Warum DS kein Spiel ist....

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      Der_Giz schrieb:

      Aber ich glaube dass DS ganz und garkein Spiel ist... Zumindest wenn man es richtig macht.

      ....

      Aber die Dominanz in einer echten DS Beziehung kann nur jemand der das auch lebt, denkt und fühlt... Und der auch die teils recht komplexe Arbeit hinter den Kulissen bereit ist auf sich zu nehmen.


      ....
      Das komplette Aufgeben, der über Generationen anerzogenen Rollenbilder, erfordert enorme Kraft und meiner Meinung nach ... Viel mehr Kraft, als den Arsch mal hübsch in der Session hin zu halten ..
      Mal möglichst sachlich analysiert: Das Problem ist hier die Art, wie gefragt wird.

      Wenn schon in der Fragestellung im Ausgangsthread vorangelegt ist, dass "spielerisches" D/S kein "echtes" und "richtiges" D/S ist, wie kann dann jemals auf die Frage, ob D/S spielerisch sein kann, mit "Ja" geantwortet werden?

      Denn sobald man sagt "Ja, ich erlebe D/S spielerisch", kann zurück auf die Eingangsdefinition verwiesen werden, nach der man dann ja "nur mal hübsch den Arsch in der Session hinhält", aber ja nicht über "echtes" D/S spricht. Wir haben hier also einen Zirkelschluss vorliegen, aus dem auch in einem achtseitigen Thread kein Entkommen möglich ist. Und wir können dem nicht entkommen, ohne die Fragestellung zu ändern.

      (Ähnlich zirkulär nehme ich übrigens auch den "Spaß-bei-Strafen-Thread wahr, wo jedesmal, wenn jemand sagt "Ja, mir machen Strafen Spaß", darauf verwiesen werden kann, dass man dann ja nicht über "echte Strafen", sondern über "Vorwände" redet, weil ansonsten ja kein Spaß vorliegen könnte)

      Viva schrieb:


      Viva schrieb:

      Freudenschwalbe schrieb:


      Es ist ja nun eine These, die der TE in den Ring wirft, das bedeutet noch lange nicht ,dass sie richtig ist. Nun gilt es sie zu widerlegen oder zu untermauern.

      Das Problem ist doch, dass man nicht einmal eine gemeinsame Definition von D/s hat , wie mir scheint. Manche sehen D/s als 24/7 und nicht einmal 24/7 ist klar definiert, also für jeden das Gleiche. Ich persönlich finde, dass etwas D/s ist sobald sich jemand aus freien Herzen heraus unterwirft und der andere dominiert, das ist einfach der kleinste gemeinsame Nenner. In welches Beziehungskonstrukt dies ausgelebt wird, sagt weder etwas über die Güte noch über die Intensität aus und auch die Ausgestaltung des Machtgefälles an sich kann extrem unterschiedlich sein, das merke ich ja allein schon bei mir selbst.
      Das wirst du niemals auf einen gemeinsamen Nenner bringen, denn jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge ... für den einen ist es unvorstellbar sich jemanden im "Spiel" zu unterwerfen, er/sie braucht den festen Partner für den er/sie tiefe Gefühle hegt, ein anderer wiederum hat damit keinerlei Probleme.

      Es gibt da m.E. nach kein Richtig und kein Falsch oder so etwas wie ein Gütesiegel ... jeder hat seine eigene Einstellung dazu und das ist doch auch vollkommen okay - nur sollte man beide Einstellungen dazu respektieren ... man kann die Frage des TE weder untermauern, noch widerlegen. Er gibt seine Einstellung zu den Dingen wieder, sowie die User die hier bisher antworteten die Ihre
      Du siehst die Welt nicht wie sie ist, Du siehst die Welt so wie Du bist

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dalina ()

      @Freudenschwalbe das Problem liegt wie @Viva schon beschrieben in den unterschiedlichsten Definitionen. Frag 10 Mitglieder und sie werden alle D/s unterschiedlich definieren. Grob mögen die Definitionen gleich sein: einer dominiert, der andere unterwirft sich. Das gleiche ist im Strafe/Spaß-Thread so. Meine Definition von Strafe ist ähnlich aufzufassen wie sie im Duden steht, D/s steht da aber vermutlich nicht.

