Offene Beziehung - pro und contra

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      Ich habe lange Jahre bei einer Freundin mitverfolgt, wie sie das mit ihrer offenen Ehe gehändelt hat.
      Es hat nur geklappt, solange es beiden gut ging, beide in sich geruht haben.

      Sobald einer von beiden ein Tief hatte, hat es an seinem/ihrem Ego gekratzt, dass sich der jeweils andere Partner mit anderen getroffen hat.

      Inzwischen sind sie getrennt, sie ist wieder verheiratet und kann sich im Moment nicht vorstellen, zu teilen.

      Ich kann mir für mich eine offene Beziehung vorstellen unter der Voraussetzung,
      dass absolute Ehrlichkeit herrscht und die Sicherheit (Kondome) nicht vergessen wird.

      Ob ich es nur im Beisein des Partners besser fände, dazu kann ich noch nichts sagen.
      Im Moment kickt mich die Vorstellung, zuzuschauen und mir zuschauen zu lassen.

      Dass es möglich ist, für mehrere Menschen gleichzeitig Zuneigung oder gar Liebe zu empfinden, weiß ich.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Sobald einer von beiden ein Tief hatte, hat es an seinem/ihrem Ego gekratzt, dass sich der jeweils andere Partner mit anderen getroffen hat.
      Den Punkt finde ich spannend, denn das beobachte ich bei Vielen offenen und sogar polyamoren Konstellationen.
      Sie laufen besser bzw. sind für alle bereichernd und stärkend, wenn alle Beteiligten ganz bei sich sind.

      Sprich in sich gefestigte Charaktere (Schicksalsschläge ausgenommen) in halbwegs stabilen beruflichen und sozialen Umfelden. Die wissen, wer sie sind (Stärken und Schwächen), dies kommunizieren können ohne Vorwürfe zu konstruieren und was sie leisten und nicht leisten können und zwar unabhängig vom jeweiligen Gegenüber.

      Jedoch habe ich keine offene oder polyamore Konstellation ohne Reibungspunkte und emotionale Themen kennengelernt. Keine - wie man so oft liest - komplett Ego-freie. Das ist ja auch gar nicht der Anspruch, auch wenn es von Außen oft so gedeutet wird.

      Dies ist ein Vorteil und ein Nachteil einer solchen Konstellation zugleich. Alle Beteiligten werden gezwungen sich mit ihren Ego-Anteilen aktiv auseinanderzusetzen und diese auch zu kommunizieren; ihre "Gebrauchsanleitungen" mitzuteilen. Dies macht im Grunde auch alle Beteiligten - sollte sie Beziehung aufrichtig sein - verletzbar. Und meiner Ansicht nach auch verletzbarer als in monogam vereinbarten Beziehungen.

      Dass ein Tief, egal ob im Job, bei Freunden oder der eigenen mentalen und/oder physischen Gesundheit am Ego und somit der erfüllten offenen Beziehung kratzt, finde ich wenig verwunderlich, wenn man die menschlichen Grundbedürfnisse nach Anerkennung, Beziehung/Bindung, Sicherheit und Autonomie bedenkt, die in jedem von uns stecken.

      Oftmals ist es doch so, dass wenn ein oder mehrere Bedürfnisse dahingehend nicht erfüllt sind, in den anderen Feldern ein Ausgleich für dieses gesucht wird. Ein Tief erzeugt immerzu einen Mangelzustand. Ein Gefühl von "ich bekomme nicht genug". Wird dieses Ausgleichen des Mangels zu 100% auf die Partnerschaft oder den Partner als Aufgabe projiziert, ist es natürlich weniger gut wegzustecken, dass er Zeit und Emotionen auch in andere Menschen investiert als in Zeiten, wo ich zu 100% ausgefüllt bin.

      Dass eine offene Beziehung solche Mangelzustände offener zutage legt, weil sie emotional greifbarer sind, könnte auch ein weiterer Nachteil sein, der zugleich wieder ein Vorteil sein kann: nämlich, wenn man lernt diese inneren Mängel zu reflektieren und nicht zu 100% durch ein Außen (hier der Partner) stillen zu wollen.

