Mentoring als Weg an Subs zu gelangen?

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      Mich als Mentor anzubieten um jemand kennenzulernen. Zuerst auf netten Freund etc. zu machen dann den Mentee zur Sub.
      Das ist Lug und Betrug. Mit Lügnern und Betrügern will ich nichts zu tun haben.

      Ich kann mir aber auch vorstellen das es da andere Fälle gibt.
      Der Mentor, der sich in seine Mentee verknallt. Das find ich nicht verwerflich, ganz im Gegenteil. Sich zu verknallen ist schön. Erfordert, aber ein hohes Maß an Kommunikation in so einem Fall.

      Und dann ist da die Frage wo fängt spielen an?
      Ich liebe es zum Beispiel Kopfkino auszulösen, wenn ich dies nun bei einer befreundeten Sub mache. Ist das dann schon spielen?

      Oder wenn befreundete Sub mich fragt ob Sie die Nippelsauger dran machen soll und ich ihr sage das Sie es tun kann. Für mich ist in dem Moment klar. Ich hab das nicht zu entscheiden, weil ich nicht ihr Dom bin. Aber ist ihr das auch klar in dem Moment?

      Wer sagt eigentlich das ich als Mentor nicht mit meiner Mentee spielen darf?
      Wie weit das Ganze geht bestimmt schließlich die Sub.


      Gentledom schrieb:

      Auch ich habe das Gefühl, dass ein großer Teil der Mentorenangebote eben dazu dient, dass Doms endlich mal ne Sub abbekommen, die eigentlich nicht in ihrer Liga spielt.
      Das mit dem außerhalb der Liga spielen finde ich nicht sehr gut formuliert. Vor allem impliziert es für mich das nur schöne Menschen mit anderen schönen Menschen BDSM machen dürfen. Und die Hässlichen nur mit den Hässlichen. Wenn ich danach gehe, dann hätte ich nicht mit keiner meiner Ex-Partnerinnen auch nur zusammenkommen dürfen. Die hätten mich sofort abblitzen lassen müssen.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Nachdem ich alle Beiträge gelesen hatte, wollte ich auch was dazu schreiben,
      Hab ich gemacht, dann sofort wieder gelöscht und mir nochmal den Ausgangspost durchgelesen:

      Also: neu Gedanken sortiert und geschrieben:

      Ja. Ich kann mir vorstellen, daß es einige Doms gibt die genau über das Thema "Mentoring" an junge, weibliche Subs kommen wollen.
      Aber ob das alles Doms sind, die sonst keine abkriegen würden mag ich nicht beurteilen.

      Da ich selber nie in der Rolle war als Mentor zu fungieren, stelle ich mir folgende Fragen:

      Bedeutet "Mentor" automatisch, daß man nicht spielen darf?
      Ab wann ist "Mentoring" kein Mentoring mehr, sondern Spiel.

      z.B.: Neu-Sub kann sich Vorstellen, daß Bondage für Sie reizvoll ist. Jetzt hat man einen guten Draht zum Mentor, und der bietet sich an mal eine Bondage durchzuführen damit Sub mal prüfen kann ob es tatsächlich reizvoll ist, oder doch eher die Phantasie besser ist.
      Wäre das dann schon "spielen", oder doch eher ein Austesten in einem sichereren (?) evtl emotionsneutralerem (?) Rahmen.

      Ich könnte mir gut vorstellen, daß es manchmal sinnvoller sein kann Dinge für sich selbst herauszufinden ohne dabei bereits eine Beziehung oder tiefere emotionale Bindung zu haben.

      Wo liegen da bei euch die Grenzen?
      Wie es scheint, ist da eine Redewendung, die ich als recht gebräuchlich ansehe, nicht wirklich so bekannt, wie ich es vermutet habe.


      Kyranka schrieb:

      Was bitte bedeutet das denn? Seit wann bitte gibt es denn so etwas wie eine "Liga", in der Subs und Doms spielen?

      Nemisis schrieb:

      Auch für mich hat die "Liga" ein Geschmäckle.Was für Ligen gibts denn?

      Springfire schrieb:

      Das mit dem außerhalb der Liga spielen finde ich nicht sehr gut formuliert. Vor allem impliziert es für mich das nur schöne Menschen mit anderen schönen Menschen BDSM machen dürfen.

      Bevor es nun Nr. 4 und 5 an Posts zu diesem Thema gibt, sollte ich den Begriff wohl erklären.

