D/S nicht 24 / 7 - wie geht ihr damit um

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      nightbird schrieb:

      Man kann 24/7 leben ohne ständig um die "Vorherrschaft" zu kämpfen - das meinte ich eher. ;)
      Ah ok, wir haben uns falsch verstanden. Mit der Kehrseite der 24/7 Medaille meinte ich nicht, die negativen Auswirkungen dessen sondern Beziehungsmodelle mit Augenhöhe, in denen Dinge ausgehandelt werden müssen.. Also der Gegenentwurf zum 24/7 Modell sozusagen. Ok, das kann man auch anders verstehen.. Sorry.

      10teSymphonie schrieb:



      Da dies ein an trainiertes Verhalten ist ; zumindest denke ich das; versuche ich eine Idee zu entwickeln, um mich umzumodellieren.

      Oder bin ich hier völlig auf dem Holzweg?
      ich habe deine Frage dahin gehend verstanden, dass es Dich verwundert, dass Du obwohl seit Jahren Unterwerfungswünsche beim Sex da sind, es Dir schwer fällt diese Gefühle in der Realität zuzulassen, oder?
      ich halte das im übrigen nicht für ungewöhnlich würde jetzt aber weniger von ummodellieren sprechen als von dich frei machen von festgesetzten Konventionen. nur weil der vorher quasi weggeschlossene Honigtopf auf einmal frei zur Verfügung vor Dir steht, bedeutet ja noch nicht, dass du hemmungslos dran nascht ohne schlechtes Gewissen. Ich denke es ist wichtig, dass Du dich selber sehr bewusst wahrnimmst und immer wieder hinterfragst, dann werden sich auch diese kleinen Knoten mit der Zeit lösen

      10teSymphonie schrieb:

      Seit zwei Jahrzehnten verknüpfte mein Bewusstsein die Lust mit Fantasien von Unterwürfigen Sex. Jetzt fühlt es sich irgendwie seltsam an, wenn ich mich von meiner Frau freiwillig fesseln lasse.
      So eine Situation habe ich selbst auch schon mal erlebt. Das war ein Mann, der in dieser Rolle unerfahren war, bis auf sein jahrelanges Kopfkino und der mir erklärte, er wolle "unterworfen" werden, was er durchaus physisch meinte. Sein Ego stand ihm da anscheinend im Weg, eventuell auch Bilder, wie sie häufig in der FemDom-Pornografie gezeigt werden.
      Ich kann das nachvollziehen, doch für mich persönlich wäre das nicht das richtige, da ich keine Rollenspiele mag. Das sagte ich ihm auch, doch er ließ nicht locker und provozierte so lange bis ich tatsächlich wütend wurde, was schließlich in eine kleine "Schlägerei" ausartete, danach war er ziemlich zahm und es schien ihm gut getan zu haben. Ich hingegen sehen diesen Moment immer noch als einen der größten Fehler, der mir jemals in dieser Hinsicht passiert ist. Ich hätte auf keinen Fall aus der Haut fahren dürfen und mich auf so etwas einlassen. Ich war hauptsächlich auf mich selbst sauer, denn ich hatte mich manipulieren lassen, kein gutes Gefühl.

      Sprich mit der Frau an deiner Seite über ihre Vorstellungen und Wünsche und finde heraus, wie wichtig es dir ist, diese umzusetzen und sie glücklich zu machen. Das ist ja schließlich, was hinter all den Techniken steht, wenn es um 'Unterwerfung' geht. Eventuell steht du auch "nur" auf SM und bist eben nicht devot? Möglicherweise kann es auch helfen, bei einer FemDom Session (beispielsweise auf einer Party) zuzusehen, um zu erkennen, dass männliche Unterwerfung auch "attraktiv" aussehen kann und durchaus eher etwas mit Stärke als mit Schwäche zu tun hat (meiner Meinung nach).

      Johanna von Ferne schrieb:

      10teSymphonie schrieb:

      Seit zwei Jahrzehnten verknüpfte mein Bewusstsein die Lust mit Fantasien von Unterwürfigen Sex. Jetzt fühlt es sich irgendwie seltsam an, wenn ich mich von meiner Frau freiwillig fesseln lasse.
      So eine Situation habe ich selbst auch schon mal erlebt. Das war ein Mann, der in dieser Rolle unerfahren war, bis auf sein jahrelanges Kopfkino und der mir erklärte, er wolle "unterworfen" werden, was er durchaus physisch meinte. Sein Ego stand ihm da anscheinend im Weg, eventuell auch Bilder, wie sie häufig in der FemDom-Pornografie gezeigt werden. Ich kann das nachvollziehen, doch für mich persönlich wäre das nicht das richtige, da ich keine Rollenspiele mag. Das sagte ich ihm auch, doch er ließ nicht locker und provozierte so lange bis ich tatsächlich wütend wurde, was schließlich in eine kleine "Schlägerei" ausartete, danach war er ziemlich zahm und es schien ihm gut getan zu haben. Ich hingegen sehen diesen Moment immer noch als einen der größten Fehler, der mir jemals in dieser Hinsicht passiert ist. Ich hätte auf keinen Fall aus der Haut fahren dürfen und mich auf so etwas einlassen. Ich war hauptsächlich auf mich selbst sauer, denn ich hatte mich manipulieren lassen, kein gutes Gefühl.

