„Heilung“ durch Session?

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      „Heilung“ durch Session?

      Hallo liebe Community. :)

      Ich versuche mich kurz zu halten, möchte euch aber auch ein paar Hintergrundinformationen zu meiner Frage geben.

      Ich hatte bisher erst einen Herren und wir haben unsere D/s-Beziehung in eine Liebesbeziehung eingebettet gelebt (keine abgegrenzten Sessions sondern fließende Übergänge in und vom Alltag). Für mich war dieser Mann in jeder Hinsicht alles was ein Mensch für jemand anderen sein kann. Ich habe mich in einer Art und Weise geöffnet und zu mir selbst gefunden wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Ich bin in unserem ganzen miteinander aufgefangen und aufgeblüht und habe mich von einem Kopfmensch zu einem Herzmensch entwickelt. Niemand hat mich je so mit meinen Emotionen erlebt wie er.

      Leider fand die Beziehung ein für mich sehr unschönes Ende (zuerst Kontaktabbruch seinerseits von heute auf morgen und dann hat sich der Kontakt noch bis vor wenigen Tagen gezogen). Das ist nun 1,5 Jahre her.

      Ich weiß nicht ob man mich verstehen kann, aber ich habe mich enorm alleine gelassen gefühlt und bin wirklich tief gefallen. Vielleicht war meine Erwartungshaltung ihm gegenüber auch zu hoch, aber nicht nur menschlich, sondern auch als mein Herr hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Nun stand ich da, mit all den Gefühlen und wusste nicht mehr weiter.

      Irgendwie sehne mich auch wieder nach jemandem an meiner Seite. Aber all die schönen Worte, die für mich einmal sehr viel Bedeutung hatten, verlieren sich für mich im Nichts und ich kann sie nicht annehmen. Wenn ich einen Dom davon sprechen höre, welche(s) zB Verbundenheit, Achtsamkeit, Vertrauen und Verantwortung dahinter steht, kann ich das nicht mehr sehen und schon gar nicht annehmen.

      Mir wurde daher nahegelegt an einer Session teilzunehmen - zum einen, damit ER sein Alleinstellungsmerkmal bei mir verliert und zum anderen, damit mich jemand anderes an seiner Stelle auffangen kann und ich sehe, dass die oben genannten Punkte (Achtsamkeit etc.) doch vorhanden sind.

      Wie seht ihr das?
      Ist dies ein Gedankengang den ich näher verfolgen sollte?
      Hat das schon einmal jemandem von euch geholfen?

      Vielen Dank für eure Meinungen.

      Liebe Grüße
      Aphaia
      Liebe Aphaia,
      Ich habe die 18 Monate nicht so recht verstanden....
      In der Zeit hast du ganz sicher keine Chance gehabt, dich innerlich zu trennen.
      Ich fürchte, diese Arbeit wirst du noch haben.
      Zu deiner Frage:
      Ich würde mir an deiner Stelle noch etwas Abstand schaffen.
      Willst du mit "irgendjemand" eine Session machen, um sein Alleinstellungsmerkmal auszulöschen?
      Ich würde mir etwas Zeit lassen und dann erst einen Versuch machen.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      So, wie ich es sehe, hast Du eine wirklich schlimme Erfahrung hinter Dir.
      Du bist durch das Verhalten Deines vorherigen Herrn zutiefst verletzt worden, aber, so sehe ich das, das hatte nicht unbedingt etwas mit BDSM zu tun, da Du selbst sagst, es sei auch eine Liebesbeziehung gewesen.
      Ich befürchte, dass es sich daher um ganz simplen Liebeskummer handelt, um den es hier geht.
      Du hast geliebt und Deine Liebe wurde enttäuscht.
      Denn auch bei Liebe ohne BDSM, wenn etwas passiert, wie Du es schilderst, hat man danach Probleme, jemandem wieder zu vertrauen.
      Ich persönlich glaube daher nicht, dass eine Session dies heilen kann, solange Du noch nicht bereit bist und die vorherige Erfahrung verarbeitet hast.
      Im Gegenteil: Du könntest vielleicht sogar, wenn Du durch etwas getriggert wirst, einen Absturz erleiden.
      Deswegen wäre mein Rat:
      Nicht einfach in eine Session gehen, um "Heilung" zu suchen, sondern erst wieder eine Session zulassen, wenn Du es wirklich selbst willst.
      Ich weiß nicht, wer Dir diesen Rat gegeben hat, befürchte jedoch, es war ein Dom, der Dich damit überreden wollte, mit ihm eine Session zu haben, :pardon: .
      Ob das dann ein guter Rat sein kann?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Für mich klingt das nach "normalem" Liebeskummer. BDSM Beziehungen haben es so an sich, dass man eine größere Tiefe und ein Mehr an Gefühlen zu erleben scheint, ebe weil man sich so weit öffnet, wie sonst kaum.

