Mentoring als Weg an Subs zu gelangen?

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      Mentoring als Weg an Subs zu gelangen?

      Heute morgen hatte ich unter anderem diese Mail im Postfach:

      ...ich habe es mit zwei Mentoren ausprobiert und musste bei beiden feststellen, dass sie nach einiger Zeit versucht haben mich eben nicht nur intellektuell zu begleiten, sondern auch meine praktische Ausbildung übernehmen wollten. Kann es sein, dass jene Doms, die recht alt sind, nicht allzu attraktiv oder sonst ein Manko aufweisen und eher nicht an junge und schöne Subs kommen, diesen Weg gehen um durch die Hintertür doch noch bei wem zu landen? Erst der väterliche oder zumindest total freundliche Dom und dann irgendwann, wenn Vertrauen aufgebaut wurde und man sich geöffnet hat, dann wollen sie plötzlich mehr. Mich hat es sehr verletzt, da ich wirklich dachte, sie wollen mich begleiten und nicht benutzen. Auf einem Stammtisch habe ich einen jungen Dom kennengelernt, der mir sagte, dass er schon lange einen Mentor suchen würde. Mir hingegen bieten sich alle Nase lange Typen als Mentoren an. Wenn es wirklich um Begleitung, Hilfestellung und Wissensvermittlung gehen würde, warum findet dann der junge Dom keinen Mentor, junge Subs werden mit diesen Angeboten aber überhäuft..."
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Tja, auch ich kann bestätigen, dass ich auf sowas reingefallen bin. Ein Mann, 10 Jahre älter als ich, hatte sich als Mentor angeboten und es wurde dann ziemlich unschön. Es betrifft also nicht nur junge und schöne Subs ;)
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Ich gehöre ja zu jenen, die sich sehr offen dafür aussprechen, dass Mentoring auch praktische Seiten umfassen kann.

      Jedoch muss dies, wenn man das als Mentor so sieht, von Anfang an auch geklärt sein und vor allem kommuniziert werden. Wer also sagt, wenn ich dein Mentor bin, will ich mich auch um deine praktische Ausbildung kümmern, spielt mit offenen Karten und verhält sich korrekt. Was hingegen gar nicht geht und scheinbar wirklich oft vorkommt, ist eben die Masche über das Mentoring einen Draht aufzubauen um diesen später auszunutzen. Auch ich habe das Gefühl, dass ein großer Teil der Mentorenangebote eben dazu dient, dass Doms endlich mal ne Sub abbekommen, die eigentlich nicht in ihrer Liga spielt.

      Was mich ein wenig wundert ist, dass sich erfahrene Subs, vor allem jene die selber solche Erfahrungen gemacht haben, selbst auch nur recht selten als Mentor anbieten und damit jenen helfen, die eben auf der Suche nach einem Mentoren sind. Das Problem der Mentoren mit unlauteren Absichten scheint nicht gerade eins zu sein, das es selten gibt.

      Wäre ich eine weibliche Sub und würde nur einen Mentor wollen, der mich mit Rat begleitet, so würde ich darauf achten, dass meine Neigung oder mein Geschlecht nicht zu seiner Suche passt. Sprich andere Subs die nicht switchen würde ich als Mentoren gewinnen wollen oder eben einen schwulen Dom, beziehungsweise eine heterosexuelle Domse und selbst bei der Gruppe wäre ich ein wenig vorsichtig in Bezug auf etwaige Eigeninteressen in Dreierkonstellationen.

      Es gibt ja immer wieder bei Projekten Mentorenprogramme (bei uns zum Beispiel die Paten), da finde ich es wichtig, dass die Zuteilung nach einem ähnlichen Prinzip erfolgt und die Leute nach strengen Kriterien ausgesucht werden.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      ich kann mir sehr gut vorstellen,dass es solch eine Masche gibt. Aber ich möchte gern aus eigener Erfahrung etwas ergänzen. Ich bin nun seit bald 1.5 Jahren Mentorin eines Subs, was sich einfach so entwickelt hat. Und es hat sich durch den sehr intensiven Austausch eine Ebene ergeben, an denen es schon Punkte gab an denen wir ins aktive Miteinander gewechselt wären. Das einzige was mich gehindert hat war, dass er sich in einer Ehe befindet und es genau um diese geht in dem Mentoring. Mittlerweile sind wir auch sehr gut befreundet, was nochmal eine neue Ebene ist.

