Ausleben in der Familie

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      Ausleben in der Familie

      Hallo liebe Leute,

      So weit ich mitbekommen habe, scheint es im Forum gar nicht so viele zu geben, die in einer festen (! also z.B. Ehe etc) Partnerschaft leben und ihre Neigungen auch nur dort ausleben. Ich frage mich, wie BDSM und Familie funktioniert, vor allem, wenn schon Kinder da sind. Hat jemand Erfahrung damit?

      Viele Grüße
      vita damen

      Re: Ausleben in der Familie

      Bei Kinder muss ich passen aber feste Beziehungen gibt es gar nicht so wenige und da sind auch welche dabei die wirklich monogam geführt werden, wobei dies nach meiner Erfahrung die Minderheit ist, auch wenn viele Beziehungen so anfangen mögen. Ich weiß nicht ob dir der Link weiterhilft: <!-- m --><a class="postlink" href="http://gentledom.de/_rubric/index.php?rubric=BDSM+und+Eltern">http://gentledom.de/_rubric/index.php?r ... und+Eltern</a><!-- m --> dort berichten Personen über die Situation BDSM, Partnerschaft und Kind.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Re: Ausleben in der Familie

      Ich lebe in einer Ehe mit Kindern und auch wenn ich zu denjenigen gehöre die ihr SM größtenteils "außer Haus" praktizieren, so kenne ich doch Paare die halt irgendwann Eltern wurden und trotzem sie selbst blieben und somit auch ihrem "speziellen Hobby" wieder nach gingen.

      Wo genau siehst Du denn das Problem?

      Eine zeitlang ist man halt vorwiegend Mama und Papa und nur sehr wenig Frau und Mann und Sub und Dom (oder wie rum auch immer). Dann werden die Kinder größer und das Gleichgewicht bewegt sich wieder mehr in Richtung Mann und Frau usw.

      Natürlich ergeben sich mit Kindern im Haus ein Paar praktische Erwägungen, mit Spielzimmer ist dann halt nix mehr und Spielsachen sollten immer gut verstaut werden. Irgendwann werden die Kinder wohl nach Geheimnissen suchen und auch was finden. Da sind aber meist schon in einem Alter in dem sie sehr gut wissen das sie in eine Privatsspähre eingedrungen sind die sie nix angeht (das kann man meines erachtens seinen Kindern ruhig auch verdeutlichen). Ich achte darauf das ich nicht gerade Spuren trage, wenn ich mit meiner Tochter ins Schwimmbad gehen will bzw. ich reduziere die sessions pro Jahr wo es so deutlich wird auf ein Minimum, da ich meine Tochter nicht aus dem Bad ausschließe (was ich dann mache wenn man mir was ansieht). Und lauter so kleine Sachen die man ganz pragmatisch handhaben kann/muss halt. So wie man sollte man Raucher sein die Zigaretten weg packt und nicht mehr im Haus raucht usw..

      lg redcat

      Re: Ausleben in der Familie

      Vielen Dank an gentle und redcat,
      also ich persönlich finde, dass Sexualität und Kinder sowieso schon ein heikles Thema ist. Und der Einbezug von BDSM ist ja nochmal eine Steigerung. Was sollen, dürfen Kinder überhaupt wissen, was erklärt man besser und was lässt man sie alleine rausfinden, schließlich will man sie ja nicht "sexualisieren", sondern so aufklären, dass sie vorurteilslos an bestimmte Themen herangehen können. Hier scheinen die Meinungen x-trem auseinander zu gehen. DIe Handhabe von Sven auf Gentles Seite: schluck! Mir persönlich wäre das very too much- aber auf der anderen Seite wäre mir im Nachhinein solch eine offene Erziehung lieber gewesen als die totale Anti-"Aufklärung" meiner Eltern. Ich hatte mit 10 schon die Nase voll von Sex, denn obwohl ich im Grunde nicht wusste, was man da macht, konnte ich erläutern, wie eine Ausschabung funktioniert..

      Mich interessiert einfach, wie andere es schaffen, ihre "besondere" Beziehung auch über einen langen Zeitraum und in einer Familie mit Kindern zu realisieren.
      Bisher war mein Bild von BDSM doch recht vorurteilsbeladen und das möchte ich sehr gerne ändern, denn viel zu groß ist die Anziehung, als dass ich einfach sagen könnte: so etwas passt nicht zu mir- basta.

      Viele Grüße
      v.d.

      Re: Ausleben in der Familie

      Hallo vita damen,

      unser eigenes Verhältnis zu Aufklärung und Sexualität ist eben wie Du es an Dir selber spürst von den Eltern geprägt. Meine Einstellung hierzu ist eher konservativ und doch irgendwie auch natürlich (besser kann ich grad nicht ausdrücken). Das Thema Sexualität und Kinder ist in meinen Augen nur heikel weil wir den natürlichen, unbefangenen Bezug dazu verloren haben- und DAS ist es was KInder sofort spüren. Einem Kleinkind muss man sagen wie die Körperteile richtig heißen, bevor es im Kindergarten (und oh ja es gibt vulgäre Bezeichnungen hierfür auf dem Kindergartenhof) hört was man noch so dazu sagt. Irgandwann fragt das Kind wo die Babys herkommen, ich hab meine die Hand auf den Bauch der schwangeren Nachbarin legen lassen und ihr auch erklärt wie das Kind da rein gekommen ist inklusive Entwicklungsstufen, hierfür gibt es in Beratungsbüchern für Schwangere wunderbare Bilder und meine 5 Jährige hat alles verstanden. Ebenso hat sie verstanden das Sex ein Privatsache zwischen zwei Erwachsenen ist. Mehr muss ein Kind in diesem Alter nicht wissen.