      Was also bedeutet jemand spielt in einer anderen Liga.

      Für die Fußballer: Der 1 FC Bayern spielt in einer anderen Liga als der 1 FC Sandhausen.

      Dies bedeutet, dass das Gesamtpaket Bayern (Spielerstärke, Spielklasse, Vermögen, Zuschauer, Gegner, Kaufkraft, usw) deutlich über der von Sandhausen liegt.

      Für die BWLer: Apple spielt in einer anderen Liga als Gigaset

      Zwar stellen beide Telefone her, der Umsatz, die Marktmacht, das Image, usw ist aber eben ungleich, wenn es eine Fusion der beiden geben würde, wäre es kaum eine auf Augenhöhe denn Gigaset ist einfach weit weniger wert.

      Auch bei der Partnersuche wird dieser Begriff genutzt, natürlich ist jeder Mensch grundsätzlich einmal wertvoll, dennoch finden in der Regel eben Menschen zusammen, die objektiv zueinander passen. Das erfolgreiche Supermodel, das vier Sprachen spricht, nebenbei studiert hat und kommunikativ ist, spielt eben in einer anderen Liga als der Dauerarbeitslose ungelernte Kiffer aus dem Problemviertel. Aus diesem Grund hat das Supermodel wahrscheinlich eben auch nicht diesen zum Partner sondern einen Industriellen, Schauspieler oder einfach jemand der ein gewisses gesellschaftliches Standing aufweist. Natürlich wertet jeder Eigenschaften unterschiedlich stark und somit gibt es nur bedingt vollkommen objektive Kriterien, dennoch gibt es sie eben und wenn die Ligen augenscheinlich sehr auseinanderfallen, dann fällt es eben auch Außenstehenden auf und dann nutzt man den Begriff, XY spielt aber eigentlich nicht in der Liga von XZ.

      Typische Bewertungsskalen unserer Gesellschaft sind häufig: Aussehen, Bildung, sozialer Status, Einfluss, Beliebtheit, Geld. Erscheint jemand bei allen oder sehr vielen dieser Punkte schwächer als eine andere Person spricht man davon, dass er eben nicht in dessen Liga spielt. Aufgrund gewachsener soziokultureller Besonderheiten, die nicht mehr zeitgemäß aber immer noch in den Köpfen vorhanden sind, wird ein Mann der in eine höhere Liga verortet wird übrigens weniger als Problem angesehen, als wenn ebendies bei einer Frau vorhanden ist. Dies wäre aber ein ganz anderes Thema :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Mir gefallen sehr die Lösungsansätze, wie man ein Mentoring sicherer gestalten könnte. 100% Sicherheit wird es nie geben. Ich empfinde die Möglichkeiten im Forum aber schon wahnsinnig toll um sich mit anderen zu einem Thema auszutauschen.

      Weniger gefällt mir, dass nur mit dem anynomen Schreiben der Sub konfrontiert werde. Natürlich fusst jede Unmutsäusserung auf einer besonderen Motivation. Aber ich kenne nicht beide Seiten und wie soll ich mir dann ein Urteil im Sinne von "Richterspruch" als Meinung abgeben?

      Ob und was vorgefallen ist, kann ich nicht beurteilen. Was "Viele" sind, kann ich auch nicht sagen. Ich weiß nur dass man negatives etwa 7x häufiger weiterträgt als positives. Hat soweit ich mich erinnern kann einen evolutionären Sinn..

      Ich kenne nicht beide Seiten und auch wenn ich einem Opfer lieber glauben schenken möchte, ich kann es nicht anhand dieser einseitigen Aussage.


      Lösungsorientierung finde ich bei Unstimmigkeiten super. Gerade wenn es Verbesserungspotential gibt. Aber nochmals, ich sehe nur eine Aussage, keinen Trend.
      ich finde dieses ganze Thema ja befremdlich - wozu brauch man denn einen BDSM-Mentor?

      - ich habe eine Spielbeziehung, ja dann spiele ich halt, probiere mich aus, spreche mit dem Spielpartner, gebe gleich Feedback etc.
      - ich habe eine Beziehung mit allem drum und dran, dann führe ich eine Beziehung, spreche mit dem Partner über diverse Punkte, die man in einer Beziehung halt so abklärt. Grundeinstellungen etc pp. Und auch über den Punkt Sex bzw BDSM.

      in beiden Fällen habe ich einen direkten AnsprechPARTNER - also wozu brauche ich einen Mentor?

