Was bedeutet Demut im Kontext BDSM für euch?

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      Was bedeutet Demut im Kontext BDSM für euch?

      Hallo ihr Lieben,

      wir haben gerade im Chat ein sehr, wie ich finde, spannendes Thema.

      Es wird ja oft von Demut geredet oder geschrieben, aber was versteht ihr darunter? Seid ihr demütig und wenn ja, in welchen Situationen? Es geht hier nur um Demut im Kontext BDSM, nicht um irgendwelche Definitionen des Wortes an sich.

      Ich freue mich auf eure Antworten ^^

      Gespannte Grüße
      Abigail

      Edit: Falls es schon ein ähnliches Thema gibt - die SuFu brachte mir kein brauchbares Ergebnis ;)
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      Demut im BDSM Kontext bedeutet für mich:
      - zu schweigen, wenn ich reden möchte
      - zu knien und so mein subsein öffentlich zu zeigen
      - Schmerz zu verlangen, einfach weil das damit verbundene Tun Dom so viel Freude macht
      etc.
      Also meine Wünsche Dom unterordnen und zwar mit Freude, einfach weil es ihm so gut tut.
      Irgendwie geht meine Demut Hand in Hand mit meiner Hingabe und das Gefühl dazu löst
      in mir ein "mein Herz tut weh" aus, unglaublich weich und schön.
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Meine Bedürfnisse Denen meines Herrn hintenanszustellen, Das zu sein was er sich von mir wünscht ... dankbar dafür zu sein was er mir mit seiner Liebe, Achtung und Aufmerksamkeit schenkt, nicht mehr ich bin wichtig sondern er .. sein Wohlergehen ist mein höchstes Glück ... so wie es @Saubi 63eigentlich schon erwähnte :) <3
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist
      Demut empfinde ich ( auch wenn das Wort für mich zu pathetisch klingt), wenn ich mir bewusst mache, wie sehr mein Partner mir seinen Körper anvertraut. Demut vor dem Wissen wie wichtig der Schutz der körperlichen Unversehrtheit ist und gleichzeitig Praktiken zuzulassen die diesem widersprechen allein meiner, unseren Lust willen.
      Achtung und Respekt vor ihm und allem, was ihn ausmacht. Für das, was er macht, denkt und fühlt -für das, was er ist.
      Sicher ist es auch eine Art von Bewunderung.

      Offen sein für seine Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse -und für seinen Willen.
      Vertrauen in ihn, sein 'Können' und seine Entscheidung setzen.

      In gewisser Weise bedeutet Demut für mich die Verehrung seiner Person. Dafür dass er so ist, wie er nun mal ist. Und dass ich mich ihm aus dem Gefühl der Verehrung heraus anpasse und meine eigenen Bedürfnisse (falls sie von seinen abweichen) den seinen unterordne -und das sehr gerne, nämlich als Ausdruck meiner Wertschätzung.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Da ich mit dem Wort Demut ja etwas verbinde, ich eine Vorstellung habe wie Demut sich anfühlen müsste wenn ich sie empfinde würde kann ich von mir sagen

      Im BDSM Kontext empdinde ich keine Demut, weder vor dem was mein Dom tut , noch vor ihm selber

      ich empfinde Hingabe, ich vertraue, ich achte und werde geachtet

      Ich stelle auch meine Bedürfnisse hinten an, wenn es so gewollt ist mal, aber dies alles hat für mich nichts mit Demut zu tun

      Demut und das was ich damit verbinde das icht mir einfach zu gr0ß als dass ich es im Kontext sehen könnte was zwei Menschen miteinander tun, was immer ein geben und nehmen ist
      Vor einem anderen Menschen habe ich noch keine Demut empfunden. Eher vor meiner eigenen Entscheidung, mich in eine Situation zu bringen, in der ich Dinge einfach mal zulasse und ertrage. Sozusagen der Moment, in dem der Gedanke "Ach scheiße, was hab ich jetzt schon wieder angezettelt" umschlägt in "ich hab's ja gewusst... das steh ich jetzt durch."

      In Tunnelspielen könnte ich Demut empfinden, weniger aber beim Schlagen, da ich hier jederzeit abbrechen könnte und auch würde, wenn ich nicht mehr möchte, Aber auch diese Tunnelspieldemut wäre eine spielerische, so wie bei Vanillaleuten vielleicht das Achterbahnfahren (das mir übrigens gar nichts gibt).

      Wie bastet empfinde ich Demut eher in größeren Dingen, dem Blick ins Weltall, auf Klimakatastrophen, das Meer, der Gedanke an Gott... im Bett ist dafür nicht genug Raum für mich.
      Demut empfinde ich (kurioserweise NUR als Top!), wenn ich lese,sehe,spüre, wie Subbie mir vertraut und sich mir bedingungslos hingibt.Wenn er alles dafür tut, dass wir uns sehen können- und mich sowohl körperlich aus auch mental so nah an sich heranlässt wie niemand anderen.


      Als Sub habe ich vor Dom noch nie sowas wie Demut empfunden...
      Die Demut meiner Sub ist für mich ihre absolute Hingabe,das Wissen, das sie alles für ihren Herrn macht, sie mich ihren Respekt fühlen lassen, die Erkenntnis ihre eigenen Befindlichkeiten freudig hinten anzustellen. Fühlen, das ich WIRKLICH ihr Herr bin.

      Ihre Demut ist das schönste Geschenk für mich.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Demut ist für mich die absolute Hingabe für meinen Herrn. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit und des Angekommens sein. Dankbarkeit für das Gefühl der Geborgenheit. Das Gefühl nur für ihn da sein zu wollen.
      Das Gefühl stellt sich aber nur mit dem Richtigen ein. Es ist dann einfach da.
      Zunächst einmal kann ich für mich persönlich Demut nicht isoliert auf den BDSM-Bereich isolieren, es ist vielmehr eine Einstellung, ein Gefühl des Respektes davor, selber nicht perfekt zu sein und auch nicht perfekt sein zu können, also klare Grenzen zu haben. Als Gegestück sehe ich dazu dann „Hochmut“ bzw. „Übermut“, das dann fahrlässig oder gar vorsätzlich zu Fehlern führt.
      Dementsprechend kann es, jetzt bezogen auf mein BDSM, wichtig sein, sich ständig zu hinterfragen und auch zurücknehmen zu können, insbesondere wenn einem die Partnerin das tiefe Vertrauen in einer sehr engen D/s-Beziehung schenkt.

      Von der devoten Seite betrachtet, kann dann Demut ein bewusstes, tiefes Gefühl des Machtgefälles sein. Sich gefühlsmäßig hintenanstellen zu können, Hingabe zu zeigen und so zu einer engen Verbundenheit zu kommen, ohne dass dieses aufgesetzt, „kriecherisch“ ausgeführt wird.

      Abigail schrieb:

      Es wird ja oft von Demut geredet oder geschrieben, aber was versteht ihr darunter? Seid ihr demütig und wenn ja, in welchen Situationen? Es geht hier nur um Demut im Kontext BDSM,
      Im Zusammenhang mit BDSM bedeutet für mich Demut, dass ich weiß und verinnerliche, dass mein Herr über mir steht und ich und meine Bedürfnisse nicht so wichtig sind wie seine (das bedeutet jedoch nicht, meine sind unwichtig).
      Ich versuche, demütig zu sein, in jeder Situation mit meinem Herrn. Mir gelingt das jedoch nicht so, wie ich es mir wünschte.
      Denn ich habe noch ein Leben ohne meinen Herrn und dieses Leben geht vor, insbesondere meine Kinder.
      Zudem läßt er es gar nicht zu, weil ihm meine Bedürfnisse auch sehr wichtig sind.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo allerseits,

