Minimalismus im BDSM - wieviel Kleidung, Spielzeug habt Ihr?

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      Freudenschwalbe schrieb:

      Darum geht es mir nicht, sondern darum, dass es sich wie eine Sache allein zwischen uns beiden anfühlen soll und nicht wie der Konsum von eigens dazu entwickelten Serienprodukten aus der Erotikindustrie.

      Endlich lese ich das auch mal von jemand anderem! :) Ich dachte immer, mit diesem/r Gedanken/Einstellung stünde ich wohl ziemlich alleine da...

      Wenn ich mir vorstelle, wir würden uns allerlei Spielzeug anschaffen, was es halt so zu kaufen gibt, kommt es mir vor, als wäre es zwischen uns irgendwie fehl am Platz. Ein Zusatz, der nicht zu uns gehört und sich kalt und leer anfühlen würde. Das Persönliche würde mir da fehlen.

      Dieses Persönliche, was mir so wichtig ist, kann sich im Laufe der Zeit sicher auch bei einem fertigen, gekauften Spielzeug oder Schlaginstrument entwickeln. Daran habe ich keinen Zweifel. Ich kann/möchte mich trotzdem nicht darauf einlassen, so blöd es klingt... Es passt nicht zu mir/uns. Vielleicht bin ich darin etwas zu befangen, aber wenn ich etwas selber mache und evtl. stundenlang oder sogar über mehrere Tage daran arbeite, ist gleich von Anfang an ein gewisser emotionaler Bezug da, der für mich etwas sehr Wertvolles darstellt und sich absolut 'echt' anfühlt. Es trägt dann sozusagen meine persönliche 'Marke'. :)

      Ich habe bis jetzt alles selbstgemacht: Zwei Peitschen, einen Flogger, ein Paar Fesseln, Halsbänder, zwei Röcke und wahrscheinlich noch etwas, was mir jetzt nicht einfällt.
      Die beiden Peitschen kommen nur noch sehr selten zum Einsatz, die Fesseln bisher noch gar nicht (habe sie meinem Herrn aus irgendeinem Grund noch gar nicht gezeigt. :huh: Wird nachgeholt...). Halsbänder habe ich recht viele, aber die meisten habe ich eigentlich 'einfach nur so' gemacht, weil es mir Spaß macht und ich verschiedene Dinge ausprobieren wollte. Ich trage aber immer nur ein und dasselbe Halsband. Das einzige, was ich gekauft habe, ist ein verschließbarer Halsreif aus Edelstahl, weil ich sowas eben nicht selber machen kann. ^^

      Unser 'Equipment' ist also recht minimalistisch. Ohne dass uns irgendetwas fehlt! Ich hatte noch nie das Gefühl, deswegen auf etwas zu verzichten. Wenn man kreativ ist, sind die Möglichkeiten ja trotzdem sehr vielfältig und wir entdecken regelmäßig Neues, was uns gefällt. Und es gibt ja auch noch die alltäglichen Dinge, zu denen man ganz spontan greifen kann. Ein langes, festes Lineal, das gerade auf dem Schreibtisch liegt; sein Gürtel, den er kurzerhand aus der Hose ziehen kann usw...

      Dass sich mein Interesse an mehr oder 'exotischeren' Spielzeugen in Grenzen hält, liegt mitunter wohl daran, dass mir die mentalen Aspekte und die psychischen Auswirkungen dessen, was mein Herr so mit mir anstellt, am meisten geben. Blicke, Gesten, Worte können unheimlich viel in mir auslösen. Seelisch, aber auch insofern, dass ich ihm seinen Wünschen entsprechend folge. Er kann mich mit Blicken fesseln und auf die Knie bringen (oder auch den Wunsch in mir hervorrufen, dies zu tun), kann mich mit einem einzigen Wort im richtigen Tonfall dazu bringen, still zu halten und/oder zu schweigen, kann mich mit einer einfachen Kopfbewegung oder einer kurzen Aufforderung dazu bewegen, zu tun, was er will, kann mich mit seinen Händen führen oder mir weh tun...

      Mir gefällt diese Intimität sehr, wenn es einfach nur uns beide gibt und 'trotzdem' so besondere, außergewöhnliche Dinge zwischen uns stattfinden. :love: Und für mich könnte weder eine Peitsche noch ein Rohrstock noch ein Plug oder sonstiges Spielzeug jemals intimer sein als seine Hand, die fest zupackt, mich zu Boden drückt, mich schlägt und quält oder mich sanft streichelt, liebevoll hält und schützt - oder seine Augen, die mich mal fordernd, mal streng, mal wohlwollend anschauen, mich mustern, Schamgefühle in mir wecken oder mich anlächeln und mir seine Liebe zeigen - oder seine Stimme, die alles in mir zum Kribbeln bringt, ermutigend oder einschüchternd klingt; seine Worte, die mich folgen lassen, mir etwas versprechen oder verwehren, mich loben oder tadeln, mich erniedrigen oder liebevoll meine Seele streicheln! <3

