Siezen

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      Wem es gefällt und gut tut - und wo es sich natürlich anfühlt. Für mich kommt es nicht in Frage. Da sind wir aber vermutlich wieder an dem Punkt, wie man das Verhältnis zueinander definiert. Herr/Dom - Sub-Verhältnis oder Spielpartner. Ich respektiere jeden meiner Spielpartner sehr, aber als Herr/Dom im Sinne eines Zugehörigkeitsgefühls habe ich nur meinen ersten betrachtet. Siezen wäre mir zu künstlich, zu sehr Rolle, zuwenig ich. Ich tatsächlich auch schon Kontakte abgebrochen, die das wollten. Nicht mein Ding.
      Für mich kommt das "Sie" nicht infrage.....das wäre mir zu förmlich und würde sich falsch anfühlen. Er ist mein Herr und ich unterwerfe mich ihm sehr gerne, aber ich brauche dazu das Gefühl von Nähe, und das wäre bei einem "Sie" irgendwie nicht mehr wirklich gegeben. Im realen Leben sieze ich Fremde und auch Menschen, die ich zwar mehr oder weniger gut kenne, die ich aber auf Distanz halten will. Das ist bei meinem Herrn ja nicht der Fall.

      Zum Glück hat er es auch noch nie von mir verlangt, sonst hätten wir wohl Diskussionsbedarf. ;)
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Ich kann mir das Siezen/Euchzen so gar nicht vorstellen. Es würde total gekünstelt wirken und ich mag es authentisch. Das duzen vermittelt mir ein Gefühl der Nähe, Intimität, und erinnert mich daran, dass Dom auch nur ein Mensch ist, der Respekt vor ihm und die Ehrfurcht bleiben trotzdem, das tut dem ganzen keinen Abbruch.
      Würde Dom also ein Sie verlangen, hätten wir ernsthaften Diskussionsbedarf!
      Das siezen ist für mich eine sehr große Herausforderung - das muss sehr trainiert werden .
      Die Kickende Art ist jedoch schon für mich erfassbar - die Distanz , der Respekt , die Unterwerfung , sehr schönes Kopfkino . Scheitert jedoch meist an meinem Unvermögen mich darauf während der Session zu konzentrieren . Was aber auch spannende Sidekicks ermöglicht :D
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Ich finde, das Leben ist zu kurz, und Sprache zu schön und mächtig, um nicht mit ihr zu spielen. Mein Mann und @Eiskalter Engel sehen das netterweise auch so. ^^

      Meinen Mann, der kein BDSMler ist, sieze ich oft. Er mich auch. Angefangen haben wir damit vor über zehn Jahren zum Spaß. Mittlerweile ist es Gewohnheit. Oft Siezen wir uns aber tatsächlich, um Sätze "abzumildern", die sonst schnell als Vorwurf aufgefasst werden könnten. Ein "Hast du wieder nicht gelüftet?" klingt einfach nur halb so lieb wie "Haben Sie wieder nicht gelüftet, Herr/Frau XY?" ^^ Aber auch in anderen Situationen mögen wir das ganz gern. In der Öffentlichkeit werden wir darum manchmal nicht als Paar erkannt. :whistling:

      Meinen Dom habe ich über ein Jahr geduzt, seit gestern soll/darf ich ihn im Pluralis Majestatis ansprechen. :rolleyes:
      Allerdings bisher nur schriftlich. Wie mir das über die Lippen kommen wird, wenn wir uns sehen, bzw. ob er es gerne hört, werden wir sehen.
      Ich sieze oft und viel (Freunde, Partner). Besonders, wenn ich gespielt streng klinge, so ähnlich wie Eltern ihre Töchter manchmal "Frollein" nennen, wenn sie etwas angestellt haben. ich sieze dementsprechen auch meine Haustiere, wenn sie Blödsinn bauen. Beim Spielen sieze ich manchmal, aber eher, wenn ich frech werd als wenn ich devot bin :)

      Pat schrieb:

      Ich fand das Siezen am Anfang auch etwas gewöhnungsbedürftig.
      Der Anfang ist völlig in die Hose gegangen...
      Ich weiß noch, wie erstaunt ich war, als mich in einem anderen Chatportal devote Männer angeschrieben und gesiezt haben, aufgrund meines dominant klingenden Nicks.