      Ich würde in einer SM-losen Beziehung doch auch keinen haben?

      Ist SM so was abgefahrenes/besonderes/aus der Bahn werfendes, dass man dafür noch eine externe Person braucht?
      Oder sind viele Menschen heutzutage so lebensuntüchtig, und das bezieht sich nicht nur auf diesen Bereich, dass sie nichts mehr auf die Reihe kriegen, ohne Rat von außerhalb?

      (ich sag nur: Babypflegekurs, Beikostkurs, diverse Kurse für Erwachsene in Lebensführung etc...)


      ps das kann gerne abgekoppelt werden, falls das den eigentlichen Thread sprengt..
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      @Katharina was ist so schlimmes daran sich Hilfe zu holen,wenn man das Gefühl etwas nicht selber bewältigen zu können, wenn man vielleicht nicht den Mut hat Schritte zu gehen, die notwendig sind für eine Weiterentwicklung. Ängste zu lösen und Fragen zu beanworten sind?

      Meines Erachtens zeugt es auch von Klugheit zu erkennen, dass man alleine nicht weiter kommt und sich dann Hilfe von aussen holt.

      Schade, gleich Menschen als lebensuntüchtig zu bezeichnen nur weil sie ihre Defizite erkennen oder einfach auch nur sich mit jemanden austauschen wollen, der offensichtlich über mehr Lebenserfahrung verfügt als einer selbst oder der Partner.

      Katharina schrieb:

      Ich würde in einer SM-losen Beziehung doch auch keinen haben?
      ich denke da heißt diese Person oft anders: beste Freundin........und es ist nicht so offensichtlich.

      Eine Person die mir Seelenbeistand gibt, die eine Situation vielleicht von Außen etwas anders beurteilen kann und sich trotzdenm mit der Materie auskennt und Lebenserfahrung hat.....

      Das man hier auch schnell mal Missbrauch und eigene Interessen in den Vordergrund stellen kann liegt auf der Hand.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @Katharina Eine Phase des Mentoring setzt häufig an, bevor BDSM zum ersten Mal ausgelebt wird. Nicht jeder kennt von klein auf seine Neigung, und nicht jeder kann sie "einfach mal so" annehmen, wenn sie an die Oberfläche kommt.
      Ich finde dein Posting kurzsichtig, und verletzend für die, die ein Mentoring in Anspruch nehmen oder genommen haben - schade.


      ...
      Ich kam erst mit Ü40 zum BDSM. Mir hat meine Patin hier unglaublich geholfen damit, mich zu sortieren, einzufinden und zu akzeptieren. ( @selinab :* ) Diese Phase ging nicht sehr lange, war aber sehr intensiv und unglaublich wertvoll.

      Parallel begann ich hier mit einem Dom zu schreiben, über ganz alltägliches erst, dann wurde es freundschaftlich und BDSM wurde ein Thema. Im Nachhinein denke ich, dass auch dies eine Art Mentoring war, es hat mich deutlich voran gebracht und war mir ebenso wertvoll, wie der Austausch mit meiner Patin vorher.
      Mit ihm ergab sich dann eine intensive Spielbeziehung, meine erste, ab hier war es dan ein gemeinsames Wachsen, und kein Mentoring mehr.

      Ich hatte also Mentoren aus beiden Neigungsrichtungen, beides war für mich wichtig und wertvoll.

      Zum Thema, ja, ich kann mir gut vorstellen, dass Doms über die Schiene Mentoring an unerfahrene Subs herantreten, und im Verlauf das Vertrauensverhältnis für sich ausnutzen. Hier kann man nur wieder daran appellieren, nicht alles ungefiltert zu glauben, und Bauchgefühl und Verstand stets aktiv mitdenken zu lassen. Lieber zweimal mehr etwas hinterfragen, ein wirklicher Mentor wird sich gerne auch wiederholt auf ein Gespräch einlassen und Dinge erläutern, die unklar sind.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Naja ich wüßte nicht, wie ich es freundlicher formulieren sollte.
      Es liegt mir fern, Jemand zu verletzen bzw als doof hinzustellen, auch wenn das vielleicht so rüberkam. Ich kann das halt nicht nachvollziehen, das ist "alles".