      Nun ist es aber so dass D/s für manche nur lebbar ist innerhalb einer Beziehungsform. Sie wollen und möchten mit dem Partner dann auch ihr Leben verbringen. Liebe, Leid, Dominanz und Unterwerfung gehören für sie so nah zusammen, dass es nur in einer Partnerschaft geht. Und ja (ich gehöre auch dazu) sie empfinden so eine Beziehung als viel intensiver als eine Vanillabeziehung. Mir hat eine Vanillabeziehung nie etwas gegeben. Mir fehlte dort einfach das gewisse etwas. Dies konnte mir eine normale Beziehung nie geben. Und jetzt kommt das Lustige an der Geschichte: mir kamen jegliche Vanilla-Beziehungen wie eine Art Spiel vor. Trotz Liebe. Aber ich konnte nie in die Gefühlswelten der jetzigen D/s-Beziehung tauchen. So stellt D/s für mich und wohl für viele andere eine optimale Beziehungsform da.
      Auf der Ebene wie ich sie führe, kann ich mir es nicht in einer Spielbeziehung vorstellen. Dort wären (für mich) logischerweise gewisse Bereiche außen vor. Ein Spielpartner hätte zB kein Wissen bzgl meiner Finanzen und würde von mir geldtechnisch nichts bekommen (auch nicht als Tribut); in einer normalen D/s-Beziehung wäre das aber kein Problem. Da gäbe es für mich noch viele weitere Beispiele, doch um die geht es nicht.
      Von daher ist D/s für mich eine Lebensform, welche ich nur mit einem Partner (Herr Gen 24/7) ausleben kann. Es wäre in einer Spielbeziehung für mich nicht möglich. Von daher ist meine Form kein Spiel. Wie es andere handhaben, ist eine andere Geschichte. Ich kann es mir nur nicht vorstellen, dass ein nicht 24/7 D/s durchgehend emotional intensiv ist. Ich vermute dort, dass es nur bei Kontakt intensiv ist und nur in dieser Zeit kein Spiel ist.
      (Man sollte immer daran denken, dass jeder einfach nur seine persönliche Meinung und sein Empfinden kundtut und die Antworten gerade bei Themen, die eine Frage der Definition sind, sehr voneinander abweichen können. Wenn User A sagt 'Das ist so und so', vertritt er damit seine Ansicht. Das impliziert aber keineswegs, dass er dies grundsätzlich als das einzig Richtige ansieht. Es schreibt doch jeder einfach nur für/von sich! Von daher brauchen sich User B und User C davon doch eigentlich nicht angegriffen zu fühlen, nur weil sie es anders sehen. Oder ist es wirklich nötig, dass in jedem Beitrag ein 'meiner Meinung nach' oder 'ich sehe das so, aber das muss nicht für jeden gelten' stehen? Ich finde es auf Dauer eher nervig, wenn wirklich in jedem Beitrag erneut ganz explizit darauf hingewiesen wird. ^^ Eine gegensätzliche Meinung stellt nicht gleich einen Angriff dar -und Foren sind doch nun mal dazu da, um verschiedene Standpunkte zusammenzutragen und darüber zu diskutieren. Das sollte man sich vielleicht immer mal wieder vor Augen halten.)


      So, und jetzt zum Thema... ^^ Dieser Thread war damals dafür verantwortlich, dass ich mich hier registriert habe. Das Thema DS wurde immer spannender für mich. In mehreren Beiträgen habe ich mich ziemlich genau wiedererkannt, andere haben Sehnsucht in mir ausgelöst, wieder andere waren mir vom Gefühl her eher unverständlich.

      DS verstehe ich zum einen als Beziehungskonzept, zum anderen als Spielart. Eine feste DS-Beziehung ist nicht zwingend notwendig, um diese Spielart zu praktizieren. Andersherum entspricht es in einer festen DS-Beziehung wahrscheinlich einfach der 'normalen' Sexualität des Paares und keiner Spielart im eigentlichen Sinne.