      Ich sehe so auch wie @Feuerpferd. Durch das Hinziehen der Kommunikation mit ihm konntest du nicht die notwendigen Trauerphasen nach einem Beziehungsende durchleben. Diese Arbeit steht dir also noch bevor. Und es gibt leider keine Abkürzung. Jede Flucht davor erhöht das Risiko eines größeren Absturzes. Da spreche ich aus Erfahrung. Leider.

      Dafür wünsche ich dir Kraft und Freunde, die dich dabei unterstützen!
      Existence could not resist the temptation of creating me

      Majasdom schrieb:

      Willst du mit "irgendjemand" eine Session machen, um sein Alleinstellungsmerkmal auszulöschen?
      Nein, eigentlich fühle ich mich bei diesem Gedanken überhaupt nicht wohl. Ich kann schon Sex und Liebe nicht trennen und es fällt mir in diesem Bereich genauso schwer.
      Wahrscheinlich habe ich mir damit die Antwort ohnehin schon selbst gegeben.

      @Feuerpferd auch du wirst mit deiner Einschätzung bzgl. „klassischem“ Liebeskummer wahrscheinlich Recht haben. Da für mich durch die D/s-Komponente einfach alles noch tiefer ging, werde ich wohl aus den Augen verloren haben, dass ich hier keinen anderen Maßstab ansetzen darf und sollte - letzten Endes sind wir alle nur Menschen.

      @Feuerpferd der Vorschlag kam bereits von mehreren Seiten. Von männlichen Doms, männlichen Subs und auch einer dominanten Frau. Ich hätte hierzu gerne einmal die Meinung einer „breiteren Masse“ gehört, daher meine Frage, ob das vielleicht öfter vorkommt oder generell als doch sinnvoll angesehen wird.

      @Azrael auch dir danke für deine Meinung… wahrscheinlich hast auch du Recht und ich brauche einfach noch etwas mehr Zeit und eines Tages wird er dann vor mir stehen.
      Die tatsächliche Trennung war vor 1,5 Jahren, aber der Kontakt hielt an (war ein ständiges heranziehen und wegschieben). Ich denke das ist auch was @Majasdom und @Existentmale meint - eigentlich beginnt das Loslösen erst jetzt für mich.

      Vielen Dank euch.
      @Aphaia
      ich sehe es wie die anderen, aber ich bin ein Freund von Ablenkungen. Das zu Zuhausesitzen und Leiden muss ich mit Aktivität unterbrechen.
      So quasi "Freude" tanken. Deshalb sehe ich es nicht als falsch an, wenn du z.Bsp. mit eben einem dieser Freunde einen Clubbesuch machst. Nicht damit du spielst, sondern damit du andere Paare beobachtest. Vielleicht entdeckst du ja eben diese Achtsamkeit, Zuwendung oder auch Liebe. Evt. wäre ein Spielstammtisch noch besser oder du gehst einfach nur mit Freunden aus. Tu dir Gutes und vermeide jeglichen Kontakt zu deinem Ex! Es ist Zeit, dass aus dem Schrecken ohne Ende endlich ein Ende mit Schrecken (der vergeht) wird. :blumen:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Möglichkeit, dass mit der Session zum lösen von ihm KANN gut gehen, sie KANN aber genauso gut das Gegenteil erstmal auslösen. Nämlich dann, wenn in der Session irgendwas nicht so läuft wie bei dem 'alten' Dom. In dem Moment wo du dann Vergleiche anstellst (macht jeder unbewusst) & dein Ex da wie auch immer in der Situation 'besser' (re-)agiert hat, kanns halt auch schiefgehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Artepus ()

      RoughPlay schrieb:

      Ich finde da kann man viel drumrum diskutieren, wichtig ist aber denke ich allein was du dabei fühlst.
      Wenn du dir vorstellst du hast eine Session mit einem anderen, oder mehrere, oder mehrere andere - wie geht es dir dann dabei?
      besser? unverändert? schlechter?
      das sollte das alleinige Entscheidungskriterium sein.
      Kann ich schwer benennen… was wiederum auch hier Antwort für mich genug sein sollte. Danke für die Fragestellung.