      Bei allem natürlich vorausgesetzt, man empfindet nicht per se nur monogam sondern ist auch für andere Konstellationen emotional zugänglich.
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)
      Offene Beziehung, polygam oder polyamor, ich nenne sie einfach mal nur poly als Überbegriff für die Einfachheit, denn poly steckt wertungsfrei in jedem Beziehungsmodell mit mehr als einem Partner.

      Ich habe selbst monogam gelebt, polyamor und polygam. Erfahrungen sind also vorhanden.

      Der Grund poly zu leben, gründet meiner Meinung nach immer auf einem Defizit der Grundbeziehung.
      Das ist nicht negativ behaftet.
      Ein Defizit kann sein, dann der Partner nicht gleichgeschlechtlich ist, man aber gern auch gleichgeschlechtliche Zuneigung wünscht.
      Es kann sein, dass nach einer gewissen Zeit sexuell einfach ein wenig die Luft raus ist.
      Es kann passieren, dass man einen Menschen trifft, der einem Sehnsüchte erfüllen kann, die bisher nicht erfüllt wurden.
      Man kann auch mehr Menschen lieben, jeden auf seine Weise, und den Wunsch haben, jede Liebe zu leben.
      ...

      Die Vorteile sind eindeutig.
      Bedürfnisse des Egos werden im Idealfall zu 100% abgedeckt.

      Die Nachteile müssen gar nicht vorhanden sein.
      Aber das habe ich nur temporär erlebt.

      Grundvoraussetzung für offene Beziehungsmodelle sind absolut gefestigte Charaktere.
      Wer poly lebt, sollte stark genug sein, dies nach innen und aussen zu leben.
      Nach innen ist klar, man will das und tut das.
      Nach aussen ist es schwieriger, dazu stehen, zu seiner Lebensweise, auch in Krisensituationen, selbstbewusst damit umgehen, durchsetzen, was man SELBST möchte, NICHT seines Partners wegen einfach „mitmachen“ wollen aus Angst dass er geht.
      Und nicht wegen dem Willen eines Partners etwas beenden, was schön und gewünscht war aber man SELBST nicht den Wunsch hatte es zu beenden.

      Charakterstärke, Selbstdisziplin, die permanente Bereitschaft zur offenen Kommunikation, Selbstreflexion, Ehrlichkeit, Selbstbewusstsein.
      Haken überall?, dann kann es funktionieren.

      Vorteile, Nachteile...wichtiger finde ich die Frage: Was will ICH?
      Das ist das Fundament, auf dem sich jede Beziehungskonstellation gründen kann, mit Menschen die ebenfalls wissen, was sie wollen.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."

      XsuesseX schrieb:

      Die Vorteile sind eindeutig.
      Bedürfnisse des Egos werden im Idealfall zu 100% abgedeckt.

      Die Frage ist hierbei bzw. stelle ich sie mir immer mal wieder:

      Habe ich den Anspruch oder gar ein Anrecht, dass ein Außen (mehrere Menschen) meine Egobedürfnisse wirklich zu 100% abdecken oder habe ich selbst nicht die Pflicht als emotional reifer Charakter diese Abdeckung auch selbst leisten zu können; zumindest ein Stück weit?

      Müssen es 100% sein oder reichen auch 90%, 80%, 70%?

      Ich bin da wirklich noch zu keiner für mich rational und emotional stimmigen Lösung gekommen außer zu einem Impuls, der mir sagt "Lebe von Innen nach Außen".

      Mir geht es dabei nicht um ein völliges Ausschalten von Ego Anteilen, sondern eher auf Mittel der Bedienung dessen und ob man von einem Außen erwarten sollte, alles zu bekommen ohne selbst etwas im Innen dafür zu leisten.

      Gerade im Bereich offene Beziehungen muss man sich ja immer wieder mit solchen Fragen befassen. Auch dahingehend aus welchen Eimern unsere Bedürfnisse gespeist werden.

      So bieten diese Beziehungsformen ein breites Spektrum an Möglichkeiten der Selbsterkenntnis und meines Erachtens auch der Festigung und Reifung, weil sie die sprichwörtlichen Finger weitaus tiefer in vorhandene, emotionale Wunden legen können, als monogame Beziehungen, in denen man davon ausgeht, dass eine Person wie selbstverständlich alle Bedürfnisse abdeckt.