      Demut ist für mich, wenn mein sub mit dem Blick gesenkt auf meine Erniedrigung wartet, wohlwissend, dass ich seine Seele berühren aber nie verletzen werde. Wenn ich mit ihm spiele, ihm die Freiheit nehme, ihm Schmerzen zufüge, ihn zum Weinen bringe, ihn leiden lasse, ihn kontrolliere... wenn ich meine Spuren auf seinen Rücken küsse, wenn ich ihm zuhöre, wenn ich ihn zum Lachen bringe...
      Demut ist für mich, wenn er mit gesenktem Blick auf mich wartet und ich ihm unter das Kinn fasse, sein Gesicht zu mir hebe und ihm einen Kuss auf die Stirn drücke...
      Demut ist für mich. wenn er mir sagt, er kann in meinen Augen Liebe, Respekt, Strenge und Dankbarkeit sehen... wenn er mir sagt, wie schön es für ihn ist, wenn ich ihn wissen lasse, dass ich ihn begehre und ihn an meiner Seite wissen möchte...
      Demut ist für mich ein wertvolles Geschenk...

      Viele Grüße
      Soultouch
      Wenn ich die vorherigen Beiträge lese, habe ich das Gefühl, dass Demut mit Devotion gleichgesetzt wird.
      Was ja auch nicht schlimm ist, denn der veraltete Begriff für devot ist ja demütig.
      Für mich als Masochistin ist es schwer, den Begriff Demut im Kontext mit BDSM zu formulieren.

      Auch ich empfinde Demut nur, wenn ich vor großen Dingen stehe oder sehe, was die Natur geschaffen hat oder wenn ich abends draußen sitze, den Sternenhimmel betrachte und mich ganz klein fühle.

      Von daher gefällt mir der Beitrag von @Viva sehr gut!
      Nicht nur Sub kann Demut empfinden, sondern man kann es auch von der anderen Seite betrachten und ich sehe es als großes Geschenk an, wenn auch der dominante Part diese Form der Demut empfinden kann!
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.

      topaz schrieb:

      Wenn ich die vorherigen Beiträge lese, habe ich das Gefühl, dass Demut mit Devotion gleichgesetzt wird.
      Nein (jedenfalls nicht bei mir). Devotion ist für mich noch etwas anderes. Demut ist eine innere Haltung, während Devotion mehr etwas Äußerliches ist (die aus einer inneren Haltung wie zB Demut resultiert).
      Es wurde jedoch danach gefragt, was im Zusammenhang mit BDSM (!) für einen selbst (!) Demut bedeutet. Und nur das wurde von mir beantwortet.
      Ich bin zB auch demütig, wenn ich immer wieder sehe, wie stark die Natur sein kann, wie schön die Natur sein kann, wie sehr sie überdauert über Jahrhunderte.
      Nur hat das nichts mit BDSM zu tun.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Demut ist für mich ein extrem tiefes Gefühl, etwas was nicht all zu häufig aufkommt.
      In der Regel ist es auch nicht von meinem tuen abhängig.
      Im BDSM Kontext.
      Wenn ich meinem Herrn diene, dann tue ich das gerne, weil es meinem Naturell entspricht. Das hat für mich nichts mit Demut zu tun.
      Wenn mein Herr mich schlägt, dann weil es unsere Neigung entspricht, auch das hat für mich nichts mit Demut zu tun.
      Für mich würde sich der Begriff Demut, in diesem Zusammenhang absolut falsch anfühlen.

      Demut ist für mich etwas ganz ruhiges, leises, dass ich für mich empfinden kann.
      An dem Punkt wo es inflationär verwendet wird, (und das wäre mein Gefühl, innerhalb einer Beziehung) wäre es falsche Demut.

      Mein Empfinden für das Dienen, für das Machtgefälle, für Schmerzen ect... sind andere, eben weil es meiner Neigung meinem Naturell entspricht.
      Da sind Hingabe, Freude, Stolz, Devotion, Vertrauen, Dankbarkeit ect...aber keine Demut.

      Wenn ich Demut empfinde, dann eher in dem dass mein Herr mich so annimmt wie ich bin, das er die Verantwortung übernimmt, das ich mich darauf verlassen kann, dass er wohlwollend mit mir umgeht.

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