      Schlagwerkzeuge und Spielzeuge haben natürlich auch ihren Reiz und machen noch ganz andere 'Spielchen' möglich, keine Frage! ;) Ich würde darauf gar nicht verzichten wollen und zum Teil gehören sie für mich auch einfach dazu. Im Grunde genommen brauchen wir aber nichts davon, um BDSM zu praktizieren/auszuleben und schöne Sessions zu haben. Das Mentale und Emotionale, was währenddessen in der Luft liegt, ist für mich irgendwie noch eine höhere Ebene, die mich viel leichter davonschweben lässt... :engel: :love:
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Wir haben wenig Spielzeug: extra gekauft wurden nur 2 Rohrstöcke und ein Knebel. Zum Fesseln reichen uns Tücher. Seile oder Ketten haben wir nicht. Ich habe auch keine bestimmte Kleidung, normale, schöne Unterwäsche reicht uns aus. Mein Herr will mich in einer Session ohnehin komplett nackt.

      Mein Herr hat zwei sehr kräftige Hände, mit denen er mich züchtigen kann, er hat Mund und Zähne, mit denen er mich quälen kann, und vor allem hat er diesen bestimmten Tonfall, mit dem er mich auch ohne Fesseln dazu bringt, absolut still zu halten. Das ist für mich sehr viel schöner, lustvoller, schmerzhafter,erregender und vor allem intimer, als es irgendein Spielzeug je sein könnte.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Hatte Doms mit perfektem Spielzimmer, hab selbst einiges an Ausstattung.
      Das ist alles wunderschön.
      Aber ich spüre jetzt, bei Ihm, es ist alles nicht nötig. Zwar schön ergänzend, wenn etwas zum Einsatz kommt, aber das braucht es nicht, denn er hat seinen Körper, Hände, Augen, Stimme, Gesten, Blicke. Je mehr Gefühl im Spiel ist, desto weniger brauche ich Dinge als Machthelfer, und er auch nicht.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."
      Ich finde gekaufte Sachen super. Ich bemühe mich das zu erklären, im Kopf (und im Bauch) ist mir völlig klar, was ich meine, finds leider aber superschwer das in Worte zu fassen:

      Da ist Zeugs im Haushalt, dass einzig und alleine dafür gebaut und angeschafft worden ist, mich zu fesseln, zu befriedigen, zu hauen, Klamotten, die so gemacht sind, dass Sie Dinge nicht versteckt, sondern auch noch betont. Irgendwo schlummert da noch das kleine Mädchen, dass bei Freundinnen mit grossen Augen mal den Dildo der Eltern inspiziert hat, irgendwie :pardon:

      Versteht Ihr so einigermaasen, was ich meine?
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Wir haben uns zu Beginn recht ordentlich ausgestattet . Weil uns auch die Ästhetik sehr kickte bei gewissen Bekleidungen ( Korsage, Halsband, Suboptimale Hosen :D ) auch mit Plugs , Dildos Schlaginstrumenten haben wir uns sehr vom Kopfkino Steuern lassen .
      Nun mit der Zeit , stellt sich heraus , das es doch recht wenig braucht um sich zu amüsieren , vieles im Schrank verstaubt . Zwei drei Spielsachen favorisiert sind , aber auch vieles über den Kopf , Bauch und Hand/ Augen gesteuert ist .
      Auch eine Form von Minimalismus der Expandierenden Art . :thumbsup:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Auch ich lebe im Alltag sehr minimalistisch. Das ist für mich keine Frage des Geldes. Ich habe genug, um mir vieles erlauben zu können.
      Aber im Laufe meines Lebens habe ich festgestellt, dass materielle Dinge mich nicht wirklich glücklich machen können.

      Ich glaube, das erst meine Krankheit mir endgültig gezeigt hat, dass man für Geld nicht alles kaufen kann.

      Kleidung für BDSM brauche ich nicht viel. Vielleicht mal Strümpfe und ein Paar Schuhe für ein bisschen Abwechslung im "Spiel".
      Letztendlich stelle ich meinen Körper zur Verfügung. Schnörkellos.

      Einige wenige Schlaginstrumente besitze ich inzwischen. Einfach, weil ich gemerkt habe, dass mich Hände letztendlich nicht wirklich kicken. Dazu bin ich zu masochistisch.

      Ich kaufe aber letztendlich nur gute Qualität, die auch entsprechend hält. Dafür gebe ich durchaus auch etwas mehr Geld aus.
      So handhabe ich das auch bei Anziehsachen und Gebrauchsgegenständen für den Alltag. Ich habe wenig, aber ausreichend.

      Neben Halsband und Fuß-und Handgelenksmanschetten habe ich diverse Seile, einen Flogger, eine Gerte, ein Paddel, 2 Peitschen und ein paar Rohrstöcke.

      Wir hatten uns auch schon mal ein SM-Appartement gebucht mit vielen tollen Spielmöbeln und Equipments. War spannend, aber wir haben auch festgestellt, dass wir nicht alles brauchen, um eine schöne Zeit zu verbringen.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.