      Was ich nur sagen will ( ohne die schwarzen Schafe in Schutz nehmen zu wollen) so ein Mentoring kann sehr intensiv sein und man kann sich nicht davon frei sprechen auch hier andere Bedürfnisse unbewusst zu füttern oder Gefühle zu entwickeln.

      Gentledom schrieb:


      Es gibt ja immer wieder bei Projekten Mentorenprogramme (bei uns zum Beispiel die Paten), da finde ich es wichtig, dass die Zuteilung nach einem ähnlichen Prinzip erfolgt
      OT
      Die Paten sind derzeit noch im Ruhezustand, sind aber neu aufgestellt und sitzen in den Startlöchern ;) In den nächsten Tagen wird es wieder losgehen. Mit altbewährten und neu dazugekommenen Paten ^^


      On Topic
      Von den selbsternannten, sogenannten Mentoren halte ich gar nichts, da ich bisher noch nie mitbekommen habe das sie etwas sinnvolles vollbracht haben. Im Gegenteil, für mich ist da immer ein fader Beigeschmack und ich halte viele für Frischfleischjäger die sehr viel Schaden anrichten können.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Ich denke, dass die meisten unter "Mentor" Menschen assoziieren, die über einen breitgefächerten und langjährigen Erfahrungsschatz im Bereich BDSM verfügen, so viel Zeit haben, eloquent eine wildfremde Person zu unterstützen und diese davon uneigennützig profitieren zu lassen.

      Diese Assoziation wird eben gerne gerade bei Unerfahrenen dazu genutzt, um in irgend einer Form selbst davon zu profitieren.

      Da drängt sich einem doch die Frage auf, warum derjenige so viel Zeit und Muße bei eben solchen Qualitäten beziehungsweise Vorzügen hat und nicht diese in den Partner oder sogar Partnern investiert. Mentor hört sich eben besser an als Dom auf der Suche, der sich einen Vertrauensvorschuss wegen der Assoziation erhofft. :D

      Sicherlich gibt es auch Mentoren, die tatsächlich so uneigennützig sind, wie beschrieben - die dürften einem aber wahrscheinlich nicht ständig über den Weg laufen, denn derer gibt es nicht so viele.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von anima () aus folgendem Grund: Wortdreher korrigiert

      Gentledom schrieb:



      Wäre ich eine weibliche Sub und würde nur einen Mentor wollen, der mich mit Rat begleitet, so würde ich darauf achten, dass meine Neigung oder mein Geschlecht nicht zu seiner Suche passt. Sprich andere Subs die nicht switchen würde ich als Mentoren gewinnen wollen oder eben einen schwulen Dom, beziehungsweise eine heterosexuelle Domse und selbst bei der Gruppe wäre ich ein wenig vorsichtig in Bezug auf etwaige Eigeninteressen in Dreierkonstellationen.
      darüber bin ich grad gestolpert und ja es ist total einleuchtend.
      Wäre ja auch mal interessant warum denn femsubs sich überhaupt Maledoms ( jetzt mal die klassische 08/15 Konstellation als Beispiel) als Mentoren suchen?
      @Viva die Frage ist aber auch, suchen sie sie sich oder werden sie eher aufgegabelt. Wir machen ja immer mal wieder Testprofile in der Com und die Angebote einer Mentorenschaft kommen da recht schnell auf einen zu, umso jünger und umso unerfahrener und neugieriger umso öfters.