      Fragen zu sexuellen Präferenzen- nun ich denke hier sollten die Eltern sich wirklich zurück halten und den Jungendlichen sich selbst entdecken lassen. Wenn eine allgemeine Vertrauensbasis zwischen Kind und Eltern besteht kommt der/ die jungendliche eventuell Fragen, dann und nur dann würde ich auch offen und ehrlich was dazu sagen.

      Ansonsten eben immer schön locker und man selbst bleiben, wenn man auf Fragen oder ein mal in der Schlafzimmertür stehendes Kind wie ein aufgeschrecktes Huhn reagiert, bekommen diese ein Gefühl von uh das ist was falsches.

      lg redcat
      Finde ich auch sehr spannend da wir uns auch mit dem Thema beschäftigen. Unsere Tochter ist nun 6 1/2 und sie weiß wo babys herkommen, doch was noch alles damit zu tun hat, hat natürlich noch Zeit.
      Wir haben eine abschliesbare Truhe die sie in der alten Wohnung auch entdeckte und auch wissen wollte was da wohl drin ist. Wichtige Unterlagen bekam sie als Antwort und damit hatte es sich auch. Nun haben wir ein Haus wo wir uns einen Elternbereich eingerichtet haben. In erster Linie gibt es dort nichts zu sehen ausser Couch, Schreibtisch, ein Bücherregal und eben die verschlossene Kiste. Sie kennt den Raum, respektiert aber auch, nicht reinzugehen, erst recht nicht ohne vorher anzuklopfen. (Ein sehr braves Kind*gg). Ausserdem ist der Raum abschließbar und somit sehen wir uns dem mit Sicherheit wachsenden Entdeckerdrang noch gewappnet. Ich bin gespannt ob sie alle Barrikaden überwinden wird wenn es mal soweit ist. Ich kann mich noch gut daran wie ich das Schlafzimmer meiner Eltern auskundschaftete.

      Aber was werden wir tun wenn sie älter wird, bewusste fragen stellt oder gar wissen will was Mama und Papa so anstellen? Auf jeden Fall nicht verklemmt reagieren, man muss ja nicht in ins Detail gehen. Ein gesundes Verhältnis zur Sexualität wünschen wir uns für sie. Es ok ist sich auszuprobieren und nicht gleich alles was man im Laufe seines Leben an sich entdeckt merkwürdig ist, gar in eine Schublade gesteckt wird.
      Meine Frau hat ihre schublade erst mit ca 30 langsam geöffnet, und wieviel Spass sie nun hat.... Sie hätte unter dem Aspekt sich bestimmt schon früher entdeckt, hätte sie geahnt was alles "erlaubt" sein kann.
      Aufklärung, vieles kann und darf gerade dann wenn man den passenden Partner hat. Wichtig ist uns auch das sie weiß, dass sie selbst bestimmt welche Erfahrungen sie machen will.

      Spannend find ich aber auch ob hier der Apfel nicht weit vom Stamm fällt oder doch das Konservative überwiegt. Und ob und was wir erfahren werden ist natürlich abhängig davon ob es für sie je Drang geben wird sich outen zu wollen.

      Auch steht für uns noch im Raum wie genau wir uns je outen werden. Ich mein jetzt nicht bis ins kleinste Detail, aber bei uns ist schon der Drang da unser sub/Dom leben in Richtung 24/7 bzw flr zu bewegen, wenn wir mal das Haus irgendwann wieder für uns haben. Und was spricht dagegen das dein Kind weiß das Mama die Hosen anhat und nicht wie typisch der Mann.
      Ich wiederhole mich aber es bleibt spannend. Erstmal leben wir normal Familie mit all dem Alltag umd so.
      Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wir haben zwei Kinder die zusehends neugieriger werden, 24/7 wäre bei uns nicht machbar, selbst wenn wir wollen, zumindest jetzt noch nicht. Im Moment leben wir EPE und das ist schon Recht schwierig. Wir haben in unserem Schlafzimmer ein Spielzimmer integriert, decken aber alle Möbel ab und haben alles Spielzeug im abschließbaren Schrank verstaut, wie wir uns Puten werden ist uns auch noch nicht klar und immer mal wieder Gesprächsthema. Wir werden sehen, aber lange wird es nicht mehr dauern bis wir uns schlüssig werden müssen. Wir integrieren es immer mal wieder in den Alltag, meistens unbewusst aber es bleibt spannend wie es sich noch entwickelt. Wenn sie Mal größer sind werden wir es wahrscheinlich auch mehr in den Alltag integrieren, der Wille ist da.
      Dazu hab ich heute einen interessanten Artikel gefunden: deviante-pfade.de/wie-kinder-eine-d-s-beziehung-veraendern-ein-erfahrungsbericht/
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -