstehe die Gefühle nicht, bzw. ist es nicht normal, dass man sich nicht immer in seinem Geschlecht ganz richtig repräsentiert fühlt? Hat nicht jeder männlichere und weiblichere Seiten, die mal mehr mal weniger zum Ausdruck kommen?
      Aber unabhängig davon ob ich es verstehe oder nicht, wenn jemand den Wunsch hat mit einem anderen Pronomen bezeichnet zu werden solls mir recht sein und ich komme dem Wunsch gerne nach :)
      Ich kenne keine Intersexuelle, wenigstens nicht bewusst. Aber ich war theoretisch der Meinung, dass es sich tatsächlich um eine Genmutation handelt. Nun sind wir aufgrund von Genmutationen von allen Vieren auf zwei Beine gekommen ;) , theoretisch haben wir uns - so sagt man - weiterentwickelt dank Mutationen.
      Fazit für mich; wir sind alle Mutanten und vielleicht sind Intersexuelle ja einfach einen Schritt weiter als der Rest von uns...
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Hi,

      es tut mir leid zu lesen, dass du solch schlechte Erfahrungen mit Regenbogenforen gemacht hast. Lass dich bitte davon nicht entmutigen, weiterhin den Austausch zu suchen, vielleicht ist ja der Gentledom Stammtisch München, oder der Stammtisch von freieSMünchen etwas für dich, wenn es um den BDSM Bereich geht?

      Da du explizit nach Erfahrungen gefragt hast, mir fällt es etwas schwer Intersexuell zu definieren, deshalb teile ich es für mich nach Genetik und Geschlechtsidentität auf.

      Einer meiner Expartner, hat das Klinefelter Syndrom (47 XXY). Vom Aussehen, der Anatomie und dem Verhalten her, ein großer, schlanker definierter Mann, mit markanten Zügen, mit BDSM Neigung. Etwas das auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich erschien, bis der Endokrinologe die Hormonwerte bestimmt hat, und diese eher einer Frau in den Wechseljahren glichen. Worauf hin die Testosteron Substitution recht hoch angefangen wurde, warum auch immer. Daraufhin hat er sich charakterlich sehr schnell, sehr stark verändert, was Schlussendlich zur Trennung führte.

      Durch die Jahrestreffen des DKSV e.V. hatte ich die Gelegenheit mehrere Menschen kennenzulernen, die das Klinefelter Syndrom haben/tragen. Auch wenn sie rein genetisch gesehen zu den intersexuellen Menschen zählen, haben diejenigen mit denen ich Kontakt hatte, sich selbst als männlichen Geschlechts wahrgenommen und auch durchweg als Männer gelebt. Soviel zu der Genetik.

      Ganz anders hingegen sieht es bei der Geschlechtsidentität aus, gerade aus dem Bizarr- (blödes Wort) oder dem LGBTQ- Bereich gibt es gefühlt so viele Menschen, die sich selbst nicht über ein binäres Geschlecht definieren.


      Ich muss @topaz zustimmen, eigentlich ist die statischtische Wahrscheinlichkeit einen Intersexuellen Menschen zu kennen relativ gering. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit scheinbar sobald man sich selbst außerhalb der Norm bewegt.


      Zu BvR 2019/16

      Ich begrüße die Entscheidung, denn durch die dritte Option gibt es nun auch einen rechtlichen Rahmen/Möglichkeit dass z.B. Eltern sich weigern können eine Geschlechtsanpassende OP im Säuglings- oder Kleinkinderalter durchführen zu lassen.



      Komplexe Charaktere
      Komplexer Geschmack

      Soulscanner schrieb:

      Kennt Ihr Interxeuelle? In den ganzen Queer-Verbänden fühle ich mich irgendwie falsch aufgehoben, auf den üblichen Regenbogenforen werde ich immer wieder als Mutant oder Monster beschimpft, BDSM ist dort aber auch nicht das Thema. Habt Ihr schon Erfahrungen mit Intersexuellen gemacht oder wie reagierte Eurer Umfeld auf das BGH Urteil vom vergangenen Jahr?
      Ich kenne keine, würde mich aber freuen, mich live austauschen zu können.
      Dass dich jemand beschimpft, hat wohl nix mit der Art der Foren zu tun, sondern mit der Intoleranz gewisser Menschen, die dir überall begegnen können.

      Das Urteil finde ich gut, allerdings stellt sich mir die Frage, wie ein Intersexueller angesprochen werden möchte?
      Nur mit Vornamen, weil es ja außer "Herr XY" und "Frau XY" keine weitere, neutrale Anrede gibt?

      Mich gruselt übrigens bei der Vorstellung, dass Eltern sich entscheiden, ihr Kind operieren zu lassen
      und dann später feststellen zu müssen, dass es genau die falsche Entscheidung war, die sie getroffen haben
      und ihr Kind gern die gegenteiligen Geschlechtsmerkmale behalten hätte.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Mich gruselt übrigens bei der Vorstellung, dass Eltern sich entscheiden, ihr Kind operieren zu lassen
      und dann später feststellen zu müssen, dass es genau die falsche Entscheidung war, die sie getroffen haben
      und ihr Kind gern die gegenteiligen Geschlechtsmerkmale behalten hätte.
      oder eben einfach auch Beide?

      ich frage mich ob denn jeder Intersexuelle unbedingt wirklich ein bestimmtes Geschlecht haben will?
      fühlt man sich als Mann, als Frau?

      oder gibt es auch Menschen, die eben von sich sagen , ich will mich gar nicht als Mann oder Frau fühlen, das kann ich gar nicht weil ich halt genauso wie ich bin richtig bin, auch daran gar nichts ändern will

      Und genau das ist es auch das dritte Geschlecht halt , so zu akzeptieren wie es ist weder eindeutig Mann noch Frau und gerade dafür braucht es eben auch diese Gesetzesänderung, deswegen begrüsse ich sie auch.


      Serendipity schrieb:

      Ich begrüße die Entscheidung, denn durch die dritte Option gibt es nun auch einen rechtlichen Rahmen/Möglichkeit dass z.B. Eltern sich weigern können eine Geschlechtsanpassende OP im Säuglings- oder Kleinkinderalter durchführen zu lassen.
      das mussten sie glaub ich seit 2003 nicht mehr , wenn ich da richtig informiert bin, weil es offen bleiben konnte

      aber gar nichts zu sein, gar kein Geschlecht zu haben , kann es ja eben auch nicht sein

      Es gibt eben ganz einfach 3 Geschlechter, auch wenn der Anteil gering ist so gibt es dies eben, das kann nicht einfach ignoriert werden
      Statistisch wird jede 1.000 Geburt ein Zwitterbaby geboren.
      Also sollte jeder , der mehr als 1.000 Menschen kennengelernt hat, einen Zwitter getroffen haben.
      Genau so auch transsexuelle Menschen.
      Da viele diese ihre Identität geheimhalten und Zwitter fast immer umoperiert wurden , wissen wir es nicht, wenn so jemand unser Freund/ Freundin , Nachbar/ in oder Kolleg/ in ein Zwischenwesen ist.
      Ich wünsche den Zwischenwesen von ganzem Herzen , dass sie bald öffentlich leben dürfen und gesellschaftlich akzeptiert werden.