      Vielleicht liegt es daran, dass ich zum einen sehr Viel mit mir selber ausmache, ich muss nicht alles bequatschen und hatte auch nie ein Problem mit meiner Neigung.
      Und ich lasse mir nichts einreden, was mir gegen den Strich geht.
      Und wenn ich bei/mit einer Person nicht weiter komme, versuche ich das direkt mit dieser zu lösen. Und wenn das nicht reicht - nun ich nutze dann eher eine Onlineplattform.

      Aber gut - der Vergleich zu einer Freundin ist mir einleuchtend (wobei ich bisher mit keiner meiner Freundinnen über Details meines oder ihres Sexlebens gesprochen habe).
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"

      Katharina schrieb:

      Ist SM so was abgefahrenes/besonderes/aus der Bahn werfendes, dass man dafür noch eine externe Person braucht?
      Ja, das war es für mich...

      Mit fast 50 habe ich mir eingestehen müssen, dass das Thema BDSM mir zu Recht immer wieder über den Weg gelaufen ist.
      Was sich danach in mir abgespielt hat, war unglaublich.

      Von einem anfänglichen Subrausch, einer Phase, in der ich fast alle meine Freundinnen sowie meine Töchter eingeweiht habe
      über Erleichterung, dass meine große Sehnsucht, mich jemandem hingeben zu wollen, endlich einen Namen hat
      bis hin zu starken Zweifeln "was mach ich da eigentlich?" bzw. "was lass ich da eigentlich mit mir machen? Bin ich bescheuert?" war alles dabei.

      Ich hatte das Glück, von 2 Subs in einem anderen Chatportal begleitet zu werden, bevor ich mich hier angemeldet habe.
      Sie haben mir durch meine immer wiederkehrenden Zweifel hindurchgeholfen, haben mir ihre Sicht der Dinge dargelegt,
      mich mit ihren eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Empfindungen "eingenordet" und beruhigt.

      Auch mein Dom hat mich immer wieder aufgefangen, mir meine Ängste genommen, aber er ist halt seit 20 Jahren ein Dom und ich seine 4. Sub.
      Es ist etwas anderes, von jemandem die Meinung zu hören, der nicht in einer Beziehung zu mir steht und das Ganze neutral und von außen beurteilen kann,
      der aber selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

      Wir haben nie den Begriff "Mentoren" genutzt, ich bin einfach nur dankbar, dass es jemanden gab,
      der mir meinen wirren Kopf wieder zurechtgerückt und mir bestätigt hat, dass ich nicht bekloppt bin... :pardon:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      möglicherweise weiche ich vom Thema ab :pardon: Immer wieder las ich hier; denn ich habe seit mehr als einem Jahr einen sog. Mentor.
      Wobei ich eher für die Bezeichnung Pate wäre.
      Ich kann ihn jederzeit um Rat fragen, wenn ich mir unsicher bin.
      Wir hatten uns auch einmal persönlich kennengelernt. Ohne irgendwelcher Absichten.
      Im Konjunktiv wird Kopfkino produziert.
      Nur am Rande, kann nicht auch von sub der Wunsch ausgehen, sich den Mentor als Dom zu angeln?
      Nein, mein Mentor und ich stehen in freundschaftlichen Kontakt, mehr nicht.
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      ...Ich spiele erst seit etwas über einem halben Jahr aktiv, mit meinem Partner, deshalb weiß ich nicht genau, ob ich mich zu diesem Thema hier schon äußern sollte. Ich tue es trotzdem einfach mal.

      Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es - nicht wenige - Möchtegern-Doms gibt, die von einer 24/7-Sklavin und endlosen Blowjobs träumen, sich aber nicht die Mühe machen, sich mit der Materie, ihren Auswirkungen und den daraus resultierenden Verpflichtungen auseinander zu setzen. Für diese Art von Doms scheint es leider ein Erfolg versprechender Weg, sich als Mentor einer angehenden Sub in den Weg zu stellen.
      Und leider gibt es wohl auch viele angehende Subs, die zu naiv und gutgläubig diesen Doms in die Arme laufen und erst zu spät erkennen, dass ihr "Mentor" eben doch keiner ist.