      Jedoch kann ich es mir auch vorstellen, dass Subs erst mal einen Dom besser finden. Eben weil er Dom ist und damit ihnen sagen kann was ein Dom erwartet und man ja zu den Doms etwas aufschaut und Mentoring ist ja irgendwie auch etwas bei dem man aufschaut denn man vertraut auf das Mehr an Wissen und für einige ist es evtl ähnlich wie ein Lehrer-Schüler Verhältnis. Wobei der zweite Absatz natürlich mehr Spekulation ist :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Noch recht neu im BDSM bin ich eher auf der Suche nach einer Gleichgesinnten mit Erfahrung als einem Dom als Mentor. Das ist ebenso wie @Viva sagte einleuchtend und ich empfinde es persönlich als schräg ein Mentoring von einem der "anderen Seite" zu erhalten.
      Ist das nicht eben schon "Erziehung"?

      Ich finde im übrigen den Gedanken - aber hier mag ich alleine stehen und ich mag auch niemandem auf die Füße treten - einer Ausbildung schräg. Es wäre schön und hilfreich, Gedanken auszutauschen und Hilfe bei verschiedenen Problemen zu bekommen...da fehlt einem manchmal die Weitsicht und die Idee, wie man mit seiner Neigung oder mit Partner umgeht. Da hängt die Kommunikation in der Sackgasse oder da ist man frustriert. Oder auch im Rausch und braucht jemanden, der einen erdet.

      Aber wirklich Ausbildung? Ich bin da vielleicht unkreativ, aber was wollt ihr denn üben?
      Und was "man als Dom so pauschal erwartet", das finde ich auch sehr schwierig. Hat nicht jeder individuell seine Erwartungen? Ist nicht jede Beziehung da individuell gestaltet?
      Der eine mag es kratzbürstig, der andere handzahm, der nächste liebt es die starke Frau zu derangieren, der nächste mag ein Schmusekätzchen, der andere eine leidenschaftliche Sklavin, der nächste eine schüchterne Maus,... was will ich da üben?
      (Bitte entschuldigt, dass ich hier auch den "Standardfall" MaleDom - FemSub diskutiere, denn in dem Fall wird es glaube ich auch ziemlich haarig, weil wie angeklungen gerade junge und unerfahrene Frauen in die "Falle" tappen)

      Ich schließe ein Mentoring von der Gegenseite nicht aus. Halte es da mit @Viva: Da können intensive Gefühle entstehen und das kann wundervoll sein. Vielleicht auch gefährlich, wenn man nicht gut aufpasst.
      Vielleicht ist das auch der Reiz eines solchen Mentorings.

      @Abigail: Super, ich freue mich auf Paten. Vielleicht entsteht da etwas Tolles für die Zukunft.
      Wenn ich das lese.... dann fällt mir der Thread bezgl. Novitzen ein.

      Mentor - ich würde im ersten Moment an eine erfahrene Person denken, der/die eine/n junge/n Dom/Sub unterstützt, begleitet oder anleitet (was bei manchen Praktiken ja sicher auch nicht verkehrt ist), als Gesprächspartner zur Verfügung steht; oder auch mal eine Schulter zum Ausweinen anbietet.
      Der/Die Mentor/in sollte frei von irgendwelchen persönlichen Interessen an dem Mentee sein, wobei es ohne Sympathie schon mal nicht funktionieren würde.
      Und dann mit einem offenen mutigen Blick über den Tellerrand - auch wenn es schwer fällt - dem Neuling auch Dinge zeigt bzw. erklärt, die nicht unbedingt dem eigenen Neigungsspektrum entsprechen. Oder halt Kontakt zu solchen Personen vermittelt, die dazu dann in der Lage sind.

      Daß sich mit der Zeit Gefühle entwickeln können, daß es sich zu einer Spielbeziehung oder mehr entwickeln kann - ich glaube, das kann niemand mit 100 % ausschließen.
      Hinterlistig wäre es, wenn eine Seite es von Anfang an daraus anlegt, am Ende die Dom-Rolle zu übernehmen.