      Ein Nachteil ist der dabei oft entstehende "Wachstumsschmerz". Und diesen ist womöglich nicht jeder gewillt "auszuhalten".
      “Everything has been figured out, except how to live.” (Jean-Paul Sartre)

      Chat.Noir schrieb:

      XsuesseX schrieb:

      Die Vorteile sind eindeutig.
      Bedürfnisse des Egos werden im Idealfall zu 100% abgedeckt.
      Die Frage ist hierbei bzw. stelle ich sie mir immer mal wieder:

      Habe ich den Anspruch oder gar ein Anrecht, dass ein Außen (mehrere Menschen) meine Egobedürfnisse wirklich zu 100% abdecken oder habe ich selbst nicht die Pflicht als emotional reifer Charakter diese Abdeckung auch selbst leisten zu können; zumindest ein Stück weit?
      Unter Bedürfnisse des Egos verstehe ich die Bedürfnisse, wegen derer auch eine poly Beziehung eingegangen wird.
      Selbst als gefestigte Persönlichkeit kann ich nicht alle Bedürfnisse selbst abdecken, den sexuellen Bereich, die Bi-Ebene.

      So war es gemeint.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."
      Polybeziehungen sind so eigen wie die Menschen, die sie führen.
      Ich hab bisher folgende Vor- und Nachteile erlebt, die eine polyamore Beziehung* haben kann:


      Vorteil: Liebe, Liebe, Liebe
      Jede Liebe, die ich erleben durfte und darf, empfinde ich als großes Geschenk und zutiefst bereichernd. Dafür bin ich sehr dankbar.

      Vorteil: Horizonterweiterung
      Jeder Partner lässt mich eintauchen in seine ganz eigene Welt und erweitert meinen Horizont auf einzigartige Weise. Genauso schenke ich mich selbst und erlebe, wie verschiedene Menschen auf mich als Partnerin reagieren. Unterschiedlich, jeweils sehr eigen und jeweils einfach wunderbar.

      Nachteil: Viele Fallstricke
      Eine gesunde, bereichernde Polybeziehung hängt von noch mehr Faktoren ab als das Gelingen einer konventionellen Beziehung, in der nur zwei Menschen und ihre Lebensumstände miteinander verbunden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles schön klappt ist geringer.

      Vorteil: Spezielles Gefühl der Verbundenheit

      Wenn es funktioniert, und allen Beteiligten bewusst ist, dass man etwas Seltenes, Kostbares teilt... das ist sehr sehr schön - u.U. mit Konsequenzen für das Lebensgefühl der Beteiligten und den Umgang untereinander.

      Nachteil: Vieles multipliziert sich, nicht nur die positiven Gefühle
      Geht es einem Beteiligten schlecht, betrifft es direkt oder indirekt oft gleich mehrere Personen.

      Vorteil: Geteiltes Leid ist halbes (gedritteltes / gevierteltes ...) Leid
      Nach meiner Erfahrung können sich Liebespartner in Krisenzeiten, z.B. bei schweren Krankheitsfällen, besser den Rücken stärken als Freunde.

      Nachteil: Vorurteile
      Mehr als jeder zweite monogam Lebende, der mitbekommt, dass ich poly lebe, erklärt mir aufs Neue, dass ich meine Ehe aufs Spiel setze und dass die Wahrscheinlichkeit, dass es langfristig schön klappt, verschwindend gering ist. Ungefragt und in den unmöglichsten Kontexten :S . Als hätten mein Mann und ich noch nie reflektiert über unseren Lebensstil nachgedacht :S . Das nervt. Wenn du mal Braut oder Bräutigam warst, dann hast du dich vielleicht gefreut, als dich die halbe Welt für die tolle Beziehung beglückwünscht hat, die du führst oder führtest. Als Poly erlebe ich ungefähr das Gegenteil. Oft wird uns z.B. unterstellt, dass wir unsere Partner nicht genug lieben, denn "Warum will man sonst mehrere Partner?" Häufig fehlt es gleichzeitig an der Bereitschaft oder Fähigkeit, die Antworten zu verstehen. Damit müssen wir umgehen.