      Dennoch begrüße ich Mentoring - - suchen wir Forumsmitglieder nicht auch mal mehr, mal weniger Mentoring, indem wir hier lesen und uns austauschen?... Schöner ist es natürlich, wenn man zusätzlich einen persönlichen Mentor findet, mit dem man sich auch mal von Angesicht zu Angesicht oder von Ohr zu Ohr austauschen kann. Zumindest suche ich selbst auch noch danach.
      Und nach dem, was ich bislang so alles an Literatur zum Thema gelesen habe und noch lese, wird immer wieder betont, wie wichtig es ist, BDSM nicht ganz allein und ganz heimlich zu praktizieren, sondern sich ein funktionierendes Netzwerk an Bekanntschaften aufzubauen, in dem man sich gegenseitig stützt. Nicht zuletzt auch, um sich gegenseitig vor den "schwarzen Schafen" zu schützen.

      Noch ein Wort zur "besten Freundin": Meine beste Freundin und ich sind seit dem Kindergarten befreundet, also über 30 Jahre. Ohne Pause. Und klar, ich kann ihr alles erzählen, und sie weiß auch um meine Neigung. Da sie allerdings mit BDSM wenig anfangen kann, ernte ich selten mehr als eine hochgezogene Augenbraue und ein "aha". ;)
      "A certain kind of darkness is needed to see the stars."

      Gentledom schrieb:

      Heute morgen hatte ich unter anderem diese Mail im Postfach:

      ...ich habe es mit zwei Mentoren ausprobiert und musste bei beiden feststellen, dass sie nach einiger Zeit versucht haben mich eben nicht nur intellektuell zu begleiten, sondern auch meine praktische Ausbildung übernehmen wollten. Kann es sein, dass jene Doms, die recht alt sind, nicht allzu attraktiv oder sonst ein Manko aufweisen und eher nicht an junge und schöne Subs kommen, diesen Weg gehen um durch die Hintertür doch noch bei wem zu landen? Erst der väterliche oder zumindest total freundliche Dom und dann irgendwann, wenn Vertrauen aufgebaut wurde und man sich geöffnet hat, dann wollen sie plötzlich mehr. Mich hat es sehr verletzt, da ich wirklich dachte, sie wollen mich begleiten und nicht benutzen. Auf einem Stammtisch habe ich einen jungen Dom kennengelernt, der mir sagte, dass er schon lange einen Mentor suchen würde. Mir hingegen bieten sich alle Nase lange Typen als Mentoren an. Wenn es wirklich um Begleitung, Hilfestellung und Wissensvermittlung gehen würde, warum findet dann der junge Dom keinen Mentor, junge Subs werden mit diesen Angeboten aber überhäuft..."
      Ich kann mir durchaus vorstellen das manche so etwas als Masche machen.
      Muss dazu aber sagen das die Wahl des Mentors dabei auch keine ungewichtige Rolle spielt.
      Warum nicht als Sub auch eine andere Sub als Mentor wählen ?
      Letztlich ziehlt das Mentoring auf Begleitung ab. Also wie eine freundschaftliche Unterstützung.
      Hierbei sind Konstellationen bei dem was man sucht, natürlich Kontraproduktiv.
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !

      Katharina schrieb:

      ...
      Ist SM so was abgefahrenes/besonderes/aus der Bahn werfendes, dass man dafür noch eine externe Person braucht?
      ...
      Ich fuer meinen Teil sehe den Nutzen eines Mentors eher auf der Dom-Seite, z.B. wenn es darum geht 'wie geh ich sicher mit einer Bullwhip um'.
      Fuer Sub/mich saehe ich persoenlich auch keinen wirklichen Nutzen eines Mentor, ausser der beschriebenen 'in Sachen BDSM eingeweihten Freundin'.
      Ich hatte tatsächlich zu Beginn meiner BDSM-Zeit ungeplant einen sogenannten Mentor, obwohl ich ihn nie so bezeichnet habe.
      Und er sich auch nicht!
      Kennengelernt haben wir uns über die Community. Er ist jünger als ich und lebt polyamore Beziehungen.
      Aus bestimmten Gründen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, wollte und konnte er nicht mein Dom werden, obwohl sehr viel Sympathie auf beiden Seiten bestand.

      Er hat mich in den ersten Monaten begleitet, wir sind nach wie vor freundschaftlich verbunden, auch wenn ich ihn heute nicht mehr als "Mentor" brauche.

      Mentoring, wenn man BDSM schon länger lebt, ist für mich suspekt. Ich wüsste nicht, was mir das bringen sollte.

      Ich habe aber zwischenzeitlich durchaus Männer über die Community "kennen gelernt", die in das Schema "Ich bekomme aufgrund meines Alters keine Sub mehr, also werde ich Mentor" passen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      Artepus schrieb:

      Ich fuer meinen Teil sehe den Nutzen eines Mentors eher auf der Dom-Seite, z.B. wenn es darum geht 'wie geh ich sicher mit einer Bullwhip um'.
      ok das wäre dann ein Erfahrungsaustausch / Workshop ;) um neue Spielarten / Techniken kennenzulernen. Find ich völlig ok, manche Sachen sind ohne Vorwissen nun mal etwas riskant. Atemkontrolle, Stromspielchen etc. Ja und auch an der falschen Stelle fesseln. Also eigentlich alles ;)
      Das Mentoring von dem ich bisher gelesen habe, geht ja eher auf Gefühlsebene
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      Es macht mich ein bisschen traurig zu lesen, dass Viele diese Querschläger doch vom Alter her festmachen, ich selbst habe diese Spezies des Ausnutzens doch eher in einem jüngeren Semester in meiner unerfahrenen Zeit erlebt

      Mein Herr gehört selbst auch eher dem älteren Semester an und ich hätte mir keinen besseren Mentor, Dom und Menschen an meiner Seite erträumen können wie er es ist ... das Zwischenmenschliche muss doch stimmen und ich sehe doch als Mensch schon immer früh genug wann es Zeit ist die Reißleine zu ziehen, wenn etwas in eine Richtung geht, die mir zu nahe geht ... das ist doch letztendlich auch immer meine eigenen Entscheidung wie weit etwas geht
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist

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      Gentledom schrieb:

      Auf einem Stammtisch habe ich einen jungen Dom kennengelernt, der mir sagte, dass er schon lange einen Mentor suchen würde. Mir hingegen bieten sich alle Nase lange Typen als Mentoren an. Wenn es wirklich um Begleitung, Hilfestellung und Wissensvermittlung gehen würde, warum findet dann der junge Dom keinen Mentor, junge Subs werden mit diesen Angeboten aber überhäuft..."
      Ach was musste ich gerade lachen. Mir ging es genau so wie ihm. Ich habe auch einen Mentor gesucht, aber die ganzen Überdoms haben abgeblockt. Man könne das nicht lernen, man müsse es „fühlen“ und als ganzer Mensch Dom „sein“.
      Sie wollten alle ihr super-krasses Geheimwissen mit niemanden teilen, weil ich Ihnen ja sonst die subs wegschnappen könnte. Die Wahrheit ist das die meisten selber nicht wissen was sie da tun und nur Routinen abspielen.
      Zur Eingangsfrage: Klar ist das eine Masche von vielen um auch mal in den Genuss einer sub zu kommen.
      Ich bin jetzt auch Mentor, allerdings ist sie Swircherin, in einer Beziehung (als sub) und hat als Dom 2 Sklaven. Für mich ist die Situation damit klar, was heißt das wir vermutlich niemals was haben werden.
      Einer „praktischen“ Ausbildung durch den Mentor stehe äußerst skeptisch gegenüber. Wie man wie oben sieht, durchaus zu recht.
      Hm, ich melde mich auch einmal zu Wort, nachdem ich ziemlich betroffen gelesen habe, dass es User gibt, die ganz offensichtlich einige schlechte Erfahrungen mit sog. "Mentoren" gemacht haben...

      Von einem seriösen und vertrauenswürdigen Mentor würde ich erwarten, dass er gewisse psychologische Kenntnisse mitbringt und eigene Interessen entweder in den Hintergrund stellt oder aber diese ganz klar formuliert.
      Für mich geht es ganz klar um eine Form der mentalen Unterstützung, die darauf ausgerichtet ist, Fragen zu beantworten, Lösungswege mit dem Coachie zu entwickeln und Veränderungsprozesse zu begleiten.

      Ich selbst käme in meiner Rolle als Coach niemals auf die Idee, mein Gegenüber zu Gunsten meiner eigenen Interessen zu manipulieren.
      Das ist für mich eine Frage des ethischen Rollenverständnisses.

      Es macht mich extrem sauer, dass es Exemplare gibt, die die Unsicherheit Anderer nutzen, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
      Ich will den Teufel zwar nicht an die Wand malen... Aber durch solche (sorry, aaaaber...) SPINNER können seelische Verletzungen entstehen, die im schlimmsten Falle nicht zu reparieren sind :monster:

      Ich kann nur jedem anraten, das Selbstbewusstsein zu haben, Mentoren auf Herz und vor allem Hirn zu prüfen.
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.