      Für mich ist DS kein Spiel, sondern in erster Linie (m)ein (gewünschtes) Beziehungsmodell, das auf Dominanz und Unterwerfung basiert, in der Sexualität unter Umständen aber auch spielerisch ausgelebt werden kann. Es geht für mich aber weit über die Sexualität hinaus und fühlt sich auch im ganz normalen Alltag wunderschön und richtig an. Ich möchte meinem Herrn folgen und dienen, so weit es aktuell möglich ist. Würden sich unsere Lebensumstände verändern (was ich hoffe), könnte und würde ich es noch viel intensiver ausleben (wollen). Es hat für mich viel mit Gefühl zu tun - mit einem Gefühl, das von ganz tief innen kommt, meine Sehnsüchte und Bedürfnisse stillt (so DS denn ausgelebt wird) und zu mir als Mensch passt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Viva schrieb:

      Ich möchte euch bitten, wieder zurück zu kommen zur urspünglichen Fragestellung, denn es geht hier nicht darum, ob D/s in einer sog. Spielbeziehung gelebt werden kann, sondern darum, ob man D/s an sich nur spielerisch ausüben kann.
      Ich glaube, dass da ganz viele Faktoren im einzelnen Menschen zusammenkommen, die unterschiedlichen Einfluss auf die eigene Meinungsbildung und das individuelle Gefühlsleben haben.
      Dabei gehe ich absolut mit Einigen hier konform, die D/s nicht als Spiel bezeichnen.
      Die Begründung dafür liegt in mir selbst; ich würde sie als tief verwurzelt bezeichnen.

      Ich spiele nie - im Alltag nicht und auch nicht in Zukunft. Stattdessen verfolge ich lieber Ziele.
      Alles, was ich tue, ist relativ gut zu Ende gedacht und hat einen Grund.
      Ich spiele nur, um zu gewinnen, nicht um des Spaßes wegen (beispielsweise am Roulettetisch als Systemspielerin oder meine andauernden verzweifelten Versuche beim Schachspiel gegen ihn :facepalm: :D ).

      Daher verstehe ich schon den Begriff 'spielerisches D/s' nicht.
      Ich kann bei so etwas nicht gewinnen. Und ich kann es auch nicht zu Ende denken, weil es sich meiner Kontrolle entzieht.
      Aber ich kann loslassen.
      Fühlen.
      Das innere Ich entfesseln, mich entblättern und ihm darbieten; mich mit meinem Seelenverwandten vereinen.
      Aktion und Reaktion ermöglichen mir im BDSM Tiefe und das Kennenlernen von etwas bis dato Unbekanntem.

      Ein 'Spiel' kann den Attributen, die ich damit verbinde, nicht gerecht werden.
      Unterwerfung im vorgegebenen spielerischen Rahmen würde sich wahrscheinlich immer recht oberflächlich für mich anfühlen, so ähnlich stelle ich mir 'normalen Sex' vor :pardon: .
      ich möchte mal einen anderen Sichtwinkel reinbringen. Wenn ich mich nicht falsch entsinne wird in "Homo ludens" von Huizenga das Spiel als eine Möglichkeit gesehen in der der Mensch die Möglichkeit hat sich von seinen ganzen einschränkenden Denkkonstrukten zu entledigen und sich durch das Spiel, das frei von gesellschaftlichen Normen und Zwänge ist sich immer weiter entwickeln kann und rein nach Selbstverwirklichung strebt. Das zeitlich begrenzte Spiel wird somit zu einer Zone indem man sich komplett frei bewegen kann und nur bei sich bleiben kann. Was sich innerhalb dieser "Zone" entwickelt oder geschieht hat dadurch eine sehr hohe Wertigkeit für die eigene Entwicklung meines Erachtens. Von daher wäre dann das D/s im Spiel ( also ein D/s das nur zeitlich begrenzt stattfindet, würde ich jetzt mal sagen, denn was anderes unterscheidet es doch nicht meines Erachtens) genauso wichtig, richtig, positiv und ernst zu nehmend.
      Personen die DS praktizieren und dabei Freude und vielleicht Verwirklichung empfinden tuen dies aus einem gewissen inneren, vom eigenen 'ich' produzierten Erfordernis heraus. Etwas das so erlebt werden will wie es das innere Auge für einem selbst sieht.