      ABER: auch wenn diese Intention zu Beginn von keinem der Beteiligten gewollt ist und wenn es doch soweit kommen sollte, dann muss auf jeden Fall schnellstens ein klärendes Gespräch geführt werden. Damit die andere Seite für sich entscheiden kann, ob die Beziehung dann auch unter den neuen Bedingungen fortgesetzt werden kann oder ob eine Trennung erfolgen muss. Und die Entscheidung muss dann auch respektiert und akzeptiert werden, auch wenn es schwer fallen mag.

      Was dann nicht geht - von keiner Seite: Kontaktabbruch und tiefes Schweigen
      Gerade das Mentoring durch einen Dom kann interessant sein, weil man zwar die eigenen Gefühle und Gedanken versteht, aber nicht die andere Seite. Einfach um auch die andere Seite kennen zu lernen. Welche Intentionen / Gedanken / Gefühle dahinter stecken können.
      Das sind so Dinge, die mir eine andere Sub nie verständlich machen konnte. Immerhin weiß ich was ich als Sub denke und fühle, nicht wie das alles auf der mir fremden Seite aussieht.

      Ich habe relativ schnell die Finger von solchen Möchtegern Mentoren gelassen, nachdem es oft schon beim Schreiben merkwürdig würde. Schade eigentlich, da ich gerne einen neutralen Dom ab und an gehabt hätte.
      Bei Mentoring als Masche musste ich irgendwie als erstes an BDSM-Fotografen denken, unter denen es durchaus auch einige gibt, die das nur als Vorwand benutzen.
      Ich finde so etwas irgendwie immer sehr enttäuschend. Es sollte doch eigentlich nicht so schwer sein, die eigenen Absichten von Anfang an offen zu kommunizieren.

      Was die Wahl eines Mentors angeht, würde ich erst einmal fragen worum genau es denn geht. Falls man einfach nur jemanden zum Reden und für emotionale Unterstützung möchte, ist wohl jemand der/die neigungsinkompatibel ist, am besten. Oder auch einfach einen guten Freund/Freundin.

      Ein BDSM-Mentoring hatte ich bisher aber eher so aufgefasst, dass es um eine Person geht, die Sub in die Szene einführen kann, von der man aber auch etwas lernen kann. Das könnte durchaus ein Dom sein. Gerade wenn es nicht nur um den allgemeinen Einstieg in's BDSM geht, sondern vielleicht einen bestimmten Szenekreis, in dem etwa bestimmte Umgangsformen üblich sind, könnte das sinnvoll sein.
      Sex sollte es dabei imho nicht geben, aber ein praktischer Teil wäre doch möglich, oder nicht? Ich denke da an Übungen für Selbstdisziplin, Aufmerksamkeit oder Etikette.

      Oder es ist einfach nur jemand, der Sub hilft neue Kontakte zu knüpfen, weil der Mentor bereits integriert ist und Leute kennt.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      Also ich muss ja sagen das ich wenn ich das so lese viel Glück mit meinem mentor habe , den er unterstützt mich wo er kann und mittlerweile auch meinen schatz da die bdsm welt für uns beide neu ist.

      wobei ich mir schon vorstellen kann das es auch andere gibt.
      Eine Frau die sich selbst unterwirft kann nicht gedemütigt werden. Sie hat den absoluten Vorteil sich in selbstgewählter Weise einem selbstgewählten Menschen unterworfen zu haben und wird dadurch unverletzlich.
      • Simone de Beauvoir
      Ich wußte gar nicht das dieses Thema so kompliziert ist.

      Ich hatte von Beginn an einen Mentor....später kamen noch zwei weitere dazu....alles Dom's die nie eigenes Interesse zeigten, mich zu ihrer Sub zu machen....wir sind bis heute befreundet. Das schöne ist, das sie sehr unterschiedlich ihr BDSM leben und ich so themenbezogen aussuchen könnte, wen ich anrufe.

      Aber wenn ich das hier so lesen, scheine ich ja mega Glück zu haben.