      Nachteil: Zeit
      Seit ich zwei Beziehungen führe, pflege ich nicht mehr so viele Hobbys wie vorher.

      Nachteil: Organisation
      Wir müssen gut koordinieren, wer wann wo ist. Allerdings haben sich bestimmte Abläufe eingespielt, so dass wir nicht mehr so viel organisieren müssen. Ich glaube, viele Familien müssen besser organisiert sein als wir.

      Vorteil: Unterstützung im Alltag
      Je nach dem, wie eine Poly-Beziehung gestrickt ist, unterstützt man sich gegenseitig auch bei Alltagskram (z.B. Einkaufen gehen oder kochen, Möbel umstellen, recherchieren, Smartphone für den Partner besorgen). Nach meiner Erfahrung klappt das selbstverständlicher als unter Freunden.



      * Ich sehe die Polyamorie als eine von vielen Formen der offenen Beziehung, denn eine Öffnung der konventionellen Zweierbeziehung liegt dabei zugrunde. Nur eben nicht nur für Sex, sondern auch für Liebe und ggf. auch den Aufbau bzw. die Pflege einer weiteren Beziehung (oder mehrerer).

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Frl. Irrlicht () aus folgendem Grund: Sternchentext

      Wir leben eine offene Beziehung, folglich habe ich damit kein Problem.

      Ich bin die erste Frau meines Partners, vor mir hatte er nur Erfahrungen mit Männern.
      Er ist also bisexuell.
      Das wusste ich vom ersten Tag an, es war kein Geheimnis.
      Nach einiger Zeit äußerte er den Wunsch bzw die Sehnsucht danach mit einem Mann zu verkehren.
      Nicht drängend, eher als schwärmerei, als schöne Erinnerung. Als ich würde gerne mal wieder....
      Ich habe darüber nachgedacht wie ich das finde und wie ich es fände wenn es passierte.
      Ich kam zu dem Schluss das es mir nichts aus macht.
      Wenn es denn Männer sind.
      Allerdings habe ich mir Reglements erdacht, die mir wichtig sind.
      Wir haben uns zusammen gesetzt und es besprochen.
      Wir haben uns auf einen Rahmen geeinigt der und beiden wichtig ist und mit dem wir uns beide wohl fühlen.
      Dazu gehört absolute Offenheit. Keine heimlichen Sachen. Ehrlich auch den potentiellen Kandidaten gegenüber.
      Ich möchte die Männern " kennen " , einen Eindruck von ihnen haben, durch das was kommuniziert wurde. Wenn mir einer nicht zusagt dann ist er raus.
      Ich will wissen was gelaufen ist, was bei einem Treffen angedacht ist ( weiß man ja vorher nicht im Detail, aber die grobe Richtung also geht es um kenne lernen und Kaffee oder soll es zur Sache gehen )

      Das sind so die wichtigen Eckpunkte die für beide gelten. ( Der Einfachheit halber habe ich es nur aus meiner Sicht formuliert )

      Im Laufe der Zeit gab es auch noch mehr externe Personen, sei es als dreier oder Vierer, mal Männer mal Frauen, Fetischpartys.
      Das haben wir aber zu zweit erlebt.
      Er hat auch mit den Damen sich befasst, allerdings unter meiner Aufsicht und Führung, was sich schon aus dem Setting ergeben hat. Mit einer anderen Frau alleine kommt nicht in Frage.

      Ich denke es fällt mir leicht ihm die Freude oder die Erfüllung der Sehnsucht zu gönnen weil es eben Männer sind.
      Es ist keine " Konkurenz " für mich, es ist keine Gefahr das auf einmal Kinder in die Welt gesetzt werden die dann den Schlamassel ausbaden müssen, die Wahrscheinlichkeit von großen Gefühlen ist geringer. Allein schon weil ein großer Teil der Männer har kein Interesse an einer Beziehung haben oder teilweise ungeoutet sind.
      ( Trotzdem gab es einen der die große Liebe meinte gefunden zu haben und dann echt aufdringlich wurde, aber den haben wir auch los bekommen )

      Allgemein gesagt, jeder muss sich das häkeln was für ihn am besten passt und womit alle Beteiligten klar kommen.
      Man kann immer wieder neu " verhandeln " , kann dies oder jenes neu bewerten und es ggf auch verändern.
      Man muss sich halt einig sein.
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Es gibt Menschen die führen so eine offene Beziehung erfolgreich und sind glücklich damit.
      Ich kann das zwar nicht verstehen, aber akzeptieren. Für mich wäre das allerdings nichts.
      Ich hab schon im Sandkasten meine Spielsachen nicht geteilt :D

      Fantasien mal mit mehr als nur einem Partner zu Gange zu sein gibt es schon, sowohl bei mir, als auch bei meiner Kleinen, aber solange an den entsprechenden Teilen noch ein ganzer Mensch mit dran hängt, hätte ich große Schwierigkeiten damit.

      Komisch, eigentlich bin ich nicht so der eifersüchtige Typ. Freue mich eher, wenn ich bemerke dass andere meins auch attraktiv finden, aber sie eben meins ist.
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      Huhu, also ich führe eine polyamore Beziehung. Ist für mich eine besondere Form der offenen Beziehung. Ich bin verheiratet und habe neben dieser Beziehung eine weitere feste Partnerschaft. Mein Freund ist auch verheiratet. Wir vier Erwachsenen verstehen uns alle sehr gut. Sind mittlerweile befreundet und sprechen immer wieder darüber näher beieinander zu wohnen bzw. Irgendwann zusammenziehen. Wir fühlen uns wie eine Patchworkfamilie. Mein Freund ist als Zweit-Papa bei meinen Kids vollkommen akzeptiert und auch er fühlt sich in dieser Rolle wohl. Er und seine Frau planen in den nächsten 2 Jahren auch Nachwuchs zu bekommen und dass ich dann ein fester Bestandteil im Leben ihres Kindes sein werde ist der Wunsch von uns allen.

      Sexuell sind unsere Beziehungen alle auch weiterhin offen. Also es gibt keine geschlossenen Gruppen. Was aber nicht bedeutet, dass wir auch noch zusätzlich ständig mit anderen rumv***, sondern das einfach die Möglichkeit da wäre, wenn jemand mag.

      Bei uns funktioniert es einfach und wir sind froh uns gefunden zu haben. :love:

      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      Wir haben uns auf einen Rahmen geeinigt der und beiden wichtig ist und mit dem wir uns beide wohl fühlen.
      das ist letztlich meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit wie sowas funktionieren kann. Die Bedürfnisse müssen geachtet werden.



      M.J. Craw-Corteaz schrieb:

      Man kann immer wieder neu " verhandeln "

      ich weiß...Du hast verhandeln schon in Gänsefüßchen gesetzet...verhandeln wäre für mich das völlig falsche Wort...!

      Es geht darum den Rahmen zu setzen wo die Bedürfnisse geachtet und beachtet werden. Wo sich alle wohl fühlen.
      Mit der Zeit können sich Dinge ändern und dann muss man quasi anpassen.
      Da ja alle Beteidigten damit einverstanden sind gibt es für mich keinen " Kampf" um etwas......Eifersucht ist fehl am Platz.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von newbarbie ()

      SirCat schrieb:

      Was haltet ihr von offenen Beziehungen? Wie würdet ihr eine offene Beziehung definieren? Führt ihr vielleicht sogar eine offene Beziehung?
      Oder kommt so etwas für euch nicht infrage? Was spricht für und was gegen so eine Beziehungsform?
      Wir können uns keine offene Beziehung vorstellen. Ich will ihn ganz für mich alleine haben und ich weiß, dass er identisch denkt.
      Warum sollte ich mich auch anderen zuwenden?
      Ich finde alles in ihm...er ist mein Herr, Seelenverwandter, Freund, Richter und auch in beschützenden Teilen mein Vater. Meine körperliche, mentale und psychische Ergänzung.
      Es gibt meinerseits ganz einfach keinen Grund, die Verbindung zu öffnen :) .
      Uff. Einerseits scheue ich das Thema, weil es etwas sehr Persönliches ist und dennoch sollte darüber gesprochen werden. Alle Aussagen, die ich im nachfolgenden Text treffe, beziehen sich auf mich und meinen Partner. Für uns funktioniert das so. Das soll allerdings keine andere Beziehungsform oder andere Art der offenen Beziehung schlechtreden oder gar ein Angriff anderer Personen darstellen.
      Ich führe eine offene Beziehung. Hätte man mich vor einem Jahr gefragt, hätte ich mir das vermutlich nie vorstellen können. Mein Partner und ich haben, als wir uns kennengelernt haben, eine Spielbeziehung geführt. Meine Spielbeziehungen sind 90% der Zeit offen. Als wir uns dann dazu entschieden haben eine feste Partnerschaft einzugehen, hat sich das nicht geändert und auch dafür gibt es seine Gründe.