      Sprich mit der Frau an deiner Seite über ihre Vorstellungen und Wünsche und finde heraus, wie wichtig es dir ist, diese umzusetzen und sie glücklich zu machen. Das ist ja schließlich, was hinter all den Techniken steht, wenn es um 'Unterwerfung' geht. Eventuell steht du auch "nur" auf SM und bist eben nicht devot? Möglicherweise kann es auch helfen, bei einer FemDom Session (beispielsweise auf einer Party) zuzusehen, um zu erkennen, dass männliche Unterwerfung auch "attraktiv" aussehen kann und durchaus eher etwas mit Stärke als mit Schwäche zu tun hat (meiner Meinung nach).
      Danke, dass hat mir sehr geholfen, um für mich weiter zu kommen.
      Hi, @10teSymphonie
      :empathy: lass dich nichz entmutigen. Das ist mir sehr oft passiert, dass Male Subs, wenn. sie endlich vor der Realisierung ihres langgehegten Traumes stehen, plötzlich Schwierigkeiten haben sich zu unterwerfen , zu entspannen und die weibliche Dominanz zu beiderlei Freude anzunehmem.
      Da hilft nur üben, üben ,üben und Selbsbewusstsein um die Neigung sich selbst gegenüber einzugestehen und die Erfüllung genießen zu können.
      Mit der Zeit gehts immer besser und fällt leichter.
      Ich habe für mich realisiert, dass ich meinen Masochismus lange Zeit mit Devotion verwechselt habe. Zumindest wenn man (Sado)masochismus wie folgt betrachtet:

      Aus dieser Sicht beschreibt Sadomasochismus Zufügen oder das lustvolle Dulden von Schmerzen, Fesseln, Erniedrigung oder Zufügen anderer – üblicherweise als belastend empfundener – (seelischer) Qualen zur sexuellen Stimulation. Sadomasochismus kann also viele verschiedene Facetten annehmen, bei denen es nicht immer um die Zufügung körperlicher Schmerzen geht (vergleiche Lustschmerz).wikipedia.org/wiki/Paraphilie

      Tatsächlich geht es in meiner Vorstellung immer um das Erleiden gewisser psychischer Qualen, nicht wirklich darum, mich ernsthaft und aufrichtig einer Frau unterzuordnen. Ein solches auf Erniedrigung und Abwertung basierendes Verhältnis 24/7 auf die Spitze zu treiben, wäre psychisch belastend und würde mich am Ende dazu zwingen, einen Psychologen aufsuchen zu müssen. :D Ich begreife zeitlich begrenzten DS daher als Schutz vor fast schon pathologischen Tendenzen. Natürlich kann ich auch konventioneller Dom/Sub-Romantik etwas abgewinnen, aber das ist nicht mein eigentlicher Kick. Letztendlich erregt mich die Einnahme des submissiven Parts, weil sie meinen grundsätzlichen Bedürfnissen entgegensteht. In der Session möchte ich eben nicht der selbstbewusste Mann sein, der ich sonst bin.

      Es gibt durchaus Malebottoms, die dieses Kram dauerhaft durchziehen, aber dafür bin ich einfach nicht der Typ.
      Ich habe auch schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht eigentlich besser in der dominanten Rolle aufgehoben wäre, meine Neigungen jedoch auf unzureichend bewältigte Komplexe zurückzuführen sind. Zumal ich dann immer gegen den inneren Antrieb handelte oder handeln musste - auch weil mir typisch männliche Verhaltensweisen teilweise zuwider waren. Aber was soll's. Nun muss ich mich eben damit arrangieren wie ich bin.

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      Sublimis schrieb:

      Ich habe für mich realisiert, dass ich meinen Masochismus lange Zeit mit Devotion verwechselt habe. Zumindest wenn man (Sado)masochismus wie folgt betrachtet:

      Aus dieser Sicht beschreibt Sadomasochismus Zufügen oder das lustvolle Dulden von Schmerzen, Fesseln, Erniedrigung oder Zufügen anderer – üblicherweise als belastend empfundener – (seelischer) Qualen zur sexuellen Stimulation. Sadomasochismus kann also viele verschiedene Facetten annehmen, bei denen es nicht immer um die Zufügung körperlicher Schmerzen geht (vergleiche Lustschmerz). wikipedia.org/wiki/Paraphilie

      Tatsächlich geht es in meiner Vorstellung immer um das Erleiden gewisser psychischer Qualen, nicht wirklich darum, mich ernsthaft und aufrichtig einer Frau unterzuordnen.

      Du hattest diese Differenzierung ja schon mal in einem anderen Thread angesprochen und ich muss sagen, das war für mich – zusammen mit ein paar anderen Beiträgen zu den Unterschieden von D/S und, sagen wir, "Demütigung als psychischen Masochismus, die über Erniedrigung zwecks Verdeutlichung des Machtgefälles hinausgeht" – sehr, sehr erhellend.

      Ich bin bisher leider nicht dazu gekommen, das in einem eigenen Thread genauer zu thematisieren, aber ich habe beides auch immer fröhlich vermischt und vermengt. Dabei finde ich die Differenzierung auch sehr hilfreich – obwohl ich wohl eher umgekehrt ticke und das Unterordnen der Kern meiner Neigung ist. Vielleicht habe ich sogar umgekehrt meine Devotion ein bisschen für (Mental)masochismus gehalten...aber das Urteil bedürfte einer intensiveren Selbstanalyse als zum momentanen Zeitpunkt gegeben ist... ;)

      Wobei ich es eben auch von dieser Warte aus sehr hilfreich fand, diverse "mentalmasochistische" Spitzen einzuordnen. Oder besser gesagt, dabei diverse durchaus pathologisch anmutende Tendenzen regelrecht zu verwerfen. :)

      Und ich schätze mal, sich da ein bisschen besser einordnen zu können, hilft auch bei der Akzeptanz und bei der Klärung, ob etwas Richtung 24/7 überhaupt eine Option – selbst nur im Kopf – darstellt.
      Only truth will help to set me free; my every weakness I must turn into strength

      Machine Head- Imperium

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