      Meist hält sich dieses 'etwas' nicht an die gelernten Gesellschaftsnormen, weshalb diese Motivation denn auch einen starken Leidensdruck entfalten kann. Sein eigenes, intimes DS vor seinem geistigen Auge zuzulassen, es zu akzeptieren und schlussendlich bewusst in die Realität zu bringen erfordert - je nach eigenem Charakter und Ausprägung der persönlichen Vorstellung - also einen selbstbewussten Zugang zu seinem Selbst.

      Um ein Spiel zu spielen, brauche ich 'lediglich' einige Regeln zu befolgen, es dient dem Zeitvertreib oder dazu sich mit anderen bezüglich der eigenen Stärke zu messen. Das ist denn auch ein Grund warum ich persönlich das Wort 'Spielbeziehung' in unserem Kontext nicht immer so geeignet finde, geht es doch bei einer DS-Spielbeziehung (meiner Meinung nach) eher um das Ausleben von diesen inneren Erfordernissen.

      Ein Spiel spiele ich aus relativ oberflächlicher Lust, dort werden keine Berge verschoben. DS hingegen praktiziere ich aus einem tiefen in inneren entstandenen Ungleichgewicht heraus das durch bewusstes Ausleben ausgeglichen werden kann. Es handelt sich dabei für mich also viel eher um ein zurechtrücken der Realität in Richtung wie sie mein Inneres gerne hätte.


      Real submission is about being naked for her, not just in the physical sense, but also in the spiritual one

      Der_Giz schrieb:

      Ich bin ja fast schon bekannt für meine kontroversen, provokanten Aussagen ;)

      hier ist nochmal eine...

      Wir nutzen ja ja gerne den Begriff "Spiel" für das was wir so tun...

      Aber ich glaube dass DS ganz und garkein Spiel ist... Zumindest wenn man es richtig macht.

      Ein wenig ( oder auch ein wenig mehr ) hauen und schlagen, dass kann fast jeder der ein wenig sadistisch ist... Und der eine Hand frei hat um damit ein Werkzeug zu halten oder sie selbst als Werkzeug nutzt.

      Aber die Dominanz in einer echten DS Beziehung kann nur jemand der das auch lebt, denkt und fühlt... Und der auch die teils recht komplexe Arbeit hinter den Kulissen bereit ist auf sich zu nehmen..

      Das ist natürlich die Dom Sicht... Ich denke aber die Sub Sicht hat mindestens genau so viel Überzeugung zu tragen....

      Das komplette Aufgeben, der über Generationen anerzogenen Rollenbilder, erfordert enorme Kraft und meiner Meinung nach ... Viel mehr Kraft, als den Arsch mal hübsch in der Session hin zu halten ..

      wie denkt ihr darüber ? Zu den Waffen ... Ähh ich meinte Argumenten ;)

      Okay, die Worte " echt" und " richtig" sind unglücklich gewählt. Aber manchmal ist es einfach schwierig zu erklären was man meint ohne einer anderen Person auf die Füße zu treten.
      Das geht im persönlichen Gespräch schon besser als im schriftlichen Austausch ohne Mimik und Gestik.

      Aus meiner Erfahrung ist es schon schwierig " mein DS" jemandem zu erklären, der es anders auslebt als ich. Aus anderem Antrieb, mit einer anderen Intensität.... etc.
      Zack.... Und schon könnte man meinen Intensität wäre eine Wertung. Ich empfinde es jedoch aus meiner Erfahrung so, dass entweder mehr oder weniger Intensität oder Tiefe gewünscht ist. Und ich glaube die Grenze zu finden, ab wann es kein " Spiel" mehr ist, ist schwierig.

      DS - Die Lust an Dominanz und Unterwerfung

      Für den einen zeitlich begrenzt möglich und gewollt. Für den andere nicht.

      Ich für mich habe herausgefunden, dass es keine "Rolle" ist, in die ich schlüpfe keine reine sexuelle Spielart, sondern Neigung, innere Haltung..... nur wie erklärt man das? .... und Zack.... also falls sich jemand angegriffen fühlt... :blumen:

      Ich versuch's mal anders:

      Wasser... zieht viele Menschen an...

      Manche genießen den Anblick und möchten nicht hineingehen, andere genießen es die Füße darin baumeln zu lassen, manch einer schwimmt gern, mancher paddelt, bleibt gern an der Oberfläche.... die Tiefe reizt nicht jeden.... ein paar springen vom Beckenrand, einige vom 10er.... dort wird es schon etwas einsamer als im flachen Wasser.
      Manche finden ihren Genuss darin zu schnorcheln, zu tauchen und wenige tauchen dabei in High-Tech Anzügen in unvorstellbare Tiefen oder enge Höhlen.
      Mancher fühlt sich in der Tiefe einfach wohl und heimisch und möchte diese intensiv erleben.
      Mancher liebt den Ausflug ans Meer alle paar Wochen, auf ein paar Stunden begrenzt.
      Jeder geniesst auf Seine Art und jedes hat seine Berechtigung. Keines ist besser oder schlechter.
      Vielleicht empfindet der Strandspaziergänger den Tieftaucher als waghalsig und versteht den Anreiz nicht. Andersrum genauso.
      Sich Verständnis entgegenzubringen ist nicht immer einfach, wenn man nicht nachempfinden kann woraus der andere seinen Genuss zieht.

      Schwierig kann es aus meiner Erfahrung werden, wenn der Tieftaucher auf den Strandspaziergänger stösst und beide denken, sie hätten die gleiche Vorstellung von einem Zusammensein am Meer.

      Ich persönlich bin in der Tiefe glücklich und
      " Zuhause", ich habe es probiert, diese kurzen Ausflüge ans Meer mit jemandem der meint das auch zu sein und dann merkt, " das ist mir zu tief". Es ist okay, das herauszufinden, denn das muss man wirklich wollen. Oder eben zu merken " ich habe zwar wenig Erfahrung und Respekt vor dem Ganzen, aber langsam Schritt für Schritt finde ich Gefallen daran".


      Es gibt also beides und bestimmt noch viele Graustufen zwischen dem Einen und dem Anderen ^^

      ( .. Spieler und Nicht-Spieler klingt schon wieder so wertend ;) )

      Der_Giz schrieb:

      Ich bin ja fast schon bekannt für meine kontroversen, provokanten Aussagen ;)

      hier ist nochmal eine...

      Wir nutzen ja ja gerne den Begriff "Spiel" für das was wir so tun...

      Aber ich glaube dass DS ganz und garkein Spiel ist... Zumindest wenn man es richtig macht.

      Ein wenig ( oder auch ein wenig mehr ) hauen und schlagen, dass kann fast jeder der ein wenig sadistisch ist... Und der eine Hand frei hat um damit ein Werkzeug zu halten oder sie selbst als Werkzeug nutzt.

      Aber die Dominanz in einer echten DS Beziehung kann nur jemand der das auch lebt, denkt und fühlt... Und der auch die teils recht komplexe Arbeit hinter den Kulissen bereit ist auf sich zu nehmen..

      Das ist natürlich die Dom Sicht... Ich denke aber die Sub Sicht hat mindestens genau so viel Überzeugung zu tragen....

      Das komplette Aufgeben, der über Generationen anerzogenen Rollenbilder, erfordert enorme Kraft und meiner Meinung nach ... Viel mehr Kraft, als den Arsch mal hübsch in der Session hin zu halten ..

      wie denkt ihr darüber ? Zu den Waffen ... Ähh ich meinte Argumenten ;)

      Wenn ich mir den Eingangs-Beitrag so anschaue dann wird hier das Wort "spielen" im Sinne von Schauspielen verwendet. Genau kann ich es aber nicht sagen da Der_Giz nicht mehr im Forum ist um darauf zu antworten oder zu erklären dass das Ganze nur ein im Glühweinrausch und Weihnachtsfestessen-Delirium ausgesprochener Scherz ist. :pardon:

      Wenn Spielen sich auf Schauspielern bezieht, dann gebe ich ihm Recht. Ich gehe sogar noch weiter und zähle die SMler und Seilliebhaber mit dazu. Sogar die Vanillas. Alle die in ihrer Beziehung authentisch und ehrlich zueinander sind. Wie auch immer diese Beziehung gestaltet ist.

      Auch das eine Beziehung Arbeit ist, die teils recht komplex ist. Diese Auffassung teile ich. Aber auch hier betrifft es jede Beziehung, sei es die zu meinem Hund, Freunden oder zu meiner Partnerin.
      Ich glaube sogar in einer guten Beziehung mit dem passenden Partner muss ich weniger Arbeit aufwenden als in einer Beziehung mit jemanden der nicht zu mir passt.
      Umso größer und besser die Passgenauigkeit umso kleiner und unwichtiger sind die Kompromisse die man machen muss.

      Trotzdem "spiele" ich im BDSM. Ich spiele mit der Lust meiner Sexsklavin, ich spiele Mind-Games mit meiner Sub, ich mime den Gefängniswärter oder Polizist in einem Rollenspiel, ich inszeniere ein Vergehen um strafen zu können (Strafen im Sinne einer Pseudo-Strafe. "richtige" Strafen zählen unter Beziehungsarbeit) oder den knallharten Dom um Sub zu verunsichern.

      Also Nein, eine Beziehung auch mit D/S ist kein Spiel, sondern Arbeit. Aber der Spaß in der Beziehung sollte spielerisch und leicht sein. Das kann und sollte D/S auch sein mMn..

      Wenn ich mir anschaue was meine Großeltern in ihrer Ehe leben/lebten, dann würde ich sogar sagen das ihr Rollenbild ziemlich dem entspricht, was ich mir für eine D/S-Beziehung vorstelle. :gruebel: Wenn man mal den zuckersüßen Sex-Kram weglässt. (Darüber weiß ich auch nichts bei meinen Großeltern und das ist auch gut so.)

      Und jeder der mal den Arsch ordentlich verhauen hat oder verhauen bekommen hat, weiß das dies viel Kraft erfordert. Sei es im Oberarm oder wenn der Körper Schmerz in Lust umwandelt.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven
      Für mich war immer klar, dass es kein Spiel ist.
      Es ist in mir und somit ein Teil von mir. Früher glaubte ich, dass ich auch Augenhöhe brauche. Aber genau das hat mich aus allen früheren Beziehungen ausbrechen lassen.

      Wir haben beide festgestellt, dass wir Tiefe benötigen und ein permanentes Machtgefälle. So waren wir schnell in 24/7.

      Es ist keine Rolle in die ich schlüpfe sondern in mir. Und ich kann und will es in unserer Beziehung nicht an oder ausschalten. Gerade der D/S Anteil ist ein wesentlicher Faktor bei uns.
      Er führt und ich folge
      Ein Sub zu sein ist für mich schon seit ich Teenager bin, sehr erregend und reizvoll.
      Auf der anderen Seite bin ich ein selbstbewusster Mann, der aufgrund der Zeit des Erwachsenwerdens gelernt hat, sich zu kontrollieren. Ob das damals eine schlaue Idee war, sei mal dahin gestellt.
      Dadurch gibt es in mir die beiden Seiten. Aus diesem Grund ist das ausleben meiner Neigungen nur spielerisch möglich.
      Für mich ist es kein Spiel, weil ich meiner Sub in die Seele schaue. Ihre Seele gebrauche zur beiderseitigen Lust. Und damit habe ich per se eine massive Verantwortung, die weit tiefgreifender und nachhaltiger ist als die körperliche Komponente. Ich empfinde es als richtig so eine D/S Beziehung zu führen. Aber es ist kein Spiel was mal zur Seite gelegt werden kann von mir. Auch wenn ich nicht 24/7 BDSMler bin... Meine Verantwortung bleibt 24/7