      Das Mentoring mittlerweile eine Aufreiss-Masche ist wundert mich nicht. Müssen ganz arme Seelen sein, die die Unerfahrenheit einer Sub auf schändliche Art u Weise ausnutzen wollen.
      hmm.. Wenn ich das hier so lese, kann ich mich nur einreihen bei denen die Glück hatten.
      Ich habe es zu Anfang bei meinen ersten Schritten so gelernt, dass ein Mentor ein Ratgeber ist. Dem ich meine Unsicherheiten, Gedanken anvertraue. Der mir zuhört und Ratschläge gibt. Der auf meinen ersten Schritten seine Hand schützend über mich hielt. Der sich damals auch die jeweiligen Profile von Doms angeschaut hatte, die ich treffen wollte. Wir hatten viele und lange Telefonate damals. Acht Jahre ist das jetzt her. Ein Jahr später kam ein zweiter Ratgeber dazu. Zu beiden entwickelte sich eine Freundschaft. Rein platonisch. Denn auch darin spiegelten sie beiden mein Denken wieder. Es ist ähnlich wie bei einem Lehrer/Schüler...Ein Schutzbefohlener und somit absolut tabu. Hätte einer von beiden damals versucht mich zu bespielen, hätte das mein Vertrauen und die Freundschaft zerstört. Denn auch mit einem guten Freund gehe ich nicht ins Bett.

      Das ist mein Denken und es sind meine Wertvorstellungen.

      Vor 1,5 Jahren habe ich dann ein halbes Jahr eine gute Freundin auf ihren ersten Schritten begleitet und es so gehandhabt wie ich es damals erfahren hatte. Viele Gespräche, ihr zur Seite stehen
      Zu Anfang muss ich erst einmal etwas los werden: Es hat gerade lange gedauert, bis mein innerlicher Aufruhr soweit abgeklungen ist, dass ich hier etwas dazu schreiben kann, ohne ausfallend zu werden.Beziehungsweise ohne mich zu sehr wieder aufzuregen.

      Ich empfinde es als "alle-über-einen-Kamm-scheren", etwas anmaßendes und zum Teil sogar diskriminierendes, zu sagen/schreiben:


      Gentledom schrieb:

      Auch ich habe das Gefühl, dass ein großer Teil der Mentorenangebote eben dazu dient, dass Doms endlich mal ne Sub abbekommen, die eigentlich nicht in ihrer Liga spielt.
      Was bitte bedeutet das denn? Seit wann bitte gibt es denn so etwas wie eine "Liga", in der Subs und Doms spielen? Ist es nicht wesentlich wichtiger, dass ein Dom Einfühlungsvermögen besitzt, weiß was er tut, Erfahrung darin hat, andere zu führen?

      Es gibt zwei Menschen, die meinem Herrn und mir helfen, uns in dieser Welt zurecht zu finden. Beide älteren Jahrgangs. Beide erfahren im Umgang mit Führung, beide emphatisch, offen, ehrlich, direkt. An diese musste ich während des Lesens zuerst denken und war, ganz ehrlich, betroffen und zum Teil sogar "fremdgekränkt". Wer nicht weiß, was das ist: wenn man eine Kränkung empfindet, die einen nicht selbst betrifft, sondern andere, die man mag und schätzt.

      Vielleicht mag es ja Doms geben, die sich dazu verleiten lassen, eine/n Mentee dann doch selbst "haben" zu wollen, das schließe ich nicht aus, es gibt überall schwarze Schafe. Aber, und da liegt der springende Punkt, man kann und darf nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist gemein und in meinen Augen sogar böse.

      Ich bin zutiefst dankbar, dass wir Menschen haben, denen wir vertrauen können, zu denen wir kommen können egal was ist. Wo wir auch die noch so dümmsten Fragen stellen können und dennoch eine Antwort bekommen. Wie kann man sowas nur auf "ältere" oder gar "nicht in der jeweiligen Liga spielend" reduzieren?

      Ich bin mal ehrlich: Weder ich, noch unsere Mentorin, spielen in der "Liga der Schönen" - ist das nun wichtig?! Nein, ist es nicht.