      Ich sprach mit @Pat darüber und merkte an, dass ich das komisch fände, wegen des Gefühls der Distanz, mir aber ein "Ihrzen" bei ihm irgendwann eventuell vorstellen könne.
      Ich erklärte es ihm, falls die Anweisung mal kommen sollte. Er meinte nur "Sie wird kommen".

      Und sie kam.... Ich weiß noch, wie ich ganz erstarrt in meinem Sessel saß und in den Telefonhörer stammelte: "Das ist keine gute Idee". Er ging nicht darauf ein und mit einem Schlag war die komplette Nähe und Innigkeit, die wir uns in den Wochen davor aufgebaut hatten, weg.
      Ich fühlte nur noch eine große Leere. Wir legten auf und ich versuchte, damit klarzukommen. Beim nächsten Telefonat umging ich die direkte Ansprache, den Chat vermied ich, indem ich im Garten werkelte und früh zu Bett ging. Unser Kontakt beschränkte sich auf SMS und kurze Telefonate.
      Ich glaub, am 3. Tag fragte er nach, was mich so bockig werden ließ. Ich erklärte ihm wieder, dass sich beim "Sie" eine totale Distanz aufbauen würde. Für mich unvorstellbar, den Mann, der meine Seele berührt hatte, mit "Sie" ansprechen zu müssen. Und dass es keine Bockigkeit sei, sondern dass es schlagartig von allein aufgetreten ist, so wie ich es befürchtet hatte.
      Er zog die Aufgabe zurück, weil er merkte, dass die Krise echt und nicht gespielt war und ich brauchte bestimmt eine Woche, bis ich zu der gewohnten und geliebten Nähe zurückfand.

      Ein paar Wochen später befasste ich mich im Kopf damit, ihn mit "Ihr" und "Euch" anzusprechen und ihm das irgendwann anzubieten.
      Die Gelegenheit bekam ich, als ich einige Zeit später eine Bitte hatte. Ich bot ihm an, ihn beim virtuellen Spiel so anzusprechen, gekoppelt mit "mein Herr".
      Sein Kommentar: "Bis zum nächsten Treffen!", was sich dann nochmal bis zum übernächsten verlängert hat.
      Das stürzte mich schon wieder in eine Krise, ich hab ihm dann das Versprechen abgerungen, die Ansprache nicht dauerhaft nutzen zu müssen.
      Kaum hatte ich das Versprechen, fiel es mir wesentlich leichter, ihn auch außerhalb unserer abendlichen "Chat-Spiele" so zu nennen.

      Das "mein Herr" fühle ich ganz tief in mir und sogar beim Stammtisch konnte ich "Ihr " sagen.
      Auch bei unseren Treffen in der Öffentlichkeit versuche ich es, zwar leise, aber immerhin ;)
      Meist duze ich ihn nur noch morgens und bei persönlichen Gesprächen über Familie und Arbeit, aber auch das wird seltener.

      Und meine Krisen übrigens auch :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

      Moin zusammen.

      Mir kommt es nicht darauf an, ob Sub mich siezt, duzt oder ihrt.
      Mir kommt es auf die Geisteshaltung bei der Ansprache an.
      Ein ehrerbietiges "Du" ist mir 100-Mal lieber als ein flapsiges "Sie".
      Im übrigen gilt das für jeglichen Umgang zwischen Sub und mir, verbal wie non-verbal.
      So lange Sub weiß, wo Subs Platz ist, und sich entsprechend ausdrückt und verhält ist mir die Bezeichnung, die Sub für mich hat, relativ egal.

      Gruß

      Imaginary
      Die Gedanken sind frei.
      Denken muss man sich erarbeiten.

      Frei nach Quigley: "ich habe gesagt, daß ich mit `nem Flogger nicht viel anfangen kann, nicht daß ich damit nicht umgehen kann."
      Hallo,

      hängt von der Verwendung ab.
      Ich habe Leuten schon das Du entzogen und damit die Rücknahme von prinzipiellem Wohlwollen signalisiert. Das ist mehr als nur Distanz.

