Warum DS kein Spiel ist....

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      Hallo, wenn man einmal 24/7 gelebt hat, dann ist es mehr als ein "Spiel" - für mich ist es dann eine tiefe Partnerschaft, Liebe, größtes Vertrauen und Bindung mit festem Rahmen. Es ist mental so tief und wirkt auf die Psyche und auch auf die Wahrnehmung -- von sich selbst und vom Partner -- dass ich es sogar für psychisch sehr gefährlich halte. Es wäre schön, wenn es gut zu trennen wäre, als Spiel, zeitlich, räumlich usw., aber ich stimme da dem Eingangspost zu. D/S ist für mich auf die Dauer kein Spiel mehr. Wenn beide maximalen Spaß dabei haben und sich wohl fühlen, dann geht man vielleicht so weit, wie es geht. Wenn aber Schluss ist - Trennung oder gar Scheidung wie bei mir - dann merkt man, um wieviel schwerer eine D/S-Beziehung mental zu lösen ist. Wobei ich persönlich das schon wusste, bevor wir anfingen. Ich hatte große Sorge, dass es so enden könnte, wie es dann auch geendet hat. Selbst schuld. Insofern finde ich die Frage hochinteressant und bin noch nicht eins mit mir, wie ich darüber denke.
      Ein One Night Stand ist für mich keine Partnerschaft, ein zeitlich begrenztes "Spiel" mit D/S und/oder S/M ist spannend und kann sehr befriedigend sein, aber eine Partnerschaft "mit allem" - das ist für mich beinahe gefährlich, weil es seelisch so tief geht. Ich habe oft gedacht, dass "Absturz" gar kein Ausdruck ist für das, was ich am plötzlichen Ende meiner BDSM-Ehe erlebt habe. Ich denke da immer noch drüber nach und danke Euch für Eure schönen und erhellenden Berichte!
      Danke für diese tollen Beiträge .... Vieles von dem kann ich nur mit einem dreifach like belohnen ;)

      Wir hatten ab und an das Thema Veränderung und Prägung und auch das Thema Risiko in den Beiträgen:

      Ich möchte gerne an dieser Stelle ein paar Zeilen meiner poetischen Seite beisteuern weil die am besten ausdrücken wie ich das Spiel, dass keines ist, so sehe
      ..


      Dein Platz

      Du verstehst noch nicht, dass du auf der Suche bist.
      Willst dich finden um endlich angekommen zu sein.

      Ich zeige dir deinen Platz.

      Du hast Angst zu akzeptieren.
      Angst eine andere zu werden.
      Angst dich zu verlieren.

      Der dir zugewiesenen Platz fühlt sich so unglaublich richtig an.

      Alles hat auf einmal einen Sinn.

      Du wirst eine Andere werden - eine Andere die du schon immer warst.

      Copyright by Der_Giz

      es verändert einfach mehr als SM es tut und @Spätzle das ist doch nicht abwertend oder überhaupt wertend gemeint .. Es ist nur einfach anders ..
      @Nelle

      stimmt eine Trennung wird bestimmt schwierig. Ich habe damals mit meinem Herren darüber gesprochen, besonders als es anfing, dass ich ihm immer mehr Bereiche übertrage.

      Meiner sagt immer, er ist sich seiner Verantwortung bewusst und wird mich nie von heute auf morgen fallen lassen, sondern wird mich solange begleiten bis er sicher ist, dass ich alles hinbekomme... Naja ob das gut oder schlecht ist, werd ich dann berichten, wenn's soweit ist!

      Aber seine Trennung von seiner damaligen Sub hat 6 Monate gedauert!

      Daher denke ich, es ist nicht nur dahin gesagt, sonder wahr!

      Der_Giz schrieb:

      Dein Platz

      Du verstehst noch nicht, dass du auf der Suche bist.
      Willst dich finden um endlich angekommen zu sein.

      Ich zeige dir deinen Platz.

      Du hast Angst zu akzeptieren.
      Angst eine andere zu werden.
      Angst dich zu verlieren.

      Der dir zugewiesenen Platz fühlt sich so unglaublich richtig an.

      Alles hat auf einmal einen Sinn.

      Du wirst eine Andere werden - eine Andere die du schon immer warst.



      Lieber Giz, GENAU das ist es!!! Ich hatte Angst mich zu verlieren, jmd anders zu werden, ABER ich hab mich gefunden und denke ich bin auf dem Weg, dass zu werden, was in mir steckt!
      Vielleicht seit ihr ja irgendwie viel weiter als ich in Beziehung auf DS aber für mich ist es ausgelebte Sexualität (trifft es eher für mich als die Bezeichnung Spiel). Die Form in welcher ich meine Sexualität auslebe bestimmt nicht mein Lebensgefühl, es ist ein Teil des persönlichen Lebens aber eben nur ein Teil.

      Mit einer Partnerin möchte ich auf Augenhöhe zusammen sein auch wenn ich in der Sexualität das gemeinsame Leben bestimme. Auch möchte ich im täglichen Leben nicht alles entscheiden nur weil ich "im Bett" alles entscheide. Ich bilde mir doch nicht ein alle Lebenslagen besser zu beurteilen nur weil sich mir meine Partnerin bedingungslos zur Verfügung stellt...

      Also die Definitionen und Ansichten weichen schon sehr stark voneinander ab, so wie jeder Mensch und jede Beziehung eben besonders und einzigartig ist.
      Ich sehe es wie giz. Um ein Spiel zu sein ist Ds zu komplex, wenn man es intensiv lebt. Und ja es kann gefährlich werden Ds so umfangreich zu leben. Ich merke, dass ich auch eine immer größere Abhängigkeit entwickle, was im Falle einer Trennung im Weg stehen würde. Ich denke das ist auch der Grund warum ich gerade nur Ds mit meinem Master leben kann und gegenüber anderen Menschen nur ein bisschen wehtun mag.
      Ein schöner Thread :)
      Ich stehe immer noch ziemlich am Anfang, was das Thema angeht. Und stelle erstaunt fest, dass es viel D/s-lastiger wird, als ich mir das jemals hätte vorstellen können, um es mal vorsichtig auszudrücken. 24/7 hätte ich mir früher nicht im Traum vorstellen können.
      Ein Spiel ist es für mich definitiv nicht, ich merke mehr und mehr, dass ich einfach so bin.
      Als Vorteil sehe ich das gar nicht unbedingt, auch nicht als besser oder schlechter als etwas anderes, es ist einfach so. Es ist eher so, dass es mir schon manchmal Angst macht, mich so abhängig zu machen - aber es fühlt sich trotzdem total stimmig an.
      Ich lebe meine Devotion nur im Sexuellen aus und empfinde sie keineswegs als nur ein Spiel. Meine Devotion kommt tief aus mir, sie ist echt und nicht aufgesetzt, sie ist ein nicht unwesentlicher Teil von mir. Ich liebe die absolute Hingabe, die absolute Verfügbarkeit, das starke Machtgefälle - aber eben nur im Sexuellen.
      Im Alltag ist ein Machtgefälle für mich in keinster Weise vorstellbar, nicht weil ich Angst davor habe, sondern weil ich es nicht will.
      Wenn etwas nicht so läuft wie du es dir vorstellst, stell dir einfach etwas anderes vor.

      Emistra schrieb:

      Für mich bedeutet eine D/s Beziehung das eine Person entscheidet und es keine Diskussion gibt.
      Ihr dürft mich gerne Korrigieren, aber ist das nicht das eigentliche Machtgefälle?


      Es hat gestern eine Weile gedauert bis mir bewußt wurde, was genau mich an dieser Fragestellung irritiert: Es ist der Begriff der "Diskussion". Zu diskutieren dient in aller Regel dem Zweck einen Konsens herbeizuführen.
      In einer ausgeprägten D/S-Beziehung ist dieser Konsens (zumindest soweit es die Entscheidungsgewalt und Umsetzung von Verfügungen anbelangt) bereits gegeben, und somit erübrigt sich natürlich auch die Notwendigkeit von Diskussionen im Rahmen des Entscheidungsfindungsprozesses.

      Wer daraus nun folgert, daß deshalb Kommunikation, kritischer Austausch und Anstöße zur Reflektion des eigenen Handelns und dessen Auswirkungen auf andere nicht länger von Bedeutung in einer solchen Konstellation wären, der könnte nicht mehr irren.
      Auch -und gerade- in dieser Situation müssen tragfähige Kompromisse gefunden werden, um das funktionieren einer Beziehung zu gewährleisten, und es obliegt dem dominanten Part deren Gestaltung zu übernehmen. Daraus ließe sich durchaus ableiten, daß es in solchen Beziehungskonstellationen noch weitaus wichtiger ist, sich auf die Bedürfnisse und Sichtweisen des untergeordneten Partners einzulassen, als in regulärer strukturierten; denn dieser kann den Konsens nicht bis zur Etablierung eines für ihn annehmbaren Kompromisses vorenthalten.
      Versäumt man es demnach, die notwendigen Rahmenbedingungen für vertrauensvollen Umgang miteinander und die Evaluierung probater Verhaltensgrundsätze für den Partner und eine funktionierende Beziehung zu schaffen, dann ist die Verantwortung für ein Scheitern meist ebenfalls ziemlich klar verortet.

      Folglich würde ich Bedürfnisse, Befinden und Meinungen eines devoten Partners nicht als weniger relevant betrachten (sowohl im Vergleich zu denen eines Partners ohne diese Neigung, als auch auch meinen eigenen), aber da deren Gewichtung bei der Abwägung einer Entscheidung in meine Verantwortung fällt, ist es noch unumgänglicher sich sehr bewußt und dezidiert mit ihnen auseinanderzusetzen.
      Die Antworten zu lesen war für mich sehr
      interessant, dennoch stelle ich mir eine vielleicht nicht ganz unwichtige Frage.
      Wenn ihr eine D/S Beziehung lebt, die ihr nicht als Spiel anseht, ist die Verwendung eines Safewords innerhalb dieser Beziehung angedacht?

      Nach dem was in @Cu_Roi 's post steht, hat der dominante Part die volle Verantwortung für ein mögliches Scheitern der
      D/S Beziehung, oder sehe ich das falsch? Würde das nicht nur dann gelten, wenn es kein Safeword gibt?


      Vielleicht ist es jemandem möglich mein Dilemma aufzuklären.
      Es ist immer spannend zu lesen wie DS Machtgefälle doch unterschiedlich gelebt oder sich vorgestellt werden.

      Das geht von der kompletten Realversklavung mit Verlustes des Rechtes auf ein safeword ... Bis zur Verantwortung des DOMs die gemeinsamen tragfähigen Kompromisse zu erarbeiten in dem er so weit empathischer weise unterwegs ist und die Tragfähigkeit für Sub gleich mitentscheiden kann... Was für eine heroische und riesige Verantwortung er dann übernimmt ;)

      ich habe gestern eine sehr schöne Definition gelesen.. Die ich mal zu abstrahieren versuche wie folgt

      Ein Machtgefälle sollte zwischen den Partner etabliert sein und jeder Zeit von beiden getriggert werden können.. Mag es sein, dass Sub sich vor
      ihrem Herrn hinkniet weil sie das Bedürfnis verspürt es zu tun,oder das dom etwas fordert weil er es gerade möchte .. 24/7 Machtgefälle ist meines Erachtens nicht realistisch auf Dauer aufrech zu erhalten. Kein Mensch kann zu 100% der Zeit Entscheidungen für einen anderen treffen...

      ich glaube nach wie vor, an die Selbstverantwortung einer Sub, besonders auch in einer DS Bezeihung und für mich persönlich hätte ein safeword seine Berechtigung, in einer sehr starken DS Situation die Sub "zuviel" wird

      Wobei ich auch glaube, das die Fähigkeit es auszusprechen in DS Situationen schwieriger ist als bei SM weil die Reflexion ob zuviel oder nicht länger dauert, als auf einen Schmerz zu reagieren, der
      einfachzu viel ist..

      Der Giz
      Hallo Zusammen,

      hier mal die Meinung eines Neu-Mitgliedes dieses Forums,

      Ich erlebe erstmals in einer Beziehung, dass auch ich D/S und SM nicht als Spiel sehe. Mein Weibchen hat diese Wünsche freigelegt, durch ihre Ergebenheit und ihr Verlangen. Würde ich D/S als Spiel sehen - sie wäre beleidigt. Dass wir unsere Art der Verbindung nicht auf Spielräume begrenzen, schafft eine zusätzliche Intensität.
      Nun wohnen wir allerdings nicht zusammen, sehen uns nur am Wochenende. Wir sind erst seit zwei Monaten ein Paar - und ich frage mich schon, ob die ständige Präsenz des Machtgefälles uns weiterhin glücklich machen wird. Es wäre schön, dazu hier etwas zu erfahren.

      Im übrigen diskutiere ich auch gern mit meinem Weibchen- ich will sie ja besser verstehen und glücklich machen. Aber natürlich entscheide ich - und geniesse es
      Grüße aus dem Ruhrgebiet, Jan
      mir geht es da wie @Lipper65. DS und SM beschränkt sich aussschließlich auf meine (und seine Sexualität). In allen sexuellen Belangen entscheidet er alleine. Da gibt es auch keine Diskussionen (evtl. hinterher mal Manöverkritik). Natürlich bleibt es nicht aus, dass es Handlungen und Gesten gibt, in den Alltag einfließen, so als kleine sexuelle Trigger. Ansonsten herrscht bei uns Parität und manchmal fliegen die Fetzen.

      Dominanz hat nicht zwingend etwas mit Sadismus zu tun und umgekehrt muss nicht jeder Sadist dominant veranlagt sein. Nicht jeder devote Mensch mag Schmerz und nicht jeder Masochist möchte sich unterwerfen, da gibt es sicher 1000 Abstufungen und Varianten. Aber es gibt da auch nicht den einzigen alleine selig machenden Königsweg. Ich würde das beim BDSM eher so sehen, dass es um den Kick geht und solange es beide Partner kickt ist es gut.

      Ein Spiel ist BDSM für mich ganz sicher nicht. Es ist die sexuelle Facette meiner Persönlichkeit. Aber alle anderen Facetten bleiben davon i. d. R. weitestgehend unberührt. Von daher halte ich für mich eine TPE- BDSM-Beziehung für unrealistsch, weil sie meine persönliche Integrität in Frage stellt.

      Einem Menschen hörig (ich meine das nicht abwertend) zu sein, und das nicht nur, wie bei mir im sexuellen Bereich, bedeutet für den die Macht innehabende Part eine unglaublich große Verantwortung und beinhaltet eine sehr große Missbrauchsgefahr.
      Alleine bei der Vorstellung was mit einer sich komplett unterwerfenden Person beim plötzlichen Verlust des Partners und somit dem Verlust dessen Führung, durch Tod oder Krankheit passieren könnte, gruselt es mich. Wer fängt diese Person auf? Wo findet sie Halt? Oder zerbricht sie daran?
      WOW!

      Danke Giz für dieses Thema!

      Ich denke auch, dass DS kein Spiel ist, wenn man es richtig macht.
      Wobei hier schon gefragt werden sollte, was richtig ist.

      Ich interpretiere das so, dass Dom das Leben seiner Sub mehr oder weniger mitlebt, weil er alles entscheidet.
      Auch wenn es solche Formen einer Beziehung geben soll, kann ich mir das nicht vorstellen und wäre mir zu anstrengend.
      Zu entscheiden, was die Partnerin essen und trinken darf, welche Bekleidung sie kaufen und tragen darf, usw.

      Warum mein erstes Wort so eine Verplüffung zum Ausdruck gebracht hat?
      Ist mir durch diesen Beitag doch erst bewusst geworden, dass wir (meine Ex-Vorlobte und ich) eigentlich schon lange eine Beziehung mit einem gewissen Machtgefälle führen.
      Und so wie es bei Vic einen Bereich (Kinder) gibt, den sie sich nicht nehmen lässt, so gibt es auch bei uns den einen oder anderen Bereich (ihr Geld und ihre Arbeit), den meine Frau bestimmt.
      Im Bereich Kinder wird bei uns diskudiert, abgewägt und entschieden. Und das gleichberechtigt. Sind ja auch UNSERE Kinder.
      In allen anderen Bereichen entscheide ich. Wenn ich etwas in Erwägung ziehe, dann mache ich das. Wenn sie etwas in Erwägung zieht, dann ruft sie mich an oder bespricht es persönlich und ich entscheide. Wenn sie meine Entscheidung mit logischen Argumenten entkräftigen kann, versuche ich allerding ihre Argumente als meine zu verkaufen und entscheide dadurch in ihrem Sinne, aber ich entscheide.

      Bis dato habe ich diese Beziehung immer als normale Ehe angesehen, in der halt er die Hosen an hat.
      Ist das auch eine DS-Beziehung?

      Ist das auch der Grund, warum wir uns in den 20 Jahren bis jetzt NIE gestritten haben, weil sie meine Entscheidungen immer aktzeptiert hat?

      Warum ich mich allerdings in diesem Forum angemeldet habe, ist das Machtgefälle in unserer sexuellen Beziehung. Dieses Machtgefälle hat sich erst vor kurzem ergeben (siehe Vorstellung) und dadurch, dass das für mich neu war, spreche ich eigentlich nur vom "spielen".

      @Vic berufliche Sachen so zu entscheiden wie dein Partner es für am besten hält, kann man ja nur, wenn beide den gleichen oder ähnlichen Beruf haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein zB. KFZ-Techniker berufliche Entscheidungen seiner Partnerin in zB. Buchhaltungsangelegenheiten treffen kann/soll. Ist das bei euch wirklich so krass oder ist dein Partner eventuell sogar Arbeitskollege und somit wissend auf dem Fachgebiet?

      Grüße
      Lausbua
      @Lausbua

      berufliche Entscheidungen, ist halt eher so, dass ich ihn Frage, was er am besten hält. Als es darum ging, noch ein Jahr Elternzeit zu nehmen oder direkt den Vertrag zu reduzieren.... Oder mach ich die Überstunden mit, als Teilzeitkraft, da mir nur Samstagsarbeit was nützen würde .... Oder wenn Gespräche anstehen, reden wir darüber wie ich argumentiere oder wie ich ich vorgehe....ok er arbeitet auch Büro , aber was ganz anderes als ich ;)



      Aber er sagt da nicht einfach, mal so und so..... Sondern wir reden darüber, er kennt meine Sichtweise, er sieht es objektiver als ich...


      Klar sind die Kinder außen vor bei uns, sind ja "nur" meine ;) dennoch habe ich mit ihm besser reden können als mit dem Vater der Kinder, als es um die weiterführenden schule der großen ging! Indirekt hat er da mitentschieden, denn ich habe mich da auf seinen Rat verlaseen, auch heute reden wir über Hilfen in der Schule, über die beginnender Pupertät, den Stress usw usw...

      Ist das auch der Grund, warum wir uns in den 20 Jahren bis jetzt NIE gestritten haben, weil sie meine Entscheidungen immer aktzeptiert hat?


      Tja, @Lausbua - das kann mehrere Gründe haben..... Bei uns ist es ebenso, kein Streit in 23 Jahren. Unterschiedliche Meinungen, ja. Aber schlussendlich kann ich sagen unsere Entscheidungen basieren meist auf Kompromissen. Einmal gibt sie nach und einmal ich. Und wir leben kein D/S außerhalb unseres Schlafzimmers....

      Zu Giz:
      Zumindest wenn man es richtig macht.


      Durch die Erfahrungen die ich bisher mit meiner Frau machen durfte, glaube ich auch, dass wenn man es Intensiv lebt, es kein Spiel im herkömmlichen Sinn mehr ist. Das Thema ist für mich zu Groß als es beurteilen zu können. Die Vorstellung davon ist reizvoll, aber ob ich das will?

      Viele interessante Ansichten hier!
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Irgendwie seid ihr schon weiter im Thema, trotzdem möchte ich meine Gedanken zur Ausgangsfrage schreiben.