      Ich denke das Beste was ich machen kann ist mir selbst etwas Zeit zu geben, keine erzwungene Lösung zu suchen und offen für das zu sein, was eventuell auf mich wartet. Wenn es sich von alleine ergibt, weil ich mich in diesem Moment und bei diesem Mann wohl fühle, dann wird es auch das Richtige sein.

      @Saubi 63 Ablenkungen habe ich durch meinen Alltag, Freunde und Familie genügend. Ein sehr enger Freund möchte mich jedoch behutsam in AT mit Gleichgesinnten zusammenbringen, damit ich zumindest passiv sehe wie andere leben und miteinander umgehen. Ich denke dieses Angebot werde ich annehmen.
      Vielen Dank für eure Meinungen und Fragestellungen, die mich zum nachdenken anregen und mir selbst dabei helfen mir die richtigen Fragen zu stellen. Immer toll, wenn man andere Blickwinkel sieht und diese dann betrachten kann. Ich hab jetzt erstmal einiges zum nachdenken. :)
      Hallo @Aphaia ich bin ein wenig verwundert, das doch die meisten hier, es für "normalen Liebeskummer" halten und denken es hat nichts mit BDSM zu tun.
      Ich habe im vergangenen Jahr auch eine Trennung erlebt. Jedoch gab es nach der Trennung bei uns einen totalen Kontaktabbruch, was ich als extreme zusätzliche Belastung empfunden habe.
      Genau wie bei Dir, hatten wir eine D/s-lastige Liebesbeziehung. Natürlich ist es erst mal Liebeskummer, schließlich hat man seine Liebe, den Mann der Lebensmittelpunkt war, verloren.

      Aber meinem Empfinden nach passiert da noch sehr viel mehr, besonders dann wenn es der 1. Dom ist auf den man sich richtig tief eingelassen hat.
      Allein Dein Satz "du hast Dich von Kopfmensch zum Herzmensch entwickelt" sagt mit so einiges....
      Du hast nicht nur geliebt - Du hast Dich geöffnet - Dein wahres Wesen gelebt - Deine Seele geschenkt, das ist eine ganz gewaltige Entwicklung und erst mal verknüpft mit dem Einen, welchen.

      ...und genau diese Seele ist zu tiefst verletzt - die kann so ohne weiteres nicht mehr vertrauen, das ist eine Wunde die heilen muss. Das braucht Zeit und einen Menschen der da vorsichtig mit umgeht.
      Deshalb würde auch ich Dir davon abraten - eine Session zur Heilung zu nutzen, weil ich denke, das reißt eher diese Wunde wieder auf, als das sie Dir was nützt.

      Ich würde Dir raten - schließe Deinen ExDom aus Deinem Leben erst mal aus - Dich mit ganzen vielen zu treffen - zu reden - ehrlich mit Deinen Empfindungen umgehen - und der, der empathievoll genug ist, der wird Dein Vertrauen gewinnen und dann kannst Du auch wieder an Achtsamkeit etc. glauben.

      againstallodds schrieb:

      Hallo @Aphaia ich bin ein wenig verwundert, das doch die meisten hier, es für "normalen Liebeskummer" halten und denken es hat nichts mit BDSM zu tun. [...]

      Aber meinem Empfinden nach passiert da [= in DS-Beziehungen] noch sehr viel mehr [...].
      Allein Dein Satz "du hast Dich von Kopfmensch zum Herzmensch entwickelt" sagt mit so einiges....
      Du hast nicht nur geliebt - Du hast Dich geöffnet - Dein wahres Wesen gelebt - Deine Seele geschenkt, das ist eine ganz gewaltige Entwicklung und erst mal verknüpft mit dem Einen, welchen.

      ...und genau diese Seele ist zu tiefst verletzt - die kann so ohne weiteres nicht mehr vertrauen, das ist eine Wunde die heilen muss. Das braucht Zeit und einen Menschen der da vorsichtig mit umgeht.
      [...]
      Ich möchte jetzt wirklich nicht OT werden, aber da die Frage "ist es Liebeskummer oder DS-spezifisch?" hier die ganze Zeit Thema war, ist es das hoffentlich nicht.

      Aber all diese Zitate und Metaphern, die du da für Liebe und Vertrauen aufführst, gibt es ebenfalls im Vanillabereich. Schlüssel zum Herzen, das dann geöffnet wird, und den Schlüssel behält nur dieser eine Mensch... In die Seele blicken lassen... Sein Herz verschenken... Einige User hier - und ja, vielleicht zählt auch @Aphaia dazu - würden nur in einer DS-Beziehung sich soweit auf den Partner einlassen, dass sie einen Gefühlszustand erreichen, den sie mit diesen Bildern ausdrücken würden. Für die ist dann andersherum gesehen ein solches Gefühl also ein Indikator dafauf, dass es eine tiefe DS-Beziehung war. Aber das ändert nichts daran, dass es Herzschmerz der gleichen Art ist, der auf gleiche Art behandelt werden muss.

      @Aphaia :huggy: fühl dich in den Arm genommen... Wenn dir noch nicht nach Spielen mit wem anders ist, dann ist es auch nicht richtig. Man durchläuft beim Verarbeiten einer Trennung genau wie beim Trauern verschiedene Phasen. Deine Freunde haben recht, dass da noch die Phase kommen wird, in der Abenteuer, Ich-Fixiertheit und "einmal mal was Wildes machen" helfen können. Aber in der Phase bist du leider noch nicht...
      Hallo @Aphaia, die Reaktionen auf Trennungen sind so vielfältig wie die Menschen selber. Insofern bin ich da eher bei @againstallodds. Trennungen sind immer schwierig, aber bis ins Mark erschüttert haben mich bisher nur 2: die von meiner ersten großen Liebe und die von meinem ersten Dom. Aus den Gründen, die du gut beschrieben hast. Wenn du das so empfindest, dann ist das so.
      Der Weg, damit umzugehen, ist wahrscheinlich der Selbe. Lenke dich ab, sprich mit Vertrauten, gibt dir Zeit zu heilen. Ob eine Session zum Heilen beiträgt, möchte ich nicht beurteilen, dafür kenne ich dich zu wenig. Hör auf dein Herz und deinen Bauch. Du wirst wissen, was für dich gut ist.
      Fühl dich gedrückt, :empathy:
      M.
      Eine Session mit dem Hintergedanken einer "emotionalen Heilung" ist für mich ein völlig abwegiger Gedanke, wenn die emotionale Verletzung beinhaltet, aktuell nicht vertrauen zu können. Denn, gerade mit diesem Hintergedanken brauchst du eine noch größere und stärkere Vertrauensbasis zu dem dominanten Partner, als ohnehin schon notwendig.

      Weiter, du wärst in dieser Situation unglaublich verletzlich, es wäre etwas völlig anders, als würdest du in geordneter und gefestigter Ausgangssituation in eine Session gehen. Ich denke, das ist für dich selbst gar nicht wirklich einschätzbar.

      Und zu guter letzt, bedenke, welche große Verantwortung für dein in dem Moment sehr fragiles Innenleben du einem Dom in dem Moment aufbürden würdest. Er müßte dich lange und seeehr gut kennen, um überhaupt eine Chance zu haben annähernd einschätzen zu können, worauf er sich damit einliesse.

      Grundsätzlich kann ich deinen Gedankengang gut nachvollziehen. Aber du suchst damit unbewusst nur eine Möglichkeit, die schmerzliche Trennengsarbeit zu umgehen. Wie andere bereits geschrieben haben, das wird nicht funktionieren, sondern dich immer wieder einholen.

      Ich wünsche dir viel Kraft, und liebe Freunde, die dich begleiten. Wenn du dann mit allem wirklich abgeschlossen hast, wird es wahrscheinlich von ganz allein auch mit BDSM wieder weitergehen.

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:
      Ich habe heute Nacht noch einmal sehr intensiv über dieses Thema nachgedacht und bin für mich zu dem Entschluss gekommen, dass ich - wie auch schon @June angemerkt hat - derzeit wahrscheinlich noch zu fragil bin, um mich Hals über Kopf in eine Session zu stürzen. Das würde ich auch nicht machen wenn es mir total gut ginge und daher sollte ich es gerade jetzt noch weniger in Erwägung ziehen.

      @againstallodds ich sehe zwar auch den Liebeskummer und die Enttäuschung im Vordergrund, aber ganz kann ich das D/s-Element ebenfalls nicht ausblenden. Ich sag es ganz offen: Ich finde es menschlich generell nicht in Ordnung, aber als Dom seine Sub ohne jede Erklärung oder persönliches Gespräch von heute auf morgen zu verlassen, halte ich einfach „zusätzlich“ für unverantwortlich.
      Liebe @Aphaia,
      da wurdest du wohl sehr enttäuscht und Beziehungsenden sind nie schön, egal ob mit oder ohne Machtgefälle. Meist sind sie mit Machtgefälle noch ein bisschen schwieriger, da man auch diese gewisse "Abhängigkeit" überwinden muss.
      Was da meist hilft, ist erstmal ein klarer Schnitt und zwar von deiner Seite. So ein hin und her und dauernder Kontakt tun keinem gut und helfen dir leider nicht loszulassen oder über deine Enttäuschung hinweg zu kommen oder zu helfen. Ich denke da wirst du eine Weile sehr eisern mit dir selbst sein müssen und für dich erstmal loslassen müssen.
      (Eine spätere Freundschaft, sofern gewünscht kann durchaus möglich sein, aber ich denke erstmal braucht man nach einem Beziehungsende einen deutlichen Abstand und einen klaren Schnitt)

      Natürlich kann man über einen Ex wunderbar hinwegkommen in dem man sich unter den Nächsten wirft ;) Habe ich auch schon gemacht, funktioniert durchaus ein Stück weit. Aber es funktioniert nicht, weil da jemand ist, der dir beweist dass du vertrauen kannst, sondern weil man sich besser fühlt in diesen Momenten und Abstand gewinnt. Die klügere Variante ist hier aber selbst darüber hinweg zu kommen und sich selbst zu zeigen, dass man ohne den anderen ebenso gut leben kann. Denn wenn du alleine nicht glücklich sein kannst, wie willst du das mit jemand anderem sein ?

      Gleiches gilt und noch viel mehr meiner Meinung nach für die Komponente BDSM.
      Du sagst:

      Aphaia schrieb:

      Wenn ich einen Dom davon sprechen höre, welche(s) zB Verbundenheit, Achtsamkeit, Vertrauen und Verantwortung dahinter steht, kann ich das nicht mehr sehen und schon gar nicht annehmen.

      Nun, wie möchtest du eine ernsthafte Session mit jemandem genießen oder nur versuchen, wenn dir Vertrauen und Verwantwortung, etc. fehlen und du diese nicht mehr annehmen kannst? Das ist meiner Meinung nach das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt nur um auf biegen und brechen zu versuchen deinen Ex zu vergessen. Der Schuss könnte aber böse nach hinten los gehen (muss natürlich nicht) und dann wird es dir noch viel schwerer fallen zu vertrauen.

      Aphaia schrieb:

      Mir wurde daher nahegelegt an einer Session teilzunehmen - zum einen, damit ER sein Alleinstellungsmerkmal bei mir verliert und zum anderen, damit mich jemand anderes an seiner Stelle auffangen kann und ich sehe, dass die oben genannten Punkte (Achtsamkeit etc.) doch vorhanden sind.
      Daher meine Meinung, lass sowas.... es könnte mehr schief gehen als helfen und ich glaube du musst da erstmal für dich loslassen von deinem Ex. Nur dann kannst du auch jemand Neuem wieder vertrauen und ernst nehmen wenn dieser dir Sicherheit etc verspricht und zeigt.

      Du wirst ganz bestimmt wieder auf jemanden treffen, den du zunächst mal als Menschen interessant findest. Und wenn du diesem Mensch vertrauen kannst, wirst du spüren wie du auch all diese Dinge, von denen du sprichst, wieder annehmen kannst.
      Dann wird es leicht sein sich fallen zu lassen und keine Sorge, dann wirst du auch nicht vergleichen, sondern neu anfangen :)

      Natürlich kann ich hier nur aus meiner Sicht und mit meiner Meinung dazu schreiben. Was der für dich richtige Weg ist, kannst nur du wissen.

      Ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner Reise.
      Nimm dir bitte die Zeit die du brauchst, ich sags nur ungern aber es kann auch mal Jahre dauern. Ich kann irgendwie nicht verstehen wie es zu dem Bruch kam aber wenn es da etwas gab und auch ein vertrauensverhältniss da war wieso sollte er von jetzt auf nachher weg sein? Irgendwie nicht nachvolziehbar und deswegen für dich wahrscheinlich um so schmerzhafter. Tut mir leid, das hat so niemand verdient. Ich gebe dir nur den Tip solltest du wieder jemanden kennenlernen sein auch damit von anfang an ehrlich wir sind alle irgendwie gebrannte Kinder, ist keine Schande.
      Das vorgeschlagene Vorgehen erinnert mich an das, was ich aus dem Vanilla-Bereich als "Sexorzismus" kenne: mit jemanden anderen zu schlafen, um über den Ex hinwegzukommen.

      Selbst hab ich das nie praktiziert - aber ich wurde auch nie so tief verletzt.

      In meinem Freundeskreis habe ich die verschiedensten Reaktionen erlebt - von Ekel über sich selbst, weil das Erlebnis eher schal gewesen ist und man sich nun "billig" fühlt bis hin zu "beste Idee ever!".

      Dementsprechend kann und will ich dir nichts raten - kann schiefgehen, kann aber auch genau die richtige Medizin sein.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'