      Im BDSM Bereich ist es nicht mein Fall und entspricht nicht dem von mir gewünschten Beziehungsmodell der Domestic Discipline, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Dom seine Sub duzt und sie ihn siezt. Das etabliert eine Herrschaft, die respektvolles Verhalten fordert, aber eben auch wohlwollende Aufsicht signalisiert.

      Horst
      Für mich hat das Siezen einen ganz besonderen Reiz, nicht, weil es mir so leichtfällt oder ich es unbedingt "gerne" tue, sondern gerade weil es mir schwerfällt und mich enorm in die Höhe bringt, wenn ein Dom es von mir einfordert, mich jedes Mal rügt oder sogar straft, wenn ich es vergesse. Es macht mir einen unglaublichen Kick, auf diese oldfashioned Art auf Distanz gehalten zu werden, während er mich natürlich duzt. :)
      Siezen hat für mich eine sehr besondere Form der Höflichkeit. Es geht nicht primär um die Distanz, es geht um eine besondere Wertschätzung. Ich habe im Freundeskreis Menschen die ich duze und die mich siezen, ohne das eine BDSM Beziehung jemals bestand. Sie wissen aber um den BDSM Bezug bei mir und wollen mir so eine besondere Wertschätzung ausdrücken. Meine Art eine besondere Wertschätzung verbal auszudrücken sind sehr spezielle und einzigarte Nicks die ich ihnen gebe.

      Ich wünsche es mir von jeder Sub das sie mich siezt, aber manche brauchen ihre Zeit zu erleben, was es zwischen ihr und mir aussagt. Wer immer nur "Sie" als Distanz erlebt hat und nicht als besonders geäußerte Wertschätzung wird es meist nicht sofort wollen. Wenn Sub/Sklavin dazu bereit ist, wird sie es aus freien Stücken tun wollen.

      Im beruflichen Alltag bedeutet Siezen für mich auch nicht Distanz, die kann man nonverbal viel besser ausdrücken. Es ist da auch für mich nur eine Höflichkeitsform ohne das ein Machtgefälle von mir empfunden wird, genauso wie ein ausgesprochener Doktortitel. Vielleicht hat mich aber auch das Leben im Ausland, wo nicht gesiezt wird geprägt.

      Ich bin Dom, ja selbst wenn ich Sub wäre, würde ich sagen: Ich knie nicht vor einem Titel. Ich verbeuge mich vor Menschlichkeit, Leistung oder charakterstarken Menschen. Wertschätzung ist etwas, was man immer wieder leben sollte. Und bei einer Sub/Sklavin breche ich mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich sie wertschätze. Im Gegenteil, auch da gehört es von mir zu ihr dazu. Auf eine bestimmte Art und Weise. Sogar mehr wenn sie mich siezt.
      Also ich muss zugeben das das Siezen schon einen ausgesprochen Reiz auf mich hat, ich würde gerne in Sessions gesiezt werden, da es die jeweiligen Positionen für mich schon eindeutiger hervorhebt.
      Da meine Frau und ich aber noch relativ neu auf dem Gebiet sind und unser Schwerpunkt mehr im Bereich S/M liegt ist das glaube sehr schwer für sie mich zu Siezen. (kann sich ja noch ändern)
      Ich komme bei dir an und zieh' dich an mich ran.
      Bis nichts, nichts, nichts mehr zwischen uns steht.
      Und ich endlich spür', wie dein Herz schlägt.
      -Eisbrecher-
      Mag ja für etwas einmaliger kurzes ok sein aber sollte sich daraus eine beziehung entwickeln wärs nicht mein fall. Also Ich fühle mich so schon mit Sie nicht oft angesprochen. Herr ist was anderes aber Das Sie schafft eine Distanz die ich auch zu einem nur Spielpartner nicht haben will. Wenn man sich immer nur zum spielen trifft hmm ok nur an sich erhoffe ich mir n bisl mehr in richtung Polyarmorie spätestens beim gemeinsamen ausgehen mit spielzeug im schritt wärs merkwürdig wenn man plötzlich vom Du wieder zum Sie wechselt, hätte ich keine Lust das gemeinsamen Bekannten zu erklären.