      Um noch etwas zum ursprünglichen Post zu sagen:
      Es ist schade, das sie da den berühmten "Griff ins Klo" getan hat, aber auch bei Mentoren ist es eben wichtig, das es passt. Ich für meinen Teil schätze die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen, aus denen wir schöpfen dürfen.
      Und ja, auch ich habe schon den ein oder anderen kennenlernen dürfen, der sich als Mentor anbot und wo es deutlich war/wurde, dass es eben nicht nur ums Mentoring geht, bzw gehen wird, sondern eben auch darauf abzielte, spielen zu können. Doch da muss ich sagen, waren diese wesentlich jüngeren Jahrgangs, also nicht "alt" zu nennen. Um diese habe ich dann freundlich, aber abwehrend, einen Bogen gemacht. Ganz simpel.
      Wenn es nicht passt, muss man die Reißleine ziehen und das deutlich. Da sollte man sich absolut auf sein Bauchgefühl verlassen - wie in jeder anderen Beziehung auch. Besonders bei bdsm-Beziehungen egal welcher Art.
      Hallo @Kyranka,

      ich war etwas erstaunt, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
      Warum?
      Weil ich eigentliche alle der Punkte, die dich anscheinend so emotional aufgewühlt haben, aus den vorhergehenden Postings - und insbesondere in dem von Gentledom, das du zitierst - so nicht herausgelesen habe.

      Kyranka schrieb:

      Seit wann bitte gibt es denn so etwas wie eine "Liga", in der Subs und Doms spielen?
      Es gibt keine "Liga", in der irgendjemand spielt. Aber ganz ab von Sub oder Dom oder was auch immer - jeder von uns kennt doch in seinem Umfeld die Paare, in der eine (wie auch immer geartete) Diskrepanz zwischen den Partnern besteht; bei denen man sich als Außenstehender teilweise verwundert denkt - da hat der eine Partner doch deutlich mehr zu bieten als der andere (in welcher Hinsicht auch immer).

      Kyranka schrieb:

      Aber, und da liegt der springende Punkt, man kann und darf nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist gemein und in meinen Augen sogar böse.
      Hat doch auch niemand. In dem von dir zitierten Posting von Gentledom hat dieser doch explizit von "einem Teil" gesprochen.
      Das ist das genaue Gegenteil von "alle über einem Kamm scheren", sondern sagt ja ausdrücklich, dass es eben NICHT alle sind.

      Kyranka schrieb:

      Wie kann man sowas nur auf "ältere" oder gar "nicht in der jeweiligen Liga spielend" reduzieren?
      Hat doch auch niemand - und woher kommt nun auf einmal der Fokus auf "ältere"?

      Kyranka schrieb:

      Ich bin zutiefst dankbar, dass wir Menschen haben, denen wir vertrauen können, zu denen wir kommen können egal was ist. Wo wir auch die noch so dümmsten Fragen stellen können und dennoch eine Antwort bekommen.
      Das freut mich ehrlich für euch!
      So soll dieses Konstrukt - meiner Meinung nach - auch sein, wenn man sich dafür entscheidet.
      Und so erwarten es meiner Meinung nach auch diejenigen, die entweder aktiv nach einem Mentoren suchen oder auf ein Mentoring-Angebot eingehen.

      Umso mehr solltest du eigentlich auf der Seite derjenigen stehen, die die schwarzen Schafe kritisieren.
      Denn diese machen diese wunderschöne Idee kaputt. Sie nutzen das in sie gesetzte Vertrauen aus. Sie missbrauchen diese Idee, indem sie unter diesem Deckmantel ganz andere Zwecke verfolgen (meist das "Frischfleischabgreifen") und runieren damit den Ruf genau solch toller Ratgeber, wie ihr sie wohl habt.

      Kyranka schrieb:

      Ist es nicht wesentlich wichtiger, dass ein Dom Einfühlungsvermögen besitzt, weiß was er tut, Erfahrung darin hat, andere zu führen?
      Alles was du aufzählst ist natürlich wichtig - und niemand hat die Wichtigkeit dieser Attribute irgendwo verneint, oder habe ich da was übersehen?
      Wie in allen Beziehungen obliegt die individuelle Gewichtung der einzelnen Faktoren den betroffenen Personen.