      Mein Partner ist Switcher und bisexuell.
      Auch wenn ich mittlerweile hin und wieder aktiv fessle, habe ich keine einzige dominante oder sadistische Ader in meinem Blut. Ich bin Sub und keine Switcherin. In unserer Konstellation toppt er mich und das ist auch "unumstößlich". Selbst wenn ich ihn fessle, um ein neues Bondage auszuprobieren oder um zu üben, lässt er sich nicht fallen. Er selbst sagt auch ganz klar, dass er nicht mit derselben Frau beide Seiten ausleben kann.

      Zweiter Aspekt hierzu: Seine dominante Seite wächst mit unseren Erfahrungen und Erlebnissen zusammen. Je mehr wir spielen, umso mehr Facetten seines Top-Seins werden aufgedeckt und dort, wo wir dachten, dass eine Grenze wäre, ist halt dann doch noch lange keine. So weit so gut. Nun ist es aber auch so, dass mit seinem Top-Sein das Bedürfnis sich toppen zu lassen gleichförmig mitwächst. Ergo: je dominanter er ist, um so submissiver wird er. Nun kann ich dieses Bedürfnis nicht befriedigen. Hätten wir eine monogame Beziehung, wäre er auf Dauer fürchterlich frustriert, die Lust auf Spiel mindert sich und frustriert somit schlussendlich auch mich.

      Dritter Aspekt: Mein Partner ist Top und Sadist, aber wenig dominant. Wenn ich nun das Bedürfnis nach einem Erlebnis habe, in dem ich dazu "gezwungen werde" absolut devot zu sein, kann ich mir das (ebenso wie er) jeder Zeit erfüllen, wenn ich dazu den richtigen Partner finde. Ebenso wie bei ihm vermeidet das Frust und ein Hintergehen des Partners.

      Terms & Conditions

      Mein Partner und ich sind da mehr reingeschlittert, bis wir irgendwann festgestellt haben, dass es definitiv sinnvoll wäre genauer darüber zu reden und das Ganze zu definieren.

      Wir halten unsere Beziehung "sehr" offen. Es gibt im weitesten Sinne keine Grenzen. Das was gut tut, darf gemacht werden. Hierbei sollte angemerkt werden: sowohl für mich als auch für meinen Partner ist Sex momentan keine Option. Sexuelle Handlungen schon, Geschlechtsverkehr nicht. Das gibt uns beiden nichts. Sollte sich das jemals ändern, wird darüber gesprochen werden. All das in dem abgesteckten Rahmen, dass sich keine emotionale Partnerschaft zu einem unserer Spielpartner aufbaut. Polygamie kann ich mir für mich nicht vorstellen. Emotional erfüllen wir uns beide völlig und emotional gehöre ich ihm und er mir. Sonst niemandem. Für mich ist die Seele auch einfach weitaus wichtiger als der Körper, den ich sehr wohl gewillt bin zu teilen.

      Pros & Cons


      Meine persönliches Vorteile:
      a) Es bringt uns zum Reden. Darüber was uns fehlt und darüber was in unserer Beziehung hervorragen läuft. Aber auch über unsere Spielpartner. Wir fragen uns meist gegenseitig um Meinungen, oder um Rat, bevor wir mit einer neuen Person/einem neuen Paar spielen.
      b) Keiner von uns fühlt sich eingeengt.
      c) In meinem Kopf ist das Risiko zu betrügen, und die Angst betrogen zu werden viel geringer.
      d) Es bringt viel Freiheit. Ich darf beispielsweise mit anderen Männern flirten. Einfach weil ich das gerne tue.