      Für mich ist DS an sich tatsächlich kein Spiel, zumindest für den Zeitraum in dem es gelebt wird. Denn würde in dem Moment etwas gespielt werden, würde sich für mich das Machtgefälle nicht aufbauen lassen, es würde sich falsch anfühlen.

      Jedoch ist estrotzdem so, dass es im Alltag kein Machtgefälle gibt. Auch wenn ich vielleicht nicht der Mensch bin, der immer in der ersten Reihe tanzt, bin ich im Alltag sicher nicht devot. Entscheidungen werden sowohl von mir, genauso wie gemeinsam getroffen.
      Eine klare Abgrenzung zwischen Alltag und Auslebung unserer Leidenschaft ist uns wichtig.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Ob das Wort "Spiel" angemessen ist, ist letztlich Geschmackssache. Auch ich benutze es ungern, weil es eine unernste Konnotation hat, aber die muß es nicht haben: Musiker und Schauspieler nennen ihre Tätigkeit auf der Bühne "spielen", obwohl es sich um eine anspruchsvolle Tätigkeit handelt, die einen Hochschulabschluß erfordert. Dennoch bringt das Wort "Spiel" etwas sehr Wesentliches zum Ausdruck: Die Rollenverteilung beschränkt sich auf die Spielsituation.

      Genau hier liegt das Problem: Für Giz ist die Bezeichnung "Spiel" nicht nur wegen ihrer unernsten Konnotation unpassend, sondern vor Allem deshalb, weil sich die Rollenverteilung für ihn nicht auf die Spielsituation beschränkt. Er spricht eigentlich von 24/7.

      Für mich kommt diese Art BDSM zu betreiben nicht in Frage. Der Unterschied zwischen inszenierter Respektlosigkeit und realer Geringschätzung ist in einer 27/7 Beziehung nicht mehr wahrnehmbar und es besteht die Gefahr, daß er verschwindet. Soweit ich Giz verstehe, ist dieser Unterschied auch gar nicht beabsichtigt. Er will die Geringschätzung seiner Partnerin gegenüber nicht inszenieren, er will sie leben.

      Daß sich die Sub mit dieser Situation wohlfühlt, macht die Sache nicht weniger bedenklich. In der menschlichen Psyche gibt es Notprogramme, die es ermöglichen, sich auch in zerstörerischen Zwangslagen wohl zu fühlen, z. B. Stockholm-Syndrom oder Hörigkeit. In solchen Fällen ist die Sub nicht mehr in der Lage, ihre emotionalen Bedürfnisse zu erkennen. Als Top weiß man dann nicht, ob die Sub in dieser Hinsicht überhaupt noch geschäftsfähig ist. Sich dann auf die Zustimmung der Sub zu berufen, wäre verantwortungslos.

      24/7 ist für mich nicht nur bedenklich, es ist auch vollkommen uninteressant. Für einen 24/7-Dom ist jeden Tag Weihnachten - gähnende Langeweile. Mir würde ein ganz wesentlicher Kick fehlen: Der Augenblick des Rollenwechsels, wenn eine Frau, die mir noch vor wenigen Minuten selbstbestimmt und selbstbewußt ge­gen­über­getre­ten ist, sich auszieht und sich von mir fixieren läßt, dieser Augenblick des sich Anvertrauens verschafft mir das erste Hochgefühl. Sub merkt davon nichts, aber es ist großartig – und beschämend.

      Für mich ist BDSM - wenn man es richtig macht - ein Spiel. "Inszenierung" paßt vielleicht besser.
      Geringschätzung? Also mein Herr steht weder auf verbale noch körperliche Demütigung, er mag es noch nicht mal, wenn ich sage ich kann das nicht oder da bin ich zu blond für....


      er er sagt dann immer ich demütige dich in meiner Weise, also lass es bitte auch sein!

      respektlo behandelt er mich auch nicht, aber so lebt jeder sein d/s anders!!!

      ich könnte keinen Herren haben, der mich verbal demütigt! Wort können mehr verletzen als Taten!!!