      Kyranka schrieb:

      Vielleicht mag es ja Doms geben, die sich dazu verleiten lassen, eine/n Mentee dann doch selbst "haben" zu wollen, das schließe ich nicht aus, es gibt überall schwarze Schafe.
      Sicher mag es die geben, die sich verleiten lassen.
      Die stellen meines Erachtens nach aber auch kein Problem dar.
      "Gefährlich" sind meines Erachtens tatsächlich diejenigen, die - wie oben von mir beschrieben - Mentoring als "Deckmantel" benutzen.
      Ja, das sind keine "echten" Mentoren, genauso wie wir oft darüber diskutieren, dass "wirkliche" Gewalt ja kein "echtes" BDSM mehr ist.
      Aber Mentoring wird hier eben als "Türöffner" missbraucht.

      Und davor sollte man meines Erachtens nach nicht die Augen verschließen.
      Gerade wenn man - wie du - damit positive Erfahrungen gemacht hat.
      Umso wichtiger ist es, die "schwarzen Schafe" zu benennen und den Unterschied zwischen "echten" Mentoren und denen, die das Konzept "missbrauchen", deutlich zu machen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
      ______________________________________________________________________________________________________________
      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Ich kann die Erregung von Kyranka nachvollziehen, durch einige schwarze Schafe werden Mentoren, die ihre Aufgaben ernst nehmen in Misskredit gebracht.

      Gentledom schrieb:

      Was hingegen gar nicht geht und scheinbar wirklich oft vorkommt, ist eben die Masche über das Mentoring einen Draht aufzubauen um diesen später auszunutzen. Auch ich habe das Gefühl, dass ein großer Teil der Mentorenangebote eben dazu dient, dass Doms endlich mal ne Sub abbekommen, die eigentlich nicht in ihrer Liga spielt.
      Auch für mich hat die "Liga" ein Geschmäckle.Was für Ligen gibts denn? :gruebel: ^^
      Dies ist nicht das eigendliche Thema. Was mich mehr beschäftigt, wie kann man die Spreu vom Weizen trennen, um Subs mehr Sicherheit zu geben? Gibt es Möglichkeiten die Mentorenarbeit zu klassifizieren, z.B. mittels einer Checkliste.
      Sicher ist dies keine Garantie an einen Mentor zu geraten, der Subs "fischt", aber es kann eine Abschreckung für Herrschaften sein und für die Sub etwas mehr Sicherheit.
      Wäre dies ein gutes Projekt?

      Nemisis schrieb:

      Was mich mehr beschäftigt, wie kann man die Spreu vom Weizen trennen, um Subs mehr Sicherheit zu geben? Gibt es Möglichkeiten die Mentorenarbeit zu klassifizieren, z.B. mittels einer Checkliste.

      Wäre ich auf der Suche nach einem Mentor, würde ich dies auf jeden Fall über eine Seite wie diese machen und mich nicht auf irgendjemanden einlassen, der sich selbst als Mentor ansieht bzw. sich so bezeichnet und einem ein 'tolles Angebot' macht. Schon gar nicht, wenn es ein noch komplett Fremder ist, den ich bis dahin nur übers Netz kenne und über den ich nichts oder kaum etwas Persönliches weiß. Klar, auch hier hat man keine 100 %-ige Sicherheit, aber ich gehe mal davon aus, dass die Mentoren bzw. Paten, die den Usern hier als Ansprechpartner zur Verfügung stehen (finde ich übrigens klasse!), wohlüberlegt ausgewählt wurden. Da würde ich mich deutlich sicherer fühlen, auch wenn es wie gesagt keine Garantie dafür gibt, dass man nicht an den/die Falsche/n geraten kann.

      So eine Checkliste fände ich zusätzlich aber auch sinnvoll! An welchen Punkten man sich da orientieren sollte, kann ich mangels Erfahrung aber auch nicht sagen...
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.