      Meine persönlichen Nachteile:
      a) Es ist oft extrem schwer Spielpartner zu finden. Menschen hören das Wort "Beziehung" (auch wenn offen davorsteht) und blocken völlig ab, weil sie Angst haben zur Affaire zu werden, oder mich meinem Partner wegzunehmen. Es ist schwer dann das Beziehungskonzept zu erklären und zu versichern, dass das für meinen Partner und für mich in Ordnung geht.
      b) Ja, hin und wieder kommen die Zweifel. Allerdings muss ich auch hier auf Punkt a) der Pro-List verweisen. Es bringt uns zum Reden und danach ist wieder alles geklärt.
      c) Es ist zeitaufwendig. Wir sind beide viel beschäftigt und die Zeit, die uns bleibt verbringen wir natürlich auch mit unseren Spielpartnern und nicht nur miteinander.
      d) Für Außenstehende (ohne BDSM-Kontext) ist es oft sehr schwer zu begreifen und fast unmöglich das Konzept von Treue innerhalb einer offenen Beziehung zu verstehen, sowie der Fakt, dass wir unsere Beziehung nicht deshalb offenhalten, weil unsere Beziehung kaputt ist, oder zu Ende geht. (Quasi als letzter Ausweg)

      Dennoch: Es funktioniert. Es erfüllt mich. Ich habe mich dafür entschieden und mir geht es gut damit.
      Wir führen keine offene Beziehung - irgendwie scheinen wir beide sehr monogam gestrickt zu sein.
      Bei mir geht das soweit, dass ich andere Männer einfach nicht sexuell attraktiv finde. Mein Partner gibt mir in jeder Hinsicht alles, was ich irgendwie brauche.
      Hinzu kommt, dass ich selbst viel zu unsicher wäre um meinen Partner zu teilen. Ich würde mich permanent in Frage stellen... das ist viel zu stressig.

      Aber ich bewundere Paare, die solche Beziehungen führen können. Wirklich. Und ich kann gut nachvollziehen, aus welchen Gründen man seine Beziehung öffnet - und habe absolut keine Probleme mit solchen Paaren.
      Ich und mein Ehemann haben uns vor ca 3 Jahren für eine offene Beziehung entschieden.

      Ich will da aber noch erwähnen, dass wir eine Vanilla-Beziehung führen - ich denke bei einem Ehepaar dass gemeinsam eine BDSM-Beziehung mit einer zusätzlichen offenen Beziehung führt, sind die Gründe vielleicht wieder ganz anders als bei uns.

      Vorteile:
      - Ich kann meine Neigungen ausleben, ohne diese Sehnsüchte weiter unterdrücken zu müssen.
      - Ich kann mich fernab vom Alltag mit Haushalt, Kind etc. auch bei einem anderen Partner mal an die Schulter lehnen und über Gott und die Welt plaudern.
      - Ich bin nach den Besuchen bei meinem Dom wieder viel gelöster und lockerer im Zusammenleben mit meiner Familie. Resp. einfach weniger gereizt und geduldiger. Sogar mein Kind (10) merkt das und will mich in den Ausgang schicken wenn ich mal lange nicht mehr weg war :D
      - Ich entdecke mich selber wieder neu. Reflektiere vieles anders. (Vielleicht entdecke ich auch gerade meine polyamore Seite durch das öffnen der Ehe)
      - Ich lerne meinen Ehemann dadurch auch neu kennen, lieben und achten … irgendwie verändert sich auf jeden Fall auch die Beziehung zu ihm (im Guten)

      Nachteile:
      - Mein Gefühlschaos. Meine Emotionen, aber auch die vom Partner / den Partnern. Manchmal ein schlechtes Gewissen weil ich meine Sehnsüchte auslebe und mein Ehemann das (derzeit jedenfalls) aber nicht tut.
      - Die Schwierigkeit allen Partnern gerecht werden zu wollen ...
      - Die Planerei: Kind, Nachbarn etc sollen nichts von meinem Doppelleben mitbekommen

      Wichtig:
      - REDEN!
      - REDEN!
      - REDEN!
      … und das mit allen betroffenen Parteien!
      Ich hab meine Ex-Vanilla-Beziehung damals geöffnet. Zumindest für Sex. Ich hatte schon reichlich Erfahrung, er durch eine frühe Ehe nicht. Und Sex ist eben nicht Liebe. Ich wollte dass er es ausprobieren kann. Als er das erste Mal weg fuhr, war ich völlig am Ende.
      Ob ein Dom heute noch andere Subs hätte, oder ich noch andere Doms, das muss man nur klären.
      Hi!

      Also ich weiß auch nicht recht. Ich hatte immer gedacht, es liege daran, dass ICH nicht monogam kann weil ich einfach zu gern experimentiere, weswegen wir oft über die Möglichkeiten einer offenen Beziehung gesprochen haben.

      Noch bevor das dann explizit vereinbart wurde, bin ich drauf gekommen, dass er schon ne Weile grast. Gut, kein Ding, dann will ich aber auch! Klingt zwar nicht nach einer erwachsenen Entscheidungsfindung aber that's life.

      So, ich hab mir dann aber fast 10 Jahre Zeit gelassen, umzusetzen, was ich theoretisch "gedurft" hätte, weil ich sicher gehen wollte, ihn nicht zu verletzen. Jetzt bin ich gesprungen, hab den PERFEKTEN Dom gefunden und bin im 7. Himmel....

      Dummerweise ist er auch der perfekte MANN. Ich weiß, perfekt ist gar nix und mittlerweile kenn ich auch seine Abgründe und muss erstmal schauen wie wir damit jetzt umgehen sollen aber mein Herz sagt so laut JA, dass es weh tut.

      Jetzt steck ich fest... in einer Situation, die einem Seiltanz zwischen zwei Berggipfeln ähnelt. Also ich weiß jetzt wenigstens eins.... Ich kann ABSOLUT monogam sein, wenn es um den Richtigen geht....

      Izrah (falls ihr mich jetzt vierteilen möchtet...nur zu) :ninja:
      Ein interessantes Thema auf das ich selbst auch sehr oft angesprochen werde, da ich eine offene Beziehung, besser gesagt Ehe führe.

      Bei diesem Thema gibt es generell nur persönliche Meinungen und kein Generalskonzept, bestenfalls Anregungen oder Gründe die andere dann für sich selbst anwenden zustimmen oder ablehnen können um eine offene Beziehung anzufangen oder abzulehnen.


      Ich definiere für mich selber 4 verschiedene Beziehungstypen

      Typ1 monogame Beziehung
      kennt jeder weiß jeder was gemeint ist, braucht nicht weiter erläutert werden

      Typ2 moderne Beziehung
      sind Paare die als Paar gemeinsam in Clubs gehen (SwingerClub als Beispiel)
      sich dort aber NICHT trenne sondern den Abend/Nacht gemeinsam verbringen
      also ein MMF FFM MFMF findet nur gemeinsam statt. Ebenso ein D/s spiel mit anderen nur gemeinsam stattfindet

      Typ3 offene Beziehung
      ist die Steigerung zu Typ2 hier ist der Alleingang sowohl im Club oder privat gestattet und abgesprochen.
      Auch hier gelten natürlich Regeln die jedes Paar für sich gemeinsam finden und festlegen muss

      Typ4 BESCHEISSER
      der der eigentlich in einer Beziehung Typ1 steckt da nicht das bekommt was er braucht oder will sein Partner nicht geben kann und dann Fremdgeht

      Für mich ein absolutes NoGo

      klar gibt es auch poly usw. und viel mehr andere Formen ich beschränke mich mal auf diese 4 Typen


      Man stelle sich vor Frau hat mal Lust mit einem gepiercten Schwanz zu vögeln .... weil sie das noch nie hatte
      Typ1 wird wohl kaum ihren Mann an die Hand nehmen zum Piercer laufen und dann so'n Ring rein machen nur damit sie es mal "testen" kann und nach 3x vögeln wieder raus nimmt.

      Typ2 und 3 könne sich diese Phantasie durchaus erfüllen und so gilt es mit allen anderen Phantasien solange man 2bzw3 ist

      zumindest meine Meinung,
      die auch nicht Allgemeingültig sein muss und sein wird.

      so long

      Mr.D